libe-lib-2022-06-09-ke

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter

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Das gegenständliche Produkt der Staatendokumentation des Bundesamtes für Fremdenwesen
und Asyl wurde gemäß den vom Staatendokumentationsbeirat beschlossenen Standards und der
Methodologie der Staatendokumentation erstellt.
Ein Länderinformationsblatt (LIB) der Staatendokumentation ist ein COI-Dokument, das beruhend 
auf den Bedürfnissen in Verfahren des Asyl- und Fremdenwesens (RD, EASt, ASt, BVwG) mittels 
Recherche  von  vorhandenen,  vertrauenswürdigen  und  vorrangig  öffentlichen  Informationen 
gemäß  den  Standards  der  Staatendokumentation  erstellt  wird.  Ein  LIB  gibt  eine
einzelfallunabhängige  Darstellung  über  die  Lage  betreffend  relevanter  Tatsachen  in 
Herkunftsländern bzw. in EU-Mitgliedsstaaten.
Die LIB dienen den Bedarfsträgern der Instanzen des Asyl- und Fremdenwesens. Für sie gilt § 5
Abs.  5  letzter  Satz  BFA-G,  d.h.  sie  sind  als  solche  nicht  Teil  der  allgemein  zugänglichen, 
öffentlichen  Staatendokumentation.  Sie  werden  aber  durch  Verwendung  im  Verfahren 
(Parteiengehör,  Verwendung  im  Bescheid)  der  jeweiligen  Partei  zugänglich  und  durch 
Verwendung im Bescheid öffentlich gemacht.
Wie  bereits  erwähnt,  ist  dieses  Produkt  als  Arbeitsbehelf  für  österreichische  Behörden  und 
Gerichte entworfen worden. In diesem Sinne stehen Lesbarkeit, flexible Nutzbarkeit und einfache
Verwertbarkeit  in  Entscheidungen  im  Vordergrund.  Grundsätzlich  wird  jede  Information  mit 
mindestens einer Quelle belegt; aus vorgenannten Gründen wird jedoch auf die Hervorhebung 
von  Originalzitaten  verzichtet  –  nicht  zuletzt  auch  deshalb,  weil  sich  daraus  für  die
Entscheidungsfindung kein Mehrwert ergibt.
Das gegenständliche Produkt erhebt bezüglich der zur Verfügung gestellten Informationen keinen
Anspruch  auf  Vollständigkeit.  Aus  dem  vorliegenden  Produkt  ergeben  sich  keine 
Schlussfolgerungen für die rechtliche Beurteilung eines konkreten Verfahrens. Das LIB stellt keine 
allgemeine  oder  individuelle  Entscheidungsvorgabe  dar.  Das  vorliegende  Dokument  kann
insbesondere auch nicht als politische Stellungnahme seitens der Staatendokumentation oder 
des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl gewertet werden. 
Zugunsten  der  besseren  Les-  und  Verwendbarkeit  wird  im  vorliegenden  Produkt  auf  eine 
genderneutrale  Schreibweise  verzichtet.  So  nicht  explizit  angemerkt,  sind  immer  alle 
Geschlechter gemeint.
Qualitäts- und Aktualisierungshinweis
Das  LIB beinhaltet Arbeitsübersetzungen  fremdsprachiger Quellen. Auswahl, Verwertung und 
Verwendung von Informationen im vorliegenden Produkt unterliegen dem Qualitätsmanagement
der Staatendokumentation.
Dieses LIB wird mittels Einbezug relevanter Kurzinformationen der Staatendokumentation auf 
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 2 von 26
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aktuellem Stand gehalten. Eine Gesamtaktualisierung des LIB erfolgt bei gegebenem Bedarf.
Die Aktualität der verwendeten Quellen wird seitens der Staatendokumentation überprüft. Daher
können auch im LIB verwendete Quellen älteren Datums als inhaltlich aktuell erachtet werden.
