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22.4.2024; vgl. ÖB Nairobi 10.2024). Viele Rückkehrer sind zudem Druck seitens ihrer Familie 
ausgesetzt – v. a. wenn sie aufgrund ihrer „ abgebrochenen“ Migration noch Schulden offen 
haben (ACCORD 31.5.2021, S. 24). Jene die es nicht geschafft haben, im Westen bleiben zu 
können, werden mitunter stigmatisiert (AQ21 11.2023). Manche Rückkehrer gehen deshalb 
explizit nicht in Regionen, wo Mitglieder des eigenen Clans leben (ACCORD 31.5.2021, S. 24).
Laut einer Quelle muss eine nach Mogadischu zurückgeführte Person nicht damit rechnen, 
ohne Angehörige zu verhungern. Selbst wenn jemand tatsächlich überhaupt niemanden kennen 
sollte, dann würde diese Person in ein IDP-Lager gehen und dort in irgendeiner Form Hilfe 
bekommen. Die Person ist auf Mitleid angewiesen; Hilfe findet sich ggf. auch in einer Moschee. 
Jedenfalls würde eine solche Person so schnell wie möglich versuchen, dorthin zu gelangen, 
wo sich ein Familienmitglied befindet. Dass gar keine Familie existiert, ist sehr unwahrscheinlich 
(ACCORD 31.5.2021, S. 37). Nach Angaben einer Quelle der FFM Somalia 2023 müssen sich 
aus der Diaspora Zurückkommende neu in den Kontext einordnen. Hat eine Person Mittel und 
Informationen oder aber Verwandte, kann sie zurechtkommen. Doch nicht jedermann - und 
im Speziellen Minderheitsangehörige - hat in Mogadischu Verwandte (DIPL-X/STDOK/SEM 
4.2023).
In Kismayo werden Somali, die nach Jahrzehnten in Kenia nach Somalia zurückgekehrt sind, 
auch in der Verwaltung eingesetzt – mitunter in hohen Funktionen. Anekdotische Berichte bele­
gen, dass viele der Rückkehrer aus Kenia in ganz Somalia für Behörden oder NGOs arbeiten 
(AJ 14.9.2022a). Rückkehrer, die im Ausland ausgebildet wurden, können - bei vorhandenen, 
besseren Fähigkeiten - am Arbeitsmarkt Vorteile haben (EASO 9.2021; vgl. AQ21 11.2023). Sie 
können durchaus gute Jobs erhalten. So finden sich etwa auch im somalischen Parlament und 
in der Bundesregierung viele Rückkehrer. Manche davon haben eine gute Ausbildung genossen, 
andere - etwa ein Minister - waren in der Diaspora Taxifahrer (AQ21 11.2023). Netzwerke aus 
Familie, Nachbarn und Freunden sind für Rückkehrer höchst relevant. Die Unterstützung, die 
ein Rückkehrer aus diesen Netzwerken ziehen kann, hängt maßgeblich davon ab, wie sehr 
er diese Netzwerke während seines Auslandsaufenthalts gepflegt hat. Natürlich spielen auch 
Clannetzwerke eine Rolle. Dies ist mit ein Grund dafür, dass Rückkehrer sich oft in Gebieten 
ansiedeln, die von eigenen Clanmitgliedern bewohnt werden (EASO 9.2021).
Unterstützung / Netzwerk: Der Jilib [Anm.: untere Ebene im Clansystem] ist unter anderem 
dafür verantwortlich, Mitglieder in schwierigen finanziellen Situationen zu unterstützen. Das 
traditionelle Recht (Xeer) bildet hier ein soziales Sicherungsnetz, eine Art der Sozial- und Unfall­
versicherung. Wenn eine Person Unterstützung braucht, dann wendet sie sich an den Jilib oder 
- je nach Ausmaß - an untere Ebenen (z. B. Großfamilie) (SEM 31.5.2017, S. 5/31f). Jedenfalls 
versucht die Mehrheit der Rückkehrer, in eine Region zu kommen, wo zumindest Mitglieder 
ihres Clans leben (ACCORD 31.5.2021, S. 24), denn eine erfolgreiche Rückkehr und Reinte­
gration kann in erheblichem Maße von der Clanzugehörigkeit bzw. von lokalen Beziehungen 
der rückkehrenden Person abhängig sein. Rückkehrer ohne Clan- oder Familienverbindungen 
am konkreten Ort der Rückkehr finden sich ohne Schutz in einer Umgebung wieder, in der sie 
oftmals als Fremde angesehen werden (ÖB Nairobi 10.2024; vgl. AQ21 11.2023). Nach anderen 
Angaben ist es bei einer Rückkehr weniger entscheidend, ob jemand Verwandte hat oder nicht. 
