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■ ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation 
(31.5.2021): Somalia - Al-Schabaab und Sicherheitslage; Lage von Binnenvertriebenen und Rück­
kehrer·innen [sic]; Schutz durch staatliche und nicht-staatliche Akteure; Dokumentation zum COI-
Webinar mit Markus Höhne und Jutta Bakonyi am 5. Mai 2021, https://www.ecoi.net/en/file/local/
2052555/20210531_COI-Webinar Somalia_ACCORD_Mai 2021.pdf, Zugriff 17.5.2022
■ AQSOM 4 - Anonymisierte Quelle Somalia 4 (6.2024): Expertengespräche
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ DI - Development Initiatives (6.2019): Towards an improved understanding of vulnerability and resi­
lience in Somalia, https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/Report_Towards-an-impro
ved-understanding-of-vulnerability-and-resilience-in-Somalia.pdf , Zugriff 15.12.2023
■ FIS - Finnische Einwanderungsbehörde [Finnland] (7.8.2020b): Somalia: Fact-Finding Mission to 
Mogadishu in March 2020, https://migri.fi/documents/5202425/5914056/Somalia Fact-Finding Mis­
sion to Mogadishu in March 2020.pdf/2f51bf86-ac96-f34e-fd02-667c6ae973a0/Somalia Fact-Finding 
Mission to Mogadishu in March 2020.pdf?t=1602225617645, Zugriff 12.10.2023
■ Horn - Horn Observer (6.5.2024): Controversial Somali court decision grants immunity to perpetrator 
of human rights abuses, https://hornobserver.com/articles/2744/Controversial-Somali-court-decisio
n-grants-immunity-to-perpetrator-of-human-rights-abuses , Zugriff 7.5.2024
■ LIFOS - LIFOS-Migrationsverket [Schweden] (1.7.2019): Somalia - Rätts- och säkerhetssektorn 
Version 1.0, https://www.ecoi.net/en/file/local/2012758/190704400.pdf, Zugriff 3.6.2024
■ NLM/Barnett - James Barnett (Autor), New Lines Magazine (Herausgeber) (7.8.2023): Inside the 
Newest Conflict in Somalia’s Long Civil War, https://newlinesmag.com/reportage/inside-the-newes
t-conflict-in-somalias-long-civil-war/ , Zugriff 2.10.2023
■ ÖB Nairobi - Österreichische Botschaft Nairobi [Österreich] (10.2024): Asylländerbericht zu Somalia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2116331/SOMA_ÖB-Bericht_2024_10.pdf , Zugriff 22.10.2024 
[Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (26.10.2022): The deaths of clan eld­
ers in the struggle against Al-Shabaab, in: The Somali Wire Issue No. 468, per e-Mail [kostenpflichtig, 
Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (30.9.2022): Winning the war of 
grievances, in: The Somali Wire Issue No. 458, per e-Mail  [kostenpflichtig, Login erforderlich]
■ SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (31.5.2017): Focus Somalia – Clans und Minder­
heiten, https://www.sem.admin.ch/dam/data/sem/internationales/herkunftslaender/afrika/som/SO
M-clans-d.pdf, Zugriff 12.3.2024
■ Shukri/TEL - The Elephant (Herausgeber), Saeed Shukri (Autor) (3.5.2021): Unrecognized Vote: 
Somaliland’s Democratic Journey, https://www.theelephant.info/long-reads/2021/05/03/unrecogniz
ed-vote-somalilands-democratic-journey/ , Zugriff 13.10.2023
■ SOMNAT/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Staatendoku­
mentation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber), Somaliland 
National (Autor) (5.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
■ SPC - Somalia Protection Cluster (9.2.2022): Protection Analysis Update, February 2022, https://re
liefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/SOM_PAU_Somalia-Protection-Analysis_Feb2022.pdf, 
Zugriff 15.11.2023
■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (22.12.2021b): Citizenship and State­
lessness in the Horn of Africa, https://www.ecoi.net/en/file/local/2065866/61c97bea4.pdf , Zugriff 
6.10.2023
■ UN OCHA - UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (14.3.2022): Somalia Humanit­
arian Bulletin, February 2022, https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/OCHA SOMALIA 
HUMANITARIAN BULLETIN - FEBRUARY 2022.pdf, Zugriff 12.3.2024
■ UNSOM - United Nations Assistance Mission in Somalia (5.8.2023): Muna Mohamed Abdi: Helping 
