2025-09-05-coi-cms-laenderinformationen-afghanistan-version-12-3379
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter“
verboten wurde, männliche Schüler zu unterrichten, wodurch weibliche Lehrkräfte ihrer Arbeit beraubt wurden und die Schüler in weiterer Folge oft von unqualifizierten männlichen Ersatz lehrern unterrichtet werden. Körperliche Züchtigung, schon lange ein Problem an afghanischen Schulen, hat ebenso zugenommen (HRW 11.12.2023). Anm.: Weitere Informationen zur Schulbildung von Mädchen finden sich im Unterkapitel „ Bildung für Frauen und Mädchen“ im Kapitel „ Frauen“. Quellen ■ 8am - Hasht-e Sobh (16.7.2023): Dissolution of Teacher Training Department: Trainers and Staff Demand a Reconsideration, https://8am.media/eng/dissolution-of-teacher-training-department-tra iners-and-staff-demand-a-reconsideration , Zugriff 24.1.2024 ■ 8am - Hasht-e Sobh (17.12.2022): EXCLUSIVE: Taliban Modify Education Curriculum to Propagate Violence and Bigotry - Hasht-e Subh Daily, https://8am.media/eng/exclusive-taliban-modify-educati on-curriculum-to-propagate-violence-and-bigotry/?fbclid=IwAR3pDgU_RfsRxB679XHZLctkQ7Kv7 B1r2qlFyobzFv6znap0L7n8l1ttoQI, Zugriff 30.1.2023 ■ BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge [Deutschland] (31.12.2023): Briefing Notes Zu sammenfassung: Afghanistan - Juli bis Dezember 2023, https://milo.bamf.de/OTCS/cs.exe/app/nod es/29188455, Zugriff 22.1.2024 [Login erforderlich] ■ DIP - Diplomat, The (21.12.2022): What Does a Taliban School Curriculum Look Like?, https://thed iplomat.com/2022/12/what-does-a-taliban-school-curriculum-look-like , Zugriff 27.1.2023 ■ HRW - Human Rights Watch (11.12.2023): Afghanistan: Taliban Schools Also Failing Boys, https: //www.hrw.org/news/2023/12/05/afghanistan-taliban-schools-also-failing-boys , Zugriff 22.3.2024 ■ HRW - Human Rights Watch (20.12.2022): Afghan University Women Feared This Dark Day, https: //www.ecoi.net/en/document/2084641.html, Zugriff 29.12.2022 ■ KP - Khaama Press (13.7.2023): Authorities Confirm Closure of Teacher Training Centers Across Afghanistan, https://www.khaama.com/authorities-confirm-closure-of-teacher-training-centers-acr oss-afghanistan, Zugriff 24.1.2024 ■ Rawadari - Rawadari (11.2023): The human Rights Situation of Children in Afghanistan: Violations of Civil and Political Rights – Rawadari, https://rawadari.org/wp-content/uploads/2023/11/RW_Chil dReport_English.pdf?#, Zugriff 2.4.2024 ■ RFE/RL - Radio Free Europe/Radio Liberty (22.12.2022): Taliban Violently Disperses Women’s Protest Against University Ban, https://www.ecoi.net/en/document/2084556.html, Zugriff 29.12.2022 ■ RFE/RL - Radio Free Europe/Radio Liberty (25.6.2022): ’War On Education’: Taliban Converting Secular Schools Into Religious Seminaries, https://www.rferl.org/a/taliban-secular-schools-convert ed-madrasahs-education/31914672.html, Zugriff 31.1.2023 ■ TN - Tolonews (12.7.2023): DeepL UÜbersetzer: Der praäziseste UÜbersetzer der Welt, https: //www.deepl.com/de/translator, Zugriff 24.1.2024 ■ UNGA - United Nations General Assembly (1.12.2023): The situation in Afghanistan and its implica tions for international peace and security, https://www.ecoi.net/en/file/local/2102425/N2336960.pdf, Zugriff 14.2.2024 ■ VOA - Voice of America (16.9.2022): Public Education in Afghanistan Faces Collapse, for Boys and Girls, https://www.voanews.com/a/public-education-in-afghanistan-faces-collapse-for-boys-and-gir ls-/6749304.html, Zugriff 31.1.2023 20.3 Mitglieder der ehemaligen Regierung / Streitkräfte / ausländischer Organisationen Letzte Änderung 2024-03-29 09:57 Die Taliban haben offiziell eine „ Generalamnestie“ für Angehörige der ehemaligen Regierung und Sicherheitskräfte angekündigt (AA 26.6.2023; vgl. UNAMA 22.8.2023). Hochrangige Taliban, auch das Oberhaupt der Bewegung, Emir Haibatullah Akhundzada, haben die Taliban-Kämpfer 130

