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Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge wurden 745 alawitische 
Zivilisten aus konfessionellen Gründen getötet, wobei er betonte, dass sie nicht an den Kämpfen 
beteiligt waren oder mit dem Regime in Verbindung standen (Sky News 9.3.2025a). Darüber 
hinaus wurden 125 Mitglieder der Sicherheitskräfte und 150 alawitische Kämpfer getötet (Sky 
News 9.3.2025a). Die meisten der von Regierungstruppen getöteten Zivilisten waren Alawiten, 
aber auch einige Christen wurden als tot bestätigt. Unter den getöteten Aufständischen des 
ehemaligen Regimes befanden sich Sunniten, Alawiten und Christen (TWI 10.3.2025). Laut der 
Vereinten Nationen kam es zu Tötungen ganzer Familien (UN News 9.3.2025). Die Syrische 
Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) zog am 11.3.2025 Bilanz und verzeichnete 
eine Gesamtzahl von 1.093 Todesopfern vom Eintreffen bewaffneter Männer zur Unterstüt­
zung der Sicherheitskräfte bis zum 11.3.2025. Insgesamt wurden 44 Massaker verübt (SOHR 
11.3.2025). Eine nicht näher genannte Beobachtungsgruppe verzeichnete der BBC zufolge mehr 
als 1.500 Todesopfer, darunter 1.068 Zivilisten (BBC 10.3.2025).Laut Aussage des Leiters von 
SOHR wurden Zehntausende Häuser geplündert und niedergebrannt (Sky News 9.3.2025a). 
Ein Freiwilliger der syrischen NGO Weißhelme (White Helmets) berichtete, dass seine Orga­
nisation am 5.3.2025 auf mehr als 40 Brände im Küstengebiet reagieren musste, bevor in der 
darauffolgenden Nacht die Schießerei begonnen hatte. Es wurde auch einer der Krankenwagen 
der Weißhelme angegriffen, ebenso das Krankenhaus und Kontrollpunkte (C4 9.3.2025). [Wei­
tere Informationen zu den Vorfällen finden sich im Kapitel Allgemeine Menschenrechtslage - 
Entwicklungen seit dem Sturz des Assad Regimes (seit 8.12.2024). Informationen zu den Tä­
tergruppierungen finden sich im Kapitel Sicherheitsbehörden - Entwicklungen seit dem Sturz 
des Assad-Regimes (seit 8.12.2024).]
Diese Eskalation war nicht auf Latakia im Westen Syriens beschränkt, denn auch in anderen 
Gebieten am Rande der Hauptstadt Damaskus und in Dara’a kam es zu bewaffneten Zusammen­
stößen (AlHurra 8.3.2025). Unbekannte bewaffnete Männer in einem Auto warfen am 10.3.2025 
Granaten und eröffneten das Feuer mit Maschinengewehren auf das Hauptquartier der allge­
meinen Sicherheitskräfte im Stadtteil al-Mezzeh in Damaskus. Es kam zu Zusammenstößen 
zwischen den Angreifern und den Sicherheitskräften (SOHR 10.3.2025d).
Übergangspräsident ash-Shara’ richtete einen dreißigtägigen Untersuchungsausschuss, der 
die tatsächlichen Geschehnisse untersuchen soll, ein.Im Gegensatz zu den früheren Ernen­
nungen der Übergangsregierung für Ausschüsse, Ministerien und Provinzämter sind die sieben 
Mitglieder dieses neuen Ausschusses nicht mit HTS oder ihrer Verbündeten in Verbindung ge­
bracht worden(TWI 10.3.2025). Der Ausschuss soll seinen Bericht dem Chef der syrischen 
Übergangsregierung, Ahmad ash-Shara’, spätestens 30 Tage nach der Entscheidung zur Bil­
dung des Ausschusses vorlegen (BBC 9.3.2025a). Er hat zur Aufgabe, die Ursachen, Umstände 
und Bedingungen aufzudecken, die zu diesen Ereignissen geführt haben, die Verletzungen zu 
untersuchen, denen die Zivilbevölkerung ausgesetzt war, die Verantwortlichen zu identifizieren, 
die Angriffe auf öffentliche Einrichtungen und Mitarbeiter der Sicherheitskräfte und der Armee 
zu untersuchen, die Verantwortlichen zu identifizieren und diejenigen, die nachweislich an den 
Verbrechen und Verletzungen beteiligt waren, an die Justiz zu verweisen (SANA 9.3.2025b). Am 
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9.3.2025 begannen die Behörden, gegen diejenigen vorzugehen, die Gewalttaten gegen Zivilis­
ten begangen hatten. Die syrische Übergangsregierung verhaftete sogenannte undisziplinierte 
Gruppen, die in den letzten Tagen während der Säuberungsaktionen Sabotageakte begangen 
hatten. Sie sollen strafrechtlich verfolgt werden, weil sie die Anweisungen des Kommandos 
missachteten (Arabiya 9.3.2025).
