vene-lib-2025-02-18-ke

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter

/ 41
PDF herunterladen
Nach  den  Untersuchungen  der  inländischen  Menschenrechts-NGO  FundaRedes  waren  
Sicherheitskräfte  an  Menschenrechtsverletzungen,  einschließlich  Verschwindenlassen,  beteiligt, 
indem sie mit irregulären bewaffneten Gruppen und kriminellen Banden kooperierten (USDOS  
23.4.2024).
Berichten zufolge arbeiten die Sicherheitskräfte mit illegalen Minenarbeitern zusammen, indem sie  
unter anderem Quecksilber für den Goldabbau bereitstellen und Zivilisten mit unverhältnismäßiger  
Gewalt angreifen (HRW 16.1.2025).
Die  Straflosigkeit  für  Sicherheitskräfte  war  ein  großes  Problem  (USDOS  23.4.2024;  vgl.  AI 
24.4.2024).  Es  gab  immer  wieder  Berichte  über  polizeilichen  Missbrauch  und  Verwicklung  in 
Kriminalität, insbesondere in die Aktivitäten illegaler bewaffneter Gruppen, einschließlich illegaler  
und  willkürlicher  Verhaftungen,  außergerichtlicher  Tötungen,  Entführungen  und  übermäßiger 
Gewaltanwendung.  Vertreter  von  Maduro  ergriffen  keine  wirksamen  Maßnahmen,  um  gegen 
Mitglieder der Sicherheitskräfte zu ermitteln, die Menschenrechtsverletzungen begangen hatten.  
Korruption, unzureichende Polizeiausbildung und -ausrüstung sowie unzureichende Finanzierung,  
insbesondere für Polizeikräfte in Bundesstaaten und Gemeinden, die von Oppositionsbeamten  
regiert werden, schmälerten die Effektivität der Sicherheitskräfte (USDOS 23.4.2024).
Die  von  Maduro  kontrollierten  Geheimdienste,  die  keiner  unabhängigen  Aufsicht  unterlagen, 
führten Überwachungsmaßnahmen zu politischen Zwecken durch (USDOS 23.4.2024).
Das OHCHR (UN High Commissioner for Human Rights) berichtete zwar im Jahr 2022, dass die  
Sondereinsatzkräfte der venezolanischen Polizei ( Fuerzas de Acciones Especiales de la Policía  
Nacional Bolivariana  – FAES) von den Behörden aufgelöst worden sind, dennoch wurde diese  
Spezialeinheit  auch  2023  mit  Hunderten  mutmaßlichen  außergerichtlichen  Hinrichtungen  in 
Verbindung gebracht. Die Ermittlungsmission zu Venezuela kam zu dem Schluss, dass die FAES  
effektiv durch die neue Einheit für Strategie und Taktik  (Dirección de Acciones Estratégicas y  
Tácticas – DAET) abgelöst worden ist und mehrere Angehörige der FAES nach wie vor in der  
Polizei aktiv waren (AI 24.4.2024).
Quellen:
- AI – Amnesty International (24.4.2024): Amnesty International Report 2023/24; Zur weltweiten  
Lage  der  Menschenrechte;  Venezuela  2023,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2108020.html, 
Zugriff 17.2.2025
- CIA – Central Intelligence Agency [USA] (12.2.2025): The World Factbook, Venezuela, Military  
and  Security,  https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/venezuela/#military-and-security, 
Zugriff 17.2.2025
- HRW  –  Human  Rights  Watch  (16.1.2025):  World  Report  2025  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2120046.html, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 13 von 41
13

6. Folter und unmenschliche Behandlung
Obwohl  die  Verfassung  und  das  Gesetz  solche  Praktiken  untersagten,  gab  es  glaubwürdige 
Berichte,  dass  mit  Maduro  verbündete  Sicherheitskräfte  regelmäßig  Häftlinge  folterten  und 
misshandelten (USDOS 23.4.2024).
Im  Rahmen  der  Unterdrückung  kritischer  Stimmen  begingen  staatliche  Stellen  außerdem 
Menschenrechtsverletzungen wie Verschwindenlassen und Folter (AI 24.4.2024).