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Länderspezifische Anmerkungen
Hinweis:
Zur aktuellen Anzahl der Krankheits- und Todesfälle in den einzelnen Ländern empfiehlt die 
Staatendokumentation bei Interesse/Bedarf folgende Websites der WHO: 
https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/situation-reports oder der 
Johns-Hopkins-Universität:
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/
bda7594740fd40299423467b48e9ecf6 
mit täglich aktualisierten Zahlen zu kontaktieren.
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Inhaltsverzeichnis
 1. Neueste Ereignisse – Integrierte Kurzinformationen................................................................6
 2. COVID-19..................................................................................................................................7
 3. Politische Lage..........................................................................................................................7
 4. Sicherheitslage........................................................................................................................10
 5. Rechtsschutz / Justizwesen....................................................................................................11
 6. Sicherheitsbehörden............................................................................................................... 11
 7. Folter und unmenschliche Behandlung...................................................................................12
 8. Korruption................................................................................................................................13
 9. NGOs und Menschenrechtsaktivisten.....................................................................................14
 10. Allgemeine Menschenrechtslage............................................................................................15
 11. Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Opposition............................................................17
 12. Haftbedingungen.....................................................................................................................18
 13. Todesstrafe..............................................................................................................................19
 14. Religionsfreiheit.......................................................................................................................19
 15. Minderheiten........................................................................................................................... 20
 16. Relevante Bevölkerungsgruppen............................................................................................ 21
16.1. Frauen................................................................................................................................21
16.2. Kinder.................................................................................................................................22
16.3. Homosexuelle/Sexuelle Minderheiten................................................................................23
 17. Bewegungsfreiheit...................................................................................................................24
 18. Grundversorgung und Wirtschaft............................................................................................25
 19. Medizinische Versorgung........................................................................................................ 26
 20. Rückkehr................................................................................................................................. 26
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1. Neueste Ereignisse – Integrierte Kurzinformationen
Keine aktuellen Kurzinformationen vorhanden.
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2. COVID-19
Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie stellen auch für Liberia eine große Herausforderung 
dar  (AA  9.5.2022).  Seit  1.7.2021  gilt  ein  Hohes  Sicherheitsrisiko  (Sicherheitsstufe  4)  im 
Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19). Mit Einschränkungen im Flug- 
und  Reiseverkehr  und  weitgehenden  Einschränkungen  im  öffentlichen  Leben  ist  zu  rechnen 
(BMEIA 9.5.2022). Derzeit gibt es keine Ausgangssperren oder Reisebeschränkungen im Land. 
Die nach wie vor bestehende Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und zur Einhaltung 
von Abstandsregeln im öffentlichen Raum wird in der Praxis nicht mehr umgesetzt (AA 9.5.2022; 
vgl. BMEIA 9.5.2022). Alle Personen über 18 Jahre müssen bei Einreise den Nachweis einer
vollständigen Impfung gegen COVID-19 vorlegen. Unabhängig vom Impfstatus muss bei Einreise 
ein negatives PCR-Test-Ergebnis vorgelegt werden, das nicht älter als 72 Stunden sein darf. Alle 
Einreisenden mit Ausnahme von Diplomaten und deren Angehörigen werden bei Einreise auf 
COVID-19 getestet. Für diesen Test wird von allen Personen außerhalb der ECOWAS-Region eine 
Gebühr von USD 75,- erhoben. Bei positivem Testergebnis müssen sich Betroffenen in der Regel 
in staatliche Quarantäne begeben. Vor Reiseantritt muss eine Registrierung durchgeführt werden. 
Am Flughafen werden obligatorische Temperaturmessungen durchgeführt (BMEIA 9.5.2022). Aus 
unbekannten  Gründen  hatte  COVID-19  keine  größeren  Auswirkungen  auf  die  öffentliche 
Gesundheit. Liberia zählte nur 84 Todesopfer, davon nur eines nach Mitte August 2020, und das 
öffentliche Leben des Landes kehrte bald nach Aufhebung des Ausnahmezustands weitgehend zur 
Normalität zurück (BS 23.2.2022).
