ango-lib-2022-08-28-ke

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2. COVID-19
Reisende müssen bei der Einreise unabhängig vom Impfstatus ein negatives PCR-Testergebnis, 
welches nicht älter als 72 Stunden sein darf, vorweisen; für nicht voll-immunisierte Reisende ist 
eine  7-tägige  Quarantäne  einzuhalten  (BMEIA 10.8.2022;  vgl.  AA 10.8.2022,  FD  10.8.2022) . 
Ferner  kann  für  Ungeimpfte,  unabhängig  vom  Testresultat,  eine  Quarantäne  mit 
Freitestungsmöglichkeit  nach  angolanischem  Recht  angeordnet  werden  (AA 10.8.2022).  Des 
Weiteren  muss  72  Stunden  vor  Reiseantritt  ein  Einreiseformular  („Formulário  de  registo  de 
viagem“)  online  ausgefüllt  und  bei  der  Einreise  vorgelegt  werden  (BMEIA 10.8.2022;  vgl.  AA 
10.8.2022).  In  der  Praxis  wurden  auch  unmittelbar  vor  Abreise  durchgeführte  Online-
Registrierungen anerkannt (AA 10.8.2022).
Bei der Ankunft in Angola ist ein weiterer COVID-19-Schnelltest vorgeschrieben (BMEIA 10.8.2022; 
vgl.  AA  10.8.2022,  FD  10.8.2022).  Bei  positivem  Testergebnis  müssen  sich  Reisende  in 
Quarantäne begeben. Bei negativem Testergebnis können sich vollständig Geimpfte im Land frei 
bewegen (BMEIA 10.8.2022; vgl. AA 10.8.2022). Asymptomatische Fälle dürfen zwecks Isolation 
zu Hause bleiben und müssen nicht in eine staatliche/medizinische Einrichtung (AA 10.8.2022).
Geschäfte  und  Restaurants  haben  normale  Öffnungszeiten,  Strände  und  öffentliche 
Schwimmbäder sind geöffnet. Die maximal erlaubte Auslastung von Restaurants, Kirchen, Kinos 
und öffentlichen Verkehrsmitteln beträgt 75 Prozent.  Das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken 
sowie die Einhaltung eines Sicherheitsabstandes in der Öffentlichkeit sind weiterhin erforderlich 
(BMEIA 10.8.2022).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (10.8.2022): Angola: Reise- und Sicherheitshinweise, 
Aktuelles, https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/angola-node/
angolasicherheit/208118#content₀, Zugriff 10.8.2022
- BMEIA - Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten [Österreich] 
(10.8.2022): Reiseinformationen, Aktuelle Hinweise, 
https://www.bmeia.gv.at/reise-services/reiseinformation/land/angola/, Zugriff 10.8.2022
- FD - France Diplomatie [Frankreich] (10.8.2022): Angola: Conseils aux voyageurs, Dernière 
minute, Infection pulmonaire, Coronavirus Covid-19 (02/08/2022), 
https://www.diplomatie.gouv.fr/fr/conseils-aux-voyageurs/conseils-par-pays-destination/angola/, 
Zugriff 10.8.2022
 3. Politische Lage
Angola ist eine konstitutionelle Republik (USDOS 12.4.2022). Die Verfassung von 2010 enthält den 
Grundsatz der Gewaltenteilung (AA 29.6.2022), und als präsidial-parlamentarische Demokratie ist 
die Macht in Angola auf drei Gewalten verteilt: die Judikative (die Gerichte), die Legislative (das 
Parlament) und die Exekutive (Präsident und Kabinett); sie ist nicht gleichmäßig verteilt, da die 
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Exekutive einen großen Einfluss auf die beiden anderen Gewalten hat (KAS 22.2.2022). Angola
hat ein Einkammer-Legislativsystem, wobei die Assembleia Nacional (Nationalversammlung) die 
einzige gesetzgebende Institution ist  (KAS 22.2.2022). Allerdings hat die 220 Sitze umfassende 
Nationalversammlung,  deren  Mitglieder  nach  dem  Verhältniswahlrecht  für  fünf  Jahre  gewählt 
werden,  wenig  Macht,  und  die  meisten  Gesetze  werden  von  der  Exekutive  erlassen  (FH 
28.2.2022; vgl. AA 29.6.2022). 
