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■ UNSC - United Nations Security Council (2.2.2024): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General [S/2023/758], https://www.ecoi.net/en/file/local/2106391/n2401965.pdf, Zugriff 4.6.2024
■ UNSC - United Nations Security Council (15.6.2023): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General [S/2023/443], https://www.ecoi.net/en/file/local/2094041/N2316278.pdf, Zugriff 2.10.2023
■ UNSC - United Nations Security Council (1.9.2022a): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General [S/2022/665], https://www.ecoi.net/en/file/local/2078696/N2257941.pdf, Zugriff 9.10.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human 
Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
14 Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Opposition
14.1 Süd-/Zentralsomalia, Puntland
Letzte Änderung 2025-01-16 14:10
Gesetzlich werden grundsätzlich Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit gewährt, diese Frei­
heiten werden von der somalischen Regierung aber eingeschränkt (USDOS 22.4.2024; vgl. BS 
2024). Für Demonstrationen sind Genehmigungen erforderlich (MBZ 6.2023; vgl. FH 2024b). Die 
Regierung macht bei sicherheitsrelevanten Themen Einschränkungen der Versammlungsfreiheit 
geltend (AA 23.8.2024). Zusätzlich bleibt sie aufgrund der Sicherheitslage in vielen Gebieten 
effektiv eingeschränkt (USDOS 22.4.2024).
Dabei bekräftigt die Regierung regelmäßig ihren Willen, die o. g. Rechte auch zu gewährleisten. 
Hinsichtlich der Versammlungsfreiheit ist jedoch in staatlich kontrollierten Gebieten nie genau 
absehbar, wie die lokalen Sicherheitskräfte reagieren. Generell sind Handfeuerwaffen weit ver­
breitet, eine blutige Eskalation kann nie ausgeschlossen werden (AA 23.8.2024). Demonstratio­
nen finden häufiger statt und können jederzeit zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führen. 
Es kann dabei auch zu Straßenblockaden (AA 3.6.2024) und zum Einsatz von Schusswaffen 
kommen (FH 2024b). Öffentliche Demonstrationen bleiben riskant, es gab dabei in der Ver­
gangenheit immer wieder Tote und Verletzte (BS 2024). Die Sicherheitskräfte gehen manchmal 
mit Gewalt gegen friedliche Demonstranten vor (UNHRCOM 6.5.2024; vgl. BS 2024), so etwa 
Anfang März 2024 bei einer Demonstration am Bakara-Markt in Mogadischu. Dabei wurde ein 
Demonstrant getötet. Die Schützen wurden laut Polizei verhaftet (HO 3.3.2024). Insgesamt hat 
der Einsatz von Sicherheitskräften zu politischen Zwecken unter Präsident Hassan Sheikh Mo­
hamud abgenommen (AA 23.8.2024).
Menschen außerhalb der von al Shabaab kontrollierten Gebiete können Organisationen der 
Zivilgesellschaft ungehindert beitreten (USDOS 22.4.2024). Es gibt eine große Zahl an Orga­
nisationen der Zivilgesellschaft, die in allen Landesteilen in unterschiedlichen Bereichen (z. B. 
Frauen, Jugendliche, Berufskasten) aktiv sind (SPC 9.2.2022).
In von der al Shabaab kontrollierten Gebieten bestehen weder Versammlungs- noch Vereini­
gungsfreiheit (AA 23.8.2024; vgl. BS 2024). Versammlungen ohne vorherige Bewilligung sind 
verboten. Die meisten internationalen Organisationen dürfen dort nicht tätig werden (USDOS 
22.4.2024).
