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Legitimität und distanziert sich von seiner al-Qaida-Vergangenheit. Sein Stil hat sich allmählich 
von dschihadistischer Tarnkleidung zu staatsmännischen Anzügen gewandelt, während er sich 
in der internationalen Diplomatie engagiert (CNN 30.12.2024).
Arabische Staaten
Die Golfstaaten beobachten die Lage genau und versuchen, ihren Einfluss innerhalb der neuen 
syrischen Regierung auszuweiten (VB Amman 9.2.2025). Am 1.1.2025 kündigten die saudischen 
Behörden eine Luftbrücke nach Syrien an, um humanitäre Hilfe zu transportieren, während eine 
Delegation der neuen syrischen Regierung unter der Leitung des neu ernannten Außenministers 
zu ihrem ersten offiziellen Auslandsbesuch in Riad weilt (AlHurra 2.1.2025). Ash-Shara’ nähert 
sich dem regionalen Machthaber Saudi-Arabien an und erklärt gegenüber Al Arabiya, dass das 
Königreich eine wichtige Rolle in der Zukunft Syriens spielen werde. Das Königreich habe in 
Syrien große Investitionsmöglichkeiten (Arabiya 29.12.2024).
In den Jahren der Syrienkrise gab es in Jordanien aufgrund der sich verschlechternden Si­
cherheitslage Hunderte von Fällen von Infiltration und Schmuggel von Waffen und Drogen, 
insbesondere von Captagon-Pillen. Auch nach dem Sturz al-Assads kam es zu Schmugglerver­
suchen, die von den jordanischen Streitkräften unter Anwendung von Gewalt vereitelt wurden 
(AJ 12.1.2025). Angesichts des Chaos in weiten Teilen Südsyriens sind die jordanischen Be­
hörden skeptisch, ob sie den Drogen- und Waffenschmuggel aus dem Inneren Syriens nach 
Jordanien unterbinden können, sodass der Ausnahmezustand, unter dem die Grenzschutzbriga­
den der Streitkräfte (Arabische Armee) stehen, fortgesetzt werden muss. Im Einzelnen verfügen 
Schmugglerbanden über große Mengen an Drogen, die immer noch an Orten in Südsyrien 
gelagert werden. Obwohl die Sponsoren und Unterstützer der Schmuggler aus den regulä­
ren syrischen Streitkräften (dem Vierten Bataillon, das mit Maher al-Assad, dem Bruder des 
ehemaligen Präsidenten Bashar al-Assad, verbunden ist) und den mit Teheran verbundenen 
Milizen verschwunden sind, suchen sie immer noch nach Märkten, um ihre Waren zu verkaufen. 
Angesichts der chaotischen Szenen in Südsyrien stellen jordanische Politiker das Ausmaß der 
Kontrolle der Interims-Militärverwaltung über das Gebiet des syrischen Territoriums infrage (AAA 
12.1.2025b).
Iran
Dank der umfassenden Zusammenarbeit mit dem Assad-Regime, die durch die iranische In­
tervention im Jahr 2013 aufrechterhalten werden konnte, hatte das Korps der Islamischen Re­
volutionsgarden – Quds Force (IRGC-QF) eine bedeutende militärische Produktions- und Um­
schlaginfrastruktur im Land aufgebaut, die in erster Linie der Bewaffnung und Stärkung der 
libanesischen Hizbollah diente (Soufan 16.12.2024). Während das frühere Regime eine enge 
Allianz mit Iran pflegte, ist das Verhältnis der neuen Machthaber zu Teheran deutlich komple­
xer und fragmentierter. Einige islamistische Gruppen haben weiterhin Verbindungen zu Iran, 
während andere versuchen, sich von der schiitischen Einflussnahme zu distanzieren und statt­
dessen enge Beziehungen zur Türkei oder zu sunnitischen Golfstaaten aufzubauen. Dies führt 
zu internen Spannungen innerhalb der neuen syrischen Führung und erschwert eine klare au­
ßenpolitische Ausrichtung. Iran hat an Einfluss verloren, da viele islamistische Gruppierungen 
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Teheran als zu dominant betrachten und sich gegen dessen anhaltende Präsenz in Syrien 
wenden. Dies hat zu Konflikten zwischen pro-iranischen Milizen wie der Hizbollah und den neu­
en Machthabern geführt, insbesondere in Gebieten wie Deir ez-Zour und dem Süden Syriens. 
