aequ-lib-2015-03-31
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter“
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 2 von 15 Das gegenständliche Produkt der Staatendokumentation des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl wurde gemäß den vom Staatendokumentationsbeirat beschlossenen Standards und der Methodologie der Staatendokumentation erstellt. Ein Länderinformationsblatt (LIB) der Staatendokumentation ist ein bescheidtaugliches COI 1- Dokument, das beruhend auf den Bedürfnissen in Verfahren des Asyl- und Fremdenwesens (RD, EASt, ASt, BVwG) mittels Recherche von vorhandenen, vertrauenswürdigen und vorrangig öffentlichen Informationen gemäß den Standards der Staatendokumentation erstellt wird. Ein LIB gibt eine einzelfallunabhängige Darstellung über die Lage betreffend relevanter Tatsachen in Herkunftsländern bzw. in EU-Mitgliedsstaaten. Die LIB dienen den Bedarfsträgern der Instanzen des Asyl- und Fremdenwesens. Für sie gilt § 5 Abs. 5 letzter Satz BFA-G, d.h. sie sind als solche nicht Teil der allgemein zugänglichen, öffentlichen Staatendokumentation. Sie werden aber durch Verwendung im Verfahren (Parteiengehör, Verwendung im Bescheid) der jeweiligen Partei zugänglich und durch Verwendung im Bescheid öffentlich gemacht. Das gegenständliche Produkt erhebt bezüglich der zur Verfügung gestellten Informationen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Aus dem vorliegenden Produkt ergeben sich keine Schlussfolgerungen für die rechtliche Beurteilung eines konkreten Verfahrens. Das LIB stellt keine allgemeine oder individuelle Entscheidungsvorgabe dar. Das vorliegende Dokument kann insbesondere auch nicht als politische Stellungnahme seitens der Staatendokumentation oder des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl gewertet werden. 1 COI – Country of Origin Information – Herkunftsländerinformation

.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 3 von 15 Inhaltsverzeichnis 1. Neueste Ereignisse – Integrierte Kurzinformationen.........................................................4 2. Politische Lage.................................................................................................................. 5 3. Sicherheitslage..................................................................................................................5 4. Rechtsschutz/Justizwesen.................................................................................................5 5. Sicherheitsbehörden..........................................................................................................5 6. Folter und unmenschliche Behandlung.............................................................................5 7. Korruption..........................................................................................................................5 8. Nichtregierungsorganisationen (NGOs).............................................................................6 9. Wehrdienst.........................................................................................................................6 10. Allgemeine Menschenrechtslage...................................................................................6 11. Meinungs- und Pressefreiheit........................................................................................6 12. Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit / Opposition..................................................6 13. Haftbedingungen............................................................................................................7 14. Todesstrafe....................................................................................................................7 15. Religionsfreiheit..............................................................................................................7 16. Ethnische Minderheiten..................................................................................................7 17. Frauen/Kinder................................................................................................................ 7 18. Homosexuelle................................................................................................................ 7 19. Bewegungsfreiheit..........................................................................................................8 20. Binnenflüchtlinge (IDPs) und Flüchtlinge.......................................................................8 21. Grundversorgung/Wirtschaft..........................................................................................8 22. Medizinische Versorgung...............................................................................................8 23. Behandlung nach Rückkehr...........................................................................................8

.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 4 von 15 1. Neueste Ereignisse – Integrierte Kurzinformationen Keine aktuellen Kurzinformationen vorhanden.