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Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (3.6.2024): Somalia – Reise- und Sicherheitshinweise – Reise­
warnung, https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/somalia-node/somaliasicherh
eit/203132#content_1, Zugriff 3.6.2024
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ FH - Freedom House (2024b): Freedom in the World 2024 - Somalia, https://freedomhouse.org/cou
ntry/somalia/freedom-world/2024, Zugriff 8.7.2024
■ HO - Hiiraan Online (3.3.2024): At least one killed, as government forces open fire at Mogadishu 
protesters, https://www.hiiraan.com/news4/2024/Mar/195283/at_least_one_killed_as_government_
forces_open_fire_at_mogadishu_protesters.aspx, Zugriff 13.3.2024
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (6.2023): General country of origin informa­
tion report on Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2103761/General_COI_report_Somalia_Ju
ne_2023.pdf, Zugriff 29.4.2024
■ SPC - Somalia Protection Cluster (9.2.2022): Protection Analysis Update, February 2022, https://re
liefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/SOM_PAU_Somalia-Protection-Analysis_Feb2022.pdf, 
Zugriff 15.11.2023
■ UNHRCOM - United Nations Human Rights Committee (6.5.2024): Concluding observations on the 
initial report of Somalia [CCPR/C/SOM/CO/1], https://www.ecoi.net/en/file/local/2108970/G240561
3.pdf, Zugriff 24.5.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human 
Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
14.1.1 Opposition, Parteien
Letzte Änderung 2025-01-16 14:11
Seit 2016 können Parteien registriert werden. Die Nationale Wahlkommission hat seither über 
hundert Parteien registriert (BS 2024; vgl. FH 2024b). Es handelt sich aber um keine Parteien 
im traditionellen Sinn. Sie weisen mehrheitlich keine erkennbaren inhaltlich-programmatischen 
Konzepte (AA 23.8.2024) oder ideologischen Unterschiede auf, sondern werden von Persönlich­
keiten, Fraktionen, Clans und Geld getrieben (BS 2024). Trotz vorgesehener Mechanismen, die 
eine breite geografische Repräsentanz in den Parteien sicherstellen sollen, manifestiert sich das 
Clansystem auch in den neuen Parteien. Schon bisher orientierten sich politische Loyalitäten 
in erster Linie an Clanzugehörigkeit oder religiöser Bindung an informelle Gruppierungen (AA 
23.8.2024). Bislang wurden Wahlen immer im Rahmen eines Systems vollzogen, das auf Clans 
abstellt. Dementsprechend bleibt die Bedeutung politischer Parteien unklar (FH 2024b).
Oppositionelle Arbeit ist in den von der Regierung kontrollierten Gebieten grundsätzlich möglich. 
Aufgrund manchmal unklarer Machtverhältnisse ist es jedoch unmöglich, sicher festzustellen, ob 
Gegner und Kritiker der Regierung im Einzelfall von staatlichen oder quasi-staatlichen Akteuren 
oder aber Dritten behindert oder gewaltsam angegriffen werden (AA 23.8.2024). Am 16.4.2023 
nahm die Polizei in Puntland willkürlich einen lokalen Politiker fest, weil er einer oppositionellen 
politischen Vereinigung in Garoowe beigetreten war. Er wurde am selben Tag ohne Anklage­
erhebung wieder freigelassen (UNSC 15.6.2023). Nach anderen Angaben werden bürgerliche 
Rechte von allen Bundesstaaten in Puntland am besten geschützt (BS 2024).
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Al Shabaab lehnt die gesamte politische Ordnung Somalias, die sie als un-islamisch bezeichnet, 
ab (Sahan/SWT 20.7.2022). Die Demokratie wird als Zeichen für Ungläubigkeit erachtet (Sahan/
SWT 9.6.2023). Die Gruppe gilt als anti-demokratischer Akteur mit dem Ziel der Errichtung eines 
Kalifats (BS 2024). In den von ihr kontrollierten Gebieten wird oppositionelles Handeln nicht 
geduldet. Al Shabaab geht gegen Gegner brutal vor – auch mit Hinrichtungen (AA 23.8.2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ FH - Freedom House (2024b): Freedom in the World 2024 - Somalia, https://freedomhouse.org/cou
ntry/somalia/freedom-world/2024, Zugriff 8.7.2024
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (9.6.2023): 2024 one-person one-
vote elections in Somalia: A pipe dream? in: The Somali Wire Issue No. 551, per e-Mail [kosten­
pflichtig, Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (20.7.2022): A blueprint for the 
fight against Al-Shabaab, in: The Somali Wire Issue No. 428, per e-Mail [kostenpflichtig, Login 
erforderlich]
■ UNSC - United Nations Security Council (15.6.2023): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General [S/2023/443], https://www.ecoi.net/en/file/local/2094041/N2316278.pdf, Zugriff 2.10.2023
14.2 Somaliland
Letzte Änderung 2025-01-16 14:11
Grundsätzlich garantiert die Verfassung Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit (BS 2024; 
vgl. HRCSL 3.2024; FH 2024a), beide Rechte sind aber nur im Ansatz gewährleistet (AA 
23.8.2024). Jedenfalls gibt es eine große Zahl an Organisationen der Zivilgesellschaft, die 
in allen Landesteilen in unterschiedlichen Bereichen (z. B. Frauen, Jugendliche, Berufskasten) 
aktiv sind (SPC 9.2.2022).
Es gibt nur selten organisierte Demonstrationen (FH 2024a). Im Falle von Demonstrationen 
kommt es öfters zu gewaltsamer Repression und zur Verhaftung von Demonstranten (BS 2024; 
vgl. FH 2024a). Die Polizei setzt häufig exzessiv Gewalt ein, um Versammlungen und Proteste zu 
unterdrücken (HRCSL 3.2024) - etwa bei Demonstrationen in Laascaanood im Dezember 2022 
(USDOS 22.4.2024).