wiederholt zur Einhaltung der Amnestie aufgefordert und angeordnet, von Vergeltungsmaßnah men abzusehen (AA 26.6.2023; vgl. UNAMA 22.8.2023). Berichte über Verstöße gegen diese Amnestie wurden von den Taliban-Behörden zurückgewiesen und erklärt, dass diese Verstöße auf „ persönlicher Feindschaft oder Rache“ beruhten und nicht auf einer offiziellen Anweisung zu solchen Handlungen (UNAMA 22.8.2023). Außerhalb offizieller Kommunikation jedoch verbrei ten Taliban-Offizielle bzw. ihnen nahestehende Kommentatoren, u. a. in den sozialen Medien, das Narrativ, dass ehemalige Regierungsmitglieder bzw. -angestellte, aber auch Personen, die mit ausländischen Regierungen gearbeitet haben, Verräter am Islam und an Afghanistan sind (AA 26.6.2023). Es wird berichtet, dass sich die Kampagnen der Taliban auch gegen die Famili enmitglieder ehemaliger Militär- und Polizeikräfte richten (KaN 18.10.2023). Während zielgerichtete, groß angelegte Vergeltungsmaßnahmen gegen ehemalige Angehöri ge der Regierung oder Sicherheitskräfte, oder Verfolgung bestimmter Bevölkerungsgruppen, bislang nicht nachgewiesen werden konnten (AA 26.6.2023), berichten Menschenrechtsorgani sationen allerdings über Entführungen und Ermordungen ehemaliger Angehöriger des Staats apparats und der Sicherheitskräfte (AA 26.6.2023; vgl. HRW 12.1.2023). Diese Fälle lassen sich zumindest teilweise eindeutig Taliban-Sicherheitskräften zuordnen. Inwieweit diese Taten poli tisch angeordnet wurden, ist nicht zu verifizieren. Sie wurden aber durch die Taliban-Regierung trotz gegenteiliger Aussagen mindestens toleriert bzw. nicht juristisch verfolgt (AA 26.6.2023). Im März 2022 gründeten die Taliban die Kommission für die Verbindungsaufnahme und Rückfüh rung afghanischer Persönlichkeiten (KaN 18.10.2023; vgl. SIGAR 2.2023), um mit hochrangigen ehemaligen Beamten und Spitzenmilitärs über ihre Rückkehr ins Land zu verhandeln und ih nen Sicherheit und Schutz zu versprechen. Die Rückkehrer erhalten „ Immunitätskarten“, um sicherzustellen, dass sie nicht aufgrund ihrer früheren Tätigkeit inhaftiert werden. Einige müs sen sich die Karten nach ihrer Rückkehr besorgen, was sich als äußerst schwierig erweist, da die Taliban keine speziellen Registrierungszentren bekannt gegeben haben und der Zugang zur Kommission nach wie vor schwierig ist. Die Kommission wird von Shahabuddin Delawar, dem Taliban-Minister für Bergbau und Erdöl, geleitet und umfasst sechs weitere hochrangige Taliban-Mitglieder aus Militär und Geheimdienst (KaN 18.10.2023; vgl. TN 17.3.2022). Seit ihrer Gründung ist es der Kommission gelungen, eine Reihe ehemaliger Beamter, darunter hoch rangige Militär- und Polizeibeamte, zur Rückkehr in das Land zu bewegen. Während einige von ihnen der Rückkehr zugestimmt haben, haben viele aus Angst vor den „ falschen Verspre chungen“ der Taliban beschlossen, nicht zurückzukehren. Die Taliban haben sich jedoch jeden prominenten Rückkehrer zunutze gemacht, indem sie ihn auf dem Flughafen von Kabul gefilmt und die Videos dann in den sozialen Medien als Werbematerial verbreitet haben. Die meisten Rückkehrer werden später zu Taliban-Unterstützern, befürworten ihre Ideologie und fordern weltweite Anerkennung. Manche sehen diese Rückkehr als eine Treueerklärung an die Taliban. Einige Mitglieder der ehemaligen Streitkräfte, die nach Versprechungen der Taliban nach Af ghanistan zurückgekehrt waren, gaben an, wie Feinde behandelt worden zu sein, und dass ihre persönlichen Daten über Social-Media verbreitet wurden. Während einer angab, dass er kurz fristig verhaftet und verhört und sein Haus im Anschluss mehrfach von den Taliban durchsucht wurde, gab ein anderer Rückkehrer an, dass er zusätzlich einen Taliban-Beamten mit 50.000 131

AFN bestechen musste, um eine „ Immunitätskarte“ zu erhalten. Zusätzlich mussten Rückkehrer einen Treueid auf die Taliban leisten (KaN 18.10.2023). Die Vereinten Nationen (VN) (UNAMA 22.1.2023), Nichtregierungsorganisationen (NGOs) (HRW 11.1.2024) sowie Medien (Afintl 3.2.2024; vgl. RFE/RL 13.11.2023, KaN 18.10.2023, 8am 23.7.2023) berichten von Entführungen und Ermordungen von ehemaligen Regierungs- und Sicherheitskräften seit August 2021 (AA 26.6.2023; vgl. ACLED 11.8.2023). Täter können davon ausgehen, dass auch persönlich motivierte Taten gegen diesen Personenkreis nicht geahndet werden (AA 26.6.2023). Für den Zeitraum vom 16.8.2021 - 30.5.2023 verzeichnet ACLED über 400 Gewalttaten gegen ehemalige Regierungs- und Sicherheitsbeamte, von denen 290 von den Taliban verübt wur den (siehe nachstehende Grafik). Bei vielen Angriffen, die von nicht identifizierten Angreifern verübt wurden, haben lokale Quellen oder Familien der Opfer die Taliban beschuldigt, dafür verantwortlich zu sein (ACLED 11.8.2023). Quelle 13: ACLED 11.8.2023 UNAMA dokumentiert für denselben Zeitraum (15.8.2021 - 30.6.2023) sogar mindestens 800 Menschrechtsverletzungen gegen ehemalige Regierungs- und Sicherheitsbeamte, darunter 132

