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an Ordnung in den Städten bemühen (SYRDiplQ1 5.2.2025). Associated Press berichtete am 
16.12.2024, dass Polizeikräfte des Assad-Regimes verschwunden sind und an ihre Stelle Po­
lizeikräfte der Syrischen Heilsregierung (Syrian Salvation Gouvernements - SSG) - der von 
der HTS geführten Regierung, die bis zum Sturz al-Assads in Idlib regierte - getreten waren. 
Sie bearbeiten Fälle von kleineren Diebstählen und Straßenkrawalle (AP 15.12.2024b). Die 
Polizisten der SSG sollen 4.000 Mann stark sein, wobei die Hälfte davon weiterhin in Idlib ope­
riere, während die andere Hälfte in Damaskus und anderen Teilen Syriens für Ordnung sorgen. 
Obwohl manche von ihnen religiöse Symbole tragen, ließen sie andersgläubige Minderheiten 
weitgehend in Ruhe (AP 15.12.2024b).[Weiterführende Informationen zur Behandlung von Min­
derheiten finden sich im Kapitel Ethnische und religiöse Minderheiten - Entwicklungen seit dem 
Sturz des al-Assad-Regimes (seit 8.12.2024) sowie Allgemeine Menschenrechtslage - Entwick­
lungen seit dem Sturz des al-Assad Regimes (seit 8.12.2024).] Die Kräfte, die Syriens neuem 
Machthaber zur Verfügung stehen, sind unzureichend. Die 30.000 Mann starke HTS ist nun über 
das ganze Land verteilt (Economist 5.3.2025). In Damaskus ist in den wichtigsten Bereichen 
nur Militärpersonal der HTS zu sehen, das ein Gefühl der Sicherheit vermittelt und versucht, 
den Verkehr zu regeln – allerdings mit begrenztem Erfolg. Dies ist nicht nur eine Folge der 
begrenzten Kapazitäten der HTS, die nun an ihre Grenzen stoßen, da sie ein ganzes Land und 
nicht nur einen Teil einer Provinz verwalten müssen. Es ist auch ein Symptom für den abrupten 
Zusammenbruch der traditionellen Sicherheitsstrukturen. In den meisten Städten wurden in den 
ersten Tagen nach dem Zusammenbruch des Assad-Regimes Polizeistationen und Gerichte 
geschlossen, und Diebstähle – sowohl von Autos als auch von Häusern – nahmen aufgrund des 
Mangels an neu ausgebildeten Polizisten zu (AGSIW 4.3.2025). Während des Umsturzes am 
8.12.2024 wurden die meisten Polizeistationen in Damaskus von Plünderern verwüstet, wobei 
Ausrüstung und Unterlagen geplündert oder zerstört wurden. Die Polizei gab an, dass die Hälfte 
der etwa 20 Polizeistationen inzwischen wiedereröffnet wurde, aber sie jeweils nur mit zehn 
Beamten besetzt sind, die größtenteils aus Idlib kommen. Zuvor waren es 100 bis 150 Mann 
(REU 23.1.2025). In Damaskus und anderen Orten kam es häufig zu Gewaltausbrüchen, weil 
Polizei und Armee nicht über genügend Personal verfügen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. 
Die Straßen sind oft mit Müll übersät, und anstelle der Polizei regeln Teenager den Verkehr (FT 
25.3.2025). HTS hat sich auf ihre eigenen Einheiten und die ihrer engen Verbündeten verlassen, 
um die vier von Minderheiten dominierten Gouvernements zu sichern. Zu diesen gehören vor 
allem die Einheiten der Allgemeinen Sicherheit (auch: General Security) des Innenministeriums 
der ehemaligen syrischen Heilsregierung (Syrian Salvation Government - SSG). Diese Kräfte 
sind im Wesentlichen schwer bewaffnete Polizisten, die eingesprungen sind, um Unterstützung 
zu leisten, während neue lokale Polizeikräfte noch aufgebaut werden. Die Abteilung für militäri­
sche Operationen hat auch Einheiten im ganzen Land eingesetzt, um die überlastete Allgemeine 
Sicherheit zu unterstützen und weitere Sicherheitslücken zu schließen. DMO-Einheiten führen 
gezielte Razzien gegen bewaffnete Zellen durch, halfen anfangs bei der Überwachung von 
Städten und besetzten zeitweise Kontrollpunkte. Ende Dezember 2024 wurden viele Einheiten 
aus den Küstenstädten abgezogen und auf Kontrollpunkte und Stützpunkte beschränkt, wo sie 
durch wachsende lokale Polizeikräfte ersetzt wurden. Am problematischsten waren die auslän­
dischen Kämpfergruppen innerhalb der Eliteeinheit Rote Brigaden [mehr dazu s. unten Anm.] 