Viele Beobachter sind sich einig, dass trotz der starken Präsenz interner Faktoren auch der 
externe regionale Faktor bei den Unruhen in der syrischen Küstenregion eine wichtige Rolle 
spielte. Syrische Sicherheitsquellen weisen darauf hin, dass Iran in die Ereignisse in der Region 
verwickelt war und dass er die Überreste des Regimes von Bashar al-Assad finanzierte und 
bewaffnete, die zwischen der Küste und der Provinz Homs unterwegs waren und aufgrund der in­
stabilen Sicherheitslage in den Osten Syriens vordringen konnten (BBC 9.3.2025b). Israel drang 
nach dem Sturz des Assad-Regimes in Grenzdörfer in Syrien ein und bezeichnete dies als vor­
übergehende Maßnahme zum Schutz seiner eigenen Sicherheit. Während israelische Politiker 
seit Monaten deutlich machen, dass sie beabsichtigen, ihre Truppen in den Grenzregionen zu 
belassen, die eigentlich eine von internationalen Friedenstruppen überwachte Pufferzone sein 
sollte, stellen ihre Erklärungen über ein entmilitarisiertes Südsyrien eine Eskalation dar, die die 
Spannungen innerhalb Syriens verschärft hat (NYT 25.2.2025). Israel hatte die Pufferzone auf 
dem syrischen Golan umgangen und das Rückzugsabkommen von 1974 verletzt, indem es in 
Quneitra und Dara’a eindrang und weiteres syrisches Gebiet besetzte, bis es den Berg Hermon 
erreichte (BBC 9.3.2025b). Israelische Streitkräfte führen weiterhin Angriffe in und jenseits des 
entmilitarisierten Grenzstreifens von 1974 zwischen den von Israel besetzten Golanhöhen und 
Quneitra durch. Versuche Israels, die Herzen und Köpfe der Menschen in Quneitra zu gewinnen, 
wurden wiederholt abgewiesen und fanden gleichzeitig mit Razzien, Schießereien und anderen 
Verstößen statt (Etana 22.2.2025). Israel führte seit dem Sturz von al-Assad Hunderte von Luft­
angriffen in ganz Syrien durch, bei denen Luftwaffenstützpunkte, Munitionsdepots, militärische 
Ausrüstung und Stellungen von Kräften, die der neuen Regierung treu ergeben sind, angegriffen 
wurden (SCR 30.1.2025). Am 1.3.2025 drohte der israelische Ministerpräsident Netanyahu und 
der Verteidigungsminister Katz der syrischen Übergangsregierung, in Syrien einzugreifen, um 
die Drusen zu beschützen (Enab 1.3.2025; vgl. TIS 1.3.2025). Berichten aus Syrien zufolge kam 
es zuvor im Rahmen einer Sicherheitskampagne in Jaramana, einem Vorort von Damaskus, 
zu Zusammenstößen zwischen den Behörden der neuen syrischen Regierung und örtlichen 
drusischen Kämpfern (TIS 1.3.2025). [Weitere Informationen zur politischen Intervention Isra­
els finden sich im Kapitel Politische Lage - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes 
(seit 8.12.2024) / Außenpolitische Lage - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes 
(seit 8.12.2024) und zur militärischen Intervention im Kapitel Sicherheitsbehörden - Entwick­
lungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024) / Ausländische Unterstützung bzw. 
Einmischung - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024).] Kräfte von 
außen, die gemeinsam mit Assad die Macht verloren haben – Iran und seine Vasallen wie die 
libanesische Hisbollah –, haben Interesse daran, dass das neue Syrien scheitert (Standard 
9.3.2025).
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Nach dem Sturz des Assad-Regimes hat Russland begonnen, seine Streitkräfte aus der strate­
gisch wichtigen Marinebasis Tartus abzuziehen. Dieser Rückzug könnte das Machtgleichgewicht 
in der Region beeinflussen und Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Syrien haben (VB Am­
man 9.2.2025). [Weitere Informationen zu den politischen Beziehungen zwischen Syrien und 
Russland finden sich im Kapitel Politische Lage - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Re­
gimes (seit 8.12.2024) / Außenpolitische Lage - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Re­
gimes (seit 8.12.2024). Informationen zur militärischen Präsenz Russlands sind dem Kapitel 
Sicherheitsbehörden - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024) / Aus­
ländische Unterstützung bzw. Einmischung - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes 
(seit 8.12.2024) zu entnehmen.]
Ende Dezember wurde, einer syrischen Sicherheitsquelle von Al Jazeera zufolge, durch die Ab­
teilung für militärische Operationen eine landesweite Sicherheitsoperation gestartet, um Über­
reste des untergegangenen Regimes zu jagen und militärische Kontrollpunkte an der Straße 
zum russischen Militärstützpunkt Hmeimim in Tartus einzurichten (AJ 28.12.2024b).[Weitere 
Informationen zu Sicherheitsoperationen finden sich in den Kapiteln Rechtsschutz / Justizwe­
sen - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024), Sicherheitsbehörden - 
Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024) und Allgemeine Menschen­
rechtslage - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad Regimes (seit 8.12.2024).]