include marginalised communities in Kismayo, https://unsom.unmissions.org/muna-mohamed-abd
i-helping-include-marginalised-communities-kismayo , Zugriff 17.1.2024
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18.1 Bevölkerungsstruktur
Letzte Änderung 2024-12-04 10:43
Somalia ist eines der wenigen Länder in Afrika, wo es eine dominante Mehrheitskultur und 
-Sprache gibt. Die Mehrheit der Bevölkerung findet sich innerhalb der traditionellen somalischen 
Clanstrukturen (UNHCR 22.12.2021a). Die Landesbevölkerung ist nach Angabe einer Quelle 
ethnisch sehr homogen; allerdings ist der Anteil ethnischer Minderheiten an der Gesamtbevölke­
rung demnach unklar (AA 23.8.2024). Gemäß einer Quelle teilen mehr als 85 % der Bevölkerung 
eine gemeinsame ethnische Herkunft (USDOS 22.4.2024). Eine andere Quelle besagt, dass die 
somalische Bevölkerung aufgrund von Migration, ehemaliger Sklavenhaltung und der Präsenz 
von nicht nomadischen Berufsständen divers ist (Wissenschaftl. Mitarbeiter GIGA 3.7.2018). Es 
gibt weder eine Konsistenz noch eine Verständigungsbasis dafür, wie Minderheiten definiert 
werden (UN OCHA 14.3.2022). Die UN gehen davon aus, dass ca. 30 % aller Somali Angehörige 
von Minderheiten sind (MBZ 6.2023). Abseits davon trifft man in Somalia auf Zersplitterung in 
zahlreiche Clans, Subclans und Sub-Subclans, deren Mitgliedschaft sich nach Verwandtschafts­
beziehungen bzw. nach traditionellem Zugehörigkeitsempfinden bestimmt (AA 18.4.2021, S. 12). 
Diese Unterteilung setzt sich fort bis hinunter zur Kernfamilie (SEM 31.5.2017).
Insgesamt ist das westliche Verständnis einer Gesellschaft im somalischen Kontext irrefüh­
rend. Dort gibt es kaum eine Unterscheidung zwischen öffentlicher und privater Sphäre. Zudem 
herrscht eine starke Tradition der sozialen Organisation abseits des Staates. Diese beruht vor 
allem auf sozialem Vertrauen innerhalb von Abstammungsgruppen. Seit dem Zusammenbruch 
des Staates hat sich diese soziale Netzwerkstruktur reorganisiert und verstärkt, um das Über­
leben der einzelnen Mitglieder zu sichern (BS 2024). Die Zugehörigkeit zu einem Clan ist der 
wichtigste identitätsstiftende Faktor für Somalis. Sie bestimmt, wo jemand lebt, arbeitet und 
geschützt wird. Darum kennen Somalis üblicherweise ihre exakte Position im Clansystem (SEM 
31.5.2017). Insgesamt gibt es keine physischen Charakteristika, welche die Zugehörigkeit zu 
einem bestimmten Clan erkennen ließen (Landinfo 4.4.2016).
Große Clanfamilien: Die sogenannten „ noblen“ Clanfamilien können (nach eigenen Angaben) 
ihre Abstammung auf mythische gemeinsame Vorfahren und den Propheten Mohammed zu­
rückverfolgen. Die meisten Minderheiten sind dazu nicht in der Lage (SEM 31.5.2017). Somali 
sehen sich als Nation arabischer Abstammung, „ noble“ Clanfamilien sind meist Nomaden:
• Darod gliedern sich in die drei Hauptgruppen: Ogaden, Marehan und Harti sowie einige 
kleinere Clans. Die Harti sind eine Föderation von drei Clans: Die Majerteen sind der wich­
tigste Clan Puntlands, während Dulbahante und Warsangeli in den zwischen Somaliland und 
Puntland umstrittenen Grenzregionen leben. Die Ogaden sind der wichtigste somalische 
Clan in Äthiopien, haben aber auch großen Einfluss in den südsomalischen Juba-Regionen 
sowie im Nordosten Kenias. Die Marehan sind in Süd-/Zentralsomalia präsent.
• Hawiye leben v. a. in Süd-/Zentralsomalia. Die wichtigsten Hawiye-Clans sind Habr Gedir 
und Abgaal, beide haben in und um Mogadischu großen Einfluss.
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• Dir leben im Westen Somalilands sowie in den angrenzenden Gebieten in Äthiopien und 
Dschibuti, außerdem in kleineren Gebieten Süd-/Zentralsomalias. Die wichtigsten Dir-Clans 
sind Issa, Gadabursi (beide im Norden) und Biyomaal (Süd-/Zentralsomalia).
• Isaaq sind die wichtigste Clanfamilie in Somaliland, wo sie kompakt leben. Teils werden 
sie zu den Dir gerechnet (SEM 31.5.2017). Sie selbst erachten sich nicht als Teil der Dir 
(AQSOM 4 6.2024).
• Rahanweyn bzw. Digil-Mirifle sind eine weitere Clanfamilie (SEM 31.5.2017).