Im  Juli  2023  deckte  die  Website  für  investigativen  Journalismus  Armandoinfo  25  Fälle  von 
Sippenhaft auf, einer Foltermethode, bei  der auch Familienmitglieder von Inhaftierten bestraft  
wurden (USDOS 23.4.2024).
Quellen:
- AI – Amnesty International (24.4.2024): Amnesty International Report 2023/24; Zur weltweiten  
Lage  der  Menschenrechte;  Venezuela  2023,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2108020.html, 
Zugriff 17.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
 7. Korruption
Korruption ist in Venezuela weit verbreitet (FH 2024).
Das Gesetz sah strafrechtliche Sanktionen für Korruption durch Beamte vor. Es wurde jedoch nicht 
wirksam umgesetzt (USDOS 23.4.2024).
Korruption war ein großes Problem in allen Sicherheits- und Streitkräften, deren Mitglieder in  
niedrigeren Rängen im Allgemeinen schlecht bezahlt und nur minimal ausgebildet waren (USDOS  
23.4.2024).  Die  Wirtschaftspolitik  der  Regierung  –  insbesondere  ihre  Währungs-  und  
Preiskontrollen  –  bietet  erhebliche  Möglichkeiten  für  illegale  Marktaktivitäten  und  Absprachen 
zwischen Beamten und Netzwerken der organisierten Kriminalität (FH 2024).
Niedrige  Gehälter  für  Richter  auf  allen  Ebenen  erhöhten  das  Korruptionsrisiko  (USDOS 
23.4.2024). 
Es gibt praktisch keine Transparenz in Bezug auf die Staatsausgaben (FH 2024).
Der Corruption Perceptions Index 2024 von Transparency International listet Venezuela auf Rang  
178 von 180 Staaten (TI ohne Datum).
Quellen:
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- TI – Transparency International (ohne Datum): Corruption Perceptions In dex 2024, Venezuela, 
https://www.transparency.org/en/cpi/2024, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 14 von 41
14

8. NGOs, Menschenrechtsaktivisten und Ombudsperson
Während  des  gesamten  Jahres  2024  wurden  repressive  Maßnahmen  gegen  die  Arbeit  von 
Menschenrechtsverteidigern gemeldet, wobei in der ersten Hälfte des Jahres 2024 mehr als 592  
Angriffe registriert wurden, was einem Anstieg von 92 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum  
im Jahr 2023 entspricht (HRW 16.1.2025; vgl. FH 2024).
Im Land waren verschiedene unabhängige nationale und internationale Menschenrechtsgruppen  
tätig. Trotz der Einschränkungen durch Vertreter Maduros überwachten und untersuchten nationale 
Menschenrechts-NGOs  Menschenrechtsfälle  und  veröffentlichten  ihre  Ergebnisse.  Mit  Maduro 
verbündete Beamte waren selten kooperativ oder gingen auf die Ansichten dieser Gruppen ein  
(USDOS 23.4.2024).
Die  Arbeit  von  NGOs  wurde  durch  gesetzliche  Einschränkungen  behindert,  darunter  
Schwierigkeiten  bei  der  Registrierung  oder  Aktualisierung  ihrer  Informationen  im  autonomen 
Register und beim Notar (USDOS 23.4.2024).
Seit  den  Wahlen  vom  28.  Juli  2024  haben  die  Behörden  die  Pässe  von  
Menschenrechtsverteidigern,  Kritikern,  politischen  Führern  und  unabhängigen  Journalisten 
eingezogen und sie daran gehindert, das Land zu verlassen (HRW 16.1.2025).
Maduros Ombudsperson für Menschenrechte setzte sich nicht neutral und objektiv für Bürger ein,  
die Opfer von Menschenrechtsverletzungen wurden, insbesondere in Fällen von schwerwiegenden  
Verstößen wie Verschwindenlassen (USDOS 23.4.2024).
Das  Maduro-nahe  Büro  der  Ombudsperson  für  Menschenrechte  veröffentlichte  im  Laufe  des 
Jahres keine Statistiken zu Foltervorwürfen durch die Polizei (USDOS 23.4.2024).