Laut Verfassung sind nur jeweils drei Parteien gleichzeitig zu einer Wahl zugelassen (USDOS 
22.4.2024; vgl. BS 2024; FH 2024a). Derzeit zugelassen sind die Parteien Kulmiye, UCID und 
Waddani (AA 23.8.2024). Die beiden Oppositionsparteien UCID und Waddani haben im Parla­
ment ein Mehrheitsbündnis gegen die regierende Kulmiye geschlossen (FH 2024a). Politische 
Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition gehören innerhalb und außerhalb 
des Parlaments zur Normalität (AA 23.8.2024). Vor dem Hintergrund der verfassungsmäßi­
gen Beschränkung der Anzahl der Parteien auf drei ist es in den letzten Jahren immer wieder 
zu Inhaftierungen im Zusammenhang mit versuchten Parteineugründungen oder politischen 
Demonstrationen gekommen (AA 23.8.2024).
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214

Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ FH - Freedom House (2024a): Freedom in the World 2024 - Somaliland, https://www.ecoi.net/de/do
kument/2109065.html, Zugriff 8.7.2024
■ HRCSL - Human Rights Centre (Somaliland) (3.2024): Annual Review of Human Rights Centre 2023, 
https://hrcsomaliland.org/wp-content/uploads/2024/03/Annual-Report-HRC-2023-web-1.pdf , Zugriff 
31.5.2024
■ SPC - Somalia Protection Cluster (9.2.2022): Protection Analysis Update, February 2022, https://re
liefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/SOM_PAU_Somalia-Protection-Analysis_Feb2022.pdf, 
Zugriff 15.11.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human 
Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
15 Haftbedingungen
Letzte Änderung 2025-01-16 14:11
Bedingungen: Eine Absenz medizinischer Versorgung, unzureichende Ernährung und Mangel 
an Trinkwasser werden aus Gefängnissen aus ganz Somalia gemeldet (CAT 2.12.2022; vgl. US­
DOS 22.4.2024; AA 23.8.2024; SW 1.2022). Es herrscht Überbelegung (CAT 2.12.2022). Im 
Feber 2024 wird etwa angegeben, dass das Zentralgefängnis in Mogadischu bei einer Kapazi­
tät von 800 Häftlingen 1.600 beherbergt (MUST 3.2.2024). Zum Teil sind die Haftbedingungen 
lebensbedrohlich. Vollzugsbeamten mangelt es an Wissen und beruflichen Fähigkeiten (AA 
23.8.2024). Auch in Somaliland sind Haftanstalten gemäß einer Quelle überbelegt und die Be­
dingungen dort sind hart (FH 2024a). Nach anderen Angaben genügen die Haftbedingungen 
in Hargeysa und Garoowe (Puntland) internationalen Standards (ÖB Nairobi 10.2024). Das 
unabhängige Human Rights Centre berichtet hinsichtlich besuchter Gefängnisse in Somali­
land, dass es an angemessenen Sanitäranlagen mangelt und auch an adäquater Nahrungs­
mittelversorgung. Es herrscht demnach auch Überbelegung, und mitunter werden Gefangene 
aneinandergekettet (HRCSL 3.2024).
Besser sind die Bedingungen in neu errichteten Haftanstalten (USDOS 22.4.2024). Unterstüt­
zung von UNDP, UNODC und IKRK beim Gefängnisaufbau und der Schulung von Gefäng­
nispersonal in allen Regionen schafft langsam Abhilfe (AA 28.6.2022). UNODC hat in Moga­
dischu, Bossaso, Garoowe und Hargeysa neue Gefängnisse errichtet oder alte saniert. So 
hat die Organisation etwa mitgeholfen, in Mogadischu den im März 2024 eröffneten Mogadis­
hu Prison Court Complex zu errichten. Dort finden sich neben Gerichtssälen drei Haftblöcke für 
700 Gefangene (UN News 4.3.2024). Auch das IKRK hilft landesweit bei der Renovierung von 
Haftanstalten (ICRC 26.2.2024). Zudem wird Gefängnispersonal ausgebildet, etwa im Zeitraum 
Ende 2021 bis Feber 2022 in den Bereichen Menschenrechte und Verwaltung für Gefängnis­
personal in Kismayo, Baidoa, Hargeysa und Garoowe (UNSC 8.2.2022). Auch UNSOM trägt 
208
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zur Ausbildung von Gefängnispersonal bei (UNSC 1.9.2022a), und Somalia kooperiert mit dem 
IKRK, um die Haftbedingungen zu verbessern (CAT 2.12.2022).