Die Internationale Koalition hat zwölf Sicherheitsoperationen gegen Zellen des Islamischen 
Staates (IS) durchgeführt, einige mit Beteiligung der SDF in verschiedenen Gebieten Syriens, 
wo diese Operationen zur Tötung von 14 Mitgliedern des IS führten, darunter zwei Anführer, 
sowie die Verhaftung von neun Personen, die beschuldigt werden, dem IS anzugehören und 
mit ihm zu kooperieren, darunter ein Ölinvestor (SOHR 23.2.2025). Die von den USA geführten 
internationalen Koalitionstruppen haben in Zusammenarbeit mit den SDF ein intensives militäri­
sches Training mit schweren Waffen auf der Basis des Ölfeldes al-’Omar im Osten der Provinz 
Deir ez-Zour im Osten Syriens durchgeführt. Die Übungen sind Teil einer Reihe von Militärmanö­
vern, die die Koalitionstruppen auf ihren Militärstützpunkten in den Provinzen Deir ez-Zour und 
al-Hasaka im Nordosten des Landes durchführen, um die Kampfbereitschaft und die operative 
Koordination mit den lokalen Partnern zu verbessern (TNA 27.2.2025). [Weitere Informationen 
zur Intervention der Internationalen Koalition bzw. der USA sind den Kapiteln Politische Lage 
- Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024) / Außenpolitische Lage - 
Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024) und Sicherheitsbehörden - 
Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024) / Ausländische Unterstüt­
zung bzw. Einmischung - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024) zu 
entnehmen.]
Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Grandi, sieht den Schlüssel, um die 
Voraussetzungen für ausreichende Lebensbedingungen und eine stabile Sicherheitslage zu 
schaffen, in der Elektrizität. Ohne diese gäbe es nicht nur extreme Unsicherheit. Die Lebens­
bedingungen, wie Kochen, Heizen, Transport usw. sind an Strom gekoppelt. Auch der Betrieb 
von Krankenhäusern und Schulen bedingt eine funktionierende Energieversorgung. Dauere der 
Zustand an, in dem nachts ganze Gegenden in völliger Dunkelheit lägen, sei ein „ collapse of law 
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and order“ praktisch unvermeidlich. Die radikalen militanten Gruppierungen würden nur darauf 
warten, das Vakuum zu füllen (ÖB Amman 6.2.2025). [Weitere Informationen zur humanitären 
Lage, Stromversorgung etc. finde sich im Kapitel Grundversorgung und Wirtschaft.]
Kampfmittelreste und Blindgänger
In mehr als 13 Jahren Krieg wurden im ganzen Land schätzungsweise mehr als zehn Millio­
nen Sprengkörper eingesetzt. In der Regel explodieren bis zu 30 % der eingesetzten Munition 
nicht, was zu einer hohen Kontaminierung mit Blindgängern führt (FR 20.1.2025b). Nicht ex­
plodierte Kampfmittelrückstände stellen eine große Gefahr für das Leben in Syrien dar. Sie 
werden hauptsächlich in zwei Kategorien unterteilt. Die Erste sind Blindgänger wie Streubom­
ben, Mörsergranaten und Granaten. Diese sind in der Regel über der Erde und daher sichtbar. 
Die größere Herausforderung liegt in der zweiten Kategorie von Munition: Landminen. Ehema­
lige Regierungstruppen haben Hunderttausende davon in verschiedenen Gebieten in Syrien 
vergraben – hauptsächlich auf Ackerland (BBC 23.1.2025). Die Bedrohung durch Blindgän­
ger hat sich seit dem Sturz des Assad-Regimes am 8.12.2024 noch verschärft, weil in Homs, 
aber auch in Damaskus, viele Waffen, darunter auch Sprengwaffen, zurückgelassen wurden 
(UN News 14.1.2025). Es ist ein starker Anstieg von Vorfällen mit Blindgängern und explosi­
ven Kampfmittelrückständen zu verzeichnen, wobei fast täglich über zivile Opfer berichtet wird 
(UNOCHA 12.2.2025). Die Beseitigung von Landminen und anderen militärischen Trümmern 
ist dringender denn je. Während sich Millionen von Flüchtlingen auf ihre Rückkehr vorbereiten,  
sind viele ihrer Häuser oder das, was von ihnen übrig ist, mit nicht explodierten Mörser- und 
Artilleriegranaten, Raketen, Minen und Sprengfallen übersät (Leb24 13.2.2025). Für die Ver­
triebenen und diejenigen, die versuchen, nach Hause zurückzukehren, ist die Gefahr durch 
Blindgänger ständig und unvermeidlich (UN News 14.1.2025). Syrien ist seit Jahren unter den 
drei Ländern mit der höchsten Blindgänger-Dichte (FR 20.1.2025b). In allen Gebieten, in denen 
in den letzten Jahren Militäroperationen stattgefunden haben, sind nicht explodierte Kampfmit­