Territorien: Alle Mehrheitsclans sowie ein Teil der ethnischen Minderheiten – nicht aber die 
berufsständischen Gruppen – haben ihr eigenes Territorium. Dessen Ausdehnung kann sich 
u. a. aufgrund von Konflikten verändern (SEM 31.5.2017).
Minderheiten: AlsMinderheiten werden jene Gruppen bezeichnet, die aufgrund ihrer geringeren 
Anzahl schwächer als die „ noblen“ Mehrheitsclans sind. Dazu gehören Gruppen anderer ethni­
scher Abstammung; Gruppen, die traditionell als unrein angesehene Berufe ausüben; sowie die 
Angehörigen „ nobler“ Clans, die nicht auf dem Territorium ihres Clans leben oder zahlenmäßig 
klein sind (SEM 31.5.2017).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (18.4.2021): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2050118/Auswärtiges_Amt,
_Bericht_über_die_asyl-_und_abschieberelevante_Lage_in_der_Bundesrepublik_Somalia_(Stan
d_Januar_2021),_18.04.2021.pdf, Zugriff 17.10.2024 [Login erforderlich]
■ AQSOM 4 - Anonymisierte Quelle Somalia 4 (6.2024): Expertengespräche
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ Landinfo - Referat für Länderinformationen der Einwanderungsbehörde [Norwegen] (4.4.2016): Prac­
tical issues and security challenges associated with travels in Southern Somalia, https://landinfo.no/
asset/3569/1/3569_1.pdf, Zugriff 12.3.2024
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (6.2023): General country of origin informa­
tion report on Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2103761/General_COI_report_Somalia_Ju
ne_2023.pdf, Zugriff 29.4.2024
■ SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (31.5.2017): Focus Somalia – Clans und Minder­
heiten, https://www.sem.admin.ch/dam/data/sem/internationales/herkunftslaender/afrika/som/SO
M-clans-d.pdf, Zugriff 12.3.2024
■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (22.12.2021a): Citizenship and State­
lessness in the Horn of Africa, https://www.ecoi.net/en/file/local/2065866/61c97bea4.pdf , Zugriff 
12.3.2024
■ UN OCHA - UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (14.3.2022): Somalia Humanit­
arian Bulletin, February 2022, https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/OCHA SOMALIA 
HUMANITARIAN BULLETIN - FEBRUARY 2022.pdf, Zugriff 12.3.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human 
Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
■ Wissenschaftl. Mitarbeiter GIGA - Wissenschaftlicher Mitarbeiter am German Institute of Global and 
Area Studies (3.7.2018): Sachverständigengutachten zu 10 K 1802/14A
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18.2 Süd-/Zentralsomalia, Puntland
Letzte Änderung 2025-01-16 14:12
Politik: In Süd-/Zentralsomalia sind politische Repräsentation, politische Parteien, lokale Ver­
waltungen und auch das nationale Parlament um die verschiedenen Clans bzw. Subclans organi­
siert, wobei die vier größten Clans (Darod, Hawiye, Dir und Digil-Mirifle) Verwaltung, Politik, und 
Gesellschaft dominieren - und zwar entlang der sogenannten 4.5-Formel (ÖB Nairobi 10.2024). 
Dies bedeutet, dass den vier großen Clans dieselbe Anzahl von Parlamentssitzen zusteht, wäh­
rend kleinere Clans und Minderheitengruppen gemeinsam nur die Hälfte dieser Sitze erhalten 
(ÖB Nairobi 10.2024; vgl. USDOS 22.4.2024; FH 2024b) [siehe dazu auch: Politische Lage/
Süd-/Zentralsomalia]. Dadurch werden kleinere Gruppen politisch marginalisiert (FH 2024b). Sie 
werden von relevanten politischen Posten ausgeschlossen, und die wenigen Angehörigen von 
Minderheiten, die solche Posten halten, haben kaum die Möglichkeit, sich für ihre Gemeinschaf­
ten einzusetzen (SPC 9.2.2022). So finden sich in der aktuellen Regierung zwar alle relevanten 
Clans und Gruppen wieder (AA 23.8.2024), und das Frauen- sowie das Umweltministerium wer­
den von Angehörigen von Minderheiten geführt (AQ21 11.2023). In Süd-/Zentralsomalia ist die 
formelle Vertretung von Minderheiten im Rahmen der 4.5-Formel nicht mit einer tatsächlichen 
politischen Mitsprache gleichzusetzen, da unter dem Einfluss und Druck der politisch mächtigen 
Clans agiert wird. Die Formel trägt dazu bei, dass bestehende Strukturen aufrechterhalten und 
damit Minderheiten sozial und politisch ausgrenzt werden (ÖB Nairobi 10.2024). Nach Anga­
ben einer Quelle der FFM Somalia 2023 versucht die Regierung hingegen, Minderheiten zu 
ermutigen, sich für Regierungsstellen zu bewerben. Allerdings ist die Diskriminierung tief in der 
Gesellschaft verwurzelt und besteht weiter fort (INGO-F/STDOK/SEM 4.2023).