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Entscheidend ist vielmehr, wie diese persönlichen Verwandtschaftsbeziehungen funktionieren 
und ob sie aktiv sind, ob sie gepflegt wurden. Denn Solidarität wird nicht bedingungslos gege­
ben. Wer sich lange nicht um seine Beziehungen gekümmert hat, wer einen (gesellschaftlichen) 
Makel auf sich geladen hat oder damit behaftet ist, der kann - trotz vorhandener Verwandt­
schaft - nicht uneingeschränkt auf Solidarität und Hilfe hoffen (ACCORD 31.5.2021, S. 39f). 
Laut Angestellten von IOM in Somaliland würde ein Rückkehrer ohne Beziehungen oder Kon­
takten in Hargeysa in der Stadt trotzdem mit Wasser, Nahrung und Unterkunft versorgt werden. 
Dies erfolgt informell und aus Gründen der Gastfreundschaft und anderen kulturellen Werten. 
Die Verfügbarkeit derartiger kulturell bedingter Unterstützung kann aber weder geplant werden, 
noch ist diese längerfristig garantiert (IOM 2.3.2023). Auch in Mogadischu sind Freundschaf­
ten und Clannetzwerke sehr wichtig. Zur Aufnahme kleinerer oder mittelgroßer wirtschaftlicher 
Aktivitäten ist aber kein Netzwerk notwendig (FIS 7.8.2020a, S. 39).
Unterstützung extern: Der UNHCR unterstützt freiwillige Rückkehrer. So wurden alleine im 
Zeitraum Dezember 2014 bis September 2022 ca. 16.000 Haushalte bei der freiwilligen Rückkehr 
unterstützt (UNHCR 9.11.2022). Deutschland unterstützt in Jubaland ein Vorhaben, das der 
Vorbereitung der aufnehmenden Gemeinden für freiwillige Rückkehrer dient (AA 23.8.2024). 
Auch z. B. das Elman Peace Centerbietet kostenlose Berufsausbildung für Jugendliche (Elman 
o.D.a; vgl. Elman o.D.b).
Rückkehrprogramme (siehe dazu auch Rückkehr ): Seit Mai 2023 führt IOM für Österreich 
ein neues Reintegrationsprojekt durch, das auch Somalia umfasst. Das Programm bietet Rück­
kehrern 500 Euro Bargeld sowie 3.000 Euro Sachleistungen (etwa für eine Ausbildung oder 
zur Unternehmensgründung) sowie zusätzliche Unterstützung und Beratung nach Bedarf (BMI 
7.2023; vgl. BMI 29.5.2024). Auch die auf Rückkehrer spezialisierte Organisation IRARA koope­
riert im Rahmen des EU Reintegration Programme (EURP) mit Frontex, um u. a. in Somalia eine 
Reintegration zu gewährleisten. Hierbei werden nicht nur freiwillige, sondern auch unfreiwillige 
Rückkehrer aus Schengen-Staaten unterstützt. Bei der Ankunft werden folgende Leistungen 
angeboten: Abholung vom Flughafen; Unterstützung bei der Weiterreise; temporäre Unterkunft; 
dringende medizinische Betreuung; spezielle Betreuung vulnerabler Personen; Geldaushilfe. 
IRARA bietet auch sogenannte Post-Return Assistance. Diese umfasst etwa Hilfe beim Aufbau 
eines Betriebes; langfristige Unterstützung bei der Unterkunft; soziale, rechtliche und medizi­
nische Unterstützung; Hilfe bei der Arbeitssuche; Bildung und Berufsausbildung; Geldaushilfe 
(IRARA 7.11.2024).