außergerichtliche Tötungen, gewaltsames Verschwinden, willkürliche Verhaftungen und Inhaf tierungen, Folter und Misshandlungen sowie Drohungen (UNAMA 22.8.2023). Quelle 14: UNAMA 22.8.2023 Nach Angaben von UNAMA sind ehemalige Angehörige der afghanischen Nationalarmee am stärksten von Menschenrechtsverletzungen bedroht, gefolgt von der Polizei (sowohl der afgha nischen Nationalpolizei (ANP) als auch der afghanischen Lokalpolizei (ALP)) und Beamten der National Directorate of Security (NDS). Menschenrechtsverletzungen gegen ehemalige Regie rungsbeamte und Angehörige der ANDSF wurden in allen 34 Provinzen registriert, wobei die meisten Verletzungen in den Provinzen Kabul, Kandahar und Balkh verzeichnet wurden. Die oben genannten Gruppen sind zwar in allen Provinzen gefährdet, doch scheint es in einigen Gegenden zu einer verstärkten gezielten Gewalt zu kommen. So dokumentierte UNAMA min destens 33 Menschenrechtsverletzungen gegen ehemalige ANP-Mitglieder in Kandahar (mehr als ein Viertel aller Menschenrechtsverletzungen gegen ehemalige ANP-Mitglieder im ganzen Land) und mindestens elf Fälle von Menschenrechtsverletzungen in Khost gegen ehemalige Mitglieder der Khost Protection Force (KPF), darunter außergerichtliche Tötungen, willkürliche Verhaftungen und Inhaftierungen sowie Folter und Misshandlungen (UNAMA 22.8.2023). Für die meisten der von UNAMA berichteten Verstöße liegen nur begrenzte Informationen über die Maßnahmen vor, die von den Taliban-Behörden ergriffen wurden, um die Vorfälle zu untersu chen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. In einigen Fällen hat UNAMA Berichte erhalten, dass die mutmaßlichen Täter von Vorfällen, die sich gegen ehemalige Regierungsbeamte und 133

ANDSF-Mitglieder richteten, festgenommen wurden. Die Taliban-Behörden haben auch öffent lich ihre Absicht angekündigt, bestimmte Vorfälle zu untersuchen (UNAMA 22.8.2023). Quellen ■ 8am - Hasht-e Sobh (23.7.2023): Taliban Strikes Again: Former Local Police Commander Brutally Assassinated in Laghman Province, https://8am.media/eng/taliban-strikes-again-former-local-polic e-commander-brutally-assassinated-in-laghman-province , Zugriff 15.2.2024 ■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (26.6.2023): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und ab schiebungsrelevante Lage in Afghanistan - Lagefortschreibung - (Stand: Juni 2023), https://www.ec oi.net/en/document/2094871.html, Zugriff 9.8.2023 [Login erforderlich] ■ ACLED - Armed Conflict Location and Event Data (11.8.2023): Two Years of Repression: Mapping Taliban Violence Targeting Civilians in Afghanistan, https://acleddata.com/2023/08/11/two-years-o f-repression-mapping-taliban-violence-targeting-civilians-in-afghanistan , Zugriff 14.8.2023 ■ Afintl - Afghanistan International (3.2.2024): US Concerned By Taliban’s Retaliatory Killings of Former Members of Afghan Security Forces, https://www.afintl.com/en/202402035143, Zugriff 15.2.2024 ■ HRW - Human Rights Watch (11.1.2024): World Report 2024 - Afghanistan, https://www.ecoi.net/e n/document/2103130.html, Zugriff 17.1.2024 ■ HRW - Human Rights Watch (12.1.2023): World Report 2023 - Afghanistan, https://www.ecoi.net/e n/document/2085369.html, Zugriff 18.1.2023 ■ KaN - Kabul Now (18.10.2023): Talibans False Amnesty: The Fate of Former Military Officers Who Return to Afghanistan, https://kabulnow.com/2023/07/talibans-false-amnesty-the-fate-of-former-mil itary-officers-who-return-to-afghanistan , Zugriff 15.2.2024 ■ RFE/RL - Radio Free