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■ EAMFR - Europa- und Außenministerium Frankreichs [Frankreich] (27.3.2025): Conseils aux Voya­
geurs - Conseils par pays/destination - Russie - Sécurité [Reiseratgeber - Ratgeber nach Land/De­
stination - Russland - Sicherheit], https://www.diplomatie.gouv.fr/fr/conseils-aux-voyageurs/conseil
s-par-pays-destination/russie/#securite , Zugriff 2.5.2025
■ EDA - Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten [Schweiz] (13.12.2024): Rei­
sehinweise für Russland, https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/r
ussland/reisehinweise-fuerrussland.html#edaf0fab5, Zugriff 2.5.2025
■ EPEK RUSS - Erlass des Präsidenten: Einführung des Kriegsrechts in Ostukraine [Russland] 
(19.10.2022): Указ Президента Российской Федерации (№ 756): О введении военного положения 
на территориях Донецкой Народной Республики, Луганской Народной Республики, Запорожской 
и Херсонской областей [Erlass (Ukas) des Präsidenten der Russischen Föderation: Über die Ein­
führung des Kriegsrechts in den Territorien der Volksrepubliken Donezk und Luhansk sowie in den 
Regionen Cherson und Saporischschja], http://static.kremlin.ru/media/events/files/ru/GpOBhI8BCp
0AY2mM2rySdADMy466EWzg.pdf, Zugriff 5.2.2024
■ GOV.UK - Government Digital Service [United Kingdom] (15.5.2025): Foreign travel advice - Russia 
- Safety and security, https://www.gov.uk/foreign-travel-advice/russia/safety-and-security , Zugriff 
16.5.2025
■ IEP - Institute for Economics and Peace (3.2025): Global Terrorism Index 2025: Measuring The 
Impact of Terrorism, https://www.economicsandpeace.org/wp-content/uploads/2025/03/Global-Ter
rorism-Index-2025.pdf, Zugriff 2.5.2025
■ ISW - Institute for the Study of War (14.5.2025): Russian Offensive Campaign Assessment, https://
understandingwar.org/sites/default/files/Russian Offensive Campaign Assessment, May 14, 2025 
PDF.pdf, Zugriff 15.5.2025
■ ISW - Institute for the Study of War (7.8.2024): Russian Offensive Campaign Assessment, https://
www.understandingwar.org/sites/default/files/Russian Offensive Campaign Assessment, August 7, 
2024 PDF.pdf, Zugriff 10.12.2024
■ Lenta - Lenta (25.10.2023): Совфед одобрил отмену информирования генсека Совета Европы о 
военном положении [Föderationsrat billigte Aufhebung der Benachrichtigung des Generalsekretärs 
des Europarats über Kriegsrecht], https://lenta.ru/news/2023/10/25/sovfed-odobril-otmenu-informi
rovaniya-genseka-soveta-evropy-o-voennom-polozhenii , Zugriff 5.2.2024
4.1 Nordkaukasus
Letzte Änderung 2025-05-21 07:35
Die Sicherheitslage im Nordkaukasus hat sich in den letzten Jahren stabilisiert. Die Zahl der Op­
fer gewalttätiger Zusammenstöße hat in den letzten Jahren abgenommen. Es ist nicht mehr von 
einer breiten islamistischen Bewegung im Nordkaukasus auszugehen, wenngleich es verein­
zelt zu Anschlägen kommt, die von den Behörden auch mit dem sogenannten „ Islamischen 
Staat“ (IS) in Verbindung gebracht werden (ÖB Moskau 1.7.2024). Im Nordkaukasus neh­
men Angriffe auf Polizisten zu (KR 4.5.2024). Während die Bedrohung durch den bewaffneten 
Untergrund im Nordkaukasus im Zuge der Pandemie und zu Anfang der Vollinvasion gering 
blieb, scheint sie jetzt wieder größer zu werden. Die Bedrohung geht inzwischen von einer 
weit größeren Anzahl von verstreuten Akteuren aus, wobei diese kleinen Gruppierungen ihre 
Effektivität verbessert haben (Russland-Analysen/Chambers 26.7.2024). Niederschwellige mi­
litante terroristische Aktivitäten sowie vermehrte Anti-Terror-Aktivitäten und Bemühungen um 
eine politische Konsolidierung sind feststellbar (OSAC 26.12.2024). Gemäß dem Online-Me­
dienportal „ Kaukasischer Knoten“ fielen zwischen Jänner 2023 und April 2025 insgesamt 77 
Personen dem bewaffneten Konflikt im Nordkaukasus zum Opfer. Acht dieser Personen wurden 
in Tschetschenien und 29 in Dagestan getötet (KK 5.5.2025; vgl. KK 3.1.2025, KK 9.10.2024, 
18
24

KK 5.8.2024, KK 29.4.2024b, KK 5.1.2024, KK 4.10.2023, KK 5.7.2023, KK 5.4.2023). Terror­
anschläge ziehen staatlicherseits unter anderem kollektive Bestrafungsformen nach sich. Dies 
bedeutet, Familienangehörige werden für die Taten ihrer Verwandten zur Verantwortung gezo­
gen (RUSI/Zhirukhina 30.7.2021) und müssen gemäß gesetzlichen Vorgaben Schadenersatz 
leisten (USDOS 22.4.2024).