tel weit verbreitet, sodass es riskant ist, nach Hause zurückzukehren und ein normales Leben 
wieder aufzunehmen. Trotz der dringenden Notwendigkeit, sie zu beseitigen, sind die Bemü­
hungen nach wie vor unzureichend, weil die lokalen Behörden und humanitären Organisationen 
es verabsäumen, ernsthafte Schritte zum Schutz der Zivilbevölkerung zu unternehmen. Am 
stärksten betroffen sind die Gebiete unter der Kontrolle der neuen syrischen Regierung, ge­
folgt von der Demokratischen Autonomen Administration von Nord- und Ostsyrien (Democratic 
Autonomous Administration of North and East Syria - DAANES) und den Gebieten der durch 
die Türkei unterstützten SNA (SOHR 13.2.2025). Die Vorfälle ereignen sich in verschiedenen 
Gebieten des Landes. Dabei kommt es zu Explosionen auf landwirtschaftlichen Flächen, wo 
Zivilisten arbeiten, um Ernten zu sammeln oder nach Trüffeln zu suchen, zu Explosionen in 
Häusern oder während der Fahrt auf den Straßen (SOHR 21.2.2025). Nach Angaben des Halo 
Trust, einer internationalen Organisation, die auf die Räumung von Landminen und anderen 
Sprengkörpern spezialisiert ist, wurden allein seit dem Sturz al-Assads durch Landminen und 
andere explosive Hinterlassenschaften mindestens 400 Zivilisten getötet und verletzt, wobei 
die tatsächliche Zahl vermutlich viel höher liegt (Halo 3.2.2025). In den letzten neun Jahren 
wurden mindestens 422.000 Vorfälle mit Blindgängern in 14 Gouvernements in ganz Syrien 
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gemeldet, wobei schätzungsweise die Hälfte davon tragische Opfer unter Kindern forderte. Die 
Gefahr betrifft etwa fünf Millionen Kinder, die in Gebieten leben, die mit den tödlichen Spreng­
körpern verseucht sind. Für Kinder sind die Auswirkungen solcher Vorfälle verheerend. Wenn 
sie die Explosion überleben, sind lebensverändernde Verletzungen und Behinderungen die 
Folge, welche oft bedeuten, dass sie nicht mehr zur Schule gehen können oder dass es für 
sie schwieriger ist, Zugang zu angemessener Gesundheitsversorgung zu erhalten (UN News 
14.1.2025). [Weiterführende Informationen zu den Auswirkungen von Blindgängern auf Kinder 
finden sich im Kapitel Relevante Bevölkerungsgruppen / Kinder - Entwicklungen seit dem Sturz 
des Assad-Regimes (seit 8.12.2024).] Laut Syrischer Beobachtungsstelle für Menschenrechte 
sind von Anfang 2025 bis 13.2.2025 169 Menschen durch Kampfmittelüberreste getötet worden, 
darunter 31 Kinder und sechs Frauen. 205 Personen wurden verletzt. Darunter 88 Kinder und 
Frauen (SOHR 13.2.2025). UNOCHA zählte bei 198 Vorfällen von Dezember 2024 bis 12.2.2025 
141 Getötete, darunter 24 Kinder und eine Frau, sowie 265 Verletzte, darunter 114 Kinder und 
16 Frauen. Von den 136 Vorfällen im Jänner und Februar ereigneten sich 90 während Bauern 
ihr Land bestellten oder Tiere weideten, was zum Tod von 61 Bauern und Hirten und 93 weiteren 
Verletzten führte. Seit Dezember wurden in Idlib, Aleppo, Hama, Deir ez-Zour und Lattakia ins­
gesamt 138 Minenfelder und Minenpräsenzpunkte identifiziert (UNOCHA 12.2.2025). Viele der 
Getöteten sind den syrischen „ Weißhelmen“ zufolge Bauern und Landbesitzer, die versuchten 
auf ihr Land zurückzukehren (BBC 23.1.2025). Großstädte wie Idlib, ar-Raqqa, Aleppo, Hama, 
Homs und Ost-Ghouta, ein Vorort von Damaskus, wurden durch Bombardierungen verwüs­
tet und sind deswegen mit Blindgängern übersät. Genau das sind die am meisten bewohnten 
Gegenden. Dort lebten teils Hunderttausende. Die Minenfelder und nicht explodierte Spreng­
körper wie Bombenreste sind übers ganze Land verteilt (FR 20.1.2025b). Al Jazeera zufolge 
sind Provinzen wie Aleppo, Idlib, Hama, Homs, ar-Raqqa, Deir ez-Zour und al-Hasaka und in 
geringerem Maße Damaskus, Dara’a und Suweida mit Streumunition und Minen verseucht (AJ 
1.1.2025c). Die folgende Karte stellt die Kontamination der syrischen Gouvernements durch 
Kampfmittelreste farblich dar: 
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Quelle 2: BBC 23.1.2025
Der Islamische Staat (IS)
Die Instabilität wirkt sich auf Lager, Haftanstalten und andere Einrichtungen im Nordosten des 
Landes aus. 42.500 Personen, von denen einige mutmaßliche Verbindungen zu IS haben, 
sind weiterhin in Haft. Darunter sind 17.700 irakische Staatsangehörige und 16.200 syrische 
Staatsangehörige sowie 8.600 Staatsangehörige aus anderen Ländern (UN News 10.2.2025). 