Israel setzt seine Luftangriffe auf iranische Stellungen in Syrien fort, weil Teheran weiterhin 
versucht, strategische Stellungen und Waffenlager zu halten (VB Amman 9.2.2025). Seit dem 
Sturz al-Assads hat Iran seine Vermögenswerte in Syrien weitgehend evakuiert, wodurch die 
Islamische Republik als bedeutender Akteur in der Innenpolitik Syriens im Wesentlichen ausge­
schaltet wurde (Soufan 16.12.2024). Teheran ist nun gewillt, den Aufbau eines neuen, geeinten 
syrischen Staates zu sabotieren. In einer Rede Anfang Januar forderte Irans oberster Führer 
Ayatollah Ali Khamenei höchstpersönlich die „ syrische Jugend“ dazu auf, Widerstand gegen 
die „ fremden Besetzer“ zu leisten. Die iranischen Revolutionswächter riefen auf ihren offiziellen 
Kanälen gar zu einer Gegenrevolution gegen die „ ungläubigen Terroristen“ auf und kündigten an, 
die „ Befreiung“ Syriens stehe unmittelbar bevor. Laut Beobachtern hat das iranische Regime in 
den vergangenen Wochen eine groß angelegte Desinformationskampagne gestartet, die primär 
darauf abzielt, religiöse Konflikte in Syrien zu schüren und damit die fragile Lage in dem Land 
zu destabilisieren. Dabei werden in den sozialen Netzwerken massenhaft falsche oder irrefüh­
rende Berichte von Gewalttaten gegen Schiiten, Alawiten und Christen verbreitet, die angeblich 
von Kämpfern der islamistischen Miliz Hay’at Tahrir al-Sham (HTS) verübt wurden. Dass es 
tatsächlich iranische Akteure sind, die diese Berichte streuen, lässt sich in den wenigsten Fällen 
nachweisen. Doch die schiere Anzahl von Postings lässt darauf schließen, dass es sich um eine 
organisierte Kampagne handelt (NZZ 8.1.2025). Ash-Shara’, sein Team und sogar seine Partner 
sehen Iran als ihren Hauptfeind an, so wie er es vor dem Sturz des Regimes war und auch jetzt 
noch ist. Sie glauben, dass Iran (zusammen mit der Hizbollah) der einzige Akteur ist, der in der 
Lage ist, Unruhen in Syrien zu schüren und die Syrer in großer Zahl zu mobilisieren und sie zu 
unterstützen, um die neue Regierung zu destabilisieren (Akhbar 31.12.2024). Ash-Shara’ for­
derte Teheran auf, seine Regionalpolitik und Interventionen zu überdenken, und betonte, dass 
Oppositionskräfte die iranischen Positionen in Syrien während der Offensive, die zum Sturz 
von al-Assad führte, verteidigt hätten. Er wies darauf hin, dass die Oppositionskämpfer diesen 
Ansatz verfolgten, obwohl Iran einer der wichtigsten Unterstützer von al-Assad sei. Ash-Shara’ 
fügte hinzu, dass er als Reaktion auf diese Aktionen positive Gesten von Teheran erwartet habe, 
die jedoch ausgeblieben seien (Arabiya 29.12.2024).
Israel
Israel eroberte die Golanhöhen in der Schlussphase des Sechstagekriegs 1967 von Syrien und 
annektierte sie 1981 einseitig. Dieser Schritt wurde international nicht anerkannt, obwohl die USA 
dies 2019 einseitig taten (BBC 10.12.2024). Die Haltung der neuen islamistischen Machthaber 
gegenüber Israel ist feindselig, aber nicht einheitlich – während einige Fraktionen eine direkte 
Konfrontation befürworten, sind andere pragmatischer und versuchen, sich auf interne Macht­
kämpfe zu konzentrieren (VB Amman 9.2.2025). Die israelische Führung ordnete an, dass die 
israelischen Streitkräfte (Israel Defence Forces - IDF) die von der syrischen Armee verlassenen 
Stellungen in einer von den Vereinten Nationen überwachten Pufferzone übernehmen sollten, 
die seit einem Abkommen von 1974 nach dem Jom-Kippur-Krieg und präsentierte Luftangriffe 
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gegen syrische Militärziele als Verteidigungsmaßnahme, um zu verhindern, dass strategische 
Waffen in die Hände potenziell feindlicher Kräfte in Syrien fallen (Soufan 16.12.2024). Israel gab 
an, dass das 1974 geschlossene Abkommen über den Rückzug aus Syrien mit der Machtüber­
nahme durch die Rebellen „ geplatzt“ sei. Des Weiteren gab Israel zu, dass seine Truppen an 
„ einigen zusätzlichen Punkten“ jenseits der Pufferzone weiter im Landesinneren von Syrien ope­
rieren, betonte jedoch, dass sie „ nicht auf Damaskus vorrücken“ (BBC 10.12.2024) Netanjahu 
sagte, dass das Gebiet südlich von Damaskus entmilitarisiert wird. Israel werde weder zulassen, 
dass die Neue Syrische Armee in diesem Gebiet stationiert wird, noch irgendeine Bedrohung 
für die drusische Gemeinschaft in Südsyrien akzeptieren. Der israelische Außenminister forder­
te die Umwandlung des Landes in einen „ Bundesstaat“ (TRT Arabi 27.2.2025). Der syrische 
Präsident Ahmad ash-Shara’ hat den israelischen Einmarsch verurteilt und gleichzeitig betont, 
dass die derzeitige Lage im Land „ keine neuen Konflikte zulässt“ (AJ 3.2.2025).