Tschetschenien
Die Sicherheitslage kann als stabil bezeichnet werden (AA 2.8.2024). Die tschetschenischen 
Sicherheitskräfte handeln außerhalb der russischen Verfassung und Gesetzgebung (Deko­
der 10.2.2022). Tschetschenische Strafverfolgungsorgane werfen vermeintlichen Salafisten und 
Wahhabiten unbegründet terroristische Machenschaften vor und erzwingen Geständnisse durch 
Folter (USCIRF 26.10.2021). Regelmäßig wird aus Tschetschenien über Sabotage- und Terror­
akte gegen Militär und Ordnungskräfte, über Feuergefechte mit Mitgliedern bewaffneter Grup­
pen, Entführungen sowie Druck auf Familienangehörige von Mitgliedern illegaler bewaffneter 
Formationen berichtet. In verschiedenen Teilen der Republik Tschetschenien werden in regelmä­
ßigen Abständen Antiterroroperationen durchgeführt (KK 9.4.2025). Tschetschenische Behörden 
wenden regelmäßig kollektive Bestrafungsformen bei Familienangehörigen vermeintlicher Ter­
roristen an, beispielsweise indem Familienangehörige zum Verlassen der Republik gezwungen 
werden (USDOS 22.4.2024). In Tschetschenien gibt es eine Antiterrorismus-Kommission, deren 
Vorsitzender das Republikoberhaupt Ramsan Kadyrow ist (NAK o.D.a).
Dagestan
Von offizieller Seite wurde im Jänner 2019 die praktisch vollständige Liquidierung des bewaff­
neten Widerstands in Dagestan verkündet, vereinzelt kommt es dennoch zu bewaffneten Zwi­
schenfällen. Im Fokus der Sicherheitsbehörden stehen mutmaßliche Terroristen bzw. Anhänger 
extremistischer Überzeugungen (dazu zählen auch in Dagestan die Zeugen Jehovas) (ÖB Mos­
kau 1.7.2024). In Dagestan nimmt der Widerstand immer mehr die Form von Sabotageakten und 
von Partisanen-Aktivitäten an (KK 6.3.2025). Obwohl es derzeit keine bewaffneten Aktivitäten im 
islamistischen Untergrund gibt, bleibt das Radikalisierungspotenzial in der Republik Dagestan 
bestehen (Russland-Analysen/Chambers 26.7.2024). Es gibt in Dagestan eine Antiterrorismus-
Kommission, welche vom Republikoberhaupt Sergej Melikow geleitet wird (NAK o.D.b).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (2.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Russischen Föderation (Stand: 4. Juli 2024), https://www.ecoi.net/en/file/local/2113358
/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_der_Russisch
en_Föderation,_02.08.2024.pdf, Zugriff 19.8.2024 [Login erforderlich]
■ Dekoder - Dekoder (10.2.2022): Warum Ramsan Kadyrow (fast) alles darf, https://www.dekoder.or
g/de/article/ramsan-kadyrow-kritiker, Zugriff 9.4.2024
■ KK - Kaukasischer Knoten (5.5.2025): В I квартале 2025 года в ходе вооруженного конфликта 
на Северном Кавказе 8 человек убиты и 2 ранены [Im 1. Quartal 2025 wurden im Laufe des 
bewaffneten Konflikts im Nordkaukasus 8 Personen getötet und 2 verletzt], https://www.kavkaz-uze
l.eu/articles/411049, Zugriff 15.5.2025
19
25

■ KK - Kaukasischer Knoten (9.4.2025): Чечня после КТО: диверсии, теракты, похищения [Tsche­
tschenien nach der Anti-Terror-Operation: Sabotagen, Terroranschläge, Entführungen], https://www.
kavkaz-uzel.eu/articles/155726, Zugriff 2.5.2025
■ KK - Kaukasischer Knoten (6.3.2025): Дагестан: хроника террора (1996-2025 годы) [Dagestan: 
Chronik des Terrors (1996-2025)], https://www.kavkaz-uzel.eu/articles/73122, Zugriff 2.5.2025
■ KK - Kaukasischer Knoten (3.1.2025): 4 человека погибли и 1 ранен в ходе вооруженного 
конфликта на Северном Кавказе в IV квартале 2024 года [4 Getötete und 1 Verletzter im Laufe 
des bewaffneten Konflikts im Nordkaukasus im 4. Quartal 2024], https://www.kavkaz-uzel.eu/article
s/407209, Zugriff 2.5.2025
■ KK - Kaukasischer Knoten (9.10.2024): В ходе вооруженного конфликта на Северном Кавказе 
в III квартале 2024 года 2 человека убито и один ранен [Im Laufe des bewaffneten Konflikts im 
Nordkaukasus im 3. Quartal 2024 2 Personen getötet und eine verletzt], https://www.kavkaz-uzel.
eu/articles/404419, Zugriff 10.12.2024
■ KK - Kaukasischer Knoten (5.8.2024): 40 человек убито и 48 ранено в ходе вооруженного 
конфликта на Северном Кавказе во II квартале 2024 года [40 Personen getötet und 48 ver­
letzt im Laufe des bewaffneten Konflikts im Nordkaukasus im 2. Quartal 2024], https://www.kavkaz
-uzel.eu/articles/402492, Zugriff 10.12.2024
■ KK - Kaukasischer Knoten (29.4.2024b): В ходе вооруженного конфликта на Северном Кавказе 
в I квартале 2024 года 9 человек убито и один ранен [Im Laufe des bewaffneten Konflikts im 
Nordkaukasus wurden im 1. Quartal 2024 9 Personen getötet und eine Person verletzt], https:
//www.kavkaz-uzel.eu/articles/400279, Zugriff 27.5.2024
■ KK - Kaukasischer Knoten (5.1.2024): В ходе вооруженного конфликта на Северном Кавказе в 
IV квартале 2023 года погиб один и ранено трое человек [Im Laufe des bewaffneten Konflikts im 
Nordkaukasus wurden im 4. Quartal 2023 eine Person getötet und drei verletzt], https://www.kavk
az-uzel.eu/articles/395957, Zugriff 27.5.2024
■ KK - Kaukasischer Knoten (4.10.2023): В III квартале 2023 года в ходе вооруженного конфликта 
на Северном Кавказе жертв зафиксировано не было [Im 3. Quartal 2023 gab es im Laufe des 
bewaffneten Konflikts im Nordkaukasus keine Opfer zu beklagen], https://www.kavkaz-uzel.eu/artic
les/393113, Zugriff 27.5.2024
■ KK - Kaukasischer Knoten (5.7.2023): В ходе вооруженного конфликта на Северном Кавказе 
во II квартале 2023 года убито 6 человек [Im Laufe des bewaffneten Konflikts im Nordkaukasus 
wurden im 2. Quartal 2023 6 Personen getötet], https://www.kavkaz-uzel.eu/articles/390298, Zugriff 
27.5.2024
■ KK - Kaukasischer Knoten (5.4.2023): В I квартале 2023 года в ходе вооруженного конфликта 
на Северном Кавказе погибли 7 человек [Im 1. Quartal 2023 wurden im Laufe des bewaffneten 
Konflikts im Nordkaukasus 7 Personen getötet], https://www.kavkaz-uzel.eu/articles/387466, Zugriff 
27.5.2024
■ KR - Kawkas.Realii (4.5.2024): Военное подразделение для главы МЧС по Чечне. Итоги недели 
[Bann über Leiter Katastrophenschutzministeriums in Tschetschenien. Wochenbilanz], https://www.