.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 5 von 15 2. Politische Lage Institutionell präsentiert sich das Land als eine Präsidialrepublik. Der Präsident nimmt Einfluss auf die gesamte Politik des Landes (AA 9.2014a) bzw. dominiert diese (USDOS 27.2.2014). Die Präsidentenpartei PDGE, "Partido Democratico Guinea Ecuatorial", bestimmt das politische Leben; die einzige parlamentarische Opposition bildet die "Convergencia para la Democracía Social" (CPDS, Mitglied der Sozialistischen Internationale). Bei den Präsidentschaftswahlen am 29.11.2009 wurde Präsident Obiang mit 95,37 Prozent der Stimmen für weitere sieben Jahre in seinem Amt bestätigt. Die nächsten Präsidentschaftswahlen stehen 2016 an (AA 9.2014a). Im Mai 2011 hat Präsident Obiang einen Verfassungsreformprozess eingeleitet. Eine Verfassungsänderung wurde im November 2011 in einem Referendum mit 97,7 Prozent der abgegebenen Stimmen angenommen. Neben einer Mandatsbegrenzung des Amtes des Präsidenten wurden durch die neue Verfassung (seit Januar 2012 in Kraft) neue Institutionen und Ämter eingeführt, unter anderem den Senat als zweite Kammer des Parlaments, das Amt eines Vizepräsidenten, ein Rechnungshof und einen Ombudsmann (AA 9.2014a). In den Parlamentswahlen im Mai 2013 errang die Präsidentenpartei PDGE 99 von 100 Parlamentssitzen (AA 9.2014a; vgl. USDOS 27.2.2014). 10 Sitze gingen an Blockparteien im Wahlbündnis mit der PDGE. Die Oppositionspartei CPDS erhielt nur einen Sitz im Parlament sowie einen von 75 Sitzen in der neuen zweiten Kammer, dem Senat (AA 9.2014a). Quellen: - AA – Auswärtiges Amt (9.2014a): Äquatorialguinea – Innenpolitik, http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/ Aequatorialguinea/Innenpolitik_node.html, Zugriff 30.3.2015 - USDOS – U.S. Department of State (27.2.2014): Country Report on Human Rights Practices 2013 - Equatorial Guinea, http://www.ecoi.net/local_link/270703/400787_de.html, Zugriff 30.3.2015 3. Sicherheitslage Die Sicherheitslage in Äquatorialguinea ist relativ stabil, wiewohl zu erhöhter Aufmerksamkeit geraten wird (FD 30.3.2015; vgl. AA 30.3.2015). Das BMEIA geht von einem erhöhten Sicherheitsrisiko aus (BMEIA 30.3.2015). Die Kriminalitätsrate ist seit 2013 angestiegen (AA 30.3.2015; vgl. FD 30.3.2015). Quellen: - AA – Auswärtiges Amt (30.3.2015): Äquatorialguinea – Reise- und Sicherheitshinweise, http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/AequatorialguineaSic herheit.html, Zugriff 30.3.2015

.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 6 von 15 - BMEIA – Bundesministerium für Europa, Integration und Äusseres (30.3.2015): Äquatorialguinea – Reiseinformation, http://www.bmeia.gv.at/reise-aufenthalt/reiseinformation/land/aequatorialguinea/, Zugriff 30.3.2015 - FD – France Diplomatie (30.3.2015): Guinée Equatoriale – Sécurité, http://www.diplomatie.gouv.fr/fr/conseils-aux-voyageurs/conseils-par-pays/guinee- equatoriale-12256/, Zugriff 30.3.2015 4. Rechtsschutz/Justizwesen Gesetzlich ist eine unabhängige Justiz vorgesehen (USDOS 27.2.2015). Das Justizsystem ist dennoch nicht unabhängig (USDOS 27.2.2015; vgl. FH 23.1.2014). Der Präsident ist das oberste Justizorgan des Landes. Neben anderen Vollmachten führt er den Vorsitz über die Körperschaft, die das Justizsystem überwacht und die Mitglieder einsetzt (USDOS 27.2.2014). In heiklen Fällen konsultieren Richter oft die Präsidentschaftskanzlei bevor sie entscheiden (FH 23.1.2014). Die Regierung inhaftiert weiterhin willkürlich Personen und hält diese ohne Verfahren fest (FH 23.1.2014; vgl. AI 25.2.2015). Häftlinge werden nicht über den Grund ihrer Inhaftierung