Russland
Russland intervenierte 2015 auf Ersuchen der syrischen Regierung und hatte seitdem Luftun­
terstützung, Spezialeinheiten, Militärberater, private Militärunternehmen, Schulungen, Waffen 
und Ausrüstung bereitgestellt. Iran und Russland unterstützten auch bei der Bekämpfung der 
Terrorgruppe Islamischer Staat im Irak und in der Levante (CIA 31.7.2024). Russland war ei­
ner von al-Assads wichtigsten Verbündeten im syrischen Bürgerkrieg. Nach seinem Sturz floh 
der syrische Machthaber mit seiner Familie nach Russland (Presse 28.1.2025). Russland, das 
lange ein zentraler Akteur in Syrien war, hat sich weitgehend zurückgezogen, da es nach dem 
Sturz al-Assads keinen klaren geopolitischen Vorteil mehr sieht (VB Amman 9.2.2025). Anfang 
Jänner 2025 berichtete der syrische Außenminister gegenüber der Financial Times, dass das 
Assad-Regime das Land mit etwa 8 Milliarden US-Dollar Schulden bei Russland belastet ha­
be (FT 29.1.2025). Russische Beamte unter der Leitung des stellvertretenden Außenministers,  
reisten zu Gesprächen mit den neuen syrischen Behörden nach Damaskus, wo auch ein Tref­
fen mit dem ash-Shara’a stattfand. Russland erklärte sich bereit, Syrien beim Wiederaufbau 
nach dem Krieg zu unterstützen, gab jedoch zu, dass bei den Gesprächen über die Zukunft 
seines strategisch wichtigen Luftwaffenstützpunkts und Marinehafens im Land keine Fortschrit­
te erzielt wurden (FT 29.1.2025). Die Übergangsregierung in Syrien hat den Vertrag mit einer 
russischen Firma für den Betrieb des Mittelmeerhafens Tartus aufgelöst. Das Informationsmi­
nisterium in Damaskus bestätigte, dass alle Einkünfte aus dem Hafen ab sofort dem syrischen 
Staat zufließen sollen. Der Vertrag mit der Firma Stroytransgaz sollte ursprünglich bis zum Jahr 
2068 laufen. Als Begründung für die Auflösung nannte der Zolldirektor von Tartus, dass die 
russische Firma ihren Verpflichtungen der Modernisierung des Hafens nicht nachgekommen 
sei (Tagesschau 23.1.2025). Lediglich die russische Konzession für Betrieb und Ausbaus des 
Handelshafens in Tartus – nicht des militärischen – wurde einstweilen zurückgezogen. Über 
die Marinebasis wird noch verhandelt, stellte der syrische Verteidigungsminister Abu Qasra in 
einem Interview mit Al Araby klar (Standard 23.1.2025). Während Russland sich nach Jahren 
der Unterstützung des Assad-Regimes voraussichtlich aus Syrien zurückziehen wird, betonte 
ash-Shara’ die „ strategischen Interessen“ mit dem „ zweitmächtigsten Land der Welt“. Er wol­
le nicht, dass Russland Syrien auf eine Weise verlässt, die seine Beziehung zu diesem Land 
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untergräbt (Arabiya 29.12.2024). Russland hat nach dem Sturz des ehemaligen syrischen Prä­
sidenten al-Assad damit begonnen, eine große Menge an militärischer Ausrüstung und Truppen 
aus Syrien abzuziehen, wie zwei US-Beamte und ein westlicher Beamter, der mit den Geheim­
diensterkenntnissen vertraut ist, berichten. Die Beamten bezeichneten den russischen Rückzug 
als groß angelegt (CNN 16.12.2024). Russland, hat seine Streitkräfte aus Ost- und Zentralsyrien 
abgezogen und sein Kontingent in den Luft- und Marinestützpunkten entlang der Mittelmeerküs­
te konsolidiert. Russland verhandelt mit der aufstrebenden Führung des Syriens nach al-Assad 
über die Beibehaltung dieser Stützpunkte, aber selbst wenn die Gespräche erfolgreich verlaufen, 
wird Russland keine wichtige Rolle mehr in der Innenpolitik Syriens spielen (Soufan 16.12.2024).