kavkazr.com/a/voennoe-podrazdelenie-dlya-glavy-mchs-po-chechne-itogi-nedeli/32931800.html , 
Zugriff 17.5.2024
■ NAK - Nationales Antiterrorismus-Komitee [Russland] (o.D.a): Чеченская Республика [Republik 
Tschetschenien], http://nac.gov.ru/subekty-federacii/chechenskaya-respublika.html , Zugriff 
15.5.2025
■ NAK - Nationales Antiterrorismus-Komitee [Russland] (o.D.b): Республика Дагестан [Republik Da­
gestan], http://nac.gov.ru/subekty-federacii/respublika-dagestan.html, Zugriff 15.5.2025
■ ÖB Moskau - Österreichische Botschaft Moskau [Österreich] (1.7.2024): Asylländerbericht zur Russi­
schen Föderation 2024, https://www.ecoi.net/en/file/local/2116897/RUSS_ÖB-Bericht_2024_07.pdf, 
Zugriff 8.11.2024 [Login erforderlich]
■ OSAC - Overseas Security Advisory Council [USA] (26.12.2024): Russia Country Security Report, 
https://www.osac.gov/Content/Report/f312a926-0723-427a-947f-1c391b3776e8 , Zugriff 2.5.2025
■ RUSI/Zhirukhina - Zhirukhina, Elena (Autor), Royal United Services Institute (Herausgeber) 
(30.7.2021): Identifying an Integration Model for the North Caucasus (RUSI Newsbrief, volume 
41, issue 6), https://rusi.org/explore-our-research/publications/rusi-newsbrief/identifying-integration
-model-north-caucasus , Zugriff 24.5.2024
20
26

■ Russland-Analysen/Chambers - Russland-Analysen (Herausgeber), Chambers, Harold (Autor) 
(26.7.2024): Fehlwahrnehmung: Inguschetien und Dagestan zwei Jahre nach der russischen Vollin­
vasion in die Ukraine (Russland-Analysen Nr. 454), https://laender-analysen.de/russland-analysen/
454/russlandanalysen454.pdf, Zugriff 2.12.2024
■ USCIRF - United States Commission on International Religious Freedom [USA] (26.10.2021): Issue 
Update Russia - Religious Freedom Violations in the Republic of Chechnya, https://www.uscirf.gov/
sites/default/files/2021-10/2021 Chechnya Issue Update.pdf, Zugriff 1.3.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Reports on Human 
Rights Practices: Russia, https://www.state.gov/wp-content/uploads/2024/03/528267_RUSSIA-202
3-HUMAN-RIGHTS-REPORT.pdf , Zugriff 8.5.2024
5 Rechtsschutz / Justizwesen
Letzte Änderung 2024-12-16 16:02
Gemäß der Verfassung sind die Rechte und Freiheiten der Menschen rechtlich geschützt, und 
die Russische Föderation ist ein Rechtsstaat. Richter sind unabhängig und unabsetzbar. Ge­
richtsverhandlungen sind mit Ausnahme gesetzlich geregelter Fälle öffentlich. Die Mitglieder 
des Verfassungsgerichtshofes und Obersten Gerichtshofes werden vom Föderationsrat auf Vor­
schlag des russischen Präsidenten ernannt. Mitglieder der anderen Gerichtshöfe auf föderaler 
Ebene werden vom russischen Präsidenten ernannt. Der Präsident der Russischen Föderation 
initiiert die Entlassung der Mitglieder des Verfassungsgerichtshofes und Obersten Gerichtshofes. 
Der Generalstaatsanwalt und sein Stellvertreter sowie die Staatsanwälte der Subjekte der Russi­
schen Föderation werden nach Beratungen mit dem Föderationsrat vom russischen Präsidenten 
ernannt und von diesem entlassen. Föderale Gesetze gelten für das gesamte Territorium der 
Russischen Föderation. Gesetze und andere rechtliche Bestimmungen der Subjekte der Russi­
schen Föderation dürfen föderalen Gesetzen nicht widersprechen. Im Falle eines Widerspruchs 
gilt das föderale Gesetz. Republiken haben ihre eigene Rechtsordnung, solange dadurch die 
Kompetenzen der Russischen Föderation unberührt bleiben. Gemäß der Verfassung werden 
Entscheidungen internationaler Institutionen, welche der Verfassung der Russischen Föderation 
widersprechen, in der Russischen Föderation nicht vollstreckt. Die Verfassung garantiert ein 
Doppelbestrafungsverbot (Verfassung RUSS 6.10.2022).