Es kommt zu überlanger Untersuchungshaft, Folter ist nach Angaben einer Quelle üblich. Meist 
werden Männer und Frauen getrennt inhaftiert, Minderjährige und Erwachsene sowie Untersu­
chungshäftlinge und Verurteilte hingegen nicht (SW 1.2022). Nach anderen Angaben werden 
Minderjährige nur manchmal nicht von Erwachsenen getrennt in Haft gehalten (CAT 2.12.2022). 
Diesbezügliche Berichte gibt es auch hinsichtlich Somaliland (HRCSL 3.2024).
Monitoring: Das Committee on Human Rights des parlamentarischen Oberhauses führt in 
Haftanstalten Überprüfungen durch. Allerdings gibt es keine systematische Aufsicht über die 
Haftanstalten - weder durch nationale noch durch internationale Beobachter (CAT 2.12.2022). 
In Somaliland ist es gesetzlich vorgesehen, dass Häftlinge bei den Justizbehörden Beschwer­
den vorbringen dürfen, und dies geschieht auch. In Somalia ist dies hingegen nicht der Fall. 
Die Behörden arbeiten aktiv mit internationalen Organisationen und Beobachtern zusammen. 
UNODC, UNICEF und das IKRK können regelmäßig Haftanstalten besuchen. Somaliland hat 
im Jahr 2023 keinen unabhängigen Beobachtern von NGOs den Zutritt zu Haftanstalten ge­
stattet (USDOS 22.4.2024). Das IKRK hat im Jahr 2023 landesweit 15 Haftanstalten besuchen 
können (ICRC 26.2.2024). Nach anderen Angaben hat das unabhängige Human Rights Centre 
in Somaliland in fünf Regionen Gefängnisse besuchen können (HRCSL 3.2024). In Somali­
land wird teils auch auf psychisch kranke Insassen Rücksicht genommen (Odero 4.2024). Ein 
Zusammenschluss an NGOs hat im Zeitraum November 2018 bis März 2021 in Baidoa, Kisma­
yo und Mogadischu 1.026 Besuche in Gefängnissen, Polizeistationen und anderen Haft- bzw. 
Anhalteeinrichtungen durchgeführt (SW 1.2022).
Al Shabaab hält Personen in den Gebieten unter ihrer Kontrolle in Haft, teils für verhältnismäßig 
geringfügige Vergehen und unter inhumanen Bedingungen (USDOS 22.4.2024). Die Haftbedin­
gungen in Haftanstalten von al Shabaab sind oft hart und lebensbedrohlich (USDOS 22.4.2024; 
vgl. CAT 2.12.2022).
Im Gebiet von SSC-Khatumo (Region Sool) werden Polizeistationen als Gefängnisse genutzt. 
Diese sind überfüllt. Zudem mangelt es an ausgebildetem Personal (HRCSL 3.2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.6.2022): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2074953/Auswärtiges_Amt,
_Bericht_über_die_asyl-_und_abschieberelevante_Lage_in_der_Bundesrepublik_Somalia_(Stan
d_Mai_2022),_28.06.2022.pdf, Zugriff 13.10.2023 [Login erforderlich]
■ CAT - UN Committee Against Torture (2.12.2022): Concluding observations on the initial report of 
Somalia [CAT/C/SOM/CO/1], https://www.ecoi.net/en/file/local/2083779/G2260143.pdf , Zugriff 
13.3.2024
■ FH - Freedom House (2024a): Freedom in the World 2024 - Somaliland, https://www.ecoi.net/de/do
kument/2109065.html, Zugriff 8.7.2024
209
216

■ HRCSL - Human Rights Centre (Somaliland) (3.2024): Annual Review of Human Rights Centre 2023, 
https://hrcsomaliland.org/wp-content/uploads/2024/03/Annual-Report-HRC-2023-web-1.pdf , Zugriff 
31.5.2024
■ ICRC - International Committee of the Red Cross (26.2.2024): Facts & Figures 2023, https://blogs.ic
rc.org/somalia/wp-content/uploads/sites/99/2024/02/Facts-and-Figures-2023-Final-EN.pdf , Zugriff 
1.7.2024
■ MUST - Mustaqbal Media (3.2.2024): Somalia’s Judicial Institutions Seek Solutions to Alarming 
Prison Capacity Crisis, https://mustaqbalmedia.net/en/somalias-judicial-institutions-seek-solutions-
to-alarming-prison-capacity-crisis/#:~:text=Somalia’s Judicial Institutions Seek Solutions to Alarming 
Prison Capacity Crisis,-Newsroom&text=Major General Hassan Ali Noor,the severe shortage of 
prisons, Zugriff 13.3.2024
■ ÖB Nairobi - Österreichische Botschaft Nairobi [Österreich] (10.2024): Asylländerbericht zu Somalia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2116331/SOMA_ÖB-Bericht_2024_10.pdf , Zugriff 22.10.2024 
[Login erforderlich]