Lage: Einzelne Minderheiten leben unter besonders schwierigen sozialen Bedingungen in tiefer 
Armut und leiden an zahlreichen Formen der Diskriminierung und Exklusion (USDOS 22.4.2024; 
vgl. AA 23.8.2024; FH 2024b). Sie sehen sich in vielfacher Weise von der übrigen Bevölkerung 
– mittelbar auch von staatlichen Stellen – wirtschaftlich, politisch und sozial ausgegrenzt (AA 
23.8.2024). Zudem sind die Systeme gegenseitiger Unterstützung bei ihnen weniger gut ausge­
baut, sie verfügen über geringere Ressourcen (Sahan/SWT 24.10.2022) und erhalten weniger 
Remissen (Sahan/SWT 24.10.2022; vgl. SPC 9.2.2022). In staatlichen Behörden - etwa Poli­
zei und Justiz - sind Minderheiten nur spärlich vertreten (ÖB Nairobi 10.2024). Die mächtigen 
Gruppen erhalten den Löwenanteil an Jobs, Ressourcen, Verträgen, Remissen und humanitärer 
Hilfe. Schwache Gruppen erhalten wenig bis gar nichts. Bei der Hungersnot 1991 waren die 
meisten Hungertoten entweder Digil-Mirifle oder Bantu [Anm.: Die Digil sind v. a. Landwirte und 
nicht Nomaden und können bei Dürre schwerer ausweichen]. Dies gilt auch für die Hungersnot 
im Jahr 2011. Ein Grund dafür ist, dass humanitäre Hilfe von mächtigeren Clans vereinnahmt 
wird (Sahan/SWT 24.10.2022). Selbst in Mogadischu erhalten Minderheitenangehörige weniger 
Nahrungsmittelhilfe (TANA/ACRC 9.3.2023). Sie stehen einem höheren Maß an Unsicherheit 
bei der Nahrungsmittelversorgung gegenüber (UN OCHA 14.3.2022).
Ein Programm der Bundesregierung soll zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit von fast 25.000 
benachteiligten und marginalisierten Haushalten beitragen. Dieses von Deutschland finanzierte 
50-Millionen-Euro-Programm zielt darauf ab, den Zugang zu Bildung, Gesundheit, Hygiene und 
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Ernährung für Kinder und Jugendliche zu verbessern und die Ernährungssicherheit benachtei­
ligter Haushalte zu erhöhen. Die Regierung von Jubaland organisiert Workshops für Jugendliche 
aus marginalisierten Gruppen, um Integration und Partizipation zu fördern (UNSOM 5.8.2023).
Minderheitengruppen, denen es oft an bewaffneten Milizen fehlt, sind laut einer Quelle über­
proportional von Gewalt betroffen (Tötungen, Folter, Vergewaltigungen etc.). Täter sind Milizen 
oder Angehörige dominanter Clans - oft unter Duldung lokaler Behörden (USDOS 22.4.2024). 
Aufgrund der (vormaligen) Unterstützung von al Shabaab durch manche Minderheiten kann 
es in Gebieten, aus welchen al Shabaab gewichen ist, zu Repressalien kommen (ÖB Nairobi 
10.2024). Von Frauen marginalisierter Gruppen eingebrachte Vergewaltigungsanzeigen werden 
tendenziell ignoriert (UNSOM 5.8.2023).
Angehörige von Minderheiten stehen vor Hindernissen, wenn sie Identitätsdokumente erhalten 
wollen - auch im Falle von Reisepässen (UNHCR 22.12.2021a, S. 58).
Mogadischu: In der Hauptstadt verfügen die Hawiye-Clans Abgaal, Habr Gedir und teilweise 
auch Murusade über eine herausragende Machtposition. Allerdings leben in der Stadt Angehö­
rige aller somalischen Clans, auch die einzelnen Bezirke sind diesbezüglich meist heterogen 
(AQSOM 4 6.2024; vgl. FIS 7.8.2020a). Laut einem Experten dominieren auch die Rahanweyn 
mittlerweile bestimmte Stadtteile. Insgesamt leben in Mogadischu sehr viele unterschiedliche 
Clans, alle können Eigentum besitzen, sich in der Wirtschaft betätigen (AQSOM 4 6.2024), sich 
frei bewegen und niederlassen. Allerdings besagt der eigene Clanhintergrund, in welchem Teil 
der Stadt es für eine Person am sichersten ist (AQSOM 4 6.2024; vgl. FIS 7.8.2020b, S. 39). 