Unterkunft (siehe dazu auch: Grundversorgung/Wirtschaft / Lebenshaltungskosten): Es gibt 
keine eigenen Lager für Rückkehrer, daher siedeln sich manche von ihnen in IDP-Lagern an (AA 
15.5.2023); nach anderen Angaben finden sich viele der Rückkehrer aus dem Jemen und aus 
Kenia in IDP-Lagern wieder (ACCORD 31.5.2021, S. 24). Bei der bereits weiter oben erwähnten 
Rückkehrer-Studie des UNHCR haben allerdings nur 23 % der unterstützten und 42 % der 
nicht unterstützten Rückkehrerhaushalte (Sample: 3.200) angegeben, in einem IDP-Lager zu 
leben (UNHCR 9.11.2022). IOM-Mitarbeiter erklären, dass der durchschnittliche Rückkehrer sich 
vorübergehend nur eine Wellblechhütte oder eine traditionelle Wohnstatt als Unterkunft leisten 
kann (IOM 2.3.2023). In der bereits erwähnten Studie von UNHCR haben 33 % der befragten 
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Rückkehrerhaushalte angegeben, in einer Wellblechbehausung zu wohnen, 24 % wohnten in 
einem Buul, weitere 24 % in anderen temporären Behausungen. 79 % der Haushalte haben 
angegeben, auch zwei Jahre nach ihrer Rückkehr noch in einer behelfsmäßigen Unterkunft zu 
leben (UNHCR 9.11.2022).
Frauen: Einer Quelle des niederländischen Außenministeriums zufolge hängen die wirtschaft­
liche Überlebensfähigkeit alleinstehender Frauen und ihr wirtschaftlicher Handlungsspielraum 
von einigen wenigen individuellen Faktoren ab. Eine wichtige Rolle spielen die erweiterte Familie 
und der Clan bzw. Subclan. Über diese Netzwerke kann eine Frau z. B. Arbeit oder den Zugang 
zu finanziellen Ressourcen organisieren. Darüber hinaus zählt der Bildungsstand Betroffenen. 
Für Frauen mit einem höheren Bildungsniveau ist es einfacher, wirtschaftlich zu überleben. Die 
größte Herausforderung für Frauen am Arbeitsmarkt ist oft nicht die Tatsache, dass sie allein­
stehend sind, sondern dass es ihnen an Bildung mangelt (MBZ 6.2023). Für eine weibliche 
Angehörige von Minderheiten, die weder Aussicht auf familiäre noch Clanunterstützung hat, 
stellt eine Rückkehr tatsächlich eine Bedrohung dar (ÖB Nairobi 10.2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (15.5.2023): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2092375/Auswärtiges_Amt,
_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_der_Bundesrepublik_Somalia_(St
and_April_2023),_15.05.2023.pdf, Zugriff 2.10.2023 [Login erforderlich]
■ ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation 
(31.5.2021): Somalia - Al-Schabaab und Sicherheitslage; Lage von Binnenvertriebenen und Rück­
kehrer·innen [sic]; Schutz durch staatliche und nicht-staatliche Akteure; Dokumentation zum COI-
Webinar mit Markus Höhne und Jutta Bakonyi am 5. Mai 2021, https://www.ecoi.net/en/file/local/
2052555/20210531_COI-Webinar Somalia_ACCORD_Mai 2021.pdf, Zugriff 17.5.2022
■ AJ - Al Jazeera (14.9.2022a): From Dadaab to Mogadishu: More refugees return to rebuild Somalia, 
https://www.aljazeera.com/features/2022/9/14/from-dadaab-to-mogadishu-returnee-refugees-build
-new-somalia, Zugriff 10.10.2023
■ AQ21 - Anonyme Quelle 21 (11.2023): Expertengespräche
■ BMI - Bundesministerium für Inneres [Österreich] (29.5.2024): Return from Austria - Somalia, https:
//www.returnfromaustria.at/somalia/somalia_deutsch.html, Zugriff 12.11.2024
■ BMI - Bundesministerium für Inneres [Österreich] (7.2023): Überblick - Reintegrationsangebot, Kri­
terien- und Leistungsvergleich, per e-Mail
■ DIPL-X/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Diplomatic Source 
X (Autor), Staatendokumentation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Her­
ausgeber) (4.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
■ EASO - European Asylum Support Office (9.2021): Somalia – Key socio-economic indicators, https:
//www.ecoi.net/en/file/local/2060581/2021_09_EASO_COI_Report_Somalia_Key_socio_economi
c_indicators.pdf, Zugriff 17.5.2022
■ Elman - Elman Peace (o.D.a): Job Creation, Job Placements & Business Start-up Grants, http:
//elmanpeace.org/our-work/job-creation, Zugriff 12.11.2024
■ Elman - Elman Peace (o.D.b): Skills Training, Technical und Vocational Skills Training, http://elma
npeace.org/our-work/skills-training, Zugriff 12.11.2024
■ FIS - Finnische Einwanderungsbehörde [Finnland] (7.8.2020a): Somalia: Tiedonhankintamatka 
Mogadishuun maaliskuussa 2020, Mogadishun turvallisuustilanne ja humanitääriset olosuhteet, 
https://migri.fi/documents/5202425/5914056/Somalia FFM raportti maaliskuu 2020.pdf/f58d6cd5-
271a-55fd-9b89-b3d32e4ff80b/Somalia FFM raportti maaliskuu 2020.pdf?t=1596797440011, Zugriff 
12.3.2024
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■ IOM - International Organization for Migration (2.3.2023): Information on the socio-economic situation 
in Somalia/Somaliland; Anfragebeantwortung an die Staatendokumentation, per e-Mail
■ IRARA - International Return and Reintegration Assistance (7.11.2024): Frontex/EU Reintegration 
Programme - Somalia, https://www.irara.org/wp-content/uploads/EURP-Country-Information-Leafl
et-SOMALIA-updated-June-2024.pdf , Zugriff 12.11.2024
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (6.2023): General country of origin informa­
tion report on Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2103761/General_COI_report_Somalia_Ju
ne_2023.pdf, Zugriff 29.4.2024
■ ÖB Nairobi - Österreichische Botschaft Nairobi [Österreich] (10.2024): Asylländerbericht zu Somalia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2116331/SOMA_ÖB-Bericht_2024_10.pdf , Zugriff 22.10.2024 
[Login erforderlich]
■ SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (31.5.2017): Focus Somalia – Clans und Minder­
heiten, https://www.sem.admin.ch/dam/data/sem/internationales/herkunftslaender/afrika/som/SO
M-clans-d.pdf, Zugriff 12.3.2024
■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (9.11.2022): Somalia Post Return Mon­
itoring Snapshot Round 8, September 2022, https://www.ecoi.net/en/file/local/2081615/Post Return 
Monitoring - Snapshot September 2022.pdf, Zugriff 12.11.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human 
Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
22.2 Somaliland
22.2.1 Wirtschaft und Arbeit
Letzte Änderung 2025-01-16 14:11
In Somaliland hat es in den letzten 20 Jahren viele positive wirtschaftliche und soziale Ent­
wicklungen gegeben (ACCORD 31.5.2021, S. 30). Hauptfaktoren der Wirtschaft und des BIP 
sind Viehzucht und Dienstleistungen (BS 2024; vgl. MoFDSL o.D.b). Der informelle Sektor ist 
der Hauptpfeiler der Wirtschaft (FH 2024a). Potenzielle Ressourcen wie Bodenschätze, Fi­
scherei, Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Tourismus sind aufgrund mangelhafter Infrastruktur 
kaum erschlossen (ÖB Nairobi 10.2024).
Laut einer Quelle beträgt das BIP pro Kopf 630 US-Dollar im Jahr (TBF 14.11.2024). Laut 
Finanzministerium hat sich das BIP hingegen wie folgt entwickelt (in Summe und pro Kopf):
Quelle 33: MoFDSL o.D.b
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Trotz der Fortschritte beim BIP pro Kopf stellt wirtschaftliche Instabilität ein bedeutendes Risiko 
dar (ÖB Nairobi 10.2024).
Budget: Das jährliche Budget Somalilands ist in den letzten Jahren gewachsen (BS 2024). 
2015 betrug es lediglich 156 Millionen US-Dollar (HD 14.1.2021), für das Jahr 2024 wurde es 
mit ca. 3,4 Billionen Somaliland Shilling veranschlagt (HT 28.12.2023). Dies entspricht je nach 
Wechselkurs etwa 360-425 Millionen US-Dollar (Saxafi 15.2.2024; vgl. SLST 26.7.2024; Saxafi/
Ahmed I. 9.10.2023). Die Einnahmen stammen v. a. aus Zöllen und Außenhandel (BS 2024).