Quellen:
- AA  -  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (9.5.2022):  Liberia  -  Politisches  Porträt  
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/liberia-node/politisches-portait/222404, 
Zugriff 9.5.2022
- BMEIA -  Bundesministerium  Europäische  und  internationale  Angelegenheiten  [Österreich] 
(9.5.2022): Liberia (Republik Liberia) – Sicherheit & Kriminalität, https://www.bmeia.gv.at/reise-
services/reiseinformation/land/liberia/, Zugriff 9.5.2022
- BS  -  Bertelsmann  Stiftung  (23.2.2022):  BTI  2022  Country  Report  Liberia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2069606/country_report_2022_LBR.pdf,Zugriff 9.5.2022
 3. Politische Lage
Liberia ist die älteste Republik Afrikas und eine Präsidialrepublik nach amerikanischem Vorbild (AA 
3.5.2021;  vgl.  USDOS  12.4.2022).  Die  konstitutionelle  Republik  mit  einer  Zweikammer-
Nationalversammlung und einer demokratisch gewählten Regierung befindet sich seit Jänner 2018 
unter der Führung von Präsident George Manneh Oppong Weah und dem politischen Bündnis 
Coalition  for  Democratic  Change,  [dt.  Koalition  für  den  demokratischen  Wandel]  (USDOS 
12.4.2022; vgl. AA 3.5.2022). Der Präsident wird für jeweils sechs Jahre und höchstens zwei 
Amtsperioden direkt vom Volk gewählt. Die Zweikammer-Legislative Liberias, setzt sich aus einem 
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30-köpfigen Senat und einem 73-köpfigen Repräsentantenhaus zusammen; die Senatoren werden
für neun Jahre und die Abgeordneten für sechs Jahre gewählt (FH 28.2.2022).
Die  Wahlen  finden  in  einem  neopatrimonialen  Umfeld  statt  und  werden  durch  klientelistische 
Praktiken beeinflusst. Die Verbindungen zwischen den Eliten und der Basis sind schwach und die 
Menschen fühlen sich oft von den Machthabern vernachlässigt (BS 23.2.2022).
Weiters  ist  die  Politik  Liberias  in  weiten  Teilen  des  Landes  hierarchisch  geprägt  und  weist 
erhebliche autoritäre Elemente auf. Das politische Parteiensystem ist nicht institutionalisiert und 
die Parteien sind stark personalisiert. Drei politische Parteien, die Unity Party (UP), die Partei 
Congress for Democratic Change (CDC) und die National Patriotic Party (NPP), traten bei den 
Wahlen 2005 an und haben seitdem an Bedeutung gewonnen. Allerdings hat die UP seit ihrem 
Machtverlust  stark  an  Unterstützung  verloren.  Die  CDC  wird  weiterhin  von  George  Weah 
angeführt. Die NPP, die vom ehemaligen Präsidenten Charles Taylor gegründet wurde und nun 
von  seiner  Ex-Frau  geleitet  wird,  ist  trotz  intensiver  interner  Rivalität  weiterhin  eine  formale 
Struktur,  die  die  Eliten  seines  Netzwerks  verbindet.  Die  meisten  Parteien  sind  persönliche 
Initiativen ihrer Führer und bringen keine erkennbaren gesellschaftlichen Interessen zum Ausdruck. 
Im Allgemeinen halten die Parteien Vorwahlen ab, aber die interne Demokratie ist schwach, und 
die Ergebnisse werden oft von den Parteiführern bestimmt. Die stärksten Oppositionsparteien, 
darunter der ANC, die LP, die UP und die ALP, bildeten die Koalition Collaborating Political Parties 
(CPP), während neun kleinere Parteien die Rainbow Alliance (RA) gründeten. Die CPP und die RA 
ließen sich jeweils als politische Formationen registriert und traten als Einzelpersonen an (BS
23.2.2022).