[Weitere Informationen zu Flüchtlingslager in Nord- und Ostsyrien finden sich im Kapitel Allge­
meine Menschenrechtslage - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad Regimes (seit 8.12.2024) 
/ Allgemeine Menschenrechtslage in den Gebieten unter der Kontrolle der kurdisch dominierten 
SDF - Demokratische Autonome Region Nord- und Ostsyrien (DAANES) / IDP’s und Flüchtlin­
ge.] Der IS ist in Syrien in zwei getrennten Gebieten verbreitet. Zum Ersten in der syrischen 
Jazira (Nordostsyrien), die von den von der Internationalen Koalition unterstützten SDF kon­
trolliert wird. Dort bewegt sich der IS in der südlichen Wüste der Provinz al-Hasaka, die auch 
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mit der nordöstlichen Seite der Grenzstadt al-Bu Kamal verbunden ist, genauer gesagt mit der 
Stadt al-Baghouz, der letzten städtischen Hochburg des IS. Dieses Gebiet ist geografisch mit 
der Hatra-Wüste in der irakischen Provinz Ninive verbunden, trotz der Betonblöcke, die die 
beiden Länder trennen, bewegt sich der IS immer noch über die Grenze, wie ein Bewohner der 
ländlichen Provinz al-Hasaka gegenüber Al Jazeera bestätigt. Das zweite Gebiet, bekannt als al-
Badiya ash-Shamiya (zu Deutsch: Syrische Wüste), befindet sich in der Nähe der Stadt Palmyra, 
östlich der Provinz Homs. Es zeichnet sich durch seine Weite aus und endet am Rande der 
meisten syrischen Provinzen und ist auch mit der irakischen Wüste al-Anbar verbunden, die eine 
wichtige Hochburg für den IS ist. Der IS profitierte früher von der Aufteilung des Einflusses ent­
lang des Grenzstreifens zwischen den US-amerikanischen Streitkräften, die in der Militärbasis 
at-Tanf stationiert waren, und den iranischen Milizen, die al-Bu Kamal kontrollierten. Zusätzlich 
zu seiner relativ langen Erfahrung im Kampf und in der Anpassung an die Wüste konnte der IS 
seine Bewegung in diesem Gebiet zwischen den beiden Ländern aufrechterhalten (AJ 2.3.2025). 
Eine Reportage des Spiegels, bei der ein Journalist in die al-Badiya reiste und mit verschie­
denen Personen vor Ort sprach, deutet an, dass der IS dort nicht mehr so stark präsent ist, 
sondern viele Überfälle und Angriffe von der gestürzten syrischen Regierung dem Islamischen 
Staat zugeschoben wurden (Spiegel 9.2.2025). Die Vielzahl der gegen den IS kämpfenden Par­
teien und der Zustand der Feindseligkeit oder Rivalität zwischen ihnen schuf einen Zustand der 
Verwirrung, der in der jüngsten Zeit (zwischen 2024 und 2023) offensichtlich wurde. Dies trug 
dazu bei, dass die Informationen über die Zahlen und Bewegungen der Organisation ungenau 
und sehr variabel sind, da es bis heute keine genaue Zahl für die Anzahl der IS-Kämpfer in 
Syrien gibt. Einige Quellen vor Ort deuten darauf hin, dass die Zahl der aktiven IS-Kämpfer in 
Syrien zwischen 900 und 1100 liegt, wobei sich der größte Teil von ihnen in der levantinischen 
al-Badiya befindet, während der kleinere Teil auf der syrischen Jazira (Nordostsyrien) verteilt ist 
(AJ 2.3.2025). Der IS hat die Sicherheitslücke ausgenutzt, die durch den Zusammenbruch des 
Regimes des ehemaligen syrischen Präsidenten Bashar al-Assad im vergangenen Dezember 
entstanden ist, so der SDF-Anführer ’Abdi. Seither wurde der IS sichtbarer und aktiver. Die Ter­
rorgruppe nutzt Waffenlager, die sie beschlagnahmt hat, nachdem sie von Assad-treuen Kräften 
aufgegeben wurden. Der IS werde auch immer mutiger und schicke Terroristen aus ihren Ver­
stecken in der Badiya in die umliegenden Städte (VOA 27.2.2025). Am 10.2.2025 stellte ein 
UN-Beamter fest, dass die unbeständige Lage in Syrien sehr besorgniserregend ist. Es besteht 
die Gefahr, dass Bestände moderner Waffen in die Hände von Terroristen fallen. Die syrische 