Etwa ein Drittel der Staatsausgaben fließen in Sicherheit und Verteidigung, 8 % in die Bildung 
und 5 % ins Gesundheitswesen. Dabei hat Somaliland kaum Schulden, der Anteil der Schul­
dentilgung liegt im Budget bei nur rund 2 % (MoFDSL o.D.a). Da Somaliland nicht anerkannt 
wird, fließen viele Gebergelder an der Regierung vorbei an NGOs (Odero 4.2024). Insgesamt 
ist das Budget zu klein, um der Bevölkerung mehr als grundlegende Dienste anbieten zu kön­
nen (BS 2024). Einerseits kämpft Somaliland mit wirtschaftlichen Herausforderungen - darunter 
die Folgen von Covid-19, die Kämpfe in Laascaanood und das Feuer am Markt in Hargeysa 
(HO 10.4.2023). Andererseits ist mit dem Umbau von Berbera zum Containerhafen und dessen 
Straßenanbindung an Äthiopien die regionale Wirtschaft neu gestaltet worden (Norman/AFRA 
3.3.2023).
Wirtschaft: Grundsätzlich wird die Wirtschaft von den Nomaden beherrscht, ca. 50 % der Be­
völkerung halten sich einige Ziegen, Kamele und Schafe. Dahingegen wird der Großteil der 
Grundnahrungsmittel importiert. Im Bereich von Obst- und Gemüsebau wurden Anstrengungen 
unternommen, die lokale Produktion zu steigern. Bei den Hauptgetreidesorten, die in Somali­
land angebaut werden - Mais und Sorghum - kommt es immer wieder aufgrund von Dürre zu 
signifikanten Fluktuationen bei der Ernte (MoHDSL 2022). Strom ist sehr teuer und kostet rund 
viermal so viel wie in Europa (ARTE/Unger/Bergeron 2021). Die zahlreichen Rückkehrer aus 
der Diaspora sind aufgrund ihrer Finanzkraft und ihres Wissens für die Wirtschaft von enormer 
Bedeutung (Spiegel 1.3.2021). 2021 wurden laut einer Quelle 1,9 Milliarden US-Dollar aus dem 
Ausland an Remissen nach Somaliland überwiesen (HT 4.3.2022). Die Diaspora ist der Idee 
hinsichtlich des Aufbaus der Heimat stark verpflichtet (Sahan/Abdi 15.7.2021). Fast 80 % des 
Gründungskapitals von kleinen und mittleren Unternehmen kommt aus der Diaspora (Sahan/
SWT 4.10.2021).
Währung und Bezahldienste:Der Somaliland Shilling ist verhältnismäßig stabil (ISIR 1.3.2022). 
Mobile Zahlungsservices (mit dem Handy) ersetzen insgesamt zunehmend die Banknoten, die 
Wirtschaft verwendet größtenteils den US-Dollar (BS 2024). In Somaliland erfolgen einer Schät­
zung zufolge 90 % der Transaktionen über mobile Dienste; dafür braucht es kein Internet, es 
reicht die Wahl einer Telefonnummer. Die Zahlungen erfolgen über die beiden Dienste Zaad 
(Telesom) und eDahab (Dahabshiil). Beispielsweise bezahlt die somaliländische Regierung ihre 
Angestellten über dieses sog. Mobile Money (Omer/STDOK/SEM 4.2023). Für eine Registrie­
rung bei diesen Diensten wird zumindest in Somaliland ein Personalausweis benötigt (SNST-T/
STDOK/SEM 5.2023). Die Delegation der FFM Somalia 2023 konnte beobachten, dass bei 
jedem Marktstand und bei jedem Geschäft jeweils eine sechsstellige Zahl (Zaad) sowie eine 
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fünfstellige Zahl (eDahab) angebracht ist – z. B. auf Plakaten, Tischständern oder am Geschäfts­
eingang. Bargeld benutzen nur wenige Menschen, wobei der Somaliland Shilling die Funktion 
als Kleingeld zu den Dollar-Banknoten hat (STDOK/SEM 5.2023a). Laut Regierungsverord­
nung werden Beträge unter 100 US-Dollar in Somaliland Shilling verrechnet (Omer/STDOK/
SEM 4.2023; vgl. INGO-F/STDOK/SEM 4.2023), darüber liegende Beträge in US-Dollar (Omer/
STDOK/SEM 4.2023).