Türkei
Die Türkei hat Milizen, wie die Syrische Nationale Armee (Syrian National Army - SNA) ausgebil­
det und bewaffnet (CIA 31.7.2024). Die SNA ist offiziell Teil der Syrischen Übergangsregierung 
(Syrian Interim Government - SIG) und ist dort dem Verteidigungsministerium untergeordnet 
(GCSP 10.2020). Die SNA untersteht de facto der Autorität der Türkei, ebenso wie die SIG, wo­
bei Letztere wiederum weniger mächtig ist als die SNA und von dieser regelmäßig ignoriert und 
übergangen wird. Obwohl die Präsenz der Türkei ein gewisses Maß an Stabilität in die Region 
bringt, gilt ihre Kontrollzone in Nordsyrien als die unsicherste und am brutalsten regierte. Das ist 
auf ihre Abhängigkeit von undisziplinierten lokalen Stellvertretern, ihre Unfähigkeit die Querelen 
der zahlreichen bewaffneten Gruppierungen untereinander zu überwinden und ihre Toleranz 
gegenüber Missbrauch und Ausbeutung der Zivilbevölkerung zurückzuführen (BI 27.1.2023). 
Laut The Arab Gulf States Institute in Washington hat Ankara die Hay’at Tahrir ash-Sham (HTS) 
durch Unterstützung, Anleitung und andere Mittel der Einflussnahme geformt (einschließlich der 
entscheidenden Hilfe für HTS bei der Verbesserung ihres Images) und versucht, eine gewisse 
Kontrolle über sie auszuüben (AGSIW 9.12.2024). Nach seinem Sieg in Damaskus verkündete 
ash-Shara’ seine Absicht, strategische Beziehungen zu Ankara aufzubauen (MEE 2.1.2025). 
Die Türkei hat ihren Einfluss in Syrien ausgebaut und unterstützt islamistische Gruppen, die 
sich gegen den iranischen Einfluss richten (VB Amman 9.2.2025). Das türkische Verteidigungs­
ministerium hat erklärt, dass Ankara eine militärische Zusammenarbeit mit der neuen syrischen 
Regierung aufbauen wird (MEE 2.1.2025). Ankara hat seine Botschaft in Damaskus wiedereröff­
net und bereits hochrangige Kontakte mit dem Führer der neuen Regierung, Ahmed ash-Shara’, 
aufgenommen (AJ 31.12.2024b). Im Dezember 2024 wies der türkische Präsident seine Minister 
an, Mängel und Herausforderungen innerhalb der syrischen Infrastruktur zu analysieren und 
Lösungen vorzuschlagen, um der neuen syrischen Regierung zu helfen. Im Rahmen dieser 
Bemühungen besuchten Vertreter des türkischen Energiesektors letzte Woche die syrische 
Hauptstadt, um einen Bericht über das Stromsystem des Landes zu erstellen, das von häufigen 
Stromausfällen geplagt wird (MEE 2.1.2025). Der türkische Energieminister Bayraktar erklärte,  
sein Land sei bereit, Syrien und den Libanon mit Strom zu versorgen. Ein Team von Regie­
rungsvertretern sei bereits in Syrien, um zu besprechen, wie die Energieprobleme des Landes 
gelöst werden können (AJ 31.12.2024b).
Ash-Shara’ hat ausdrücklich gesagt, dass er weder die Fähigkeit noch den Wunsch habe, sich 
heute in den laufenden Kampf mit den Kurden einzumischen, aber er habe nichts dagegen, wenn 
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die Türkei diese Aufgabe allein übernimmt, obwohl er der Meinung ist, dass die Behandlung 
dieses Dossiers eine Absprache mit den US-Amerikanern erfordert (Akhbar 31.12.2024).