Badiya-Region wird weiterhin als Zentrum für die externe Operationsplanung des IS genutzt 
und ist ein wichtiges Gebiet für dessen Aktivitäten (UN News 10.2.2025). Der Abzug der USA 
würde eine Stärkung des IS bewirken, weil die Gruppierung die Schwäche der neuen syrischen 
Übergangsregierung ausnutzen wird, die nicht in der Lage ist, das gesamte syrische Staats­
gebiet zu kontrollieren. Beamte warnen, dass der Abzug der US-Streitkräfte die SDF alleine 
lassen und die Sicherheit von mehr als 20 Gefängnissen und Flüchtlingslagern bedrohen wird, 
in denen mehr als 50.000 Menschen, darunter etwa 9.000IS-Kämpfer, untergebracht sind. Ohne 
die US-amerikanischen Streitkräfte könnten die SDF die Gefängnisse und Lager aufgeben und 
Tausenden von IS-Kämpfern die Flucht ermöglichen. Der türkische Außenminister Fidan sagte 
Anfang Januar, dass die Türkei bereit sei, die Kontrolle über die Gefängnisse zu übernehmen, in 
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denen IS-Gefangene untergebracht sind (AlHurra 6.2.2025a). In den letzten Jahren, nachdem 
der IS seine letzten städtischen Hochburgen verloren hatte, führten IS-Gruppierungen Hunderte 
von militärischen und sicherheitspolitischen Operationen in Syrien durch, meist in Form von 
Schnellangriffen auf Stellungen iranischer Milizen und Angehörige der ehemaligen syrischen 
Regime-Armee, zusätzlich zu aufeinanderfolgenden Angriffen auf Öltankwagen, die Öllieferun­
gen von den syrischen Jazira-Feldern zu den Raffinerien in Homs und Baniyas transportierten.  
Seit der Ankündigung des Sturzes des Assad-Regimes sind die Angriffe des IS zurückgegangen, 
abgesehen von den üblichen Angriffen in der syrischen Region Jazira und zwei Angriffen in der 
levantinischen Badiya, von denen einer auf das Gasfeld von Sha’er abzielte und ein Todesopfer 
forderte. Dieses relative Verschwinden ist nicht unbedingt von Dauer, sondern wahrscheinlich 
eher vorübergehend und auf mehrere Gründe zurückzuführen, von denen die wichtigsten sind: 
1. fehlende militärische Ziele durch den Abzug der Iranischen Milizen und das Auflösen der 
Syrischen Arabischen Armee (SAA), 2. der Einsatz militärischer Gruppierungen, die der Syri­
schen Freien Armee (SFA) angehörten und mittlerweile dem syrischen Verteidigungsministerium 
unterstellt sind, um das Machtvakuum in der Region zu schließen und wichtige strategische Po­
sitionen insbesondere an der einzigen Verbindungsstraße zwischen Deirez-Zour und Damaskus 
zu übernehmen (AJ 2.3.2025).
Die Sicherheitslage in den verschiedenen Regionen Syriens variiert (VB Amman 9.2.2025). Im 
Folgenden wir die Sicherheitslage je nach Region dargestellt:
Zentralsyrien
Nach dem Sturz des Assad-Regimes und der Machtübernahme islamistischer Gruppen bleibt die 
Sicherheitslage auch in den Küsten- und Zentralregionen Syriens fragil und stark fragmentiert. 
Während einige Gebiete weitgehend unter der Kontrolle der neuen islamistischen Machthaber 
stehen, gibt es weiterhin Widerstand durch lokale Milizen, ehemalige Assad-treue Gruppen und 
ausländische Akteure (VB Amman 9.2.2025). Das syrische Innenministerium hat seine Sicher­
heitsoperationen in verschiedenen Provinzen intensiviert und dabei Elemente des gestürzten 
Assad-Regimes ins Visier genommen, die ihre Bewegungen in einigen Gebieten verstärkt ha­
ben. In mehreren Gebieten, insbesondere in den ländlichen Gebieten von Damaskus, Homs und 
Tartus, fanden groß angelegte Sicherheitsoperationen statt, bei denen eine Reihe von bewaff­
neten Kämpfern festgenommen und andere bei direkten Zusammenstößen neutralisiert wurden. 
Sicherheitsberichte bestätigen, dass diese Gruppierungen die syrische Armee und die Sicher­
heitskräfte ins Visier genommen hatten, um die Sicherheit zu schwächen und Chaos zu stiften. 