Die Rechtsstaatlichkeit wird von Russlands politischer Führung oft untergraben, um die Stabilität 
des politischen Systems aufrechtzuerhalten (BS 2022). Gemäß dem Rechtsstaatlichkeitsindex 
des World Justice Project nimmt Russland aktuell den 113. Rang von insgesamt 142 Län­
dern/Rängen ein und befindet sich zwischen Niger und Madagaskar (WJP o.D.). Das Justizwe­
sen in Russland ist nicht unabhängig (SWP/Fischer 19.4.2022; vgl. UNHRCOM 1.12.2022, FH 
2024) und wird von der Exekutive manipuliert und kontrolliert (BS 2024). Der Justiz mangelt es an 
Transparenz (FH 11.4.2024). Politisch wichtige Fälle werden vom Kreml überwacht, und Richter 
haben nicht genügend Autonomie, um den Ausgang zu bestimmen (ÖB Moskau 1.7.2024). Rich­
ter des Verfassungsgerichtshofes dürfen ihre abweichenden Meinungen nicht öffentlich machen 
(UNHRCOM 1.12.2022; vgl. FVGVFGH RUSS 31.7.2023).
Die Strafverfolgungs- oder Strafzumessungspraxis unterscheidet grundsätzlich nicht nach Merk­
malen wie ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder Nationalität. Es gibt jedoch selektive Straf­
verfolgung, die politisch oder auch durch wirtschaftliche Interessen motiviert sein kann (AA 
21
27

2.8.2024). Das Justizwesen ist von Korruption befallen (BS 2024). Gemäß Berichten geraten 
seit Russlands Ukraine-Invasion Rechtsanwälte immer mehr ins Visier. Beispielsweise wird ih­
nen der Zugang zu Mandanten auf Polizeistationen und die Vertretung ihrer Mandanten bei 
Gerichtsverhandlungen verwehrt (EUAA 16.12.2022b). Es kommt vor, dass Rechtsanwälte un­
gerechtfertigten Disziplinarverfahren und strafrechtlicher Verfolgung ausgesetzt sind, insbeson­
dere wenn sie Teilnehmer an Anti-Kriegsprotesten verteidigen (UNHRCOM 1.12.2022). Es gibt 
Berichte über Anwälte, welche verhaftet wurden, weil sie Opfer politischer Repressionen unter­
stützt haben (EUAA 16.12.2022b). Rechtsanwälte, welche Menschenrechtsfälle bearbeiten, sind 
mehr und mehr Verwaltungsschikanen sowie Schikanen disziplinarischer und strafrechtlicher 
Natur ausgesetzt (EEAS 29.5.2024).
Schutzmaßnahmen gegen willkürliche Verhaftung und andere Garantien zur Durchführung ord­
nungsgemäßer Verfahren werden regelmäßig verletzt (FH 2024). Gemäß den gesetzlichen 
Vorgaben dürfen Inhaftierte die Gesetzmäßigkeit ihrer Inhaftierung gerichtlich überprüfen las­
sen, jedoch stellen erfolgreiche Anfechtungen eine Seltenheit dar. Wegen der mangelnden 
Unabhängigkeit des Justizsystems schließen sich Richter für gewöhnlich der Ansicht des Er­
mittlers an und weisen Beschwerden Angeklagter ab (USDOS 22.4.2024). Für Angeklagte gilt 
laut der Verfassung die Unschuldsvermutung (Verfassung RUSS 6.10.2022) sowie das Recht 
auf ein faires, zeitnahes und öffentliches Gerichtsverfahren. Diese Rechte werden nicht immer 
respektiert (USDOS 22.4.2024). In Ermittlungsverfahren und vor Gericht kann nicht auf eine 
faire Behandlung bzw. einen fairen Prozess vertraut werden (AA 2.8.2024). Gerichtsverfahren 
enden sehr selten mit Freisprüchen (USDOS 22.4.2024). Das Vertrauen der Bevölkerung in die 
Justiz ist gering (Lewada 24.10.2024).
Am 16.3.2022 wurde Russland aus dem Europarat ausgeschlossen (CoE 16.3.2022). Zunächst 
hatte der Europarat wegen des bewaffneten russischen Angriffs auf die Ukraine die Mitglied­
schaftsrechte Russlands im Europarat suspendiert (CoE 25.2.2022). Russland war dem Eu­
roparat 1996 beigetreten (CoE 16.3.2022). Seit 16.9.2022 ist Russland keine Vertragspartei 
der vom Europarat geschaffenen Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) mehr (CoE 
16.9.2022; vgl. CoE o.D.a). Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) stellt 
die Einhaltung der EMRK sicher. Bürger können sich, nachdem die innerstaatlichen Rechts­
behelfe erschöpft sind, mit Beschwerden direkt an ihn wenden (CoE o.D.b). Seit 16.9.2022 
haben russische Bürger kein Recht mehr, den EGMR anzurufen (SWP/Fischer 19.4.2022). Der 
EGMR ist weiterhin für die Bearbeitung von Beschwerden gegen Russland zuständig, welche 
bis 16.9.2022 eingereicht wurden. Das Ministerkomitee des Europarats überwacht weiterhin die 
Umsetzung der Urteile (CoE 16.9.2022). Gemäß einer von der Russischen Föderation verab­
schiedeten Gesetzesänderung vom Juni 2022 unterliegen Beschlüsse des EGMR, welche nach 
dem 15.3.2022 in Kraft traten, aber nicht mehr der Vollstreckung in der Russischen Föderation 
(FGÄSPGB RUSS 11.6.2022). Vor dem EGMR waren mit Stand 31.10.2024 7.750 Beschwerden 
gegen Russland anhängig (ECHR 31.10.2024).