Im August 2017 gewann die Regierungspartei MPLA [Movimento Popular de Libertação de Angola] 
die  Präsidentschafts-  und  Parlamentswahlen  mit  61  Prozent  der  Stimmen.  Der 
Präsidentschaftskandidat  der  Regierungspartei,  João  Lourenço,  legte  im  September  2017  als 
dritter Präsident seit der Unabhängigkeit den Amtseid für eine fünfjährige Amtszeit ab. Die Partei 
behielt mit 68 Prozent die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung. Die Oppositionsparteien
konnten 32 Prozent der Parlamentssitze gewinnen. Einheimische und internationale Beobachter 
berichteten, dass die Wahlen im ganzen Land friedlich und im Allgemeinen glaubwürdig verliefen, 
auch wenn die Regierungspartei aufgrund der staatlichen Kontrolle der wichtigsten Medien und 
anderer  Ressourcen  Vorteile  genoss.  Die  Oppositionsparteien  beschwerten  sich  beim 
Verfassungsgericht über mangelnde Transparenz und vermeintliche Unregelmäßigkeiten bei der 
Auszählung der Stimmen auf Provinzebene (USDOS 12.4.2022). 
Am 8.7.2022 verstarb dos Santos im Alter von 79 Jahren. Er hat Angola von 1979 bis 2017 mit 
eiserner Hand regiert. In all diesen Jahren kontrollierte er nicht nur seine Partei, die ehemalige 
Befreiungsbewegung  MPLA,  sondern  auch  den  Staatsapparat,  die  Einnahmen  aus  dem 
Ölgeschäft und dem Verkauf von Diamanten, die Armee und vor allem seine Bürger. Im Jahr 2017
zog  er  sich  aus  der  Politik  zurück  und  übergab  die  Macht  an  seinen  ehemaligen 
Verteidigungsminister João Lourenço, den er selbst zu seinem Nachfolger auserkoren hatte (DW 
18.7.2022). Mit der Verfassung von 2010 wurden direkte Präsidentschaftswahlen abgeschafft. 
Stattdessen  wird  der  Vorsitzende  der  nationalen  Liste  der  politischen  Partei,  die  bei  den 
allgemeinen Wahlen die meisten Stimmen erhält, Präsident, ohne dass ein Bestätigungsverfahren 
durch die gewählte Legislative stattfindet (FH 28.2.2022; vgl. AJ 11.12.2021, KAS 22.2.2022). 
Präsident João Lourenço wurde 2017 zum ersten Mal ins Präsidentenamt gewählt. Im Dezember 
2021  gab  die  regierende  MPLA  bekannt,  dass  Präsident  João  Lourenço  auch  2022  als 
Präsidentschaftskandidat der Partei antreten wird (FH 28.2.2022; vgl. AJ 11.12.2022).
Am 24.8.2022 finden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Die angolanische Verfassung
sieht vor, dass die beiden Listenersten der bei den Wahlen siegreichen Partei Staatspräsident und 
Vize-Präsident werden (AA 10.8.2022; vgl. AA 29.6.2022, AJ 11.12.2021). Die aktuelle Debatte um 
den Tod des einst so verhassten Ex-Präsidenten dos Santos, dessen Leistungen heute von vielen 
verherrlicht werden, könnte nach Ansicht politischer Beobachter einen entscheidenden Einfluss auf 
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die Wahl haben. Der Oppositionsführer Adalberto da Costa Júnior hofft seinerseits, dass er aus
innerparteiliche Streitigkeiten im MPLA-Lager politisches Kapital schlagen kann (DW 18.7.2022).
Die Verfassung erlaubt dem Präsidenten eine Amtszeit von maximal zwei Fünfjahresperioden, 
sowie die direkte Ernennung des Vizepräsidenten, des Kabinetts und der Provinzgouverneure (FH 
28.2.2022; vgl. AJ 11.12.2021). Denn n eben der nationalen Regierungsebene gibt es noch die 
Ebenen der Provinzen, Gemeinden und Bezirke. Die Mitglieder der anderen Ebenen werden nicht 
durch Wahlen, sondern durch Ernennung bestimmt. Der Präsident ernennt die Gouverneure der 
Provinzen,  die  wiederum  die  Gemeindeverwalter  ernennen,  die  wiederum  die  Verwalter  der 
Bezirke ernennen (KAS 22.2.2022).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (29.6.2022): Angola - Politisches Poträt, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/angola-node/portrait/