Nichtregierungsorganisationen  berichteten,  dass  ihre  Büros  willkürlichen  Razzien  ausgesetzt 
waren und ihre Websites und Profile in den sozialen Medien blockiert wurden (USDOS 23.4.2024).
Einige  Menschenrechtsaktivisten  berichteten,  dass  Vertreter  Maduros  ihnen  die  Ausreise  ins 
Ausland  untersagten  oder  dass  sie  befürchteten,  nach  einer  Reise  nicht  mehr  in  das  Land 
zurückkehren zu können (USDOS 23.4.2024).
Vertreter  Maduros  standen  internationalen  Menschenrechtsgremien  im  Allgemeinen  feindselig 
gegenüber und verweigerten der IACHR ( Inter-American Commission on Human Rights) , die das  
Land zuletzt 2002 besucht hatte, weiterhin den Zugang (USDOS 23.4.2024).
Am 11.10.2024 hat der UN-Menschenrechtsrat die Mandate der UN Fact Finding Mission on  
Venezuela  sowie  des  OHCHR  erneut  um  zwei  Jahre  verlängert,  u.a.  um  die  andauernden 
Menschenrechtsverletzungen im Land zu dokumentieren (BAMF 14.10.2024).
Am 15. Februar gab die venezolanische Regierung ihre Entscheidung bekannt, die Aktivitäten des  
OHCHR (UN High Commissioner for Human Rights) im Land auszusetzen (HRW 15.1.2025).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 15 von 41
15

Quellen:
- BAMF  –  BA  für  Migration  und  Flüchtlinge  [Deutschland]  (14.10.2024):  Briefing  Notes, 
Venezuela,  https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Behoerde/Informationszentrum/
BriefingNotes/2024/briefingnotes-kw42-2024.pdf?__blob=publicationFile&v=4, Zugriff 18.2.2025
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- HRW  –  Human  Rights  Watch  (16.1.2025):  World  Report  2025  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2120046.html, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
 9. Wehrdienst und Rekrutierungen
Militärdienst von 18-30 (25 für Frauen) für Freiwilligendienst; die Mindestdienstverpflichtung beträgt 
24-30 Monate; alle Bürger im wehrpflichtigen Alter (18-50) sind verpflichtet, sich zum Militärdienst  
zu  melden,  und  unterliegen  einer  militärischen  Ausbildung,  obwohl  eine  Zwangsrekrutierung 
verboten ist (CIA 12.2.2025).
Quellen:
- CIA – Central Intelligence Agency [USA] (12.2.2025): The World Factbook, Venezuela, Military  
and  Security,  https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/venezuela/#military-and-security, 
Zugriff 17.2.2025
 10. Allgemeine Menschenrechtslage
Zu  den  schwerwiegenden  Menschenrechtsproblemen  gehörten  glaubwürdige  Berichte  über: 
rechtswidrige und willkürliche Tötungen, einschließlich außergerichtlicher Tötungen; erzwungenes  
Verschwindenlassen; Folter und grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder  
Bestrafung  durch  Sicherheitskräfte;  harte  und  lebensbedrohliche  Haftbedingungen;  willkürliche 
Verhaftung  oder  Inhaftierung  durch  Sicherheitskräfte;  schwerwiegende  Probleme  mit  der 
Unabhängigkeit der Justiz; politische Gefangene und Inhaftierte; willkürliche und rechtswidrige  
Eingriffe in die Privatsphäre; Bestrafung von Familienmitgliedern für angebliche Straftaten eines  
Verwandten;  rechtswidrige  Rekrutierung  oder  Einsatz  von  Kindern  durch  illegale  bewaffnete 
Gruppen;  schwerwiegende  Einschränkungen  der  Meinungs-  und  Medienfreiheit,  einschließlich 
Gewalt  oder  Gewaltandrohungen  gegen  Journalisten,  ungerechtfertigte  Verhaftungen  oder 
Strafverfolgung von Journalisten, Zensur und Durchsetzung oder Androhung der Durchsetzung  
von  Verleumdungsgesetzen  zur  Einschränkung  der  Meinungsfreiheit;  schwerwiegende  