22
28

Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (2.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Russischen Föderation (Stand: 4. Juli 2024), https://www.ecoi.net/en/file/local/2113358
/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_der_Russisch
en_Föderation,_02.08.2024.pdf, Zugriff 19.8.2024 [Login erforderlich]
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI (Bertelsmann Stiftung’s Transformation Index) 2024 Country 
Report — Russia, https://bti-project.org/fileadmin/api/content/en/downloads/reports/country_report
_2024_RUS.pdf, Zugriff 2.4.2024
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2022): BTI (Bertelsmann Stiftung’s Transformation Index) 2022 Country 
Report — Russia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2069600/country_report_2022_RUS.pdf, Zugriff 
19.8.2024
■ CoE - Council of Europe (o.D.a): A Convention to protect your rights and liberties, https://www.coe.
int/en/web/human-rights-convention, Zugriff 19.8.2024
■ CoE - Council of Europe (o.D.b): Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, https://www.co
e.int/en/web/portal/gerichtshof-fur-menschenrechte, Zugriff 19.8.2024
■ CoE - Council of Europe (16.9.2022): Russland keine Vertragspartei der Europäischen Menschen­
rechtskonvention mehr, https://www.coe.int/de/web/portal/-/russia-ceases-to-be-party-to-the-europ
ean-convention-on-human-rights , Zugriff 19.8.2024
■ CoE - Council of Europe (16.3.2022): Russische Föderation wird aus dem Europarat ausgeschlossen, 
https://www.coe.int/de/web/portal/-/the-russian-federation-is-excluded-from-the-council-of-europe , 
Zugriff 19.8.2024
■ CoE - Council of Europe (25.2.2022): Europarat entzieht Russland Recht auf Vertretung, https:
//www.coe.int/de/web/portal/-/council-of-europe-suspends-russia-s-rights-of-representation , Zugriff 
19.8.2024
■ ECHR - European Court of Human Rights (31.10.2024): Pending applications allocated to a judicial 
formation, https://www.echr.coe.int/documents/d/echr/stats-pending-month-2024-bil , Zugriff 
3.12.2024
■ EEAS - European Union / European External Action Service (29.5.2024): EU Annual Report on 
Human Rights and Democracy in the Word 2023 Country Updates, https://www.eeas.europa.eu/
sites/default/files/documents/2024/2023 EU country updates on human rights and democracy_2.pdf, 
Zugriff 23.8.2024
■ EUAA - European Union Agency for Asylum (16.12.2022b): The Russian Federation – Political 
opposition, https://euaa.europa.eu/sites/default/files/publications/2022-12/2022_EUAA_COI_Repo
rt_Russian_Federation_Political_Opposition.pdf, Zugriff 16.4.2024
■ FGÄSPGB RUSS - Föderales Gesetz zu Änderungen des Strafprozessgesetzbuches [Russland] 
(11.6.2022): Федеральный закон (N 180-ФЗ): О внесении изменений в Уголовно-процессуальный 
кодекс Российской Федерации [Föderales Gesetz: Über Änderungen des Strafprozessgesetzbu­
ches der Russischen Föderation], https://www.consultant.ru/document/cons_doc_LAW_419069 , 
Zugriff 20.8.2024
■ FH - Freedom House (11.4.2024): Nations in Transit 2024 - Russia, https://www.ecoi.net/de/doku
ment/2107357.html, Zugriff 3.5.2024
■ FH - Freedom House (2024): Freedom in the World 2024 - Russia, https://freedomhouse.org/count
ry/russia/freedom-world/2024, Zugriff 3.4.2024
■ FVGVFGH RUSS - Föderales Verfassungsgesetz zum Verfassungsgerichtshof [Russland] (31.7.2023): 
Федеральный конституционный закон (N 1-ФКЗ): О Конституционном Суде Российской 
Федерации [Föderales Verfassungsgesetz: Über den Verfassungsgerichtshof der Russischen 
Föderation], https://www.consultant.ru/document/cons_doc_LAW_4172, Zugriff 3.12.2024
■ Lewada - Lewada-Zentrum (24.10.2024): Институциональное и межличностное доверие: 
сентябрь 2024 [Institutionelles und zwischenmenschliches Vertrauen: September 2024], https:
//www.levada.ru/2024/10/24/institutsionalnoe-i-mezhlichnostnoe-doverie-sentyabr-2024/ , Zugriff 
3.12.2024
■ ÖB Moskau - Österreichische Botschaft Moskau [Österreich] (1.7.2024): Asylländerbericht zur Russi­
schen Föderation 2024, https://www.ecoi.net/en/file/local/2116897/RUSS_ÖB-Bericht_2024_07.pdf, 
Zugriff 8.11.2024 [Login erforderlich]
■ SWP/Fischer - Stiftung Wissenschaft und Politik (Herausgeber), Fischer, Sabine (Autor) (19.4.2022): 
Russland auf dem Weg in die Diktatur - Innenpolitische Auswirkungen des Angriffs auf die Ukraine 
23
29

(SWP-Aktuell 31), https://www.swp-berlin.org/publications/products/aktuell/2022A31_Russland_Dik
tatur.pdf, Zugriff 2.4.2024
■ UNHRCOM - United Nations Human Rights Committee (1.12.2022): International Covenant on Civil 
and Political Rights - Concluding observations on the eighth periodic report of the Russian Federation 
(CCPR/C/RUS/CO/8), https://www.ecoi.net/en/file/local/2083107/G2258965.pdf, Zugriff 16.4.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Reports on Human 
Rights Practices: Russia, https://www.state.gov/wp-content/uploads/2024/03/528267_RUSSIA-202
3-HUMAN-RIGHTS-REPORT.pdf , Zugriff 8.5.2024
■ Verfassung RUSS - Verfassung [Russland] (6.10.2022): Конституция РФ с изменениями 2022 
года [Verfassung der RF mit Änderungen des Jahres 2022], http://duma.gov.ru/news/55446, Zugriff 
27.2.2024
■ WJP - World Justice Project (o.D.): 2024 WJP Rule of Law Index® - Rankings, https://worldjusticeproject.
org/rule-of-law-index/global/2024/Russian Federation/, Zugriff 3.12.2024
5.1 Tschetschenien und Dagestan
Letzte Änderung 2024-12-10 10:48
Die Situation in Bezug auf die Rechtsstaatlichkeit in Tschetschenien und Dagestan ist pro­
blematisch. Vor allem bleiben schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen, begangen von 
Vertretern der föderalen und regionalen Behörden, straffrei. Es kommt vor, dass Rechtsanwälte, 
welche ihre Mandanten verteidigen, Angriffen durch Strafverfolgungsbehörden im Nordkaukasus 
ausgesetzt sind (CoE-PACE 3.6.2022).