USA und internationale Koalition
Seit 2012, dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs, unterhalten die USA keine diplomatischen 
Beziehungen mehr zu Syrien. Die Stützpunkte, die sie in den letzten zehn Jahren im Süden und 
Osten des Landes errichtet haben, unterliegen keiner syrischen Rechtshoheit. Sie unterstehen 
der von den USA geführten Anti-IS-Koalition, die im Irak und in Syrien operiert, aber diese Ko­
alition wird bald aufgelöst (NPR 31.12.2024). Trump und ihm nahestehende Beamte äußerten 
Interesse daran, alle US-Truppen aus Syrien abzuziehen, was das Pentagon dazu veranlasste, 
Pläne für einen vollständigen Abzug in 30, 60 oder 90 Tagen auszuarbeiten (NBC 5.2.2025). Die 
von den USA geführte Anti-IS-Koalition wird auf Drängen der irakischen Regierung aufgelöst 
und durch bilaterale Abkommen ersetzt. Gemäß dem Abkommen zwischen dem Irak und den 
Vereinigten Staaten werden bis Ende dieses Jahres US-Truppen im von der Bundesregierung 
kontrollierten Teil des Irak und bis Ende 2026 im von den Kurden kontrollierten Teil des Irak sta­
tioniert sein (NPR 31.12.2024). Nach Angaben eines hochrangigen syrischen Kurdenvertreters 
werden derzeit Gespräche darüber geführt, ob US-amerikanische und französische Truppen ein 
Grenzgebiet in Nordsyrien sichern könnten, um den Konflikt zwischen der Türkei und den vom 
Westen unterstützten syrischen Kurden zu entschärfen. Der französische Präsident Emmanuel 
Macron sagte vor einigen Tagen, dass Paris die SDF, die eine von vielen bewaffneten Oppositi­
onsgruppen während des 13-jährigen Bürgerkriegs in Syrien war, nicht aufgeben werde (LBCI 
8.1.2025; vgl. REU 8.1.2025).
Die USA stuft die Hay’at Tahrir ash-Sham als Terrororganisation ein (AGSIW 9.12.2024). Im 
Dezember 2024 haben die USA eine Belohnung in Höhe von 10 Millionen US-Dollar für die Ver­
haftung des Übergangspräsidenten, Ahmed ash-Shara’, gestrichen, nachdem sich hochrangige 
Diplomaten mit Vertretern von Hay’at Tahrir al-Sham (HTS) getroffen hatten (BBC 20.12.2024).
Ash-Shara’ kritisierte die Vereinten Nationen, die es seinen Aussagen zufolge, nicht geschafft 
haben, die Freilassung eines einzigen Gefangenen zu erwirken oder die Rückkehr eines einzigen 
Flüchtlings zu ermöglichen (Arabiya 29.12.2024).
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[Verteidigungssystem und soziale Bedrohung Eine neue Phase der israelischen Aggression ge­
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Sicherheitslage und außenpolitischen Situation in Syrien – Stand Ende Jänner 2025 [erhalten per 
Mail]
4 Sicherheitslage - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024)
Letzte Änderung 2025-05-08 22:36
[Im Folgenden wird der aktuelle Stand dargelegt, wie er sich aus öffentlich zugänglichen Quellen 
ergibt. Teilweise werden Falschinformationen, insbesondere auf Social-Media Kanälen verbrei­
tet, die in weiterer Folge auch Eingang in andere Berichte finden. Die Vorgehensweise der 
Recherche und Ausarbeitung der vorliegenden Länderinformation entspricht den in der Metho­
dologie der Staatendokumentation festgeschriebenen Standards. Weder wird ein Anspruch auf 
Vollständigkeit noch auf Richtigkeit der vorliegenden Informationen erhoben. Weitere Informatio­
nen zur vorliegenden Länderinformation finden sich im Kapitel Länderspezifische Anmerkungen.]
Trotz des Sturzes der 54-jährigen Diktatur der Familie al-Assad ist der Bürgerkrieg noch lange 
nicht vorbei (Leb24 13.2.2025). Trotz der Bemühungen der neuen syrischen Regierung bleibt die 
Sicherheitslage fragil, und die Zukunft Syriens ist von zahlreichen Unsicherheiten geprägt (VB 
Amman 9.2.2025). Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Grandi, beschreibt 
die Lage vor Ort als „ fluid“. Sie könne sich nach derzeitigem Stand in alle Richtungen entwickeln 
(ÖB Amman 6.2.2025). Die neue syrische Übergangsregierung ist nicht in der Lage, das ge­
samte syrische Staatsgebiet zu kontrollieren (AlHurra 6.2.2025a). Seit Jahresbeginn 2025 hat 
sich die Sicherheitslage in Syrien nach dem Sturz von Bashar al-Assad weiterhin als instabil er­
wiesen. Die neuen Machthaber, dominiert von islamistischen Gruppierungen, bemühen sich um 
die Etablierung von Ordnung und Sicherheit, stoßen jedoch auf erhebliche Herausforderungen 
(VB Amman 9.2.2025). Außenminister ash-Shaybani gibt Sicherheitsprobleme in Teilen Syriens 
zu, bezeichnete sie aber als Einzelvorfälle: Offenbar hat die Hay’at Tahrir ash-Sham (HTS), die 
offiziell aufgelöst wurde, Schwierigkeiten, ihre teils sehr radikalen islamistischen Untergruppen 
in den Griff zu bekommen. Zwischen Verfolgung von Regimestraftätern und Racheakten vor 
allem gegen die Volksgruppe der Alawiten, aus der die al-Assads stammen, ist nicht immer leicht 
zu unterscheiden (Standard 23.1.2025). Die Sicherheitskräfte der Übergangsregierung sind bei 
ihrem Versuch, das Land zu stabilisieren, mit zunehmenden Bedrohungen konfrontiert, darunter 
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gewalttätige Überreste des Regimes, sektiererische Gewalt und Entführungen. Im Nordosten 
sind die Syrischen Demokratischen Kräfte (Syrian Democratic Forces - SDF) gezielten Angriffen 
von Zellen des Islamischen Staates (IS) und anhaltenden Feindseligkeiten mit der von der Tür­
kei unterstützten Syrischen Nationalen Armee (Syrian National Army - SNA) ausgesetzt (Etana 
22.2.2025). Die fragile Sicherheitslage bedroht weiterhin den politischen Fortschritt, warnte der 
Sondergesandte des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für Syrien, Geir Pedersen, und 
verwies auf die anhaltenden Feindseligkeiten im Nordosten, einschließlich täglicher Zusammen­
stöße, Artilleriebeschuss und Luftangriffe, die Zivilisten und die Infrastruktur treffen (UN News 
12.2.2025).