Einschränkungen  der  Internetfreiheit;  erhebliche  Eingriffe  in  die  Versammlungs-  und  
Vereinigungsfreiheit,  einschließlich  übermäßig  restriktiver  Gesetze  über  die  Organisation, 
Finanzierung oder den Betrieb von Nichtregierungs- und zivilgesellschaftlichen Organisationen;  
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und der Möglichkeit, das Land zu verlassen; fehlende  
Möglichkeiten  der  Bürger,  ihre  Regierung  friedlich  durch  freie  und  faire  Wahlen  zu  ändern; 
schwerwiegende  und  unangemessene  Einschränkungen  der  politischen  Beteiligung;  
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 16 von 41
16

schwerwiegende Korruption in der Regierung; schwerwiegende Einschränkungen oder Schikanen  
der  Regierung  gegenüber  nationalen  und  internationalen  Menschenrechtsorganisationen;  weit 
verbreitete  geschlechtsspezifische  Gewalt,  einschließlich  häuslicher  oder  partnerschaftlicher 
Gewalt, sexueller Gewalt, Gewalt am Arbeitsplatz, Femizid und anderer Formen solcher Gewalt;  
erhebliche  Hindernisse  beim  Zugang  zu  sexuellen  und  reproduktiven  Gesundheitsdiensten; 
Verbrechen, die mit Gewalt oder Gewaltandrohungen gegen indigene Völker wie die Yanomami  
einhergehen;  Menschenhandel;  Verbrechen,  die  mit  Gewalt  oder  Gewaltandrohungen  gegen 
sexuelle Minderheiten einhergehen; Verbot unabhängiger Gewerkschaften oder erhebliche oder  
systematische  Einschränkungen  der  Vereinigungsfreiheit  der  Arbeitnehmer,  wie  Gewalt  und 
Drohungen gegen Gewerkschaftsaktivisten; und die schwerwiegendsten Formen der Kinderarbeit  
(USDOS 23.4.2024).
Es gab keine bekannten glaubwürdigen Bemühungen der Staatsanwaltschaft, der Ombudsperson  
oder der Justiz, die an willkürlichen Tötungen beteiligten Täter zu ermitteln und zu bestrafen.  
NROs  gaben  an,  dass  die  Sicherheitskräfte  die  meisten  Tötungen  als  Konfrontationen  mit 
mutmaßlichen Kriminellen darstellten. Zwar stellten NGOs seit 2021 einen Rückgang willkürlicher  
Tötungen  fest,  führten  diesen  Rückgang  jedoch  eher  auf  die  Existenz  internationaler  
Rechenschaftsmechanismen wie die Unabhängige Faktenfindungsmission der Vereinten Nationen  
(FFM)  und  die  neu  eingeleitete  Untersuchung  des  Internationalen  Strafgerichtshofs  (ICC)  zu 
Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Land zurück als auf eine Änderung der Politik zum  
Schutz der Menschenrechte (USDOS 23.4.2024).
Die Verfassung gab den Bürgern die Möglichkeit, ihre Regierung durch freie und faire Wahlen zu  
ändern. Maduros Einmischung, Wahlunregelmäßigkeiten, verfassungswidrige Ernennungen von  
Wahlhelfern sowie die Schikanierung und Manipulation von Wählern und Kandidaten schränkten  
die Ausübung dieses Rechts ein (USDOS 23.4.2024). Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in  
Venezuela  im  Juli  2024  verschärften  die  Behörden  die  Repressionen,  indem  sie  
Menschenrechtsverteidiger und Oppositionelle mit Verhaftungen und Disqualifikationen ins Visier  
nahmen und die Einschränkungen des zivilgesellschaftlichen Raums verschärften. Nach der Wahl  
äußerten  internationale  Beobachter  ernsthafte  Bedenken  hinsichtlich  der  Behauptung  des 
Wahlrats, Nicolás Maduro sei wiedergewählt worden. Als Tausende von Demonstranten auf die  
Straße gingen, reagierten die Behörden mit einem brutalen Vorgehen, das Tötungen, Verhaftungen 
und andere breit angelegte repressive Taktiken beinhaltete (HRW 16.1.2025).