Europe/Radio Liberty (13.11.2023): Former Afghan Soldiers Fear Forced Return To Taliban-Ruled Homeland, https://www.rferl.org/a/afghanistan-former-soldiers-fear-return/ 32682775.html, Zugriff 15.2.2024 ■ SIGAR - Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction [USA] (2.2023): Why the Afghan Securty Forces Collapsed, https://www.sigar.mil/pdf/evaluations/SIGAR-23-16-IP.pdf , Zugriff 29.2.2024 ■ TN - Tolonews (17.3.2022): Commission Formed to Facilitate Return of Political Leaders, https: //tolonews.com/afghanistan-177149, Zugriff 29.2.2024 ■ UNAMA - United Nations Assistance Mission in Afghanistan (22.8.2023): Afghanistan’s Taliban re sponsible for revenge killings, torture of former officials, https://unama.unmissions.org/barrier-secur ing-peace-hr-violations-against-former-government-officials-former-armed-force-members , Zugriff 15.2.2024 ■ UNAMA - United Nations Assistance Mission in Afghanistan (22.1.2023): UNAMA Human Rights Situation in Afghanistan: October - December 2023 Update, https://reliefweb.int/report/afghanist an/unama-human-rights-situation-afghanistan-october-december-2023-update-endarips , Zugriff 15.2.2024 20.4 Personen denen vorgeworfen wird, von westlichen Werten beeinflusst zu sein Letzte Änderung 2024-04-09 06:30 Berichten zufolge haben die Taliban das Ziel, die afghanische Gesellschaft zu „ reinigen“ (JS 20.4.2023; vgl. WP 18.2.2023) und „ ausländischen“ Einfluss aus Afghanistan zu vertreiben (CTC Sentinel 9.8.2022). Die afghanische Gesellschaft soll von allem „ gesäubert“ werden, was die Taliban als „ westliche“ Werte ansehen, einschließlich Bildung für Mädchen, Beschäftigung und Bewegungsfreiheit für Frauen sowie Meinungs- und Versammlungsfreiheit (JS 20.4.2023). Während einer vom Dänischen Flüchtlingsrat (DRC) am 28.11.2022 organisierten Konferenz gab Dr. Liza Schuster, Dozentin für Soziologie an der University of London, an, dass diejenigen, die nach 2021 ausgereist sind, von den Taliban oft als „ Verräter“ angesehen werden. Einzelne 134

Taliban-Mitglieder erklären in weitverbreiteten Videoaufnahmen, dass es eine Sünde sei, Afgha nistan zu verlassen, und diejenigen, die gehen, werden als Sünder bezeichnen. Darüber hinaus erklärte Dr. Schuster, dass die Taliban Profile in den sozialen Medien kontrollieren und Personen deshalb der moralischen Korruption bezichtigt wurden. Familienangehörige von Ausgereisten wurden laut Dr. Schuster auch von Taliban-Beamten und Nachbarn schikaniert, unter anderem durch Vertreibungen und aggressive Verhöre (DRC 28.11.2022; vgl. EUAA 12.2023). So haben sie in einigen Gegenden Anweisungen gegen das Kürzen von Bärten erlassen und Männern geraten, keine westliche Kleidung zu tragen (RFE/RL 17.6.2022). Obwohl keine allge meine Kleiderordnung für Männer erlassen wurde (India Today 28.7.2023; vgl. EUAA 12.2023), finden sich auf Social Media Angaben von jungen afghanischen Männern, die von Taliban-Kämp fern geschlagen wurden, weil sie „ westliche“ Kleidung wie Jeans trugen (WION 27.7.2023). Auch wurde Regierungsangestellten angeordnet, sich einen Bart wachsen zu lassen und eine Kopf bedeckung zu tragen. Es wurde berichtet, dass in bestimmten Fällen gegen jene vorgegangen wurde, die sich nicht an diese Anordnungen gehalten haben (Afintl 1.3.2024; vgl. REU 28.3.2022). Ein Taliban-Beamter rief dazu auf, die Krawatte nicht mehr zu tragen, da sie ein Symbol für das christliche Kreuz sei (BAMF 31.12.2023; vgl. AT 26.7.2023), wobei die Taliban bereits im Jahr 2022 Studenten und Lehrende dazu aufriefen, keine Krawatten zu tragen (TN 15.4.2022). Im Februar 2024 hielt ein hochrangiger Taliban Medienschaffende in Afghanistan dazu an, auf das Rasieren von Bärten und das Fotografieren zu verzichten. Er sagte weiter, dass der Bart wuchs im Islam obligatorisch sei und dass es eine große Sünde sei, ihn zu rasieren (KaN 21.2.2024; vgl. KP 21.2.2024). Zuvor hatte der Gouverneur der Taliban in Kandahar kürzlich eine schriftliche Anweisung an alle Institutionen und Behörden der Taliban in dieser Provinz herausgegeben, die das Fotografieren von formellen und informellen Treffen und Zeremonien