■ Odero - Vitalis Okoth Odero (4.2024): Mental Health: A Situational Analysis of Somaliland 2023, 
https://www.researchgate.net/publication/380792721_MENTAL_HEALTH_A_SITUATIONAL_ANA
LYSIS_OF_SOMALILAND_2023, Zugriff 3.7.2024
■ SW - Saferworld (1.2022): Detainee and detention centre conditions in Mogadishu, Kismayo and 
Baidoa, https://www.saferworld.org.uk/downloads/pubdocs/somalia-detainees-report-web.pdf , 
Zugriff 13.3.2024
■ UN News - United Nations News (4.3.2024): UN crime prevention chief pledges enhanced coopera­
tion in Somalia, https://news.un.org/en/story/2024/03/1147222, Zugriff 13.3.2024
■ UNSC - United Nations Security Council (1.9.2022a): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General [S/2022/665], https://www.ecoi.net/en/file/local/2078696/N2257941.pdf, Zugriff 9.10.2023
■ UNSC - United Nations Security Council (8.2.2022): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General [S/2022/101], https://www.ecoi.net/en/file/local/2068141/S_2022_101_E.pdf , Zugriff 
6.10.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human 
Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
16 Todesstrafe
Letzte Änderung 2025-08-07 08:38
In allen Landesteilen wird die Todesstrafe verhängt und vollzogen, deutlich seltener [Anm.: im 
Gegensatz zu Gebieten von al Shabaab] in Gebieten unter der Kontrolle der jeweiligen Regie­
rung – und dort nur für schwerste Verbrechen (AA 23.8.2024). Nach anderen Angaben sieht 
das Strafgesetzbuch aus dem Jahr 1962, das weiterhin in Somalia und Somaliland angewendet 
wird, für ca. 20 Verbrechen die Todesstrafe vor, darunter Mord, Hochverrat, Spionage, Offen­
legung von Staatsgeheimnissen und das Ergreifen von Waffen gegen den Staat (MBZ 6.2023; 
vgl. Sahan/SWT 21.6.2023).
Es kommt auch nach Verfahren, die nicht internationalen Standards genügen, zur Ausführung 
der Todesstrafe (AA 23.8.2024; vgl. USDOS 22.4.2024; HRW 11.1.2024). Die von Bundes-, aber 
auch von Regionalbehörden verhängten Todesurteile werden oft innerhalb weniger Tage voll­
streckt; in manchen Fällen wird Verurteilten eine bis zu dreißigtägige Berufungsfrist eingeräumt 
(USDOS 22.4.2024).
Gesetzlich ist vorgesehen, dass Hinrichtungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit durch Erschie­
ßen vollzogen werden. Dies wird nicht immer respektiert (Sahan/SWT 21.6.2023). Im Jahr 2021 
wurden in ganz Somalia mindestens 27 Todesurteile verhängt und mindestens 21 Todesurteile 
vollstreckt (AI 24.5.2022). Dahingegen waren es 2022 nur sechs Vollstreckungen. Im Jahr 2023 
210
217

stieg diese Zahl auf 38 Exekutionen und 31 Verurteilungen (AI 29.5.2024). Nach anderen Anga­
ben waren es in ganz Somalia 2023 51 Vollstreckungen (26 Angehörige der Sicherheitskräfte, 
16 Mitglieder der al Shabaab, 9 Zivilisten) und 28 Verurteilungen (AA 23.8.2024).
In Puntland wurden sechs Männer zum Tod verurteilt. Drei davon waren zum Tatzeitpunkt noch 
minderjährig (HRW 11.1.2024). Nach Angaben der World Coalition Against the Death Penalty 
finden sich 139 zum Tode Verurteilte in Haft (Sahan/SWT 21.6.2023). Von den 14 im Zeitraum 
Oktober 2023 bis Jänner 2024 Exekutierten waren neun Personen ehemalige Mitglieder der 
Sicherheitskräfte. Zwei weitere und ein Zivilist wurden in diesem Zeitraum zum Tod verurteilt 
(UNSC 2.2.2024).
In Somaliland wurden Anfang des Jahres 2022 vier ehemalige Angehörige der Sicherheitskräfte 
exekutiert (UNSC 13.5.2022). Nach widersprüchlichen Angaben wurden im Jahr 2023 an fünf 
oder neun Zivilisten die Todesstrafe vollstreckt. Im gleichen Jahr wurden jedoch keine neuen 
Todesurteile ausgesprochen (AA 23.8.2024). In Somaliland ist es möglich, zum Tode Verurteilte 
bis zur letzten Minute hin durch Verhandlungen freizukaufen. Üblicherweise dient als Kompen­
sation das Äquivalent von hundert Kamelen. Dass derartige Einigungen noch in letzter Minute 
kurz vor der Exekution vorkommen, ist nicht unüblich (FTL 8.9.2022; vgl. AA 23.8.2024).