Tschetschenien
Tschetschenien verwaltet sich im Rechtsbereich weitgehend selbst (KAS/Perovic 12.12.2022). 
Gemäß der tschetschenischen Verfassung gibt es in Tschetschenien föderale Gerichte, den Ver­
fassungsgerichtshof und Friedensgerichte. Friedensrichter sind als Gericht erster Instanz für die 
Überprüfung von Zivil-, Verwaltungs- und strafrechtlichen Fällen zuständig (Verfassung TSNE 
23.3.2003). Behörden verletzen das Recht auf ein faires Gerichtsverfahren. Das Justizsystem 
dient als Vergeltungsmaßnahme gegen Personen, welche Fehlverhalten des tschetschenischen 
Republikoberhaupts Kadyrow aufdecken (USDOS 22.4.2024). Tendenzen zur Einführung von 
Scharia-Recht haben in den letzten Jahren zugenommen. Es herrscht ein Rechtspluralismus 
aus russischem Recht, traditionellem Gewohnheitsrecht (Adat; einschließlich der Tradition der 
Blutrache) und Scharia-Recht (AA 2.8.2024). Tschetscheniens Normen und Regeln entfalten oft 
Vorrang vor der russischen Gesetzgebung, vor allem wenn es um die tschetschenische Identität 
und den Islam geht (PONARS Eurasia/Ratelle/Iliyasov 18.12.2023). Gemäß Aussage von Ein­
wohnern Tschetscheniens lautet das grundlegende Gesetz in Tschetschenien „ Ramsan sagte“.  
Dies bedeutet, Kadyrows mündliche Aussagen sind einflussreicher als die Rechtssysteme und 
widersprechen diesen möglicherweise (CSIS/Kosterina 24.1.2020). Das Republiksoberhaupt ruft 
zu außergerichtlichen Bestrafungen auf (KR 4.1.2024).
Das Gewohnheitsrecht (Adat) umfasst zwischenmenschliche Beziehungen wie beispielsweise 
Vermögensverhältnisse, persönliche und verwandtschaftliche Beziehungen. Es variiert regional 
und von Sippe zu Sippe und beruht auf dem Prinzip der Wiedergutmachung von Unrecht anstatt 
Bestrafung (Gumppenberg/Steinbach 2018). Im Gegensatz zum islamischen Recht liegt dem 
Gewohnheitsrecht (Adat) die kollektive Verantwortung für Rechtsverletzungen zugrunde (RAPSI 
4.4.2022). Da es im Rahmen des Gewohnheitsrechts keine individuelle Verantwortung gibt, steht 
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30

nicht der Täter im Mittelpunkt, sondern dessen Familienclan. Dieser trägt die Verantwortung. 
Um Stammeskriege und die Ausrottung ganzer Gemeinschaften zu vermeiden, sieht das Ge­
wohnheitsrecht bestimmte Verfahren vor, um die Sippe des Opfers zu versöhnen und Verletzung 
sowie Verlust auszugleichen (Gumppenberg/Steinbach 2018). In Tschetschenien ist die Praxis 
der kollektiven Verantwortung weitverbreitet (KR 2.3.2023). Zum Adat gehört beispielsweise der 
Brauch der Blutrache (RAPSI 4.4.2022; vgl. Gumppenberg/Steinbach 2018). Die Blutrache ent­
stand zum Schutz der Ehre und des Vermögens im Rahmen der Sippenstruktur und verpflichtet 
die Angehörigen eines Ermordeten, sich an dem Mörder oder dessen Angehörigen zu rächen. 
Blutrache kennt keine Verjährungsfrist. Es gab Fälle, in welchen die Blutrache nach 50 oder 
100 Jahren vollzogen wurde, als der Mörder und dessen nahe Verwandte bereits verstorben 
waren. Aus Gründen der Selbsterhaltung wurde eine Reihe von Methoden ausgearbeitet, um 
dem Morden ein Ende zu setzen. Als Alternative wurden Geldstrafen eingeführt. Im Jahr 2010 
gründete Kadyrow die „ Kommission für nationale Versöhnung“, welche auf die Lösung von Blut­
fehdekonflikten abzielte. In Tschetschenien existieren Versöhnungskommissionen zur Lösung 
von Konflikten (KK 27.6.2024). Die Versöhnung verfeindeter Familien geschieht häufig auf Druck 
der Behörden (KK 6.1.2024). Die Einstellung der tschetschenischen Führung zur Blutrache ist 
oft situationsabhängig (KR 27.2.2023). Gemäß dem russischen Strafgesetzbuch zieht Mord mit 
dem Motiv der Blutrache eine Freiheitsstrafe von 8-20 Jahren, eine lebenslange Freiheitsstrafe 
oder die Todesstrafe nach sich (StGB RUSS 9.11.2024). [zum Thema Todesstrafe siehe Kapitel 
Todesstrafe]
Im islamischen Rechtssystem (Scharia) trägt nur der Einzelne die Schuld für begangene Ta­
ten. Traditionelle Hauptanwendungsgebiete der Scharia sind Familien-, Erbrecht und teilweise 
Vermögensrecht (Gumppenberg/Steinbach 2018).