Die Verfassung sah die Unverletzlichkeit der Wohnung und der Privatsphäre vor, aber die Vertreter 
Maduros hielten sich im Allgemeinen nicht an diese Verbote. Mit Maduro verbündete Personen  
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 17 von 41
17

griffen  in  die  persönliche  Kommunikation  ein  oder  führten  Razzien  in  Wohnungen  durch, 
insbesondere in Fällen politischer Gegner (USDOS 23.4.2024).
Venezuela erfüllt die Mindeststandards für die Beseitigung des Menschenhandels nicht vollständig  
und unternimmt keine nennenswerten Anstrengungen, dies zu tun. Maduro und seine Vertreter  
setzten die Strafverfolgung nur unzureichend durch. Das venezolanische Recht kriminalisierte  
nicht alle Formen des Menschenhandels (USDOS 24.6.2024).
Quellen:
- HRW  –  Human  Rights  Watch  (16.1.2025):  World  Report  2025  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2120046.html, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (24.6.2024): 2024 Trafficking in Persons Report:  
Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2111790.html, Zugriff 17.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
 11. Meinungs- und Pressefreiheit
Das Gesetz sah die Meinungsfreiheit vor, auch für Angehörige der Presse und anderer Medien,  
aber  die  Kombination  aus  Gesetzen  und  Vorschriften  zu  Verleumdung,  übler  Nachrede  und 
Medieninhalten sowie rechtliche Schikanen, physische Einschüchterung von Einzelpersonen und  
Medien und Maduros Einfluss auf die Justiz führten zu einer erheblichen Einschränkung dieser  
Freiheiten (USDOS 23.4.2024; vgl. FH 2024), was zum Teil auf die abschreckende Wirkung der  
umfassenden staatlichen Überwachung zurückzuführen ist (FH 2024).
Die weit verbreitete Gewalt im Land, die oft von Maduro und seinen Vertretern gefördert oder nicht  
verhindert wurde, machte es schwierig festzustellen, ob Angriffe auf Journalisten auf gewöhnliche  
kriminelle  Aktivitäten  zurückzuführen  waren  oder  ob  Kriminelle  oder  andere  Personen  
Medienvertreter als eine Form der Zensur ins Visier nahmen (USDOS 23.4.2024).
Mitglieder unabhängiger Medien und Menschenrechtsaktivisten, die ihre Aktivitäten einschränkten  
oder einstellten, gaben an, dass sie sich aus Angst vor Repressalien regelmäßig selbst zensierten.  
Viele Journalisten veröffentlichten ihre Artikel auf ihren persönlichen Blogs und Websites, anstatt  
sie in den traditionellen Medien zu veröffentlichen (USDOS 23.4.2024).
Das Gesetz sah für die Beleidigung des Präsidenten eine Haftstrafe von sechs bis 30 Monaten  
ohne Kaution vor, wobei geringere Strafen für die Beleidigung von Beamten mit niedrigerem Rang  
vorgesehen waren (USDOS 23.4.2024).
Zweck des Verfassungsgesetzes gegen Hass und für politisches Zusammenleben und Toleranz  
(Hassgesetz) bestand darin, „Frieden und Toleranz zu fördern“. NGOs beobachteten, dass das  
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 18 von 41
18

vage  formulierte  Gesetz  dazu  benutzt  wurde,  Aktivisten  für  freie  Meinungsäußerung  und 
Journalisten zum Schweigen zu bringen. Das Gesetz wurde auch dazu verwendet, ihre Rechte  
nach ihrer Freilassung einzuschränken, indem internationale Reisen verboten und regelmäßige  
Gerichtstermine vorgeschrieben wurden (USDOS 23.4.2024).
Die  Medien arbeiten in  einem stark regulierten  und  gesetzlich stark eingeschränkten  Umfeld. 