Arbeitslosigkeit: Nach Angaben einer Quelle erreicht die (formelle) Jugendarbeitslosigkeit 
in Somaliland geschätzte 60 % (ÖB Nairobi 10.2024), gemäß anderen Angaben sogar 75 % 
(SOS-CDN 10.8.2022). Laut Weltbank hingegen betrug die Arbeitslosigkeit bei der Erwerbs­
bevölkerung in ganz Somalia im Jahr 2023 19,0 % (WB 2024). Eine Studie der UN-Agentur 
UNFPA aus dem Jahr 2016 nennt folgende Zahlen, wonach zwar nur 29,9 % der erwerbsfähigen 
Bevölkerung arbeitet, jedoch auch nur 13,8 % als Arbeitssuchende gelten. Mehr als die Hälfte 
der Bevölkerung ist demnach ökonomisch inaktiv. Als arbeitend werden in der Studie folgende 
Personen bezeichnet: Jene die in den der Erhebung vorangegangenen zwölf Monaten bezahl­
ter Arbeit nachgegangen sind oder selbstständig waren. Darunter fällt auch unbezahlte (aber 
produktive) Arbeit in der Familie, bei welcher direkt Einkommen produziert wird (etwa Viehhü­
ten, Arbeit am eigenen Ackerland; Wirtschaftstreibende, Dienstleister im eigenen Betrieb). Als 
arbeitslos werden jene Personen bezeichnet, die in diesen zwölf Monaten nach Arbeit gesucht 
haben und bereit sind, eine Arbeit anzunehmen (UNFPA 2016, S. 29):
Quelle 34: UNFPA 2016, S. 29
Generell scheinen zu den Schätzungen jedenfalls unterschiedliche Berechnungsmethoden her­
angezogen zu werden. Insgesamt ist die hohe Arbeitslosigkeit - etwa bei Absolventen von Be­
rufsausbildungen, wo diese nach der Ausbildung in Hargeysa 2016 bei 46 % liegt - u. a. darauf 
zurückzuführen, dass sich viele Auszubildende auf einige wenige Nischen fokussieren, z. B. IT 
und Business (LSE/Majidi/Hervé 2.5.2016) bzw. darauf, dass der tertiäre Bildungssektor an den 
Bedürfnissen des Arbeitsmarktes vorbei arbeitet (SOS-CDN 10.8.2022). Dies, und die Tatsache, 
dass deswegen für viele Arbeiten Gastarbeiter herangezogen werden müssen, wird auch von 
der Politik kritisiert (Mog24 1.10.2023).
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Bildung und Ausbildung: Andererseits hat sich der Bildungs- und Ausbildungssektor stän­
dig verbessert. Meist arbeiten hier staatliche Organe, lokale Gemeinden und externe Geber – 
darunter die Diaspora – zusammen. Private Bildungsanbieter boomen, und es gibt mehrere Uni­
versitäten und Colleges (BS 2024). Zudem legt die Gesellschaft mehr Wert darauf, dass Frauen 
ihre Ausbildung abschließen, bevor sie eine Familie gründen. 50 % der Studenten sind weiblich 
(SZ/von Eichhorn 13.2.2017). Die NGO WAAPO bietet Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt 
Mikrokredite, damit diese eigene Business-Ideen umsetzen können (WAAPO o.D.a). Die NGO 
wendet sich auch an unterprivilegierte Jugendliche und bietet ihnen Fort- und Berufsausbildung 
(WAAPO o.D.b).
Die Sahamiye Foundation, welche u. a. vom Gründer des Finanzdienstleisters Worldremit betrie­
ben wird, hat angekündigt, in den nächsten zehn Jahren 500 Millionen US-Dollar in Somaliland 
ausgeben zu wollen. Die Alphabetisierungsrate soll damit auf 90 % gehoben werden. Außerdem 
will die Stiftung 100.000 Menschen eine adäquate Berufsausbildung zukommen lassen und ins 
Gesundheitswesen investieren. Die Stiftung war schon zuvor die größte Wohltätigkeitsstiftung in 
Somaliland und hat bereits zahlreiche Programme gestartet (SLPost 7.4.2021). OXFAM betreibt 
u. a. in Zusammenarbeit mit der Organisation Shaqadoon und deren Hargabits Academy ein 
Programm, um der Jugendarbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Das Programm bietet auf dem 
Arbeitsmarkt gesuchte Ausbildung (z. B. digitale und IT-Bildung) und eine bessere Vermittlung 
zu Arbeitsplätzen – speziell auch für marginalisierte Jugendliche (OXFAM o.D.). SOS-Kinder­
dorf hat mit einigen Partnern im Jahr 2016 das Next Economy Programme begonnen. Junge 
Menschen erhalten eine Zusatzausbildung, um auf dem Arbeitsmarkt als Angestellte oder als 
Selbständige Beschäftigung zu finden. Jene, die selbständig werden wollen, müssen eigenstän­
dig 500 US-Dollar aufstellen, diese werden vom Programm ergänzt (SOS-CDN 10.8.2022).