208170#:~:text=Am%2024.,Lage%20in%20Angola%20ist%20stabil., Zugriff 10.8.2022
- AJ - Al Jazeera (11.12.2021): Angola ruling party backs President Joao Lourenco for second 
term, https://www.aljazeera.com/news/2021/12/11/angola-ruling-party-backs-president-
lourenco-for-a-second-term, Zugriff 9.8.2022
- DW - Deutsche Welle (18.7.2022): Angola : l'héritage politique de dos Santos disputé, 
https://www.dw.com/fr/angola-lh%C3%A9ritage-politique-de-dos-santos-disput%C3%A9/
a-62516001, Zugriff 22.8.2022
- FH - Freedom House (28.2.2022): Freedom in the World 2022 - Angola, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2071847.html, Zugriff 9.8.2022
- KAS - Konrad Adenauer Stiftung (22.2.2022): Republic of Angola, KAS Fact book,
https://www.kas.de/documents/279052/279101/Fact+book+Angola+2018.pdf/cde57f34-9e35-
c7f0-ace2-92f0953d5868?version=1.0&t=1645454391566, Zugriff 9.8.2022
- USDOS - US Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human Rights 
Practices - Angola, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071075.html, Zugriff 9.8.2022
 4. Sicherheitslage
Die  innenpolitische  Lage  in  Angola  ist  überwiegend  stabil.  Die  hohe  Arbeitslosigkeit  und  die 
ungewissen Zukunftsaussichten für die junge Bevölkerung Angolas stellen jedoch eine
Herausforderung, auch für die Stabilität des Landes dar (AA 29.6.2022). Die wirtschaftliche Lage 
ist angespannt. Demonstrationen und Ausschreitungen sind – insbesondere im Zusammenhang 
mit Wahlen – möglich, und können in gewaltsame Zusammenstöße zwischen Demonstranten und 
Sicherheitskräften ausarten (EDA 10.8.2022; vgl. AA 10.8.2022, FD 10.8.2022). Das Jahr 2022 ist 
ein  Wahljahr  in  Angola.  Verschiedene  Gruppen  (politische  Parteien,  Verbände, 
Studentenorganisationen usw.) rufen regelmäßig zu Demonstrationen in Luanda, aber auch in den 
größeren  Städten  der  Provinzen  auf.  In  diesem  Zusammenhang  und  angesichts  möglicher 
Gewalttätigkeiten, wird äußerste Wachsamkeit empfohlen, und es gilt die Empfehlung, sich von 
Menschenansammlungen fernzuhalten (FD 10.8.2022).
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In einigen Landesteilen besteht Minengefahr (EDA 10.8.2022). Die meisten Landminen aus der
Zeit des Bürgerkriegs wurden inzwischen beseitigt. In einigen Landesteilen außerhalb der großen 
Städte besteht jedoch weiterhin Gefahr durch Minen (AA 10.8.2022), nicht alle Minenfelder sind 
markiert (BMEIA 10.8.2022; vgl. EDA 10.8.2022).
In den Grenzgebieten zur Demokratischen Republik Kongo und zu Sambia ist besondere Vorsicht 
geboten (BMEIA 10.8.2022; vgl. EDA 10.8.2022).
Das Risiko von terroristischen Anschlägen kann auch in Angola nicht ausgeschlossen werden 
(EDA 10.8.2022).  Das  französische  Außenministerium  ruft  zu  erhöhter  Wachsamkeit  auf  (FD 
10.8.2022).
Die Kriminalitätsrate ist hoch (AA 10.8.2022; vgl. EDA 10.8.2022) und nimmt weiter zu. Auch die 
Anzahl an Diebstählen und bewaffneten Überfällen hat zugenommen, teilweise mit Todesfolge
(EDA 10.8.2022).  Es  wurde  auch  in  Luanda  ein  Anstieg  der  Kriminalität  gemeldet.  Überfälle 
werden zu jeder Tageszeit von bewaffneten Personen auf Motorrädern verübt (FD 10.8.2022). In 
der Hauptstadt sind Überfälle und Diebstähle an der Tagesordnung; im Rest des Landes besteht 
weiterhin ein Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 2) (BMEIA 10.8.2022). Gewöhnlich ist ein Anstieg 
der  Kriminalität  in  den  Monaten  November  bis  Jänner  zu  verzeichnen,  insbesondere  bei 
Raubüberfällen  und  Diebstählen.  Bewaffnete  Überfälle  und  Diebstähle  kommen  vor  allem  in 
Luanda, aber auch im Rest des Landes vor. Diese finden zu jeder Tages- und Nachtzeit, auch in 
belebten Umgebungen wie in und um Einkaufszentren, Gastronomiebetrieben und Hotels, statt. 