informiert und manchmal wird ihnen der Zugang zu Anwälten verwehrt. Besuche durch Familienmitglieder sind gesetzlich vorgesehen, aber diese Vorgaben werden nicht immer umgesetzt (USDOS 27.2.2014). Quellen: - AI – Amnesty International (25.2.2015): Amnesty International Report 2014/15 - The State of the World's Human Rights - Equatorial Guinea, https://www.amnesty.org/en/countries/africa/equatorial-guinea/report-equatorial-guinea/, Zugriff 30.3.2015 - FH – Freedom House (23.1.2014): Freedom in the World 2014, http://www.ecoi.net/local_link/277836/407182_de.html, Zugriff 30.3.2015 - USDOS – U.S. Department of State (27.2.2014): Country Report on Human Rights Practices 2013 - Equatorial Guinea, http://www.ecoi.net/local_link/270703/400787_de.html, Zugriff 30.3.2015 5. Sicherheitsbehörden Die Polizei in Äquatorialguinea ist ineffektiv und korrupt, Straffreiheit ist weiterhin ein Problem. Sicherheitskräfte erpressen an Straßensperren Geld von Bürgern und Einwanderern. Die Regierung hat keinen internen oder externen funktionierenden Mechanismus um Missbrauchsfälle von Sicherheitskräften zu untersuchen. Das Ministerium für Nationale Sicherheit berichtete jedoch, dass bei Missbrauchsfällen die Beamten vor Gericht erscheinen mussten, um Fragen zu beantworten. Es kam auch zu Kündigungen von Beamten - Statistiken über entlassene Polizisten wurden jedoch keine veröffentlicht (USDOS 27.2.2014).

.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 7 von 15 Quellen: - USDOS – U.S. Department of State (27.2.2014): Country Report on Human Rights Practices 2013 - Equatorial Guinea, http://www.ecoi.net/local_link/270703/400787_de.html, Zugriff 30.3.2015 6. Folter und unmenschliche Behandlung Gesetzlich sind Folter und unmenschliche Behandlung verboten (USDOS 27.2.2014), jedoch kritisieren Oppositionsführer und internationale NGOs die Regierung weiterhin wegen systematischer Anwendung von Folter (USDOS 27.2.2014; vgl. AI 25.2.2015) und anderer unmenschlicher Behandlung (AI 25.2.2015). Polizeibeamte und Soldaten wenden bei Verhören übermäßige Gewalt an (USDOS 27.2.2014). Quellen: - AI – Amnesty International (25.2.2015): Amnesty International Report 2014/15 - The State of the World's Human Rights - Equatorial Guinea, https://www.amnesty.org/en/countries/africa/equatorial-guinea/report-equatorial-guinea/, Zugriff 30.3.2015 - USDOS – U.S. Department of State (27.2.2014): Country Report on Human Rights Practices 2013 - Equatorial Guinea, http://www.ecoi.net/local_link/270703/400787_de.html, Zugriff 30.3.2015 7. Korruption Während die Gesetze Korruption unter Strafe stellen, setzt die Regierung dieses Verbot nicht effektiv um. Korrupte Beamte können mit Straffreiheit rechnen. Korruption ist auf allen Regierungsebenen ein gravierendes Problem (USDOS 27.2.2014). Quellen: - USDOS – U.S. Department of State (27.2.2014): Country Report on Human Rights Practices 2013 - Equatorial Guinea, http://www.ecoi.net/local_link/270703/400787_de.html, Zugriff 30.3.2015 8. Nichtregierungsorganisationen (NGOs) Gesetzlich sind die Aktivitäten von NGOs eingeschränkt (USDOS 27.2.2014; vgl. HRW 21.1.2014). Die wenigen lokalen NGOs in Äquatorialguinea berichten über Themen wie Gesundheit und Altenpflege (USDOS 27.2.2014). Obwohl gesetzlich erlaubt, berichtet keine lokale NGO öffentlich über Missbrauch von zivilem oder politischem Recht – auch nicht über Menschenrechtsverstöße durch die Regierung oder über behördliche Korruption. Die wenigen Aktivisten, die Menschenrechte thematisieren, sind Einschüchterungen, Bedrohungen und anderen Repressalien ausgesetzt (USDOS 27.2.2014; vgl. HRW 21.1.2014).