Quellen
■ ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation 
(31.5.2021): Somalia - Al-Schabaab und Sicherheitslage; Lage von Binnenvertriebenen und Rück­
kehrer·innen [sic]; Schutz durch staatliche und nicht-staatliche Akteure; Dokumentation zum COI-
Webinar mit Markus Höhne und Jutta Bakonyi am 5. Mai 2021, https://www.ecoi.net/en/file/local/
2052555/20210531_COI-Webinar Somalia_ACCORD_Mai 2021.pdf, Zugriff 17.5.2022
■ ARTE/Unger/Bergeron - M. Unger (Autor), E. Bergeron (Autor), ARTE (Herausgeber) (2021): Re­
portage – Somaliland: Der Staat, der nicht sein darf, filmische Dokumentation, https://www.arte.tv/
de/videos/104232-000-A/somaliland-der-staat-der-nicht-sein-darf/ , Zugriff 16.10.2024
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ FH - Freedom House (2024a): Freedom in the World 2024 - Somaliland, https://www.ecoi.net/de/do
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■ HO - Hiiraan Online (10.4.2023): Somaliland cabinet ministers take pay cuts amid economic woes 
over Las Anod conflict, https://www.hiiraan.com/news4/2023/Apr/190760/somaliland_cabinet_minis
ters_face_salary_cuts_amid_economic_struggles_and_lasanood_conflict.aspx?utm_source=hiiraa
n&utm_medium=SomaliNewsUpdateFront, Zugriff 13.4.2023
■ HT - Horn Tribune (28.12.2023): The state approves the 33rd National Budget of 2024, https://horn
tribune.com/2023/12/28/the-state-approves-the-33rd-national-budget-of-2024 , Zugriff 16.10.2024
■ HT - Horn Tribune (4.3.2022): Fake news from aid agencies causes real hardship, https://horntribun
e.com/2022/03/04/fake-news-from-aid-agencies-causes-real-hardship/ , Zugriff 15.12.2023
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tation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber), Internationale NGO 
F, Senior Aid Official (Autor) (4.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
■ ISIR - Institute for Strategic Insights and Research (1.3.2022): 2022 Budget Brief Somaliland, https:
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■ LSE/Majidi/Hervé - London School of Econonomics and Political Science (Herausgeber), Nassim 
Majidi (Autor), Nicole Hervé (Autor) (2.5.2016): Youth, Employment and Migration in Puntland and 
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■ MoFDSL - Ministry of Finance Development [Somaliland] (o.D.b): Budget Outlook Paper FY 2024, 
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22.2.2 Grundversorgung (es ist auch der Teil zu Somalia zu berücksichtigen)
Letzte Änderung 2025-08-07 08:38
Die Regierung ist in der Lage, grundlegende Dienste bereitzustellen. Allerdings herrscht im 
Land noch immer ein hohes Maß an Armut. Es gibt kein öffentliches Wohlfahrtssystem. Soziale 
Unterstützung erfolgt entweder über islamische Wohltätigkeitsorganisationen, NGOs oder den 
Clan. Wohnungs- und Arbeitsmarkt sowie Armutsminderung liegen im privaten Sektor. Das ei­
gentliche soziale Sicherungsnetz bilden die erweiterte Familie und der Clan. Auch Remissen 
aus dem Ausland tragen in hohem Maße zu diesem Netz bei (BS 2024). Viele Haushalte sind 
auf diese Gelder angewiesen (FH 2024a). Gerade in schlechten Zeiten überweisen Mitglieder 
der Diaspora mehr Geld, damit niemand in der Familie zu Hause hungern muss (HT 4.3.2022). 
Dahingegen hat Somaliland aufgrund der fehlenden internationalen Anerkennung keinen direk­
ten Zugang zu internationaler Finanzierung sowie zu humanitärer oder Entwicklungshilfe. Beide 
werden via Mogadischu gelenkt (DW 13.11.2024).