Vor allem in Luanda werden Überfälle auf Fahrzeuge verübt, die im stehenden Verkehr keine 
Fluchtmöglichkeit haben (AA 10.8.2022).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (10.8.2022): Angola - Reise- und Sicherheitshinweise, 
Aktuelles, https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/angola-node/
angolasicherheit/208118#content₀, Zugriff 10.8.2022
- BMEIA - Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten [Österreich] 
(10.8.2022): Angola - Reiseinformationen, Aktuelle Hinweise, https://www.bmeia.gv.at/reise-
services/reiseinformation/land/angola/, Zugriff 10.8.2022
- EDA - Eidgenössisches Departement für Auswärtige Angelegenheiten [Schweiz] (10.8.2022): 
Reisehinweise für Angola, https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-
reisehinweise/angola/reisehinweise-fuerangola.html, Zugriff 10.8.2022
- FD - France Diplomatie [Frankreich] (10.8.2022): Angola - Conseils aux voyageurs, Dernière 
minute, Infection pulmonaire, Coronavirus Covid-19 (02/08/2022), 
https://www.diplomatie.gouv.fr/fr/conseils-aux-voyageurs/conseils-par-pays-destination/angola/, 
Zugriff 10.8.2022
4.1. Provinz Cabinda und Provinzen Lunda Norte und Lunda Sul
Die Stadt und die Provinz Cabinda, stellen potenzielle Unsicherheitsherde dar (FD 10.8.2022). Es 
besteht dort ein hohes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 3) (BMEIA 10.8.2022), es gibt noch 
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kleinere sezessionistische Bewegungen (AA 10.8.2022). Es kann zu gewaltsamen
Auseinandersetzungen  zwischen  solchen  Gruppen  und  Regierungseinheiten  kommen  (EDA 
10.8.2022). Der niederschwellig geführte, separatistische Aufstand in Cabinda stellt weiterhin eine 
Sicherheitsbedrohung dar. Die Front für die Befreiung der Enklave Cabinda (FLEC) behauptet, 
Guerilla-Aktivitäten gegen angolanische Soldaten unternommen zu haben, aber die Regierung hat 
diese Behauptungen nicht bestätigt (FH 28.2.2022). Insgesamt hat sich d ie Sicherheitslage dort 
verbessert,  bleibt  jedoch  aufgrund  spontaner  Demonstrationen  sowie  der  wirtschaftlichen  und 
sozialen  Lage  angespannt  (AA 10.8.2022).  Es  kommt  in  dieser  Provinz  auch  wiederholt  zu 
militärischen Auseinandersetzungen. Ausgenommen davon ist die Provinzhauptstadt Cabinda, in 
der jedoch zu Vorsicht geraten wird (BMEIA 10.8.2022).
In den Provinzen Lunda Norte und Lunda Sul ist die Lage in den Diamantengebieten weiterhin
prekär (EDA 10.8.2022; vgl. AA 10.8.2022) u.a. aufgrund der Präsenz von Menschenhändlern (FD 
10.8.2022).  Anfang  Feber  2021  kam  es  zu  gewaltsamen  Zusammenstößen  zwischen 
Demonstranten und Polizeikräften (AA 10.8.2022).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (10.8.2022): Angola - Reise- und Sicherheitshinweise, 
Aktuelles, https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/angola-node/
angolasicherheit/208118#content₀, Zugriff 10.8.2022
- BMEIA - Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten [Österreich] 
(10.8.2022): Angola - Reiseinformationen, Aktuelle Hinweise, https://www.bmeia.gv.at/reise-
services/reiseinformation/land/angola/, Zugriff 10.8.2022
- EDA - Eidgenössisches Departement für Auswärtige Angelenheiten [Schweiz] (10.8.2022): 
Reisehinweise für Angola, https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-
reisehinweise/angola/reisehinweise-fuerangola.html, Zugriff 10.8.2022
- FD - France Diplomatie [Frankreich] (10.8.2022): Angola - Conseils aux voyageurs, Dernière 
minute, Infection pulmonaire, Coronavirus Covid-19 (02/08/2022), 
https://www.diplomatie.gouv.fr/fr/conseils-aux-voyageurs/conseils-par-pays-destination/angola/, 
Zugriff 10.8.2022
- FH - Freedom House (28.2.2022): Freedom in the World 2022 - Angola, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2071847.html, Zugriff 9.8.2022
 5. Rechtsschutz / Justizwesen
Die Verfassung und das Gesetz sehen eine unabhängige und unparteiische Justiz vor (USDOS 
12.4.2022), jedoch wird die Justiz in Angola wegen ihrer mangelnden Unparteilichkeit stark kritisier 
(KAS 22.2.2022). Korruption und politischer Druck seitens der Regierungspartei MPLA tragen zur 
allgemeinen Ineffizienz der Justiz bei und untergraben ihre Unabhängigkeit (FH 28.2.2022). Das
Justizsystem  wird durch  institutionelle  Schwächen beeinträchtigt, einschließlich  der politischen 
Einflussnahme auf den Entscheidungsprozess. Das Ministerium für Justiz und Menschenrechte 
und  die  Generalstaatsanwaltschaft  arbeiten  an  der  Verbesserung  der  Unabhängigkeit  von 
Staatsanwälten  und  Richtern.  Das  Nationale  Institut  für  juristische  Studien  führte  zudem 
Programme zum Aufbau von Kapazitäten durch, um die Unabhängigkeit des Justizsystems zu 
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fördern (USDOS 12.4.2022). Der Präsident ernennt die Richter des Obersten Gerichtshofs auf
Lebenszeit, ohne dass die Legislative Einfluss nimmt (FH 28.2.2022; vgl. KAS 22.2.2022). Die 
Richter  neigen  dazu,  in  ihren  Entscheidungen  den  Weisungen  des  Präsidenten  zu  folgen. 