Außerdem tendieren die Menschen dazu, auf dem Gebiet des eigenen Clans zu wohnen. Bezie­
hungen zu Abgaal oder Habr Gedir - familiäre, wirtschaftliche, eheliche oder freundschaftliche - 
sind von Vorteil, um Konflikte abwenden oder lösen zu können. Generell agieren die dominanten 
Clans Mogadischus aber nicht im rechtsfreien Raum, da sie aufgrund von z. B. in Mogadischu 
begangenem Unrecht mit Gegenunrecht in anderen Teilen Somalias rechnen müssen (AQSOM 
4 6.2024). Im Allgemeinen ist es schwierig, Menschen, die in Mogadischu aufgewachsen sind, 
oberflächlich nach Clans zu differenzieren. Es gibt keine äußerlichen Unterschiede, auch der 
Akzent ist der gleiche. Anhand von Namen lassen sich die Menschen nicht einmal ethnisch 
zuordnen, da vor allem arabische Namen verwendet werden (UNFPA/DIS 25.6.2020). Zum 
Clanwesen in Mogadischu siehe auch Sicherheitslage / Süd-/Zentralsomalia / Banadir.
Al Shabaab: Zum Verhältnis von al Shabaab zu Clans und Minderheiten siehe Kapitel Sicher­
heitslage/Al Shabaab
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ AQ21 - Anonyme Quelle 21 (11.2023): Expertengespräche
■ AQSOM 4 - Anonymisierte Quelle Somalia 4 (6.2024): Expertengespräche
■ DIS/UNFPA - United Nations Population Fund (Autor), Danish Immigration Service [Denmark] (Her­
ausgeber) (25.6.2020): Skype-Interview des DIS mit UNFPA, in: DIS (11.2020): Somalia - Health 
System, S.79-84, https://www.nyidanmark.dk/-/media/Files/US/Landenotater/COI_report_somalia
223
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_health_care_nov_2020.pdf?la=en-GB&hash=3F6C5E28C30AF49C2A5183D32E1B68E3BA52E
60C, Zugriff 12.3.2024
■ FH - Freedom House (2024b): Freedom in the World 2024 - Somalia, https://freedomhouse.org/cou
ntry/somalia/freedom-world/2024, Zugriff 8.7.2024
■ FIS - Finnische Einwanderungsbehörde [Finnland] (7.8.2020a): Somalia: Tiedonhankintamatka 
Mogadishuun maaliskuussa 2020, Mogadishun turvallisuustilanne ja humanitääriset olosuhteet, 
https://migri.fi/documents/5202425/5914056/Somalia FFM raportti maaliskuu 2020.pdf/f58d6cd5-
271a-55fd-9b89-b3d32e4ff80b/Somalia FFM raportti maaliskuu 2020.pdf?t=1596797440011, Zugriff 
12.3.2024
■ FIS - Finnische Einwanderungsbehörde [Finnland] (7.8.2020b): Somalia: Fact-Finding Mission to 
Mogadishu in March 2020, https://migri.fi/documents/5202425/5914056/Somalia Fact-Finding Mis­
sion to Mogadishu in March 2020.pdf/2f51bf86-ac96-f34e-fd02-667c6ae973a0/Somalia Fact-Finding 
Mission to Mogadishu in March 2020.pdf?t=1602225617645, Zugriff 12.10.2023
■ INGO-F/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Staatendokumen­
tation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber), Internationale NGO 
F, Senior Aid Official (Autor) (4.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
■ ÖB Nairobi - Österreichische Botschaft Nairobi [Österreich] (10.2024): Asylländerbericht zu Somalia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2116331/SOMA_ÖB-Bericht_2024_10.pdf , Zugriff 22.10.2024 
[Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (24.10.2022): Power, access, and 
social capital in Somalia, in: The Somali Wire Issue No. 467, per e-Mail [kostenpflichtig, Login 
erforderlich]
■ SPC - Somalia Protection Cluster (9.2.2022): Protection Analysis Update, February 2022, https://re
liefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/SOM_PAU_Somalia-Protection-Analysis_Feb2022.pdf, 
Zugriff 15.11.2023
■ TANA/ACRC - Tana Copenhagen (Herausgeber), African Cities Research Consortium (Autor) 
(9.3.2023): Understanding Systems in Mogadishu City, https://tanacopenhagen.com/wp-content/upl
oads/2023/03/ACRC-Tana-Mogadishu-City-System-Analysis.pdf , Zugriff 23.5.2024
■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (22.12.2021a): Citizenship and State­
lessness in the Horn of Africa, https://www.ecoi.net/en/file/local/2065866/61c97bea4.pdf , Zugriff 
12.3.2024
■ UN OCHA - UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (14.3.2022): Somalia Humanit­
arian Bulletin, February 2022, https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/OCHA SOMALIA 
HUMANITARIAN BULLETIN - FEBRUARY 2022.pdf, Zugriff 12.3.2024
■ UNSOM - United Nations Assistance Mission in Somalia (5.8.2023): Muna Mohamed Abdi: Helping 
include marginalised communities in Kismayo, https://unsom.unmissions.org/muna-mohamed-abd
i-helping-include-marginalised-communities-kismayo , Zugriff 17.1.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human 
Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
18.2.1 Ethnische Minderheiten, aktuelle Situation
Letzte Änderung 2025-01-16 14:12
Ethnische Minderheiten haben eine andere Abstammung und in manchen Fällen auch eine an­
dere Sprache als die restlichen Einwohner des somalischen Sprachraums. Die soziale Stellung 
der einzelnen ethnischen Minderheiten ist unterschiedlich (SEM 31.5.2017). Mitunter werden sie 
als Fremde erachtet (SPC 9.2.2022). So können Angehörige ethnischer Minderheiten auf Pro­
bleme stoßen - bis hin zu Staatenlosigkeit - wenn sie z. B. in einem Flüchtlingslager außerhalb 
Somalias geboren wurden (UNHCR 22.12.2021a).