Al Shabaab: In den von al Shabaab kontrollierten Gebieten kommt es zu öffentlichen Exekutio­
nen, v. a. nach Spionagevorwürfen (USDOS 22.4.2024; vgl. HRW 11.1.2024). Die Todesstrafe 
wird auch wegen Ehebruchs und „ Kooperation mit den Feinden des Islam“ (d. h. mit der Regie­
rung, ATMIS, UNO oder Hilfsorganisationen) verhängt (AA 23.8.2024). Todesurteile werden oft 
bei unfairen Prozessen gefällt (HRW 11.1.2024). Es ist unklar, wie viele extra-legale Tötungen 
al Shabaab durchgeführt hat, eine hohe Zahl wird vermutet (Sahan/SWT 21.6.2023). Beispiels­
weise wurden Mitte Jänner 2024 in Jilib sieben Männer öffentlich hingerichtet. Ihnen war Spio­
nage für die USA, Kenia und die Bundesregierung vorgeworfen worden (RD 16.1.2024). Exe­
kutionen durch al Shabaab werden öffentlich vollzogen (AA 23.8.2024; vgl. USDOS 22.4.2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ AI - Amnesty International (29.5.2024): Death sentences and executions in 2023, https://www.amne
sty.org/en/documents/act50/7952/2024/en, Zugriff 4.6.2024
■ AI - Amnesty International (24.5.2022): Death Sentences and Executions 2021, https://www.ecoi.n
et/en/file/local/2073393/ACT5054182022ENGLISH.pdf, Zugriff 4.6.2024
■ FTL - Facility for Talo and Leadership (8.9.2022): Somaliland Murderer Spared after Agreeing to Pay 
100 Camels in Compensation, https://www.ftlsomalia.com/somaliland-murderer-spared-after-agree
ing-to-pay-100-camels-in-compensation , Zugriff 3.6.2024
■ HRW - Human Rights Watch (11.1.2024): World Report 2024 - Somalia, https://www.ecoi.net/de/do
kument/2103135.html, Zugriff 15.1.2024
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (6.2023): General country of origin informa­
tion report on Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2103761/General_COI_report_Somalia_Ju
ne_2023.pdf, Zugriff 29.4.2024
■ RD - Radio Dalsan (16.1.2024): Al Shabaab executes seven alleged spies in Middle Juba region – 
Radio Dalsan, https://www.radiodalsan.com/al-shabaab-executes-seven-alleged-spies-in-middle-j
uba-region, Zugriff 25.1.2024
211
218

■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (21.6.2023): The Death Penalty in 
Somalia, in: The Somali Wire Issue No. 556, per e-Mail  [kostenpflichtig, Login erforderlich]
■ UNSC - United Nations Security Council (2.2.2024): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General [S/2023/758], https://www.ecoi.net/en/file/local/2106391/n2401965.pdf, Zugriff 4.6.2024
■ UNSC - United Nations Security Council (13.5.2022): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General [S/2022/392], https://www.ecoi.net/en/file/local/2073538/N2233663.pdf, Zugriff 6.10.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human 
Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
17 Religionsfreiheit
Letzte Änderung 2025-01-16 14:10
Die somalische Bevölkerung bekennt sich zu über 99 % zum sunnitischen Islam (AA 23.8.2024). 
Nur eine sehr kleine Minderheit hängt tatsächlich einer anderen Religion oder islamischen 
Richtung an (USDOS 30.6.2024; vgl. FH 2024b; AA 23.8.2024). Die auf tausend Mitglieder 
geschätzte (USDOS 30.6.2024) christliche Minderheit praktizieren ihren Glauben nicht in der 
Öffentlichkeit und versucht, nicht aufzufallen (FH 2024b; vgl. USDOS 30.6.2024).