Venezuela profitierte früher von einem lebendigen Zeitungs-, Fernseh- und Radiosektor, aber viele  
Sender mussten schließen oder ihre Tätigkeit einschränken (FH 2024; vgl. HRW 16.1.2025).
Führende  Politiker  auf  nationaler  und  bundesstaatlicher  Ebene  sowie  Maduro-nahe  Personen 
schikanierten  und  schüchterten  weiterhin  private  und  oppositionelle  Fernsehsender  (USDOS 
23.4.2024; vgl. HRW 16.1.2025), Medienunternehmen und Journalisten ein, indem sie Drohungen  
aussprachen, Eigentum beschlagnahmten und administrative und strafrechtliche Ermittlungen und  
Strafverfolgungsmaßnahmen einleiteten (USDOS 23.4.2024).
Das Maduro-Regime unterhält eine staatlich kontrollierte Medieninfrastruktur, die sein politisches  
und ideologisches Programm fördert (FH 2024).
Ein Gesetz sah vor, dass ungenaue Berichterstattung, die als Störung des öffentlichen Friedens  
angesehen wurde, mit Gefängnisstrafen von zwei bis fünf Jahren geahndet werden konnte. Die  
Anforderung, dass Medien nur „wahre“ Informationen verbreiten dürfen, war nicht definiert und ließ  
politisch motivierte Interpretationen zu (USDOS 23.4.2024).
Verleumdung und üble Nachrede waren Straftaten, die mit einer Freiheitsstrafe von einem bis drei  
Jahren und einer hohen Geldstrafe geahndet wurden. Personen, die mit Maduro sympathisierten,  
übten Vergeltung gegen Medienorganisationen und Einzelpersonen, die öffentlich Kritik an Maduro  
oder seiner Politik äußerten (USDOS 23.4.2024).
NGOs stellten fest, dass Vertreter Maduros lieber auf rechtliche Verfahren, finanzielle Sanktionen  
und  Verwaltungsmaßnahmen zurückgreifen, anstatt unliebsame Nachrichtenmedien  einfach zu  
schließen.  Vertreter  von  Maduro  übten  auch  Kontrolle  über  Inhalte  durch  Lizenz-  und 
Sendeanforderungen  aus.  Die  Telekommunikationsbehörde  National  Telecommunications  
Commission (CONATEL) handelte selektiv bei Anträgen privater Radio- und Fernsehsender auf  
Erneuerung  ihrer  Sendefrequenzen,  um  die  Nutzung  des  Äthers  durch  Medien,  die  nicht  mit 
Maduro übereinstimmen, einzuschränken (USDOS 23.4.2024).
Private  und  öffentliche  Radio-  und  Fernsehsender  mussten  das  ganze  Jahr  über  landesweit 
verpflichtende Sendungen ausstrahlen, darunter eine tägliche 15-minütige Nachrichtensendung,  
die über die Aktivitäten der Vertreter Maduros berichtete und diese zusammenfasste (USDOS  
23.4.2024).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 19 von 41
19

Das Gesetz erlaubte es der Regierung, Lizenzen auszusetzen oder zu widerrufen, wenn sie solche 
Maßnahmen  im  Interesse  der  öffentlichen  Ordnung  oder  Sicherheit  für  notwendig  erachtete 
(USDOS 23.4.2024).
Das Gesetz erklärte die Telekommunikation zu einer „Dienstleistung im öffentlichen Interesse“ und  
ermächtigte die Regierung damit, den Inhalt und die Struktur der Sektoren Radio, Fernsehen und  
audiovisuelle Produktion zu regulieren (USDOS 23.4.2024). Die staatliche Überwachung blieb weit  
verbreitet,  auch  mit  Hilfe  der  Telekommunikationsbehörde  National  Telecommunications  
Commission (CONATEL) und des staatlichen Telekommunikationsanbieters Venezuelan National  
Telephone Company (CANTV) (USDOS 23.4.2024). Die Volksrepublik China hat Berichten zufolge  
weiterhin Vertretern Maduros Technologie zur Verfügung gestellt, um das soziale, politische und  
wirtschaftliche Verhalten der Bürger mithilfe der Identitäts- und Heimatkarte ( carnet de la patria) zu 
überwachen.  Da  die  Karte  erforderlich  war,  um  Sozialleistungen  wie  Renten,  Medikamente, 
Lebensmittelkörbe und subventionierten Kraftstoff zu erhalten, hatten die Bürger kaum eine andere 
Wahl, als die Karte zu beantragen und zu verwenden (USDOS 23.4.2024; vgl. FH 2024).