Generell sind Angehörige von Minderheiten keiner systematischen Verfolgung mehr ausgesetzt, 
wie dies Anfang der 1990er der Fall war (MBZ 6.2023). In den Städten ist die Bevölkerung allge­
mein gemischt, Kinder gehen unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit in die Schule und 
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Menschen ins Spital (UNFPA/DIS 25.6.2020). Nach anderen Angaben können Angehörige eth­
nischer Minderheiten Diskriminierung und Benachteiligung ausgesetzt sein - etwa beim Zugang 
zu sozialer Absicherung oder zu humanitärer Hilfe. Auch im Xeer werden sie marginalisiert (MBZ 
6.2023). In Mogadischu mangelt es den Minderheiten auch an politischem Einfluss. Andererseits 
ändert sich die Situation langsam zum Besseren, die Einstellung v. a. der jüngeren Generation 
ändert sich; die Clanzugehörigkeit ist für diese nicht mehr so wichtig wie für die Älteren (FIS 
7.8.2020a).
Die Bantu (Jareer) sind die größte Minderheit in Somalia (SEM 31.5.2017; vgl. FIS 7.8.2020a). 
Sie stammen teils von Bauernvölkern ab, die bereits vor der Expansion der Somali an den 
Flüssen existiert haben; teils stammen sie von nach Somalia importierten Sklaven ab. „Adoon“
– ein abwertendes Wort, das noch immer von einigen ethnischen Somalis für die Jareer ver­
wendet wird – bedeutet wörtlich „ Sklave“. Ein weiteres abwertendes Wort für somalische Bantu 
– „ tiimo jareer“ („ hartes Haar“) – bezieht sich vorgeblich auf die dichten Locken ihrer Haare im 
Gegensatz zu den „ weichen Locken“ ethnischer Somali. Die Bantu selbst haben dies aufge­
griffen und bezeichnen sich als „ Jareer“ oder „ die Harten“. Als sie ihre zahlenmäßige Stärke 
erkannt haben, änderte sich der Name in „ Jareer Weyne“ – „ die großen Harten“. Was einst eine 
Beleidigung war, ist heute ein Ehrenzeichen (Sahan/Menkhaus 23.8.2023).
Traditionell waren somalische Bantu in verschiedenen, getrennten Gemeinschaften im Süden 
Somalias verstreut. Hier gibt es z. B. die Makanne, Shiidle, Gobaweyne, Mushunguli und Shan­
gani (Sahan/Menkhaus 23.8.2023), die Kabole, Reer Shabelle und Oji. Traditionell leben sie 
als sesshafte Bauern in den fruchtbaren Tälern der Flüsse Juba und Shabelle (SEM 31.5.2017; 
vgl. UNHCR 22.12.2021a). Bantu werden oft für manuelle Tätigkeiten eingesetzt. Sie über­
nehmen Arbeiten, die von ethnischen Somali als zu gering erachtet werden (Sahan/Menkhaus 
23.8.2023).