verbietet (KP 21.2.2024; vgl. WION 19.2.2024). Im März 2024 gab ein Sprecher des Ministeriums für die Verbreitung von Tugend und die Verhinderung von Lastern an, dass „ dünne Kleidung“ im Widerspruch zur Scharia und der afghanischen Kultur stehen würde, und forderte Händler auf, auf die Einfuhr solcher Kleidung zu verzichten (Afintl 1.3.2024). Es gibt jedoch auch Berichte über Menschen, die in Kabul in bestimmten Teilen der Stadt T- Shirts und westliche Kleidung mit US-Motiven trugen (NYT 29.6.2023; vgl. SIGA 25.7.2023). Es wird auch darauf hingewiesen, dass man sich in Afghanistan praktisch alles kaufen kann, wenn man das Geld dazu hat (SIGA 25.7.2023). Außerdem berichtete die New York Times über Fast-Food-Restaurants und Bodybuilding-Fitnessstudios, die es in Kabul-Stadt gibt. Die Autoren erklären sich diese Dissonanz damit, dass in Kabul gemäßigtere Beamte tätig sind, als in der Kernzone der Taliban in Kandahar (NYT 29.6.2023). Während einigen Quellen zufolge Musik in Afghanistan verboten ist (KP 6.2.2024; vgl. UNGA 9.9.2022), berichten andere, dass das Spielen von Musik in der Öffentlichkeit verboten sei (BBC 31.7.2023) und dass Taliban Veranstaltungen, bei denen Musik gespielt wird, unterbrechen und Menschen wegen des Spielens von Musik verhaften (Rukhshana 22.7.2022; vgl. KP 6.2.2024), während in einigen Lokalen in Kabul weiterhin Musik gespielt wird (SIGA 25.7.2023; vgl. NYT 29.6.2023). In Kandahar wurde durch das Ministerium für die Verbreitung von Tugend und die 135

Verhinderung von Lastern das Spielen und Hören von Musik in der ganzen Stadt verboten (8am 27.6.2023) und in Kabul forderten die Taliban Besitzer von Hochzeitssälen auf, keine Musik zu spielen (RFE/RL 12.6.2023). Berichten zufolge konfiszieren Taliban Musikinstrumente und verbrennen sie öffentlich (DW 31.7.2023; vgl. RFE/RL 18.8.2023) und gehen auch gegen Personen vor, die Musik in Privatfahrzeugen oder auf Telefonen abspielen (Afintl 31.7.2023). Quellen ■ 8am - Hasht-e Sobh (27.6.2023): Dozens Arrested and Tortured by Taliban in Kandahar for Shaving Beards, https://8am.media/eng/dozens-arrested-and-tortured-by-taliban-in-kandahar-for-shaving-b eards, Zugriff 20.3.2024 ■ Afintl - Afghanistan International (1.3.2024): Taliban Introduces New Restriction On Attire For Athletes, https://www.afintl.com/en/202401037969, Zugriff 20.3.2024 ■ Afintl - Afghanistan International (31.7.2023): Taliban Confiscates Memory Chips From Passenger Vehicles To Stop Music In Badakhshan, https://www.afintl.com/en/202307314694?nxtPslug=2023 07314694, Zugriff 20.3.2024 ■ AT - Afghanistan Times (26.7.2023): Taliban say neckties a sign of cross and must be eliminated, https://www.afghanistantimes.af/taliban-say-neckties-a-sign-of-cross-and-must-be-eliminated , Zugriff 20.3.2024 ■ BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge [Deutschland] (31.12.2023): Briefing Notes Zu sammenfassung: Afghanistan - Juli bis Dezember 2023, https://milo.bamf.de/OTCS/cs.exe/app/nod es/29188455, Zugriff 22.1.2024 [Login erforderlich] ■ BBC - British Broadcasting Corporation (31.7.2023): Afghanistan: Taliban burn ‘immoral’ musical instruments, https://www.bbc.com/news/world-asia-66357611, Zugriff 30.1.2024 ■ CTC Sentinel - Combating Terrorism Center at Westpoint (9.8.2022): One Year After the Taliban Takeover, https://ctc.westpoint.edu/wp-content/uploads/2022/08/CTC-SENTINEL-082022.pdf , Zugriff 13.12.2023 ■ DRC - Danish Refugee Council (28.11.2022): Afghanistan conference: The Human Rights Situation after August 2021, https://asyl.drc.ngo/media/13vhsflb/drc-afghanistan-conference-report-28nov20 22.pdf, Zugriff 3.4.2024 ■ DW - Deutsche Welle (31.7.2023): Afghanistan: Taliban burn musical instruments, https://www.dw.c om/en/afghanistan-taliban-burn-musical-instruments-as-crackdown-widens/a-66390574 , Zugriff 30.1.2024 ■ EUAA - European Union Agency for Asylum (12.2023): Afghanistan Country Focus, https://www.ec oi.net/en/file/local/2101835/2023_12_EUAA_COI_Report_Afghanistan_Country_Focus.pdf, Zugriff 7.2.2024 ■ India Today - India Today (28.7.2023): Taliban now wage a war against necktie, call