In den Gouvernements Syriens kam es weiterhin zu einer Zunahme von Entführungen. Die Civil 
Peace Group dokumentierte seit dem Sturz des Regimes 64 Entführungsfälle – 19 Opfer wurden 
später hingerichtet aufgefunden, nur drei führten zu Lösegeldforderungen. Auch Vorfälle sek­
tiererischer Gewalt, die sich hauptsächlich gegen schiitische und alawitische Gemeinschaften 
richten, sind weit verbreitet (Etana 22.2.2025). Das Middle East Institute berichtet auch von ein­
deutig sektiererischen Verstößen, wie die Zerstörung eines Schreins im ländlichen Hama durch 
zwei sunnitische Zivilisten und Fälle von Schikanen an Kontrollpunkten, konstatiert aber, dass 
die meisten Verstöße, die von Sicherheitskräften in ganz Syrien begangen wurden, sich gegen 
bestimmte Anhänger des ehemaligen Regimes zu richten scheinen. Eines der drängendsten 
Probleme sind nicht sektiererisch motivierte Angriffe, sondern vielmehr der undurchsichtige 
Prozess der gezielten Verfolgung von Männern, die in den Streitkräften des Regimes gedient 
haben (von denen die meisten aufgrund der Natur des Regimes Alawiten sind) (MEI 21.1.2025). 
[Weiterführende Informationen zu Gewalt gegen religiöse Minderheiten finden sich in den Kapi­
teln Allgemeine Menschenrechtslage - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad Regimes (seit 
8.12.2024) und Ethnische und religiöse Minderheiten - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-
Regimes (seit 8.12.2024).] Die Kriminalität ist dramatisch gestiegen, nicht zuletzt auch aufgrund 
der Freilassung nicht nur politischer Gefangener aus den Gefängnissen (SYRDiplQ1 5.2.2025). 
Kriminelle Banden und Einzelpersonen suchen weiterhin nach Sicherheits- und Autoritätslücken, 
die sie in dieser neuen Ära ausnutzen können. Die schwereren Verbrechen ereignen sich in der 
Regel auf dem Land, wo die Sicherheitspräsenz geringer ist und sich eine höhere Konzentration 
von Ex-Shabiha [Shabiha sind die irregulären, bewaffneten pro-Assad-Gruppierungen Anm.] 
befindet (MEI 21.1.2025).
Seit islamistische Rebellen im Dezember den langjährigen repressiven Machthaber Bashar 
al-Assad stürzten, kam es in mehreren Gebieten zu Zusammenstößen und Schießereien, wo­
bei Sicherheitsbeamte bewaffnete Anhänger der vorherigen Regierung beschuldigten (FR24 
1.3.2025). In mehreren Gebieten in Syrien kommt es weiterhin zu Zwischenfällen mit verirrten 
Kugeln. Im Februar sind bei solchen Vorfällen 18 Menschen, darunter drei Frauen und vier 
Kinder, getötet und vier weitere, darunter zwei Kinder, verwundet worden. Die Opfer verteilen 
sich auf die von der Regierung in Damaskus, der Demokratischen Autonomen Administration 
von Nord- und Ostsyrien (DAANES) und der Syrischen Nationalen Armee (SNA) kontrollierten 
Gebiete. Diese Zwischenfälle werden durch die Verbreitung von Waffen unter der Zivilbevöl­
kerung verschärft (SOHR 24.2.2025b). Sicherheitskräfte sind immer noch dabei, Überbleibsel 
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des Regimes im ganzen Land auszuheben, die häufig Mitglieder der Allgemeinen Sicherheit 
und Checkpoints ins Visier genommen haben. ETANA verzeichnete Angriffe von Pro-Regime-
Gruppen auf Mitglieder der Allgemeinen Sicherheit in Rif Dimashq, Ost-Dara’a und West-Homs. 