Somalis folgten traditionell der Shafi’i-Schule des islamischen Rechts, geführt von mehreren 
dominanten Sufi-Orden bzw. Sekten(turuuq) (Bryden/TEL 8.11.2021). Der Sufismus hat sich in 
Ostafrika in den vergangenen 200 Jahren ausgebreitet und in Somalia eigene Formen angenom­
men (AQSOM 2 7.2022). Seit 20 Jahren macht sich allerdings der Einfluss des Wahhabismus 
bemerkbar. Damit geht einher, dass die Auslegung und Praktizierung des Islam je nach Region 
zunehmend konservative Züge annimmt und infolgedessen die Freiheit der Weltanschauung 
eingeschränkt sowie progressive Gesetzgebung verhindert wird (AA 23.8.2024). Dieser Trend 
hin zu einer konservativeren, „ puristischen“ Auslegung des Islam gilt sowohl für Somalia als 
auch für Somaliland. Religiöse Normen beeinflussen zunehmend Politik, Wirtschaft und Ge­
sellschaft (BS 2024). Andererseits schätzen viele Somali trotz des aggressiven Vordringens 
des importierten Salafismus’ nach wie vor ihren Sufi-Glauben und ihre Sufi-Bräuche (Bryden/
TEL 8.11.2021). Als Sufi-Hochburgen gelten Galgaduud und Hiiraan (Sahan/SWT 14.10.2022). 
Salafisten, al Quaida und al Shabaab verabscheuen hingegen die Sufi-Interpretation des Islam 
(AQSOM 2 7.2022).
Unabhängig von staatlichen Bestimmungen und insbesondere jenseits der Bereiche, in denen 
die staatlichen Stellen effektive Staatsgewalt ausüben können, sind islamische und lokale Tradi­
tionen und islamisches Gewohnheitsrecht weit verbreitet (AA 23.8.2024). Es herrscht ein starker 
sozialer Druck, den Traditionen des sunnitischen Islam zu folgen. Eine Konversion zu einer 
anderen Religion bleibt verboten, gilt als sozial inakzeptabel und als Verrat an Clan und Familie 
(USDOS 30.6.2024; vgl. FH 2024b). Jene, die unter dem Verdacht stehen, konvertiert zu sein, 
sowie deren Familien müssen mit Belästigungen seitens ihrer Umgebung rechnen (USDOS 
30.6.2024). Sowohl Konversion als auch Apostasie und Aussagen, die als Blasphemie erachtet 
werden könnten, können zu Diskriminierung und Drangsalierung (MBZ 6.2023) und auch zu 
einer Verhaftung führen (USDOS 30.6.2024). Eine offen nicht-muslimische Lebensweise ist 
wegen sozialen Drucks nicht möglich und kann insbesondere zu einem praktischen Ausschluss 
212
219

aus dem Clansystem und der Familie führen, was schwerwiegende soziale Konsequenzen hat 
(AA 23.8.2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ AQSOM 2 - Anonymisierte Quelle Somalia 2 (7.2022): Bei der Quelle handelt es sich um einen 
analytischen Newsletter
■ Bryden/TEL - The Elephant (Herausgeber), Matt Bryden (Autor) (8.11.2021): Fake Fight: The Quiet 
Jihadist Takeover of Somalia, https://www.theelephant.info/long-reads/2021/11/08/fake-fight-the-q
uiet-jihadist-takeover-of-somalia/#.YYjpCzdaMR4.twitter , Zugriff 9.11.2023
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ FH - Freedom House (2024b): Freedom in the World 2024 - Somalia, https://freedomhouse.org/cou
ntry/somalia/freedom-world/2024, Zugriff 8.7.2024
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (6.2023): General country of origin informa­
tion report on Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2103761/General_COI_report_Somalia_Ju
ne_2023.pdf, Zugriff 29.4.2024
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (14.10.2022): Hassan Sheikh and 
the politics of mawlid in Somalia, in: The Somali Wire Issue No. 463, per e-Mail [kostenpflichtig, 
Login erforderlich]
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.6.2024): 2023 Report on International Reli­
gious Freedom - Somalia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2111587.html, Zugriff 9.7.2024
17.1 Gebiete unter Regierungskontrolle
Letzte Änderung 2025-01-16 14:12
Somalia ist seinem verfassungsmäßigen Selbstverständnis nach ein islamischer Staat, der nicht 
vorrangig auf religiöse Vielfalt und Toleranz ausgelegt ist (AA 23.8.2024). Die Verfassungen 
von Somalia, Puntland und Somaliland bestimmen den Islam als Staatsreligion. Das islami­
sche Recht (Scharia) wird als grundlegende Quelle der staatlichen Gesetzgebung genannt (AA 
23.8.2024; vgl. BS 2024; USDOS 30.6.2024), alle Gesetze müssen mit den generellen Prinzipi­
en der Scharia konform sein. Auch die Verfassungen der anderen Bundesstaaten erklären den 
Islam zur offiziellen Religion (USDOS 30.6.2024; vgl. HumInt 28.8.2020).