it ’sign of Christian cross, https://www.indiatoday.in/world/story/afghanistan-neckties-ban-tie-sign-of-cross-afghanistan -men-dress-code-2412949-2023-07-28 , Zugriff 20.3.2024 ■ JS - Just Security (20.4.2023): Time for the United States to Rethink its Strategy for Afghanistan, https: //www.justsecurity.org/86054/time-for-the-united-states-to-rethink-its-strategy-for-afghanistan , Zugriff 13.12.2023 ■ KaN - Kabul Now (21.2.2024): KabulNow, https://kabulnow.com/2024/02/as-media-space-tighten s-taliban-instructs-journalists-to-grow-beards-and-not-photograph , Zugriff 20.3.2024 ■ KP - Khaama Press (21.2.2024): Media employees sin by shaving beards and taking photos: Taliban Officials, https://www.khaama.com/media-employees-sin-by-shaving-beards-and-taking-photos-tal iban-officials, Zugriff 20.3.2024 ■ KP - Khaama Press (6.2.2024): Dance and Music banned: At least 10 detained in Northeastern Afghanistan, https://www.khaama.com/dance-and-music-banned-at-least-10-detained-in-northeast ern-afghanistan, Zugriff 20.3.2024 ■ NYT - New York Times, The (29.6.2023): Afghanistan Has Ousted Americans, but Cultural Influences Remain, https://www.nytimes.com/2023/06/29/world/asia/kabul-afghanistan-western-influence.html , Zugriff 20.3.2024 [kostenpflichtig, Login erforderlich] ■ REU - Reuters (28.3.2022): Taliban bars government employees without beards from work, https: //www.reuters.com/world/asia-pacific/taliban-bars-government-employees-without-beards-work-s ources-2022-03-28 , Zugriff 20.3.2024 136

■ RFE/RL - Radio Free Europe/Radio Liberty (18.8.2023): ’I Feel Suffocated’: Taliban Intensifies Clampdown On Music In Afghanistan, https://www.rferl.org/a/taliban-intensifies-crackdown-music-a fghanistan/32551971.html, Zugriff 20.3.2024 ■ RFE/RL - Radio Free Europe/Radio Liberty (12.6.2023): Taliban Calls For Strict Ban On Music At Kabul Wedding Halls, https://www.rferl.org/a/taliban-bans-music-kabul-wedding-halls/32455849.ht ml, Zugriff 20.3.2024 ■ RFE/RL - Radio Free Europe/Radio Liberty (17.6.2022): Afghan Bodybuilders Fear Taliban Restric tions Could Kill Their Popular Sport, https://www.rferl.org/a/afghanistan-taliban-bodybuilding-restric tions/31902873.html, Zugriff 20.3.2024 ■ Rukhshana - Rukhshana Media (22.7.2022): ‘The best night of my life turned into the worst one’: Taliban disrupt wedding parties, insult and detain people for playing music, https://rukhshana.com/ en/the-best-night-of-my-life-turned-into-the-worst-one-taliban-disrupt-wedding-parties-insult-and -detain-people-for-playing-music , Zugriff 20.3.2024 ■ SIGA - Swiss Institute for Global Affairs (25.7.2023): Life under the Taliban, https://www.globalaffair s.ch/2023/07/25/life-under-the-taliban/ , Zugriff 23.2.2024 ■ TN - Tolonews (15.4.2022): Male Students, Teachers Should Not Wear Ties, https://tolonews.com/a fghanistan-177593, Zugriff 20.3.2024 ■ UNGA - United Nations General Assembly (9.9.2022): Situation of human rights in Afghanistan, https://www.ecoi.net/en/file/local/2078445/G2248343.pdf, Zugriff 20.3.2024 ■ WION - World Is One News (19.2.2024): Afghanistan: Kandahar officials ordered by Taliban not to photograph ’living things’, https://www.wionews.com/south-asia/afghanistan-kandahar-officials-ord ered-not-to-photograph-living-things-691518 , Zugriff 20.3.2024 ■ WION - World Is One News (27.7.2023): Taliban’s latest jihad on western dress, say neckties ‘re semble’ Christian cross, https://www.wionews.com/south-asia/talibans-latest-jihad-on-western-dre ss-say-neckties-resembles-christian-cross-619990 , Zugriff 21.3.2024 ■ WP - Washington Post, The (18.2.2023): Taliban forging religious emirate in Afghanistan with dra conian Islamic law, https://www.washingtonpost.com/world/interactive/2023/afghanistan-taliban-isl amic-law-rights, Zugriff 13.12.2023 20.5 Sexuelle Orientierung und Genderidentität Letzte Änderung 2025-01-31 16:37 Homosexualität ist in Afghanistan gesellschaftlich geächtet (AA 26.6.2023; vgl. USDOS 20.3.2023a). Bereits vor der Machtübernahme der Taliban war die LGBT-Gemeinschaft in Afghanistan erheblicher Gewalt vonseiten des Staates und der