Es gibt keine institutionalisierten Vetorechte, was zum Teil auf den fragmentierten Charakter der 
politischen  Landschaft  Liberias  zurückzuführen  ist.  Haupthindernisse  für  eine  effektive 
Regierungsführung  sind  die  Korruption  auf  allen  Ebenen  der  Verwaltung,  der  Mangel  an 
qualifiziertem  Personal  und  knappe  materielle  Ressourcen.  Vor  dem  Hintergrund  der 
Wirtschaftskrise haben sich diese Herausforderungen im Berichtszeitraum verschärft und wurden 
durch die wachsende Unterstützung für die politische Opposition noch akzentuiert. Geheimen 
Eliteorganisationen wird weithin ein starker Einfluss auf die Politik nachgesagt, auch wenn sie mit 
dem Verlust des Zusammenhalts der Elite in der Zeit des Umbruchs in Liberia an Wirksamkeit 
verloren haben. Die bekanntesten sind die Freimaurer und die United Brothers' Friendship (UBF). 
Präsident George Weah ist Mitglied der Freimaurer, denen auch andere hohe Regierungsbeamte 
angehören. Zudem dominiert die Exekutive die politische Sphäre und die Legistlative übt nur 
unzureichend ihre Kontrollfunktion aus. Das Parlament ist insofern effektiv, indem der Präsident 
sich der Unterstützung einer bedeutenden Elite zusichern muss, um Entscheidungen zu treffen. 
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Die schwache Judikative kann die Defizite der anderen Gewalten nicht ausgleichen (BS
23.2.2022).
Das Land hielt 2017 Präsidentschafts- und Parlamentswahlen ab, die von in- und ausländischen 
Beobachtern  im  Allgemeinen  als  frei  und  fair  angesehen  wurden.  Der  damalige  Senator  des 
Bezirks Montserrado, George Weah, gewann die Stichwahl um das Präsidentenamt im Dezember 
2017 in einer Wahl, die allgemein als frei und fair angesehen wurde. Im Dezember 2020 fanden 
Zwischenwahlen zu den Senatoren statt, die Beobachter als weitgehend friedlich einstuften, auch 
wenn einige Fälle von Wahlmanipulationen, Einschüchterung, Belästigung weiblicher Kandidaten 
und Gewalt bei den Wahlen gemeldet wurden (USDOS 12.4.2022; vgl. BS 23.2.2022).
Den  von  der  Nationalen  Wahlkommission  (National  Elections  Commission  NEC)  bekannt 
gegebenen  Wahlergebnissen  zufolge  gewannen  Oppositionskandidaten  und  unabhängige 
Kandidaten 12 der 15 angefochtenen Senatssitze (USDOS 12.4.2022). 
Ferner kam es auch zu politisch motivierter Gewalt gegen Oppositionsführer und -kandidaten und 
nach  den  Zwischenwahlen  zum  Senat  im  Dezember  2020  kam  es  zu  parteipolitischen 
Auseinandersetzungen im Hauptquartier der regierenden Koalition des Demokratischen Wandels 
(USDOS 12.4.2022). 
Die nationale Wahlkommission (National Elections Commission NEC) leitete im Dezember 2020 
ein Verfassungsreferendum, das zeitgleich mit den Senatswahlen stattfand und Änderungen
vorsah,  um  die  Amtszeit  des  Präsidenten,  des  Vizepräsidenten  und  der  Abgeordneten  des 
Unterhauses von sechs auf fünf Jahre zu verkürzen, die Amtszeit der Senatoren von neun auf 
sieben Jahre zu verkürzen und das Verbot der doppelten Staatsbürgerschaft aufzuheben (FH 
28.2.2022; vgl. BS 23.2.2022). Obwohl die Vorschläge von den meisten Liberianern unterstützt 
wurden, erhielten sie nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Teile der Opposition hatten gegen 
die Verfassungsänderungen mobil gemacht, weil sie dem derzeitigen Präsidenten eine weitere 
Amtszeit ermöglichen könnten (BS 23.2.2022).