In Hargeysa, in Somaliland geht es den Menschen durchschnittlich besser als in Süd-/Zentral­
somalia (ACCORD 31.5.2021). Trotzdem ist laut Angaben einer Quelle der FFM Somalia 2023 
für Migranten, welche das Land verlassen, Armut der treibende Grund (YOVENCO/STDOK/
SEM 5.2023). In ländlichen Gebieten lebt mehr als eine von drei Personen in Armut, in urba­
nen Gebieten ist es mehr als eine von vier (HD 14.1.2021). Überdurchschnittlich viele der bei 
einer Studie befragten IDP-Familien haben Kinder bei Verwandten (76 %) oder aber auch in 
institutionellen Pflegeeinrichtungen (7 %) untergebracht. Weitere 54 % schicken Kinder zum 
Essen zu Nachbarn. Generell sind gesellschaftlicher Zusammenhalt und soziale Netze in So­
maliland besser als in anderen Landesteilen (OXFAM/Fanning 6.2018). Insgesamt stellt sich 
die Versorgungssituation aufgrund der besseren Sicherheitslage, der strafferen Organisation 
339
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öffentlicher Stellen und der besser koordinierten behördlichen Interventionen im Großen und 
Ganzen besser dar als in Süd-/Zentralsomalia. Laut einer Quelle ist aber auch in Somaliland 
die Grundversorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln nicht durchgängig sichergestellt (AA 
25.4.2025). Die Regierung versucht gemeinsam mit Privatinvestoren, das Land mit Investitio­
nen in Millionenhöhe in den Agrarsektor von Nahrungsmittelimporten unabhängiger zu machen. 
Bislang importiert Somaliland einen beträchtlichen Teil der im Land konsumierten Lebensmittel, 
die eigene Landwirtschaft kann den Bedarf nicht ausreichend decken (SLST 12.5.2025).
Dürre / Hunger: In Somaliland gab es 2022 noch fast 100.000 neue IDPs aufgrund der Dürre. 
Im Jahr 2024 waren es 3.000 in Sool, 500 in Togdheer und 100 in Sanaag; Stand Mai 2025 
2.000 in Sool, 1.000 in Sanaag und 100 in Togdheer. Aus den Regionen Awdal und Woqooyi 
Galbeed flüchteten in den vergangenen beiden Jahren keine Personen aufgrund von Dürre 
(UNHCR 2025). Die Gu-Regenzeit 2025 ist verhalten und unterdurchschnittlich ausgefallen. Die 
meisten Regionen Somalilands haben nun schon eine längere trockene Periode hinter sich 
(FAO/SWALIM 16.6.2025).
Die der Prozentsatz an Personen, die in IPC 4 fallen, hat sich von 2023 auf 2025 von 7 % auf 
1 % verringert, jener in IPC 3 von 21 % auf 10 %. IPC-Verteilung nach Regionen in Prozent der 
Bevölkerung für März 2023, September 2024 und März 2025:
Quelle 35: IPC 24.2.2025b; IPC 23.9.2024; IPC 28.2.2023
Humanitäre Hilfe: Alleine die Vereinten Nationen führen für die somaliländischen Regionen 
folgende Zahlen an aktiven (humanitären) Partnern an: Awdal: 16; Woqooyi Galbeed:23; Tog­
dheer:28; Sool:20; Sanaag:13 (UN OCHA 9.7.2025). Aufgrund der vergleichsweise guten Si­
cherheitslage verzeichnen die Vereinten Nationen in Somaliland weniger Zwischenfälle im Zu­
sammenhang mit humanitärem Zugang als anderswo im Land (ÖB Nairobi 10.2024). Während 
der Dürre (2021-2023) kam es zwischen Somalia und Somaliland zu einer Art Wettbewerb 
um humanitäre Hilfe. Trotzdem war diese im Rahmen der Dürre verfügbar. Erfahrungen aus 
der vorhergehenden Dürre (sporadische Hungertote) haben zu Änderungen geführt. Zusätzlich 
wurden viele Dämme und andere Wasserinfrastruktur errichtet (Omer/STDOK/SEM 4.2023). 
Unterstützung leistet u. a. der somalische Rote Halbmond (SRCS) - etwa durch Geldhilfen oder 
Unterstützung für die Landwirtschaft (SRCS 2024). Doch auch Somaliland war von den Ein­
schränkungen der Hilfsgelder aus den USA betroffen. Dort wurden 79 Ernährungs- und vier 
Stabilisierungszentren geschlossen (UN OCHA 6.7.2025).
Rückkehrprogramme: siehe Grundversorgung / Süd-/Zentralsomalia / Rückkehrspezifisch
Quellen
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