Mit  Hilfe  von  CONATEL  führten  Maduros  Vertreter  eine  Zensur  bei  allen  großen  
Internetdienstanbietern ein (USDOS 23.4.2024).
Vertreter von Maduro schränkten den Internetzugang ein oder unterbrachen ihn und zensierten  
Online-Inhalte (USDOS 23.4.2024). Die China National Electronics Import-Export Company stellte  
weiterhin Cyber-Support, technische Experten und eine Reihe von Software und Hardware zur  
Verfügung,  um  die  Online-Zensur  aufrechtzuerhalten,  Informationen  zu  kontrollieren  und  die 
interne Verbreitung von Inhalten zu verhindern, die von der politischen Führung als unerwünscht  
eingestuft  wurden  (USDOS  23.4.2024).  Das  OHCHR  berichtete,  dass  Sperrungen  von  
Internetdienstanbietern  durchgeführt  wurden,  die  von  Maduro  kontrolliert  werden  oder  sich  in 
Privatbesitz befinden, ohne dass es eine formelle Anordnung oder Benachrichtigung gab (USDOS  
23.4.2024).
Laut IPYS (Instituto Prensa y Sociedad de Venezuela) lebten etwa sieben Millionen Menschen,  
das  sind  21  Prozent  der  Bevölkerung,  in  „Medienwüsten“  oder  „schweigenden  Zonen“,  also 
Gebieten, in denen der Zugang zu Informationen unzureichend war. Der Zugang zu Informationen  
war in Grenzgebieten und Gebieten, in denen indigene Gemeinschaften lebten, am stärksten  
eingeschränkt, und in diesen Gebieten gab es auch größere Internetbeschränkungen. Darüber  
hinaus  betrachtete  IPYS  Grenzgebiete  aufgrund  der  Anwesenheit  krimineller  Gruppen  als 
Hochrisikogebiete für Journalisten (USDOS 23.4.2024).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 20 von 41
20

Nichtregierungsorganisationen (NGOs) stellten fest, dass Nutzer sozialer Netzwerke bedroht und  
eingeschüchtert  wurden,  weil  sie  auf  Facebook,  X  (ehemals  Twitter)  und  WhatsApp  Inhalte 
veröffentlicht hatten, die Maduro kritisierten (USDOS 23.4.2024; vgl. FH 2024).
In der Rangliste der Pressefreiheit 2024 liegt Venezuela auf Platz 156 von 180 gelisteten Staaten,  
was eine Verbesserung um 3 Plätze gegenüber 2023 darstellt (RSF 2024).
Quellen:
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- HRW  –  Human  Rights  Watch  (16.1.2025):  World  Report  2025  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2120046.html, Zugriff 14.2.2025
- RSF  –  Reporter  ohne  Grenzen  (2024):  Rangliste  der  Pressefreiheit  2024  –  Venezuela, 
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/fileadmin/Redaktion/Downloads/Ranglisten/
Rangliste_2024/RSF_Rangliste_der_Pressefreiheit_2024.pdf, Zugriff 17.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
 12. Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Opposition
Vertreter  von  Maduro  schränkten  die  Versammlungs-  und  Vereinigungsfreiheit  ein  (USDOS 
23.4.2024; vgl. AI 24.4.2024).
Quellen:
- AI – Amnesty International (24.4.2024): Amnesty International Report 2023/24; Zur weltweiten  
Lage  der  Menschenrechte;  Venezuela  2023,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2108020.html, 
Zugriff 17.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
12.1. Versammlungsfreiheit
Die  Verfassung  sah  das  Recht  auf  friedliche  Versammlung  vor,  aber  die  Vertreter  Maduros 
unterdrückten oder suspendierten es im Allgemeinen (USDOS 23.4.2024; vgl. FH 2024). Es kommt 
zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften (FH 2024).  