Die Bantu waren jahrzehntelang systematischer Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt 
durch die somalische Regierung und die somalische Mehrheitsgesellschaft ausgesetzt (Sahan/
SWT 3.11.2023). Sie sind die am stärksten marginalisierte, ausgegrenzte und ausgebeutete 
somalische Gemeinschaft. Von Machtpositionen auf lokaler und nationaler Ebene sind sie viel­
fach ausgeschlossen (Sahan/Menkhaus 23.8.2023; vgl. MBZ 6.2023). Die Bantu werden überall 
in Somalia rassistisch stigmatisiert (ACCORD 31.5.2021, S. 25) und diskriminiert (ACCORD 
31.5.2021, S. 25; vgl. USDOS 22.4.2024). Die meisten Somali schauen auf die sesshaften 
Bantu herab (SEM 31.5.2017; vgl. UNHCR 22.12.2021a; MBZ 6.2023). Sie werden als Bürger 
zweiter Klasse erachtet (Sahan/SWT 3.11.2023; vgl. BS 2024) und befinden sich am untersten 
Ende der Gesellschaft (LIFOS 19.6.2019). Der mangelnde Zugang zu Bildung, Beschäftigung 
und politischer Vertretung hat einen Kreislauf aus Armut und Ausgrenzung verursacht und die 
Möglichkeiten für wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg eingeschränkt. Dies wiederum verstärkt 
gesellschaftliche Stereotypen (Sahan/SWT 3.11.2023; vgl. TANA/ACRC 9.3.2023). In Städten 
wie Kismayo mangelt es den Bantu an Ressourcen und Unterstützung (Sahan/SWT 1.12.2023).
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Auch in IDP-Lagern werden sie diskriminiert, Bantu-Frauen mangelt es dort an Schutz durch die 
traditionelle Clanstruktur (USDOS 22.4.2024; vgl. LIFOS 19.6.2019), Bantu haben kaum Zu­
gang zum Xeer (LIFOS 19.6.2019) und sind folglich besonders schutzlos (ÖB Nairobi 10.2024; 
vgl. FIS 7.8.2020a). Die Diskriminierung von Bantu ist auch in der Bundesarmee und im so­
malischen Rechtssystem allgegenwärtig. Oft wird ihnen der Zugang zur Justiz verweigert, sie 
tragen ein höheres Risiko, vor Gericht ungerecht behandelt zu werden (Sahan/SWT 3.11.2023); 
im Justizsystem sind Bantu kaum vertreten (TANA/ACRC 9.3.2023).
Nach anderen Angaben sind einige Bantu-Gruppen mit lokal mächtigen Clans Allianzen einge­
gangen, um sich dadurch zu schützen (FIS 7.8.2020a). Eine Quelle erklärt, dass die meisten von 
ihnen als niedrige Kaste einem dominanten somalischen Clan angehören (Sahan/Menkhaus 
23.8.2023). Gleichzeitig erklärt der Experte Ken Menkhaus zur jüngeren Entwicklung der Bantu 
in Somalia: Bis vor Kurzem hatten die unterschiedlichen Bantu-Gruppen kein Gefühl einer ge­
meinsamen Identität. Auch ihre Probleme und ihr Identitätsgefühl waren lokal und nicht national. 
Sich als „ Jareer“ zu bezeichnen ist neu. Bis vor Kurzem waren die Bantu unbewaffnet und daher 
politisch schwach und anfällig für Raubüberfälle. Der Aufstieg von al Shabaab hat das geändert. 
Die Rekrutierungstaktiken der militanten Gruppen konzentrieren sich seit Langem darauf, Miss­
stände auszunutzen, wobei die Jareer ein offensichtliches Ziel sind. Der Beitritt zu al Shabaab 
wurde oft als attraktive Option angesehen, da er den Jugendlichen der Jareer ein Gehalt, eine 
Waffe, Status und Schutz verschafft hat. Obwohl die meisten Jareer heute der al Shabaab ge­
genüber misstrauisch und viele aus dem Territorium der militanten Gruppe geflohen sind, hat 
die Tatsache, dass so viele zu bewaffneten Kämpfern geworden sind, begonnen, ihren Status 
zu verändern (Sahan/Menkhaus 23.8.2023).
Heute finden sich unter den hunderttausenden IDPs im Großraum Mogadischu zu fast 80 % 
Bantu (FIS 7.8.2020a). Jahrzehnte der Urbanisierung haben aus den Subsistenzbauern der 
Flusstäler Stadtmenschen gemacht (Sahan/SWT 1.12.2023). Menkaus erklärt diesbezüglich: 
Somalische Bantu stellen heute einen signifikanten Prozentsatz der städtischen Bevölkerung 
in Südsomalia. Dies könnte bei allgemeinen Wahlen durchaus von Bedeutung werden und ist 
einer der Hauptgründe, warum politisch einflussreiche Clans in den Städten darauf bestehen, 
die Jareer als IDPs zu bezeichnen, die per Definition anderswo hingehören. Tatsächlich ist ihre 
Umsiedlung aber dauerhaft geschehen. Die Jareer bilden heute eine große städtische Unter­
schicht mit begrenzten Aussichten auf soziale Mobilität und ein besseres Leben außerhalb der 
sogenannten IDP-Lager. Wahr ist aber auch, dass zumindest einige städtische Jareer nunmehr 
bewaffnet und in der Lage sind, Banden oder Milizen in Mogadischu zu leiten und Straßenpro­
teste zu mobilisieren. Das ist eine außergewöhnliche Entwicklung, die noch vor nicht allzu langer 
Zeit undenkbar gewesen wäre (Sahan/Menkhaus 23.8.2023). So geschehen ist dies etwa, als 
ein Offizier der Bundesarmee - ein Bantu - verhaftet worden war. Sowohl in Baidoa als auch in 
Mogadischu kam es daraufhin zu Protesten von Bantus. Dies wäre früher undenkbar gewesen 
(Sahan/SWT 16.8.2024).