Im  April  2021,  vier  Monate  nach  der  Stimmabgabe,  bestätigte  die  NEC,  dass  keiner  der 
Änderungsanträge  die  erforderliche  Zweidrittelmehrheit  erhielt,  um  Gesetz  zu  werden.  Kritiker 
wiesen auf Mängel in dem Verfahren hin, mit dem das Referendum zur Abstimmung gebracht 
wurde (FH 28.2.2022).
Am 16.11.2021 wurden in den Bezirken Bong, Bomi, Nimba und Grand Gedeh Nachwahlen für das 
Repräsentantenhaus  abgehalten,  um  die  nach  den  Senatswahlen  im  Dezember  2020  frei 
gewordenen  Posten  zu  besetzen.  Auch  hier  bewerteten  die  Wahlbeobachter  den  Verlauf  als 
weitgehend friedlich, auch wenn einige Fälle von Wahlfälschung, Einschüchterung, Belästigung 
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weiblicher Kandidaten und Gewalt bei den Wahlen gemeldet wurden (USDOS 12.4.2022).Die
nächste Präsidentschaftswahl ist für 2023 geplant (CIA 20.5.2022).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (3.5.2021): Liberia - Politisches Porträt 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/liberia-node/politisches-portait/222404, 
Zugriff 9.5.2022
- BS - Bertelsmann Stiftung (23.2.2022): BTI 2022 Country Report Liberia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2069606/country_report_2022_LBR.pdf,Zugriff 9.5.2022
- CIA - Central Itelligence Agency (20.5.2022) [USA]: The World Factbook: Liberia, 
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/liberia/, Zugriff 30.5.2022
- FH - Freedom House (28.2.2022): Freedom in the World 2022 - Liberia, 28 February 2022
https://www.ecoi.net/en/document/2071883.html, Zugriff 9.5.2022
- USDOS - US Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human Rights 
Practices: Liberia, https://www.ecoi.net/en/document/2071209.html, Zugriff 9.5.2022
 4. Sicherheitslage
Die  soziale  und  wirtschaftliche  Lage  ist  schwierig.  Sporadisch  kommt  es  zu  Streiks  und 
Demonstrationen. Bei Demonstrationen kann es zu Ausschreitungen sowie zu Konfrontationen 
zwischen  Demonstrierenden  und  den  Sicherheitskräften  kommen.  Auch  vorübergehende 
Verkehrsbehinderungen  und  Blockaden  einzelner  Straßen  sind  möglich  (EDA 9.5.2022).  Die 
Kriminalitätsrate ist im ganzen Land hoch und nimmt vor allem in der Hauptstadt Monrovia noch zu 
(EDA 9.5.2022; vgl. BMEIA 9.5.2022, AA 9.5.2022). 
Terrorismus  spielt  bislang  in  Liberia  keine  Rolle  (AA 9.5.2022).  Aufgrund  von  terroristischen 
Vorkommnissen in der Region kann eine Gefährdung Liberias in Zukunft nicht ausgeschlossen 
werden (AA 9.5.2022; vgl. EDA 9.5.2022). 