Dabei nutzen sie die schwierige geografische Lage einiger Gebiete, um sich zu verstecken und 
ihre Reihen neu zu formieren (AAA 1.3.2025). Damaskus ist unter der Kontrolle islamistischer 
Gruppierungen. Während in einigen Vierteln eine gewisse Stabilität herrscht, sind Anschläge, At­
tentate und gezielte Angriffe rivalisierender Gruppen weiterhin an der Tagesordnung. Israelische 
Luftangriffe auf mutmaßliche Waffenlager oder Stellungen von pro-iranischen Milizen haben 
zugenommen, während in den Außenbezirken einzelne Widerstandszellen gegen die neuen 
Machthaber operieren. IS-Zellen und lokale Widerstandsgruppen greifen regelmäßig Kontroll­
punkte an, was zu einer angespannten Lage führt (VB Amman 9.2.2025). Bei Zusammenstößen 
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zwischen den Streitkräften der neuen Machthaber Syriens und bewaffneten Männern der Min­
derheit der Drusen in der Nähe von Damaskus am 1.3.2025 wurde eine Person getötet und 
neun weitere verletzt, wie ein syrischer Menschenrechtsbeobachter berichtet (FR24 1.3.2025). 
Interne Sicherheitskräfte haben in Begleitung lokaler bewaffneter Gruppen eine Sicherheitskam­
pagne gegen die Wohnhäuser von Offizieren in der Stadt Qatana im Hinterland von Damaskus 
durchgeführt, bei der Dutzende von Bewohnern der Gegend verhaftet und eine Ausgangssper­
re verhängt wurden. Es kam wiederholt zu Hausdurchsuchungen, begleitet von Vandalismus, 
Plünderungen und Verhaftungen einer Reihe von Bewohnern, darunter Männer und Frauen 
(SOHR 28.2.2025a). Im Umland von Damaskus kam es am 27.2.2025 zu Zusammenstößen 
zwischen syrischen Sicherheitskräften und bewaffneten Männern, bei denen es Verletzte gab 
(Shafaq 27.2.2025). Die Zunahme von Gewalt und Kriminalität in den Minderheitengebieten 
Syriens bleibt die größte Herausforderung für die neuen Behörden seit dem Sturz des alten 
Regimes im Dezember 2024. Das Land hat einen Anstieg der Angriffe erlebt, sowohl von Über­
bleibseln des Regimes, deren Interessen nach dem Sturz al-Assads leiden und die versuchen,  
das Land zu destabilisieren, als auch von allgemeinen Straftätern (AAA 1.3.2025). Die ehemals 
von der Assad-Regierung gehaltenen Küstenregionen Latakia und Tartus, die als Hochburgen 
der alawitischen Gemeinschaft galten, sind mittlerweile unter der Kontrolle islamistischer Grup­
pen gefallen. Der Übergang verlief jedoch nicht ohne Widerstand, da lokale alawitische Milizen, 
Überreste regierungstreuer Einheiten und vereinzelt russische Kräfte um ihre Einflusszonen 
kämpften. Während die Küste früher als sicher galt, könnten neue Konflikte zwischen islamisti­
schen Gruppen, Assad-treuen Einheiten und möglicherweise verbleibenden russischen Kräften 
in den kommenden Monaten entstehen (VB Amman 9.2.2025). In der Küstenregion ist die Sicher­
heitslage instabil und durch wiederholte Angriffe an Kontrollpunkten und kriminelle Aktivitäten 
wie Plünderungen, Raubüberfälle und Entführungen, insbesondere in ländlichen Gebieten, ge­
kennzeichnet (UNOCHA 12.2.2025). Die Region Latakia ist strategisch wichtig und beherbergt 
wichtige militärische Einrichtungen, die von der Assad-Regierung genutzt wurden. Russland hat 
hier noch Interessen, insbesondere im Hinblick auf den ehemaligen Militärflughafen Hmeimim. 
Vereinzelt wurden Kämpfe zwischen islamistischen Gruppen und zurückgebliebenen pro-Assad-
Milizen gemeldet (VB Amman 9.2.2025). In den vergangenen zwei Monaten haben ehemalige 
Regimegruppierungen vier Operationen im Nordwesten des Landes durchgeführt, bei denen 
Angehörige der Abteilung für Militäreinsätze getötet und verletzt wurden (AAA 1.3.2025). In Tar­
tus wurde die frühere russische Marinebasis Berichten zufolge von russischen Truppen teilweise 
geräumt, wobei unklar ist, ob sie vollständig aufgegeben wurde. Islamistische Gruppen haben 
die Kontrolle über die Stadt übernommen, aber die Präsenz von Untergrundzellen ehemaliger 
Assad-Anhänger könnte zu weiteren Spannungen führen (VB Amman 9.2.2025). Aufrufe zur Ge­
walt unter ehemaligen Assad-Anhängern haben viele Alawiten dazu veranlasst, in den syrischen 
Küstengouvernements Tartus und Latakia sowie in Homs zu den Waffen gegen die von HTS 
geführten Truppen zu greifen (LWJ 29.1.2025). Bewaffnete Männer auf zwei Motorrädern haben 
eine Polizeistation in der Stadt Savita in der Provinz Tartus angegriffen und Handgranaten ge­
worfen, was zu einem bewaffneten Zusammenstoß zwischen den Angreifern und dem Personal 
der Station führte, bei dem einer der Mitarbeiter der Station verletzt wurde. Unterdessen wurde 
ein junger Zivilist aus dem Hinterland von Tartus durch verirrte Kugeln getötet, als er in einem 
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Auto unterwegs war, berichtet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR 
28.2.2025b). In Homs, Hama und Nordwestsyrien herrscht unterdessen relative Stabilität, ab­
gesehen von einigen Unruhen im ländlichen Homs (UNOCHA 12.2.2025). Die zentrale Region 
Syriens, bestehend aus Homs und Hama, bleibt nach dem Sturz des Regimes eine Zone mit 
unklaren Machtverhältnissen. Die Stadt Homs, die einst ein zentrales Schlachtfeld im syrischen 
Bürgerkrieg war, ist nun ein Gebiet mit sporadischen Kämpfen zwischen islamistischen Gruppen 
und Widerstandsbewegungen, darunter ehemalige regierungstreue Milizen und lokale Stämme. 