Mitglieder der Führungspartei werden bevorzugt und Oppositionelle hart verurteilt. Die unteren 
Gerichte sind in der Regel unabhängiger, aber anfällig für Korruption (KAS 22.2.2022). 
Die  höchsten  Gerichte  in  Angola  sind  das  Tribunal  Supremo  (Oberster  Gerichtshof)  und  das 
Tribunal Constitucional (Verfassungsgericht). Das 2008 gegründete Verfassungsgericht befasst 
sich  mit  Rechts-  und  Verfassungsfragen.  Es  besteht  aus  einem  Präsidenten,  einem 
Vizepräsidenten und neun weiteren Richtern mit beratender Funktion. Der Oberste Gerichtshof hat 
eine ähnliche Struktur, aber statt neun sind es mindestens 16 Richter, die vom Präsidenten ernannt 
werden. Der Oberste Gerichtshof ist ein höheres Gericht mit allgemeiner Zuständigkeit und kann
sowohl  die  ursprüngliche  als  auch  die  Berufungszuständigkeit  für  bestimmte  Berufungen  im 
Zusammenhang  mit  Entscheidungen  von  Provinz-  und  Gemeindegerichten  ausüben  (KAS 
22.2.2022). Eine von Präsident Lourenço im März 2021 vorgeschlagene und im August 2021 
eingeleitete Verfassungsänderung enthält Bestimmungen, die den Obersten Gerichtshof über das 
Verfassungsgericht stellen würden, was laut Ansicht von Kritikern die Justiz schwächen und ihre 
Unabhängigkeit gefährden könnte. Der frühere Chef des Verfassungsgerichts, hatte sich gegen 
diese  Änderungen  ausgesprochen  und  ist  im  August  2021  von  seinem  Amt  zurückgetreten. 
Lourenço  ernannte  die  damalige  Staatssekretärin  Laurinda  Cardoso,  eine  MPLA-Beamtin,  zu 
seiner  Nachfolgerin;  Oppositionsvertreter  äußerten  die  Befürchtung,  dass  ihre  Ernennung  der 
MPLA eine stärkere Kontrolle über die Gerichte ermöglicht (FH 28.2.2022).
Vor dem Obersten Gerichtshof kommt es zu langen Verfahrensverzögerungen, da es auch das 
einzige Berufungsgericht des Landes ist. Um Verzögerungen zu verringern, wurde mittels eines 
Gesetzes  aus  dem  Jahr 2015,  eine  weitere Ebene  von Berufungsgerichten  eingerichtet. Drei 
dieser Gerichte wurden in Luanda, Benguela und Lubango eingeweiht, und Richter und Personal 
wurden  eingestellt,  allerdings  waren  diese  zu  Jahresende  2021  noch  nicht  tätig.  Bei  den 
Strafgerichten  gibt  es  einen  großen  Rückstau  bei  der  Bearbeitung  der  Fälle,  welche  lange 
Wartezeiten  auf  Anhörungen  zur  Folge  haben.  Auch  bei  den  Entscheidungen  des  Obersten 
Gerichtshofes  kommt  es  zu  großen  Verzögerungen.  Im  Juli  2021  wurde  ein  Gesetzentwurf 
verabschiedet, mit dem die Zahl der Richter am Obersten Gerichtshof um 10 auf 31 erhöht wurde, 
um den Rückstand von mehr als 4.300 Fällen vor den Straf-, Zivil- und Arbeitskammern des 
Gerichts abzubauen (USDOS 12.4.2022). Angola steht auch vor dem Problem, dass 90 Prozent 
der Anwälte ihre Büros in der Hauptstadt haben, so dass sich die Menschen im Rest des Landes 
bei Entscheidungen weitgehend auf ihre lokalen Chefs verlassen müssen (KAS 22.2.2022).
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Informelle Gerichte bleiben die primären Institutionen zur Lösung ziviler Konflikte in ländlichen
Gebieten. Jede Gemeinde, in der informelle Gerichte angesiedelt sind, legt lokale Regeln fest. 