Bestimmte Gruppen genießen keinen effektiven Rechtsschutz in Tschetschenien. Hierzu gehö­
ren Menschenrechtsverteidiger, sexuelle Minderheiten, Oppositionelle, Regimekritiker, Frauen,  
welche mit den Wertvorstellungen ihrer Familie in Konflikt geraten, sowie Personen, die sich 
gegen das Republiksoberhaupt Kadyrow bzw. dessen Clan aufgelehnt haben. Kadyrow äußert 
regelmäßig Drohungen gegen Oppositionspolitiker, Menschenrechtsaktivisten und Minderheiten 
(AA 2.8.2024).
Dagestan
Gemäß der Verfassung Dagestans liegt das Rechtswesen der Republik Dagestan in den Hän­
den von föderalen Gerichten sowie Gerichten der Republik Dagestan. Letztere sind der Verfas­
sungsgerichtshof Dagestans und Friedensrichter. Die Mitglieder des Verfassungsgerichtshofes 
Dagestans werden von der Volksversammlung der Republik Dagestan auf Vorschlag des Repu­
blikoberhaupts ernannt. Friedensrichter werden von der Volksversammlung ernannt (Verfassung 
DAG 10.7.2003). In Dagestan hat sich, wie auch in Tschetschenien, der traditionelle Rechts­
pluralismus bis heute erhalten. Grund für die weitverbreitete Akzeptanz des Scharia-Rechts ist 
unter anderem das unzweckmäßige und korrupte staatliche Justizwesen, welches in hohem 
Maße durch Ämterkauf und Bestechung geprägt ist. Staatliche Rechtsschutzorgane und Scha­
ria-Gerichte agieren nicht losgelöst voneinander, sondern die verschiedenen Rechtssphären 
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nehmen aufeinander Bezug. Zu den Sitten und Gebräuchen des Adat, die befolgt werden, gehört 
auch die Blutrache. Zwar geht die Regionalregierung dagegen vor, doch sind nicht alle Clans 
bereit, auf die Blutrache zu verzichten (AA 2.8.2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (2.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Russischen Föderation (Stand: 4. Juli 2024), https://www.ecoi.net/en/file/local/2113358
/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_der_Russisch
en_Föderation,_02.08.2024.pdf, Zugriff 19.8.2024 [Login erforderlich]
■ CoE-PACE - Council of Europe - Parliamentary Assembly (3.6.2022): Report - The continuing need 
to restore human rights and the rule of law in the North Caucasus region, https://pace.coe.int/en/file
s/30064/html?__cf_chl_tk=N0MvfyHujStO1y2i5De4AjF5sOdH0kwzw1IPrh2B99Q-1660131174-0-g
aNycGzNCpE, Zugriff 12.4.2024
■ CSIS/Kosterina - Center for Strategic and International Studies (Herausgeber), Kosterina, Irina 
(Autor) (24.1.2020): Civil Society in the North Caucasus - Latest Trends and Challenges in Chechnya, 
Ingushetia and Dagestan, https://csis-website-prod.s3.amazonaws.com/s3fs-public/publication/20
0124_North_Caucasus.pdf?jRQ1tgMAXDNlViIbws_LnEIEGLZPjfyX, Zugriff 20.8.2024
■ Gumppenberg/Steinbach - Gumppenberg, Marie-Carin, Steinbach, Udo (2018): Der Kaukasus. Ge­
schichte - Kultur - Politik. 3. Aufl. München: C.H.Beck
■ KAS/Perovic - Perovic, Jeronim (Autor), Konrad-Adenauer-Stiftung (Herausgeber) (12.12.2022): 
Staat im Staate - Tschetschenien als inneres Ausland, https://www.kas.de/de/web/die-politische-m
einung/artikel/detail/-/content/staat-im-staate , Zugriff 20.8.2024
■ KK - Kaukasischer Knoten (27.6.2024): Кровная месть - как теперь убивают на Кавказе [Blutrache 
- wie jetzt im Kaukasus getötet wird], https://www.kavkaz-uzel.eu/articles/296137, Zugriff 21.8.2024
■ KK - Kaukasischer Knoten (6.1.2024): Власти Ингушетии отчитались о примирении семей 
кровников [Behörden Inguschetiens berichteten über Versöhnung von Familien, die sich Blutrache 
geschworen hatten], https://www.kavkaz-uzel.eu/articles/395990, Zugriff 3.12.2024
■ KR - Kawkas.Realii (4.1.2024): В Чечне силовики пришли к родственникам авторов оп­
позиционного канала [In Tschetschenien kamen Silowiki zu Verwandten der Urheber eines 
Oppositionskanals], https://www.kavkazr.com/a/v-chechne-siloviki-prishli-k-rodstvennikam-avtorov
-oppozitsionnogo-kanala/32759810.html, Zugriff 2.12.2024
■ KR - Kawkas.Realii (2.3.2023): Кадыров призвал ввести военное положение и „ привлечь к ответу 
семьи“ после событий на Брянщине [Kadyrow rief dazu auf, Kriegsrecht einzuführen und nach 
Ereignissen in Brjansk „ die Familien zur Verantwortung zu ziehen“], https://www.kavkazr.com/a/ka
dyrov-prizval-vvesti-voennoe-polozhenie-posle-sobytiy-v-bryanskoy-oblasti-i-privlechj-k-otvetu-s
emji-/32296290.html, Zugriff 9.11.2023
■ KR - Kawkas.Realii (27.2.2023): „ Буду преследовать кровника до конца своих дней“. Вендетта 
в Чечне Кадырова [„ Ich werde meine Blutrache-Absicht bis zum Ende meiner Tage verfolgen“. 