Auf 80 Prozent dieser Kundgebungen wurden wirtschaftliche und soziale Rechte eingefordert, oft  
von Gewerkschaftsmitgliedern, die sich für ihre Arbeitsrechte einsetzten. Die Behörden reagierten  
häufig mit unnötiger und unverhältnismäßiger Gewalt sowie mit willkürlichen Inhaftierungen (AI  
24.4.2024).
Ein  öffentliches  Dekret  aus  dem  Jahr  2015  regelte  das  Versammlungsrecht  und  erteilte  den 
Streitkräften  die  Befugnis,  die  öffentliche  Ordnung  zu  kontrollieren.  Menschenrechtsgruppen 
kritisierten das Gesetz, da  es den Vertretern  Maduros ermöglicht, Demonstranten wegen der  
Teilnahme  an  friedlichen  Demonstrationen  wegen  schwerer  Verbrechen  anzuklagen  sowie 
Organisationen und Personen, die ihnen kritisch gegenüberstehen, zu kriminalisieren (USDOS  
23.4.2024).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 21 von 41
21

Proteste und Demonstrationszüge mussten im Voraus von Vertretern Maduros genehmigt werden  
und waren in ausgewiesenen „Sicherheitszonen“ verboten (USDOS 23.4.2024).
Das Gesetz erkannte das Streikrecht aller Beschäftigten im öffentlichen und privaten Sektor unter  
den gesetzlich festgelegten Bedingungen an. Beschäftigte, die sich an legalen Streiks beteiligten,  
waren vor Strafverfolgung geschützt und ihre Dienstzeit durfte nicht um die Zeit des Streiks gekürzt 
werden, was jedoch nicht eingehalten wurde (USDOS 23.4.2024).
Quellen:
- AI – Amnesty International (24.4.2024): Amnesty International Report 2023/24; Zur weltweiten  
Lage  der  Menschenrechte;  Venezuela  2023,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2108020.html, 
Zugriff 17.2.2025
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
12.2. Vereinigungsfreiheit
Die Verfassung sah Vereinigungsfreiheit und Freiheit von politischer Diskriminierung vor, aber die  
Vertreter Maduros respektierten diese Rechte nicht (USDOS 23.4.2024).
Arbeitnehmer im privaten und öffentlichen Sektor (mit Ausnahme der Mitglieder der Streitkräfte  
bzw  mit  Einschränkungen  für  Angehörige  des  öffentlichen  Dienstes)  hatten  das  Recht, 
Gewerkschaften  ihrer  Wahl  zu  gründen  und  ihnen  beizutreten  sowie  zu  streiken  (USDOS 
23.4.2024; vgl. FH 2024). Das Gesetz sah jedoch mehrere Einschränkungen dieser Rechte vor,  
und  die  Vertreter  Maduros  setzten  eine  Vielzahl  von  Mechanismen  ein,  um  die  Rechte 
unabhängiger Arbeitnehmer und Gewerkschaften zu untergraben (USDOS 23.4.2024).
Die Kontrolle über die Gewerkschaften hat sich von traditionellen, mit der Opposition verbündeten  
Gewerkschaftsführern auf neue Arbeitnehmerorganisationen verlagert, die oft mit der Regierung  
verbunden sind. Der Wettbewerb hat zu einem erheblichen Anstieg der Gewalt am Arbeitsplatz  
beigetragen (FH 2024).
Gewerkschaftsaktivisten  berichteten,  dass  die  jährliche  Auflage,  dem  Arbeitsministerium  eine 
Mitgliederliste  (mit  vollständigen  Namen,  Privatadresse,  Telefonnummer  und  nationaler  
Identifikationsnummer)  vorzulegen,  eine  Belastung  darstellt  und  die  Vereinigungsfreiheit  
einschränkt (USDOS 23.4.2024).
Quellen:
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 22 von 41
22

Go to next pages