Auch in Hama und Jableh, in der Nähe der Hmeimim-Basis, kam es zu Zusammenstößen. Si­
cherheitskräfte haben in ehemaligen Regimegebieten von Deir ez-Zour mehrere Operationen 
durchgeführt (Etana 22.2.2025). Während Zehntausende auf die Initiative der Versöhnungspro­
zesse eingingen, lehnten bewaffnete Gruppierungen von Regimeüberbleibseln sie ab, vor allem 
an der syrischen Küste, wo hohe Offiziere des Assad-Regimes stationiert waren. Im Laufe der 
Zeit flohen diese Gruppierungen in die Bergregionen und begannen, Spannungen zu schüren, 
die Lage zu destabilisieren und sporadische Angriffe auf die Regierungstruppen zu verüben (AJ 
10.3.2025c). Bis Anfang März 2025 beschränkten sich solche Übergriffe auf kleine Ausbrüche 
von willkürlicher Selbstjustiz und waren nicht Teil von groß angelegter, organisierter Gewalt. Am 
6.3.2025 jedoch überfielen Aufständische des Assad-Regimes die Sicherheitskräfte der Über­
gangsregierung in der westlichen Küstenstadt Jableh im Gouvernement Latakia und töteten 30 
von ihnen (viele wurden später verbrannt oder in flachen Massengräbern aufgefunden) (TWI 
10.3.2025). Die Anhänger des gestürzten Assad-Regimes riefen zu einem Aufstand auf. Un­
gefähr zur Zeit der ersten Angriffe gab eine Gruppierung, die sich selbst als „ Militärrat für die 
Befreiung Syriens“ bezeichnet, eine Erklärung ab, in der sie schwor, die Regierung zu stürzen (FT 
10.3.2025). Unmittelbar nach dem Hinterhalt riefen die syrischen Sicherheitskräfte zu einer all­
gemeinen Mobilisierung über die bereits in der Küstenregion stationierten Einheiten hinaus auf 
und zur Ausrottung ehemaliger Regimegegner (TWI 10.3.2025). Sicherheitskräfte, die durch 
Verstärkung unterstützt wurden, begannen, gegen die Loyalisten des Assad-Regimes zu kämp­
fen und sie aus den Dörfern an der Küste Syriens zurückzudrängen. Die Loyalisten zogen sich 
aufs Land zurück, wobei sie Staatseigentum niederbrannten und mordeten. Als syrische Regie­
rungstruppen und bewaffnete Zivilisten begannen, in alawitische Dörfer im Nordwesten Syriens 
einzudringen, tauchten Videos von Misshandlungen auf. Zivilisten berichteten von Massen­
morden durch Sicherheitskräfte, was von Menschenrechtsgruppen bestätigt wurde (Guardian 
10.3.2025). Laut dem Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (Syrian Ob­
servatory for Human Rights - SOHR) war es ein Fehler, dass die Regierung in Damaskus in den 
Moschen zur Mobilisierung aufgerufen hatte. Dies habe zu einem Zustrom von Kämpfern von 
außerhalb der Region geführt, um Alawiten zu massakrieren (Sky News 9.3.2025a). Laut einem 
Freiwilligen der Nichtregierungsorganisation Weißhelme kamen Menschen aus allen Städten 
Syriens, um Rache zu üben (C4 9.3.2025). Die überwiegende Mehrheit der rechtswidrigen Tö­
tungen von Zivilisten und Gefangenen durch syrische Sicherheitskräfte wurde laut dem Syrian 
Network for Human Rights (SNHR) von zwei bestimmten Fraktionen sowie von Personen be­
gangen, die sich Militärkonvois angeschlossen hatten. Konkret waren die beiden Fraktionen, die 
für die meisten Tötungen von Zivilisten verantwortlich sind, die Suleiman Shah Division [auch: 
Abu Amsha-Division oder Amsha-Division] und die Hamza-Division.Beide Fraktionen und ihre 
Anführer stehen wegen mutmaßlicher schwerer Menschenrechtsverletzungen, darunter Ver­
gewaltigung und Folter, unter US-Sanktionen (Guardian 10.3.2025). Laut Washington Institute 
for Near Eeast Policiy umfasste die Mobilisierung drei von den USA sanktionierte Milizen der 
von der Türkei unterstützten SNA: Jaysh ash-Sharqiya, Sultan Suleiman Shah Division und die 
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Hamza-Division. Sie wurden zuvor wegen Menschenrechtsverletzungen an Kurden im Nord­
westen Syriens angeklagt. An den Kämpfen waren auch ausländische Dschihad-Kämpfer der 
von den USA gelisteten Gruppierung Ansar at-Tawhid und lokale syrische Zivilisten beteiligt, 
die die Kriegsverbrechen des Regimes rächen wollten (TWI 10.3.2025). Die Gruppierungen 
stehen nominell unter der Schirmherrschaft des neuen Staates, wobei Abu Amsha zum Leiter 
der Militärbrigade der Provinz Hama ernannt wurde. In Wirklichkeit übt der Staat jedoch nur 
begrenzte Kontrolle über sie aus. [Weitere Informationen über Rebellengruppierungen finden 
sich im Kapitel Sicherheitsbehörden - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 
8.12.2024) Anm.]   Die Bewaffneten, die die Massaker verübten, seien keine Bewohner der syri­
schen Küste, sondern stammten aus anderen Gouvernements und seien teilweise ausländischer 
Herkunft wie Usbeken, Tschetschenen und zentralasiatische Kämpfer (Sky News 9.3.2025a). 