Traditionelle Anführer (Sobas) hören und entscheiden auch lokale Zivilverfahren. Sobas sind nicht 
befugt, Strafsachen zu verhandeln, dazu sind nur Gerichte befugt (USDOS 12.4.2022).
Sowohl die nationale Polizei als auch die Armee verfügen über ein internes Gerichtssystem, das im 
Allgemeinen nicht von außen überwacht werden kann. Obwohl Angehörige dieser Organisationen 
nach ihren internen Vorschriften vor Gericht gestellt werden können, können Fälle, die Verstöße 
gegen  straf-  oder  zivilrechtliche  Vorschriften  beinhalten,  auch  in  die  Zuständigkeit  von 
Provinzgerichten fallen. Sowohl die Generalstaatsanwaltschaft als auch das Ministerium für Justiz 
und  Menschenrechte  sind  für  die  zivile  Aufsicht  über  die  Militärgerichte  zuständig  (USDOS 
12.4.2022).
Quellen:
- FH - Freedom House (28.2.2022): Freedom in the World 2022 - Angola, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2071847.html, Zugriff 9.8.2022
- KAS - Konrad Adenauer Stiftung (22.2.2022): Republic of Angola, KAS Fact book, 
https://www.kas.de/documents/279052/279101/Fact+book+Angola+2018.pdf/cde57f34-9e35-
c7f0-ace2-92f0953d5868?version=1.0&t=1645454391566, Zugriff 9.8.2022
- USDOS - US Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human Rights 
Practices - Angola, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071075.html, Zugriff 9.8.2022
 6. Sicherheitsbehörden
Die nationale Polizei, die dem Innenministerium untersteht, ist für die innere Sicherheit und die 
Strafverfolgung zuständig. Die Kriminalpolizei, die ebenfalls dem Innenministerium untersteht, ist 
für die Prävention und Untersuchung von Straftaten im Inland zuständig. Der Auslands- und
Migrationsdienst  und  die  Grenzschutzpolizei  innerhalb  des  Innenministeriums  sind  für  die 
Durchsetzung der Gesetze im Bereich der Migration zuständig. Der staatliche Nachrichten- und 
Sicherheitsdienst  ist  dem  Präsidenten  unterstellt  und  ermittelt  in  Angelegenheiten  der 
Staatssicherheit. Die angolanischen Streitkräfte [Angolan Armed Forces, FAA] sind für die äußere 
Sicherheit zuständig, haben aber auch Aufgaben im Bereich der inneren Sicherheit, einschließlich 
der  Grenzsicherung,  der  Ausweisung  irregulärer  Migranten  und  kleinerer  Aktionen  gegen 
Splittergruppen, bzw. gegen die Mitglieder der FLEC (Front for the Liberation of the Enclave of 
Cabinda) (USDOS 12.4.2022). 
Die nationale Polizei und die angolanischen Streitkräfte verfügen über interne Mechanismen zur 
Untersuchung von Übergriffen der Sicherheitskräfte. Zivile Behörden haben eine wirksame
Kontrolle über die Sicherheitskräfte. Es gibt allerdings glaubwürdige Berichte, dass Angehörige der 
Sicherheitskräfte einige Übergriffe begangen haben (USDOS 12.4.2022) - darunter Korruption und 
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Menschenrechtsverletzungen. Verstöße gegen ein ordnungsgemäßes Verfahren und Missbrauch
durch Sicherheitskräfte sind nach wie vor weit verbreitet (FH 28.2.2022).
Quellen:
- FH - Freedom House (28.2.2022): Freedom in the World 2022 - Angola, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2071847.html, Zugriff 9.8.2022
- USDOS - US Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human Rights 
Practices - Angola, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071075.html, Zugriff 9.8.2022
 7. Folter und unmenschliche Behandlung
Die Verfassung und Gesetze verbieten alle Formen von Folter und grausamer, unmenschlicher 
oder erniedrigender Behandlung oder Bestrafung, aber die Regierung setzt diese Verbote nicht 
immer durch (USDOS 12.4.2022). 
Auch  2021,  waren  die  Sicherheitskräfte  in  Menschenrechtsverletzungen  involviert  (HRW 
13.1.2022).  Die  Regierung  oder  ihre  Vertreter  haben  bei  der  Aufrechterhaltung  der  Stabilität 
willkürliche oder unrechtmäßige Tötungen begangen und wenden manchmal übermäßige Gewalt 
an  (USDOS  12.4.2022).  Sicherheitskräfte  waren  im  Jahr  2021  weiterhin  in  schwere 
Menschenrechtsverletzungen verwickelt, darunter Hinrichtungen im Schnellverfahren, willkürliche 
Verhaftungen  (HRW  13.1.2022)  und übermäßige  Gewaltanwendung  gegen  friedliche 
Demonstranten (HRW 13.1.2022; vgl. AI 29.3.2022). Dutzende Demonstranten wurden getötet. Die 
Sicherheitskräfte schossen auf offener Straße auf friedliche Demonstranten und jagten diese auch 
in den umliegenden Vierteln und Wäldern (AI 29.3.2022).