Im  Grenzgebiet  zur  Elfenbeinküste  kommt  es  zu  Zusammenstößen  zwischen  bewaffneten 
Gruppierungen  (EDA 9.5.2022).  Auch  14  Jahre  nach  Ende  des  Bürgerkriegs  und  seit  dem 
Übergang der Sicherheitsverantwortung an die nationalen Behörden im Juli 2016 ist die
Sicherheitslage in Liberia zwar unter Kontrolle, aber weiterhin fragil. Die Friedenstruppe UNMIL ist 
noch  bis  Ende  März  2018  vor  Ort,  der  Abzug  wurde  Anfang  Juli  2018  abgeschlossen  (AA 
9.5.2022).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (9.5.2022): Reise- und Sicherheitshinweise – Liberia, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/liberia-node/liberiasicherheit/222378, 
Zugriff 9.5.2022
- BMEIA -  Bundesministerium  Europäische  und  internationale  Angelegenheiten  [Österreich] 
(9.5.2022): Liberia (Republik Liberia) – Sicherheit & Kriminalität,  https://www.bmeia.gv.at/reise-
services/reiseinformation/land/liberia/, Zugriff 9.5.2022
- EDA  -  Eidgenössisches  Departement  für  auswärtige  Angelegenheiten  (9.5.2022): 
Reisehinweise  für  Liberia,  https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-
reisehinweise/liberia/reisehinweise-fuerliberia.html, Zugriff 9.5.2022
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5. Rechtsschutz / Justizwesen
Die Verfassung sieht eine unabhängige Justiz vor (BS 23.2.2022; vgl. USDOS 12.4.2022, FH
28.2.2022), die jedoch durch Korruption, Rückstände und finanzielle Engpässe behindert wird (FH 
28.2.2022). Die Regierung der Ex-Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf hat die Bürgerrechte in Liberia 
gestärkt.  Das  Justizsystem  ist  jedoch  dysfunktional  und  Rechtsmittel  gegen  Handlungen  des 
Staates oder seiner Beamten einzulegen, hat oft keine Wirkung. Die Korruption von Richtern und 
Geschworenen, auch in Gerichtsverfahren, stellt ein großes Hindernis für faire und transparente 
Verfahren dar (BS 23.2.2022; vgl. USDOS 12.4.2022). Richter bleiben weiterhin bestechlich und 
trotz Bemühungen seitens der Regierung ist Korruption immer noch ein verbreitetes Problem (BS 
23.2.2022; vgl. USDOS 12.4.2022, FH 28.2.2022).  Die ungleiche Anwendung des Rechts und die 
ungleiche Verteilung von Personal und Ressourcen bleiben Probleme im gesamten Rechtssystem 
(BS 23.2.2022; vgl. USDOS 12.4.2022). 
Es  gibt  nur  wenige  Sitzungstage  und  die  Abwesenheit  des  Justizpersonals  führt  häufig  zu 
Verzögerungen bei Gerichtsverhandlungen. Die Kosten für den Zugang zur Justiz sind hoch, vor 
allem für die Landbevölkerung. Nur wenige Anwälte sind außerhalb von Monrovia ansässig und 
eine rechtliche Vertretung ist für die meisten Liberianer unerschwinglich (BS 23.2.2022).
Einige Justizbeamte und Staatsanwälte scheinen unter Druck zu stehen und der Ausgang mancher 
Verfahren  war  vorherbestimmt,  insbesondere  wenn  die  Angeklagten  politische  Verbindungen 
haben  oder  gesellschaftlich  prominent  sind.   Berichten  zufolge  gab  es  auch  weit  verbreitete 
Korruption  im  Justizwesen  in  Form  von  Bestechung und  Erpressung,  wenn  günstige 
Entscheidungen erkauft wurden, oder in  Form von direkter Einflussnahme  der Regierung auf 
gerichtliche Entscheidungen (USDOS 12.4.2022).
Die  Justiz  und  die  Sicherheitsbehörden  sind  nach  wie  vor  nicht  in  der  Lage,  Straftäter 
festzunehmen, zu inhaftieren und vor Gericht zu stellen. Der Mangel an Sicherheit ist einerseits 
besorgniserregend, andererseits ist die Kriminalitätsrate im regionalen Vergleich nicht hoch (BS 
23.2.2022).
Quellen:
- BS  -  Bertelsmann  Stiftung  (23.2.2022):  BTI  2022  Country  Report  Liberia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2069606/country_report_2022_LBR.pdf,Zugriff 9.5.2022
- FH - Freedom House (28.2.2022): Freedom in the World 2022 - Liberia, 28 February 2022
https://www.ecoi.net/en/document/2071883.html, Zugriff 9.5.2022 
- USDOS - US Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human Rights 
Practices: Liberia, https://www.ecoi.net/en/document/2071209.html, Zugriff 9.5.2022
 6. Sicherheitsbehörden
Die liberianische Nationalpolizei (LNP - Liberia National Police) sorgt für die innere Sicherheit und 
wird  dabei  von  der  Liberia  Drug  Enforcement  Agency  und  anderen  zivilen  Sicherheitskräften 
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