Am 9.3.2025 gab eine syrische Sicherheitsquelle an, dass sich die Kämpfe in der Umgebung der 
Städte Latakia, Jabla und Baniyas etwas beruhigt hätten, während die Streitkräfte die umliegen­
den Berggebiete durchsuchten, in denen sich schätzungsweise 5.000 pro-Assad-Aufständische 
versteckt hielten (Sky News 9.3.2025b). Der Sprecher des Verteidigungsministeriums gab am 
10.3.2025 das Ende der Militäroperation gegen die Überreste des Regimes in den Küstenge­
bieten bekannt. Er betonte, dass die öffentlichen Einrichtungen ihre Arbeit wieder aufnehmen 
können, um die Rückkehr zum normalen Leben vorzubereiten, und dass die Sicherheitskräfte 
weiter daran arbeiten werden, die Stabilität und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleis­
ten (SANA 10.3.2025a). Der Gouverneur von Tartus betonte am 9.3.2025, dass die Provinz 
nach dem Sieg über die Überreste des untergegangenen Regimes eine allmähliche Rückkehr 
ins öffentliche Leben erlebt (SANA 9.3.2025a). In den meisten Vierteln der Stadt Latakia hat 
am 10.3.2025 das normale Leben wieder begonnen, nachdem die Angriffe der Überreste des 
ehemaligen Regimes vereitelt und die Sicherheit in der Stadt wiederhergestellt wurde (SANA 
10.3.2025b). Nach der Ankündigung der Regierung in Damaskus über den Abschluss der Si­
cherheitskampagne an der syrischen Küste stürmten Gruppen von bewaffneten Männern, die 
dem Verteidigungsministerium angehören, die Stadt Harison in der Umgebung von Baniyas, wo 
sie Häuser und Eigentum von Zivilisten plünderten und in Brand setzten (SOHR 10.3.2025c). 
Die Lage in den Städten mag stabiler sein, aber in ländlicheren Gegenden finden abseits der 
Medien eklatante Rechtsverletzungen statt. Die Zwangsumsiedlungen gehen weiter (Sky News 
9.3.2025a).
Die Zahl der Todesopfer der Kämpfe variierte stark (Guardian 9.3.2025). Laut dem Syrian Net­
work for Human Rights (SNHR), das umfassende Dokumentationsstandards anwendet und 
als unabhängig gilt, haben Anhänger des Assad-Regimes 383 Menschen getötet, darunter 211 
Zivilisten und 172 syrische Sicherheitskräfte, während syrische Sicherheitskräfte 396 Menschen 
getötet haben, darunter Zivilisten und entwaffnete Kämpfer (Guardian 10.3.2025). Syrische 
Sicherheitsquellen gaben an, dass mehr als 300 ihrer Mitglieder bei Zusammenstößen mit 
Angehörigen der ehemaligen Syrischen Arabischen Armee, bei koordinierten Angriffen und Hin­
terhalten auf ihre Streitkräfte getötet wurden (Sky News 9.3.2025b). Es wurden Massengräber 
mit Dutzenden von toten Mitgliedern gefunden (AJ 9.3.2025). Die syrischen Sicherheitskräfte 
töteten 700 ehemalige Soldaten und bewaffnete Männer, die dem ehemaligen Präsidenten Bas­
har al-Assad treu ergeben waren, oder sogenannte Regimeüberreste (Arabiya 9.3.2025). Dem 
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