Mischehen werden stigmatisiert (LIFOS 19.6.2019). Viele Fußsoldaten von al Shabaab, die aus 
Middle Shabelle stammen, gehören zu Gruppen mit niedrigem Status – etwa zu den Bantu. 
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Al Shabaab hat diese Mitglieder dazu ermutigt, Frauen und Mädchen von „ noblen“ Clans (z. B. 
Hawiye, Darod) zu heiraten (Ingiriis 2020).
Einem Bericht zufolge sind aus den USA deportierte somalische Bantu - manchmal schon 
am Flughafen in Mogadischu - von Bewaffneten entführt worden, um Lösegeld zu erpressen 
(UNHCR 22.12.2021a).
Benadiri ist ein Dachbegriff für verschiedene voneinander unabhängige urbane Minderheiten, 
die in den Küstenstädten des Südens leben (z. B. Mogadischu, Merka, Baraawe) und sich tra­
ditionell im Handel betätigen. Sie haben eine gemischte Abstammung aus Somalia, Arabien, 
Persien, Indien und Portugal (SEM 31.5.2017; vgl. UNHCR 22.12.2021a). Vor 1991 hatten sie 
einen privilegierten Status. Ohne bewaffnete Miliz waren sie im Bürgerkrieg aber schutzlos. Heu­
te werden Benadiri gemeinhin als Händler respektiert (SEM 31.5.2017). In Mogadischu stellen 
die Benadiri die zweitgrößte Minderheitengruppe. Einige von ihnen haben es geschafft, reich zu 
werden (FIS 7.8.2020a). Im Gegensatz zu den Bantu kommt ihnen kein geringerer Status zu, 
Mischehen sind kein Problem (Landinfo 14.6.2018; vgl. MBZ 6.2023). Es kann ihnen gegenüber 
zu Diskriminierung kommen, doch werden keine Sicherheitsprobleme berichtet (MBZ 6.2023). 
Laut einem Experten werden Benadiri zwar marginalisiert und haben keinen Einfluss; dafür kön­
nen sie aber an ihren angestammten Orten wohnen (AQSOM 4 6.2024). Vielen Reer Xamar (Teil 
der Benadiri) ist es gelungen, ihre vormaligen Immobilien im Bezirk Xamar Weyne (Mogadischu) 
durch Zahlungen zurückzuerhalten. Dort stellen sie auch die Bevölkerungsmehrheit (Landinfo 
21.5.2019b).
Die Bajuni sind ein kleines Fischervolk, das auf den Bajuni-Inseln im Süden Somalias sowie 
in Kismayo (SEM 31.5.2017; vgl. UNHCR 22.12.2021a), aber auch entlang der kenianischen 
Küste bis Lamu lebt. Der UNHCR zählt die Bajuni zu den Benadiri (UNHCR 22.12.2021a).
Kinder von Mischehen der al Shabaab: Einige somalische Mädchen und Frauen haben aus­
ländische Kämpfer (z. B. aus Europa, USA, Asien) der al Shabaab geheiratet. Die aus solchen 
Ehen hervorgegangenen Kinder sind teils leicht zu identifizieren (ICG 27.6.2019a).
Quellen
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Webinar mit Markus Höhne und Jutta Bakonyi am 5. Mai 2021, https://www.ecoi.net/en/file/local/
2052555/20210531_COI-Webinar Somalia_ACCORD_Mai 2021.pdf, Zugriff 17.5.2022
■ AQSOM 4 - Anonymisierte Quelle Somalia 4 (6.2024): Expertengespräche
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
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ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
18.2.2 Berufsständische Minderheiten, aktuelle Situation
Letzte Änderung 2025-01-16 14:11
Berufsständische Gruppen unterscheiden sich weder durch Abstammung noch durch Sprache 
und Kultur von der Mehrheitsbevölkerung (SEM 31.5.2017). Sie sind somalischen Ursprungs, 
wurden aber von den traditionellen Clan-Lineages ausgeschlossen (UNHCR 22.12.2021a). Im 
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