Während die islamistischen Machthaber Kontrolle über die Stadt beanspruchen, gibt es Berichte 
über vereinzelte Scharmützel und Anschläge (VB Amman 9.2.2025). Kämpfer der Gruppierung 
Islamischer Staat (IS) haben am 10.12.2024 in der syrischen Region Homs mindestens 54 Men­
schen getötet, die alle ehemalige Mitglieder der Regierung von Bashar al-Assad gewesen sein 
sollen und nach deren Zusammenbruch versucht haben sollen zu fliehen (MEE 10.12.2024). 
Ähnlich wie Homs ist auch Hama von sozialen Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit 
geprägt. Einige ländliche Gebiete außerhalb der Stadt stehen noch unter Einfluss lokaler Grup­
pierungen oder einzelner Widerstandszellen, die sich der neuen Ordnung widersetzen. Die 
humanitäre Lage in beiden Städten bleibt kritisch, da die Infrastruktur stark beschädigt ist und 
viele der ehemaligen staatlichen Versorgungsstrukturen nicht mehr funktionieren. Ar-Raqqa, die 
ehemalige Hauptstadt des IS, bleibt ein Brennpunkt der Unsicherheit. Teile der Region sind nach 
wie vor von lokalen kurdischen Einheiten der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) kontrolliert, 
was die Spannungen zusätzlich erhöht. Nach der Übernahme islamistischer Gruppierungen in 
anderen Teilen des Landes ist die Lage in ar-Raqqa weiterhin angespannt, da sich verschiede­
ne Gruppen um die Kontrolle streiten. IS-Schläferzellen sind weiterhin aktiv und haben in den 
letzten Monaten gezielte Anschläge auf islamistische Sicherheitskräfte und Verwaltungsstruk­
turen verübt. Letztlich bleibt auch die Sicherheitslage in Deir ez-Zour hochgradig instabil. Die 
Region war bereits zuvor ein zentrales Schlachtfeld gegen den IS, und obwohl sich die Macht­
dynamik geändert hat, sind Guerilla-Taktiken, Anschläge und bewaffnete Konflikte weiterhin 
an der Tagesordnung. Die Kontrolle über Deir ez-Zour ist stark fragmentiert, da verschiedene 
islamistische Gruppierungen, die SDF sowie lokale Stammesmilizen um Einfluss kämpfen. Die 
neuen islamistischen Machthaber Syriens haben keine einheitliche Kontrolle über die Region, 
da verschiedene Gruppen um Territorium ringen. HTS und andere Fraktionen versuchen, ihre 
Positionen zu stärken, was zu Zusammenstößen mit lokalen Stämmen und ehemaligen regie­
rungstreuen Milizen führt. Die SDF hält weiterhin einige Gebiete, insbesondere im nördlichen 
und östlichen Teil der Provinz, was die Spannungen mit islamistischen Gruppen und türkisch 
unterstützten Milizen weiter verschärft. Der IS ist weiterhin aktiv und nutzt das Machtvakuum, 
um Schläferzellen zu reaktivieren. In ländlichen Gebieten verübt der IS regelmäßig Anschläge 
auf Sicherheitskräfte, Checkpoints und lokale Stammesführer, die mit den neuen Machthabern 
kooperieren. Die sich verschlechternde Sicherheitslage ermöglicht es dem IS, erneut Rekruten 
anzuwerben, insbesondere unter den wirtschaftlich benachteiligten Stämmen. Deir ez-Zour war 
schon vor dem Sturz al-Assads ein Zentrum für Schmuggel und illegalen Ölhandel, eine Situati­
on, die sich nun weiter verschärft hat. Kriminelle Netzwerke, bewaffnete Stämme und ehemalige 
regierungstreue Gruppen kontrollieren Teile der Ölfelder und Routen für Schmuggelware, was 
zu bewaffneten Auseinandersetzungen um wirtschaftliche Ressourcen führt. Die wirtschaftliche 
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