In  den  Diamantengebieten  von  Lunda  Norte  und  Lunda  Sul  ist  die  lokale  Bevölkerung 
Menschenrechtsverletzungen  durch  die  Armee,  die  Polizei  und  private  Sicherheitskräfte 
ausgesetzt, darunter Folter und extralegale Tötungen (BS 23.2.2022).
Die  Sicherheitskräfte  genießen  für  Gewalttaten  –  einschließlich  Folter  und  außergerichtliche 
Tötungen von Häftlingen, Aktivisten und anderen – Straffreiheit (FH 28.2.2022).
Quellen:
- AI - Amnesty International (29.3.2022): The State of the World's Human Rights - Angola 2021, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2070327.html, Zugriff 9.8.2022
- BS - Bertelsmann Stiftung (23.2.2022): BTI 2022 Country Report Angola, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2069771/country_report_2022_AGO.pdf, Zugriff 10.8.2022
- FH - Freedom House (28.2.2022): Freedom in the World 2022 - Angola, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2071847.html, Zugriff 9.8.2022
- HRW - Human Rights Watch (13.1.2022): World Report 2022 - Angola, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2068559.html, Zugriff 9.8.2022
- USDOS - US Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human Rights 
Practices - Angola, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071075.html, Zugriff 9.8.2022
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8. Korruption
Das Gesetz sieht strafrechtliche Sanktionen für Korruption durch Beamte vor, und die Regierung 
setzt  das  Gesetz  auch  wirksam  um.  Sie  entlässt  und  verfolgt  Kabinettsminister, 
Provinzgouverneure,  hochrangige  Militärs  und  andere  Beamte  wegen  Korruption  und 
Finanzdelikten. 2021 gab es zahlreiche Berichte über Korruption in der Regierung. Die
Generalstaatsanwaltschaft setzte ihre Korruptionsermittlungen fort und erhob   gegen  mehrere 
Beamte Strafanzeige (USDOS 12.4.2022). Präsident Lourenço hat seit seinem Wahlkampf 2017 
wiederholt seine Bereitschaft betont, die endemische Korruption im Land zu bekämpfen, und es 
kam zu Verurteilungen einiger hochrangiger Beamte aus der dos Santos Ära (FH 28.2.2022).
Dennoch  bleiben  Straflosigkeit  unter  Beamten  und  die  einheitliche  Anwendung  von 
Antikorruptionsgesetzen ein ernstes Problem (USDOS 12.4.2022). Nach jahrzehntelanger MPLA-
Herrschaft haben sich Korruption und Klientelismus in fast allen Bereichen des öffentlichen und 
privaten Lebens verfestigt (FH 28.2.2022). Kleinkorruption unter Polizisten, Lehrern und anderen 
Staatsbediensteten bleibt weit verbreitet. Die Polizei erpresst Geld von Bürgern und Flüchtlingen, 
und Gefängnisbeamte erpressen Geld von Familienmitgliedern von Insassen (USDOS 12.4.2022).
Quellen:
- FH - Freedom House (28.2.2022): Freedom in the World 2022 - Angola, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2071847.html, Zugriff 9.8.2022
- USDOS - US Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human Rights 
Practices - Angola, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071075.html, Zugriff 9.8.2022
 9. Allgemeine Menschenrechtslage
Die  Menschenrechtslage  in  Angola  hat  sich  2021  mit  dem  Inkrafttreten  des  neuen 
Strafgesetzbuchs entscheidend verbessert. Das Gesetzbuch entkriminalisiert gleichgeschlechtliche 
Handlungen,  schützt  die  Rechte  von  Kindern  und  stellt  Genitalverstümmelung  und  sexuelle 
Belästigung unter Strafe. In weitergehenden Menschenrechtsfragen hat die Regierung jedoch
kaum  Fortschritte  erzielt.  Die  staatlichen  Sicherheitskräfte  sind  in  schwere 
Menschenrechtsverletzungen verwickelt, darunter Hinrichtungen im Schnellverfahren, übermäßige 
Gewaltanwendung  gegen  friedliche  Demonstranten  und  willkürliche  Inhaftierungen.  Außerdem 
schränken die Behörden die Arbeit von Journalisten durch drakonische Mediengesetze ein. Die 
Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern nahmen weiter zu (HRW 13.1.2022). 