Gesellschaft insgesamt ausge setzt (HRW 1.2022; vgl. AA 26.6.2023, USDOS 12.4.2022a). Die Gesetzgebung aus der Zeit vor der Machtergreifung sah für Sexualpraktiken, die üblicherweise mit männlicher Homosexua lität in Verbindung gebracht werden, mehrjährige Haftstrafen vor (AA 26.6.2023; vgl. USDOS 12.4.2022a). Auch die Taliban stellen einvernehmliche gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen unter Stra fe, und ihre Vertreter setzten diese Haltung routinemäßig durch Gewalt, Einschüchterung, Be lästigung und gezielte Tötungen durch. Nach der Scharia werden gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen mit dem Tod, Auspeitschen oder Gefängnis bestraft. Einzelne Taliban-Mitglieder gaben öffentliche Erklärungen ab, in denen sie bekräftigten, dass ihre Auslegung der Scharia die Todesstrafe für Homosexualität einschließt (USDOS 20.3.2023a). Es wurde von Fällen berichtet, in denen Männer von Taliban-Kämpfern vergewaltigt worden sein sollen (AA 26.6.2023; vgl. RaRa 24.12.2022, USDOS 20.3.2023a). Mitglieder der LGBT- Gemeinschaft berichten darüber hinaus von Drohungen und Gewalt durch Familienmitglieder, Nachbarn oder ehemalige Partner (AA 26.6.2023; vgl. USDOS 20.3.2023a, RaRa 24.12.2022). 137

Mitglieder der LGBT-Gemeinschaften leben in Afghanistan weiterhin im Verborgenen (HRW 11.1.2024; vgl. USDOS 20.3.2023a). Anm.: In diesem Bericht bezieht sich der Begriff „ LGBT“ auf eine Reihe von Genderidentitäten, die aus der heterosexuellen Norm herausfallen, einschließlich „ queer“, „ non-binary“, „ gender- nonconforming“ oder andere. Anm.: Informationen zu Bacha Bazi finden sich im Kapitel „ Kinder“. Quellen ■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (26.6.2023): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und ab schiebungsrelevante Lage in Afghanistan - Lagefortschreibung - (Stand: Juni 2023), https://www.ec oi.net/en/document/2094871.html, Zugriff 9.8.2023 [Login erforderlich] ■ HRW - Human Rights Watch (11.1.2024): World Report 2024 - Afghanistan, https://www.ecoi.net/e n/document/2103130.html, Zugriff 17.1.2024 ■ HRW - Human Rights Watch (1.2022): Report on lesbian, gay, bisexual and transgender (LGBT) people after the Taliban takeover, https://www.ecoi.net/en/file/local/2067957/afghanistan_lgbt0122_ web_0.pdf, Zugriff 22.12.2022 ■ RaRa - Rainbow Railway (24.12.2022): NO SAFE WAY OUT: HUMAN RIGHTS VIOL ATIONS AGAINST LGBTQI+ PEOPLE UNDER THE TALIBAN, https://www.rainbowrailroad.org/wp-c ontent/uploads/2022/12/No-Safe-Way-Out-Human-Rights-Violations-Against-LGBTQI-People-Und er-the-Taliban.pdf, Zugriff 2.1.2023 ■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023a): 2022 Country Report on Human Rights Practices: Afghanistan, https://www.ecoi.net/en/document/2089060.html, Zugriff 15.5.2023 ■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.4.2022a): 2021 Country Report on Human Rights Practices: Afghanistan, https://www.ecoi.net/en/document/2071122.html, Zugriff 15.12.2022 20.6 Personen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen Letzte Änderung 2025-01-14 15:59 Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen gehören zu den durch die Wirt schaftskrise am stärksten betroffenen Personengruppen in Afghanistan (HRW 12.2.2024; vgl. HC 18.3.2024). Aufgrund des jahrzehntelangen Konflikts und der schlechten Gesundheitsver sorgung von Müttern gibt es in Afghanistan eine der größten Populationen von Menschen mit Behinderungen in der Welt (HRW 12.2.2024). Nach Angaben von Health Cluster leidet jeder zweite Afghane unter psychischen Problemen und jeder fünfte ist aufgrund seiner psychischen Gesundheit beeinträchtigt (HC 18.3.2024; vgl. Oniya/Alekozai 2022). Der Mangel an Hilfsgeldern hat dazu geführt, dass einige Einrichtungen, die Dienstleistungen für beeinträchtigte Menschen angeboten haben, nicht mehr tätig sind. Finanzielle Leistungen für Mitglieder der Streitkräfte der ehemaligen Regierung, die im Krieg eine Behinderung erlitten haben, bleiben unter den Taliban aus. Auch die durch die Taliban eingeführten Einschränkungen für Frauen, die entweder selbst behindert sind oder mit Behinderten Menschen arbeiten, wirken sich auf den Zugang zur Versorgung dieser Gruppe negativ aus (HRW 12.2.2024). Ein Mitarbeiter einer NGO, die mit Menschen mit Beeinträchtigungen in Afghanistan arbeitet, führt neben finanziellen Problemen auch bürokratische Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit den Talibanbehörden an. Viele Mitarbeiter hätten das Land verlassen und Mitarbeiterinnen können nur online arbeiten (NGO AFGH 3.2.2023). 138