.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 8 von 15 Quellen: - HRW – Human Rights Watch (21.1.2014): World Report 2014; http://www.ecoi.net/local_link/267771/395124_de.html, Zugriff 30.3.2015 - USDOS – U.S. Department of State (27.2.2014): Country Report on Human Rights Practices 2013 - Equatorial Guinea, http://www.ecoi.net/local_link/270703/400787_de.html, Zugriff 30.3.2015 9. Wehrdienst Die äquatorialguineischen Streitkräfte umfassen schätzungsweise 2.500 Soldaten, hinzu kommen paramilitärische Polizeikräfte (AA 9.2014a). Mit 18 Jahren gibt es ein Auswahlverfahren zur Wehrpflicht, jedoch ist in der Praxis die Aufnahme in den Wehrdienst selten. Verpflichtung erfolgt für zwei Jahre. Frauen bekleiden nur Verwaltungsposten bei der Marine (CIA 22.6.2014). Quellen: - AA – Auswärtiges Amt (9.2014a): Äquatorialguinea – Innenpolitik, http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/ Aequatorialguinea/Innenpolitik_node.html, Zugriff 30.3.2015 - CIA – Central Intelligence Agency (22.6.2014): The World Fact Book – Equatorial Guinea, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/ek.html, Zugriff 30.3.2014 10.Allgemeine Menschenrechtslage Die dringlichsten Menschenrechtsprobleme im Land sind die Missachtung des Rechtsstaates inklusive Polizeigewalt, Missachtung der Grundfreiheiten (Meinung- und Presse- sowie Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit), und weitverbreitete Korruption (USDOS 27.2.2014). Es besteht eine nationale, aber nicht den Pariser Prinzipien entsprechende Nationale Menschenrechtskommission (Comisión Nacional de los Derechos Humanos), der dritte Vizepremierminister ist eigens für Menschenrechte zuständig (AA 9.2014a). Quellen: - AA – Auswärtiges Amt (9.2014a): Äquatorialguinea – Innenpolitik, http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/ Aequatorialguinea/Innenpolitik_node.html, Zugriff 30.3.2015 - USDOS – U.S. Department of State (27.2.2014): Country Report on Human Rights Practices 2013 - Equatorial Guinea, http://www.ecoi.net/local_link/270703/400787_de.html, Zugriff 30.3.2015 11.Meinungs- und Pressefreiheit Obwohl in der Verfassung Meinungs- und Pressefreiheit verankert ist, schränken die Behörden diese Rechte in der Praxis ein (USDOS 27.2.2014; vgl. FH 23.1.2014). Der Staat besitzt das Fernsehmonopol; eine Tageszeitung gibt es nicht (AA 9.2014a). Die Medien im

.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 9 von 15 Land bleiben schwach und dem Einfluss und der Kontrolle durch die Regierung ausgesetzt. Die wenigen privaten Medien im Land gehören Personen die dem Präsidenten nahe stehen (USDOS 27.2.2014). Journalisten werden überwacht und praktizieren Selbstzensur (USDOS 27.2.2014; vgl. FH 23.1.2014). Der Zugang von Oppositionsparteien zum staatlichen Fernsehen ist sehr eingeschränkt. Der Zugang zum Internet ist meist nicht behindert, aber nur für wenige technisch und finanziell erreichbar (AA 9.2014a). Quellen: - AA – Auswärtiges Amt (9.2014a): Äquatorialguinea – Innenpolitik, http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/ Aequatorialguinea/Innenpolitik_node.html, Zugriff 30.3.2015 - FH – Freedom House (23.1.2014): Freedom in the World 2014, http://www.ecoi.net/local_link/277836/407182_de.html, Zugriff 30.3.2015 - USDOS – U.S. Department of State (27.2.2014): Country Report on Human Rights Practices 2013 - Equatorial Guinea, http://www.ecoi.net/local_link/270703/400787_de.html, Zugriff 30.3.2015 12.Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit / Opposition Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit sind durch die Verfassung gewährleistet, werden jedoch in der Praxis von der Regierung stark eingeschränkt (USDOS 27.2.2014; vgl. FH 23.1.2014). Versammlungen in Parteigebäuden müssen zwar nicht mehr genehmigt werden, öffentliche Veranstaltungen hingegen schon. Diese Genehmigung wird häufig nicht erteilt (USDOS 27.2.2014). Alle politischen Parteien, Gewerkschaften und andere Vereinigungen müssen sich registrieren lassen. Diese Regierung ist kostenintensiv, undurchsichtig und langwierig (USDOS 27.2.2014; vgl. FH 23.1.2014). Die politische Opposition ist eingeschränkt und wird von der Regierung strikt kontrolliert. Der CDPS, die einzige signifikante Oppositionspartei, wird regelmäßig der Zugang zu den Medien verwehrt und der per Verfassung garantierte Zugang zum Wahlkampfbudget wird erschwert und verzögert (FH 23.1.2014). Quellen: - FH – Freedom House (23.1.2014): Freedom in the World 2014, http://www.ecoi.net/local_link/277836/407182_de.html, Zugriff 30.3.2015 - USDOS – U.S. Department of State (27.2.2014): Country Report on Human Rights Practices 2013 - Equatorial Guinea, http://www.ecoi.net/local_link/270703/400787_de.html, Zugriff 30.3.2015 13.Haftbedingungen Die Haftbedingungen in Äquatorialguinea sind hart und lebensbedrohend. Die Zellen sind überfüllt und schmutzig und Häftlinge haben kaum Zugang zu medizinischer Versorgung und Matratzen. Auch Sanitäranlagen, Belüftung, Beleuchtung und Zugang zu Trinkwasser sind

.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 10 von 15 nicht in ausreichendem Maß gewährleistet. Krankheiten, unter anderem Malaria und HIV/AID, sind schwerwiegende Probleme. Die Regierung versorgt die Insassen mit Grundmahlzeiten, jedoch ist die Nahrung nicht ausreichend und von schlechter Qualität. Familienmitglieder der Häftlinge oder Freunde müssen oft Nahrung zur Verfügung stellen (USDOS 27.2.2014). Im Januar 2011 wurde ein Sitzabkommen mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) geschlossen und seit 2012 arbeitet ein ständiger Vertreter des IKRK im Lande und kann nach anfänglichen Schwierigkeiten nunmehr Besuche in Haftanstalten durchführen (AA 9.2014a; vgl. USDOS 27.2.2014), jedoch nur nach Vorankündigung (USDOS 27.2.2014). Quellen: - AA – Auswärtiges Amt (9.2014a): Äquatorialguinea – Innenpolitik, http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/ Aequatorialguinea/Innenpolitik_node.html, Zugriff 30.3.2015 - USDOS – U.S. Department of State (27.2.2014): Country Report on Human Rights Practices 2013 - Equatorial Guinea, http://www.ecoi.net/local_link/270703/400787_de.html, Zugriff 30.3.2015 14.Todesstrafe Neun Männer wurden im Jänner 2014 hingerichtet, 13 Tage vor dem Inkrafttreten eines Moratoriums der Todesstrafe. Dies waren die ersten (bekannten) Hinrichtungen seit dem Jahr 2010 (AI 25.2.2015; vgl. AA 9.2014a). Quellen: - AA – Auswärtiges Amt (9.2014a): Äquatorialguinea – Innenpolitik, http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/ Aequatorialguinea/Innenpolitik_node.html, Zugriff 30.3.2015 - AI – Amnesty International (25.2.2015): Amnesty International Report 2014/15 - The State of the World's Human Rights - Equatorial Guinea, https://www.amnesty.org/en/countries/africa/equatorial-guinea/report-equatorial-guinea/, Zugriff 