Zu  den  schwerwiegendsten  Menschenrechtsverletzungen  zählen  glaubwürdige  Berichte  über: 
rechtswidrige  oder  willkürliche  Tötungen,  einschließlich  außergerichtlicher  Tötungen  durch 
staatliche  Sicherheitskräfte;  gewaltsames  Verschwindenlassen;  Fälle  von  grausamer, 
unmenschlicher  oder  erniedrigender  Behandlung  oder  Bestrafung  durch  staatliche 
Sicherheitskräfte; harte und lebensbedrohliche Haftbedingungen; willkürliche Inhaftierung;
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politische Gefangene oder Häftlinge; schwerwiegende Einschränkungen der freien
Meinungsäußerung  und  der  Pressefreiheit,  einschließlich  Gewalt,  Gewaltandrohung  oder 
ungerechtfertigter  Verhaftungen  von  Journalisten  und  strafrechtlicher  Verleumdungsgesetze; 
Beeinträchtigung der friedlichen Versammlungsfreiheit; schwerwiegende Korruptionsfälle; fehlende 
Untersuchung von und Rechenschaftspflicht für geschlechtsspezifische Gewalt; und Verbrechen, 
die  mit  Gewalt  oder  Gewaltandrohung  gegen  sexuelle  Minderheiten  verübt  werden  (USDOS 
12.4.2022)
Die  Bürgerrechte  sind  gesetzlich  verankert,  aber  es  kommt  nach  wie  vor  häufig  zu 
Rechtsverletzungen, insbesondere für Randgruppen wie die arme städtische Bevölkerung und 
ländliche Gemeinschaften.  Trotz des bestehenden Rechtsschutzes kommt es immer wieder zu 
willkürlichen Verhaftungen, Folter und extralegalen Tötungen durch die staatlichen
Sicherheitskräfte.  Vor  allem  in  der  Region  Cabinda,  wo  zivilgesellschaftliche  Aktivisten  und 
mutmaßliche FLEC-Anhänger [Frente para a Libertação do Enclave de Cabinda] sowie deren 
Familienangehörige  willkürlichen  Hausdurchsuchungen,  willkürlichen  Inhaftierungen  und  Folter 
ausgesetzt  sind.  In  den  Diamantenfördergebieten  Lunda  Norte  und  Lunda  Sul  ist  die  lokale 
Bevölkerung  Menschenrechtsverletzungen  durch  die  Armee,  die  Polizei  und  private 
Sicherheitskräfte ausgesetzt, darunter Folter und außergesetzliche Tötungen. In Luanda und den 
Provinzhauptstädten werden weibliche Straßenverkäufer routinemäßig von der Polizei gejagt, mit 
Stöcken geschlagen und sexuell belästigt, wobei ihre Waren beschlagnahmt oder zerstört werden. 
"Marginalisierte" (d. h. arbeitslose Jugendliche, die verdächtigt werden, Bandenmitglieder zu sein) 
werden regelmäßig im Schnellverfahren von der Polizei getötet. Im Jahr 2020 betrafen diese 
willkürlichen Tötungen auch Jugendliche, die gegen die COVID-19-Beschränkungen verstießen 
(BS  23.2.2022).  Auch  zivile  Organisationen  und  politisch  aktive  Einzelpersonen,  darunter 
Regierungskritiker,  Mitglieder  von  Oppositionsparteien  und  Journalisten  berichten,  dass  die 
Regierung  ihre  Aktivitäten  und  ihre  Mitgliedschaften  überwacht  und  dass  sie  aufgrund  ihrer 
angeblichen oder ausdrücklichen regierungsfeindlichen Haltung bedroht und schikaniert werden 
(USDOS 12.4.2022).
Die Regierung hat wichtige Schritte unternommen, um Beamte, die Menschenrechtsverletzungen 
begangen  haben,  sowie  diejenigen,  die  in  Korruption  verwickelt  waren,  zu  identifizieren,  zu 
untersuchen,  zu  verfolgen  und  zu  bestrafen.  Dennoch  war  die  Rechenschaftspflicht  für 
Menschenrechtsverletzungen aufgrund fehlender Kontrollen und Gegenmaßnahmen, mangelnder 
institutioneller Kapazitäten, einer Kultur der Straflosigkeit und der Korruption in der Regierung 
begrenzt (USDOS 12.4.2022).
In der Verfassung und im Gesetz ist das Recht auf freie Meinungsäußerung verankert, auch für 
Mitglieder der Presse und weiterer Medien, aber die Regierung respektiert dieses Recht nicht 
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