Blutrache in Kadyrows Tschetschenien], https://www.kavkazr.com/a/budu-presledovatj-krovnika-d
o-kontsa-svoih-dney-vendetta-v-chechne-kadyrova/32227736.html , Zugriff 21.8.2024
■ PONARS Eurasia/Ratelle/Iliyasov - Program on New Approaches to Research and Security in 
Eurasia (Herausgeber), Ratelle, Jean-François (Autor), Iliyasov, Marat (Autor) (18.12.2023): Ramzan 
Kadyrov: Between Putin’s Loyal Praetorian Guard and Devoted Servant of the Chechen People 
(Policy Memo 869), https://www.ponarseurasia.org/ramzan-kadyrov-between-putins-loyal-praetoria
n-guard-and-devoted-servant-of-the-chechen-people , Zugriff 2.12.2024
■ RAPSI - Russische Agentur für Rechts- und Gerichtsinformationen (4.4.2022): Шариат и адат: по 
каким законам живут мусульмане Кавказа [Scharia und Adat: nach welchen Gesetzen Muslime 
des Kaukasus leben], https://rapsinews.ru/incident_publication/20220404/307852546.html, Zugriff 
21.8.2024
■ StGB RUSS - Strafgesetzbuch [Russland] (9.11.2024): Уголовный кодекс Российской Федерации 
(N 63-ФЗ) [Strafgesetzbuch der Russischen Föderation], https://www.consultant.ru/document/con
s_doc_LAW_10699, Zugriff 18.11.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Reports on Human 
Rights Practices: Russia, https://www.state.gov/wp-content/uploads/2024/03/528267_RUSSIA-202
3-HUMAN-RIGHTS-REPORT.pdf , Zugriff 8.5.2024
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■ Verfassung DAG - Verfassung der Republik Dagestan [Russland] (10.7.2003): Конституция 
Республики Дагестан (принята Конституционным Собранием 10 июля 2003 г.) (с изменениями 
и дополнениями) [Verfassung der Republik Dagestan (verabschiedet von der Verfassungsver­
sammlung am 10. Juli 2003) (mit Änderungen und Ergänzungen)], https://constitution.garant.ru/reg
ion/cons_dagest, Zugriff 21.8.2024
■ Verfassung TSNE - Verfassung der Republik Tschetschenien [Russland] (23.3.2003): Конституция 
Чеченской Республики (принята 23 марта 2003 г.) (с изменениями и дополнениями) [Verfassung 
der Republik Tschetschenien (verabschiedet am 23. März 2003) (mit Änderungen und Ergänzungen)], 
https://constitution.garant.ru/region/cons_chech, Zugriff 20.8.2024
6 Sicherheitsbehörden
Letzte Änderung 2024-12-11 12:26
Das Innenministerium, der Föderale Sicherheitsdienst (FSB), das Untersuchungskomitee, die 
Generalstaatsanwaltschaft und die Nationalgarde sind für den Gesetzesvollzug zuständig. Der 
Inlandsgeheimdienst FSB genießt sehr weitreichende Zuständigkeiten und Befugnisse (AA 
2.8.2024). Er ist mit Fragen der Staatssicherheit, Spionageabwehr, Korruptionsbekämpfung 
sowie Bekämpfung des organisierten Verbrechens befasst (USDOS 20.3.2023). In manchen 
Fällen ist der FSB zum Befehligen von Einheiten der Streitkräfte berechtigt. Maßnahmen im Be­
reich der Terrorismusbekämpfung werden vom Nationalen Anti-Terrorismus-Komitee koordiniert 
und vom FSB, unterstützt vom Innenministerium und der Nationalgarde, durchgeführt (USDOS 
30.11.2023). Die Nationalpolizei untersteht dem Innenministerium und ist für die Bekämpfung 
von Straftaten zuständig (USDOS 20.3.2023). Die Nationalgarde unterstützt den Grenzwach­
dienst des FSB bei der Grenzsicherung, ist für Waffenkontrolle sowie den Schutz der öffentlichen 
Ordnung verantwortlich und bekämpft das organisierte Verbrechen (USDOS 30.11.2023). Wei­
ters nimmt die Nationalgarde an der bewaffneten Verteidigung des Landes in Koordination mit 
dem Verteidigungsministerium teil (USDOS 20.3.2023). Die 2016 von Präsident Wladimir Putin 
gegründete Nationalgarde (Rosgwardija) ist Putin direkt unterstellt (ORF 27.6.2023) und hat 
breite Zuständigkeiten, die von Territorial- und Staatsverteidigung in Kooperation mit dem FSB 
über Objektschutz bis hin zu Terror- und Extremismus-Abwehr reichen (AA 2.8.2024).
Gemäß zahlreichen Berichten sind Strafverfolgungsbehörden und Sicherheitskräfte an Folter, 
Missbrauch und Gewalt zur Erzwingung von Geständnissen Verdächtiger beteiligt. Straflosigkeit 
in Bezug auf Sicherheitskräfte stellt ein beträchtliches Problem dar (USDOS 22.4.2024). Ein 
geringer Teil der Täter wird disziplinarisch oder strafrechtlich verfolgt (AA 2.8.2024). Die Polizei 
wendet häufig übermäßige Gewalt an (FH 2024). Nach Angaben von Menschenrechtsorgani­
sationen werden insbesondere sozial Schwache und Obdachlose, Betrunkene, Ausländer und 
Personen „ fremdländischen“ Aussehens oft Opfer von Misshandlungen durch Mitarbeiter der 
Sicherheitsbehörden (AA 2.8.2024).
Personen dürfen für eine Dauer von maximal 48 Stunden ohne richterliche Genehmigung fest­
gehalten werden (Verfassung RUSS 6.10.2022) - vorausgesetzt, es gibt Beweise oder Zeugen. 
Anderenfalls ist ein Haftbefehl notwendig. Verhaftete werden von der Polizei über ihre Rechte 
aufgeklärt, und die Polizei hat die Gründe für die Festnahme zu dokumentieren. Inhaftierten 
muss die Möglichkeit gegeben werden, Angehörige telefonisch zu benachrichtigen, es sei denn, 
ein Staatsanwalt ordnet die Geheimhaltung der Inhaftierung an. Verhaftete müssen von der 
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