Generell mangelt es in Afghanistan an Bewusstsein für psychische Erkrankungen und deren Behandlung, und die Betroffenen und ihre Familien sind einer starken Stigmatisierung ausge setzt (IOM 12.1.2023; vgl. ICRC 3.12.2022). Menschen mit Behinderungen erhalten nur ein geschränkte Dienstleistungen und es fehlt ein gesetzlicher oder institutioneller Rahmen zur Gewährleistung ihrer Grundrechte (HRW 17.10.2022). Eine im Exil arbeitende Gründerin einer Organisation, die sich für die Rechte von beeinträchtigten Personen einsetzt, befürchtet, dass diese durch die Rückkehr der Taliban verstärkt diskriminiert werden (HRW 8.9.2022). Aufgrund der weitverbreiteten Kontamination durch Kampfmittel sowie durch Verkehrsunfälle sind die Verletzungsfälle weiterhin zahlreich. Zwischen Januar und September 2022 wurden 169.293 Verletzungen behandelt (UNOCHA 1.2023). Nach Angaben von IOM bieten einige Krankenhäuser und NGOs Dienstleistungen für Menschen mit körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen an. Darunter die International Psychoso cial Organisation (IPSO), Action Contre la Faim (ACF), INTERSOS, Premiere Urgence Interna tionale (PUI), HealthNet TPO und die International Medical Corps (IMC). Darüber hinaus bietet ICRC und Handicap International Hilfe für Menschen mit Behinderungen an (IOM 22.2.2024). Die Accessibility Organization for Afghan Disabled (AOAD) ist laut ihres Facebook-Accounts ebenso weiterhin in Afghanistan aktiv (AOAD/FB 1.2.2023). Die WHO hat ihre Unterstützung für die psychosoziale Versorgung des Landes ausgeweitet, um den Zugang zu den von der Notlage betroffenen Menschen in Afghanistan zu verbessern. Im Dezember 2022 begann die WHO mit der Unterstützung des nationalen Krankenhauses für psychische Gesundheit in Kabul mit 100 Betten, der einzigen Einrichtung im Land, die eine tertiäre psychiatrische Versorgung anbietet. In Khost hat die WHO vier MHPSS-Teams eingesetzt, um den vom Erdbeben am 22.5.2022 betroffenen Menschen psychosoziale Beratungsdienste anzubieten (WHO 16.1.2023). Quellen ■ AOAD/FB - Facebook (Herausgeber), Accessibility Organization for Afghan Disabled (Autor) (1.2.2023): Accessibility Organization for Afghan Disabled AOAD, https://www.facebook.com /AOAD.AF, Zugriff 19.3.2024 ■ HC - Health Cluster (18.3.2024): Afghanistan Health Cluster Bulletin, November 2023 - Afghanistan, https://reliefweb.int/report/afghanistan/afghanistan-health-cluster-bulletin-november-2023 , Zugriff 18.3.2024 ■ HRW - Human Rights Watch (12.2.2024): “A Disaster for the Foreseeable Future”, https://www.hrw. org/report/2024/02/12/disaster-foreseeable-future/afghanistans-healthcare-crisis#_ftn41 , Zugriff 18.3.2024 ■ HRW - Human Rights Watch (17.10.2022): In Afghanistan, Rights Setbacks for People with Disabil ities, https://www.hrw.org/news/2022/10/15/afghanistan-rights-setbacks-people-disabilities , Zugriff 3.1.2023 ■ HRW - Human Rights Watch (8.9.2022): Afghan Disability Rights Advocate Honored, https://www.hr w.org/news/2022/09/08/afghan-disability-rights-advocate-honored?s=08&fbclid=IwAR1pGJ1cTJH 9peA7wTvpaz2ZDBMRv4ufTRcohmCK-xuj6kXeuDvVXcwwwgA, Zugriff 1.2.2023 ■ ICRC - International Committee of the Red Cross (3.12.2022): Afghanistan: disability in warzone - a constant fight for survival and dignity, https://www.icrc.org/en/document/afghanistan-disability-war zone-constant-fight-survival-and-dignity , Zugriff 5.1.2023 ■ IOM - International Organization for Migration (22.2.2024): Information on the socio-economic situ ation in Afghanistan, https://www.ecoi.net/en/file/local/2104781/Socioeconomic Information Update Afghanistan.pdf, Zugriff 23.2.2024 [Login erforderlich] 139