Der Übertritt zu einer anderen Religion und Apostasie sind gesetzlich nicht explizit verboten, 
wohl aber wird die Scharia entsprechend interpretiert. Blasphemie und „ Beleidigung des Is­
lam“ sind hingegen Straftaten, die mit zwei Jahren Haft geahndet werden können (USDOS 
30.6.2024; vgl. MBZ 6.2023). Nach anderen Angaben ist es Muslimen verboten, eine andere 
Religion anzunehmen (AA 23.8.2024). Jedenfalls sind Missionierung bzw. die Werbung für an­
dere Religionen laut Verfassung verboten (FH 2024b; vgl. MBZ 6.2023). Andererseits bekennt 
sich die Verfassung zur Religionsfreiheit (AA 23.8.2024). Auch sind dort ein Diskriminierungs­
verbot aufgrund der Religion (FH 2024b) sowie die freie Glaubensausübung festgeschrieben 
(USDOS 30.6.2024).
Es sind keine rezenten Fälle bekannt, wo Apostasie vom Staat verfolgt worden wäre (MBZ 
6.2023). Trotzdem üben Nicht-Muslime ihren Glauben nicht frei aus (MBZ 6.2023). Es ist illegal, 
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sich als Atheist oder nicht-religiös zu bezeichnen. Im April 2019 wurde ein Universitätsprofessor 
zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er sich „ blasphemisch“ geäußert hatte (er hatte auf 
Facebook die Frage gestellt, ob es angesichts der Dürre eine sinnvolle Strategie sei, zu beten). 
Der Professor wurde nach zehn Monaten Haft entlassen, bekam aber weiterhin Morddrohungen 
(HumInt 28.8.2020). In Benadirhat der Gouverneur anlässlich des Ramadan 2024 eine War­
nung ausgegeben, wonach Restaurants und Hotels, welche während der Fastenstunden Gäste 
bewirten, der Entzug der Betriebslizenz droht. Auch der öffentliche Khat- oder Tabakkonsum 
sei demnach untersagt (HO 11.3.2024). Insgesamt ist Somalia von einer staatlich geregelten 
Religion weit entfernt (BMLV 4.7.2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ BMLV - Bundesministerium für Landesverteidigung [Österreich] (4.7.2024): Interview der Staaten­
dokumentation mit einem Länderexperten
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ FH - Freedom House (2024b): Freedom in the World 2024 - Somalia, https://freedomhouse.org/cou
ntry/somalia/freedom-world/2024, Zugriff 8.7.2024
■ HO - Hiiraan Online (11.3.2024): Mogadishu mayor bans dining during Ramadan, soldiers, traders 
warned, https://www.hiiraan.com/news4/2024/Mar/195397/mogadishu_mayor_bans_dining_during
_ramadan_soldiers_traders_warned.aspx, Zugriff 7.5.2024
■ HumInt - Humanists International (28.8.2020): Freedom of Thought Report - Somalia, https://fot.hu
manists.international/countries/africa-eastern-africa/somalia, Zugriff 4.11.2024
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (6.2023): General country of origin informa­
tion report on Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2103761/General_COI_report_Somalia_Ju
ne_2023.pdf, Zugriff 29.4.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.6.2024): 2023 Report on International Reli­
gious Freedom - Somalia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2111587.html, Zugriff 9.7.2024
17.2 Gebiete von al Shabaab
Letzte Änderung 2025-01-16 14:10
In den Gebieten unter Kontrolle von al Shabaab sind Politik und Verwaltung von religiösen Dog­
men geprägt (BS 2024). Dort ist die Praktizierung eines moderaten Islams sowie anderer Religio­
nen untersagt. Bei öffentlicher Ausübung drohen drastische Strafen (AA 23.8.2024). Al Shabaab 
setzt in den von ihr kontrollierten Gebieten gewaltsam die eigene harsche Interpretation des Is­
lam und der Scharia durch (FH 2024b; vgl. USDOS 30.6.2024). Die Gruppe drangsaliert, verletzt 
oder tötet Menschen aus unterschiedlichen Gründen, u. a. dann, wenn sich diese nicht an die 
Edikte der Gruppe halten. Eltern, Lehrer und Gemeinden, welche sich nicht an die Vorschriften 
von al Shabaab halten, werden bedroht (USDOS 30.6.2024). Menschen werden von der Polizei 
der al Shabaab (Hisba) zum Pflichtgebet in die Moscheen beordert (TRN/Heide-Ottosen/Abdi Y./
Nor/Khalil/Zeuthen 2022). Die Gruppe verbietet in ihrem Gebiet generell „ un-islamisches Verhal­
ten“ - Kinos, Fernsehen, Musik, Internet, das Zusehen bei Sportübertragungen, der Verkauf von 
Khat, Rauchen und weiteres mehr. Es gilt das Gebot der Vollverschleierung (USDOS 30.6.2024; 
vgl. TRN/Heide-Ottosen/Abdi Y./Nor/Khalil/Zeuthen 2022; CFR 6.12.2022a). Allerdings scheint 
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