30.3.2015 15.Religionsfreiheit Die Verfassung und andere Gesetze schützen die Religionsfreiheit und die Regierung respektiert dieses Recht auch in der Praxis (USDOS 28.7.2014), wiewohl es manchmal durch das allgemeine Klima der politischen Verfolgung zu Beeinträchtigungen kommt. Offiziell bevorzugt werden die katholische Kirche und die Reformkirche Äquatorialguineas (FH 23.1.2014). Es gibt keine Berichte über gesellschaftliche Diskriminierung aufgrund der religiösen Zugehörigkeit, des Glaubens oder der Religionsausübung (USDOS 28.7.2014). Geschätzte 93 Prozent der Bevölkerung sind Christen (87 Prozent römisch-katholisch und sechs Prozent Protestanten und unabhängigen Konfessionen). Fünf Prozent der

.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 11 von 15 Bevölkerung praktizieren indigene Glaubensrichtungen. Die Anzahl der Muslims in Äquatorialguinea steigt aufgrund der steigenden Anzahl an Westafrikanern und Menschen aus dem Mittleren Osten – der Islam bleibt jedoch gemeinsam mit Bahais und anderen religiösen Gruppen unter 1 Prozent der Gesamtbevölkerung (USDOS 28.7.2014). Quellen: - FH – Freedom House (23.1.2014): Freedom in the World 2014, http://www.ecoi.net/local_link/277836/407182_de.html, Zugriff 30.3.2015 - USDOS – U.S. Department of State (28.7.2014): 2013 International Religious Freedom Report - Equatorial Guinea, http://www.ecoi.net/local_link/281885/412208_de.html, Zugriff 30.3.2015 16.Ethnische Minderheiten Diskriminierung gegenüber ethnischen oder rassischen Minderheiten ist illegal, jedoch sind gesellschaftliche Diskriminierung, Einschüchterung durch Sicherheitsleute und politischer Ausgrenzung von Minderheiten Probleme (USDOS 27.2.2014). In Äquatorialguinea bestehen ethnische Spannungen zwischen den ärmeren Fang in Mbini, die drei Viertel der Bevölkerung stellen, und der wohlhabenderen Inselbevölkerung, den Bubi auf der Insel Bioko. Seit den Öl- und Gasfunden nahe der Insel sind die separatistischen Forderungen der indigenen Bubi lauter geworden (GIGA 2014). Die Volksgruppe der Bubi, ansässig auf der Insel Bioko, berichtet, dass sie Opfer von Unterdrückung, Diskriminierung und Verachtung sind. Aufgrund der Diskriminierung gegen sie können sie keine öffentlichen Funktionen bekleiden. Militärische Checkpoints existieren an Ortseingängen zu Bubi-Dörfern. Es gibt Autonomiebestrebungen seitens der Voksgruppe Bubi. Seitens der Bubi wird das Recht auf Selbstbestimmung und die freie Rückkehr von ins Ausland geflohenen oder von der Regierung ausgewiesenen Angehörigen der Volksgruppe gefordert (UNGA 21.1.2014). Quellen: - GIGA – German Institute of Global and Area Studies (2014): Giga Focus Nummer 5 - Friedensinseln in Subsahara-Afrika, http://www.giga-hamburg.de/de/system/files/publications/gf_afrika_1405.pdf, Zugriff 30.3.2015 - UNGA – UN General Assembly (21.1.2014): Summary prepared by the Office of the United Nations High Commissioner for Human Rights in accordance with paragraph 15 (b) of the annex to Human Rights Council resolution 5/1 and paragraph 5 of the annex to Council resolution 16/21 – Equatorial Guinea*, http://www.ecoi.net/file_upload/1930_1398864843_g1410438.pdf, Zugriff 30.3.2015 - USDOS – U.S. Department of State (27.2.2014): Country Report on Human Rights Practices 2013 - Equatorial Guinea, http://www.ecoi.net/local_link/270703/400787_de.html, Zugriff 30.3.2015 17.Frauen/Kinder