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von DMO und HTS, die viele der Razzien der neuen Regierung anführt (MEI 21.1.2025). Die 
Sicherheitskräfte des alten Regimes wurden aufgelöst. Frühere Versprechen, die Polizei auf 
ihre Posten zurückzurufen, wurden nicht eingehalten. Die Menschen wurden aufgefordert, sich 
erneut auf ihre Stellen zu bewerben, aber das Verfahren ist undurchsichtig und soll Alawiten 
abschrecken. Ash-Shara’ hat sich größtenteils an die Sicherheitskräfte seiner Verwaltung in Idlib 
gewandt, um den Personalmangel auszugleichen. Erfahrene Offiziere des alten Regimes sind 
jetzt Taxifahrer. In diesem Vakuum stellen die örtlichen Gemeinden ihre eigenen Bürgerwehren 
zusammen (Economist 5.3.2025).
Ash-Shara’ versprach, dass die bewaffneten Gruppierungen und Milizen entwaffnet würden (HB 
16.12.2024), und kündigte an, dass die bewaffneten Gruppierungen aufgelöst und die Kämpfer 
ausgebildet werden, um in die Reihen des Verteidigungsministeriums einzutreten. Sie werden 
dem Gesetz unterworfen sein (DW 17.12.2024). Seit Jänner 2025 haben die Interimsministerien 
für Verteidigung und Inneres zügig daran gearbeitet, alle bewaffneten Gruppen unter einer einzi­
gen, mit dem Staat verbundenen Armee und Polizei zu vereinen. Für diesen Prozess wurde der 
Oberste Ausschuss für die Regulierung der Streitkräfte eingerichtet, der Waffen, Technologie, 
Militärstützpunkte und Personal überwachen soll. Ein Ausschuss von Offizieren entwirft derzeit 
die Struktur der neuen syrischen Armee. Die Regierung hat klargestellt, dass alle militärischen 
Fraktionen aufgelöst und in staatliche Institutionen integriert werden (TNA 3.2.2025). Der Pro­
zess der Bildung einer neuen Armee für Syrien wird auf der Vereinigung mehrerer bewaffneter 
Gruppierungen beruhen, die über das ganze Land verteilt sind. Einige dieser Gruppierungen 
waren in Nord- und Westsyrien aktiv, während andere ihren Einfluss auf Südsyrien konzentriert 
haben, wie die Achte Brigade unter der Führung des ehemaligen Oppositionskommandeurs 
Ahmad al-’Awda oder andere Formationen, die in der drusischen Mehrheitsprovinz Suweida 
eingesetzt werden. Diese Formationen, die sich in der nächsten Phase zu einer einzigen Ar­
mee vereinigen sollen, sind jedoch über ihre Visionen und Ziele sowie darüber, woher sie Un­
terstützung erhalten, zerstritten (AlHurra 12.2.2025). Die HTS verhandelte mit Einheiten der 
aufgelösten Syrischen Arabischen Armee (SAA) über die Zusammenlegung und Integration in 
eine neue syrische Armee (ISW 16.12.2024).Der neue syrische Verteidigungsminister Murhaf 
Abu Qasra kündigte am 6.1.2025 den Beginn von Sitzungen mit militärischen Gruppierungen 
an, um Schritte für deren Integration in das Verteidigungsministerium zu entwickeln. Die zwei 
größten drusischen Fraktionen aus der südlichen syrischen Provinz Suweida haben daraufhin 
ihre Bereitschaft erklärt, sich der neuen syrischen Armee anzuschließen (AlHadath 7.1.2025). 
Die richtungsweisende Entscheidung, die bewaffneten Gruppierungen unter einer einzigen na­
tionalen Armee zusammenzufassen, wurde während eines hochrangigen Treffens in Damaskus 
formalisiert. Die neu vereinte Truppe wird dem Verteidigungsministerium unterstellt sein und 
darauf abzielen, die militärische Führung zu zentralisieren und die Ordnung wiederherzustellen. 
Das Abkommen umfasst nicht alle Fraktionen. Gruppierungen, die in südlichen Regionen wie 
Dar’aa, Quneitra und Suweida operieren, sowie in at-Tanf stationierte, von den USA ausgebilde­
te Truppen bleiben außerhalb des Geltungsbereichs. Auch diekurdisch dominierten SDF fallen 
nicht unter das Abkommen. Pläne für eine umfassendere Integration sollen nach dem Ende 
der Amtszeit der Übergangsregierung im März umgesetzt werden (TR-Today 8.1.2025). Dem 
syrischen Verteidigungsminister zufolge waren die bewaffneten Gruppen bereit, sich der neuen 
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Militärstruktur anzuschließen. Das syrische Verteidigungsministerium berichtete, dass die neue 
syrische Regierung mit Vertretern von mehr als 60 bewaffneten Gruppierungen zusammenge­
troffen sei, die sich bereit erklärt hätten, sich in das neue Verteidigungsministerium zu integrieren. 
Es wurde ein Ausschuss eingerichtet, um eine einheitliche Datenbank der Streitkräfte zu er­
stellen, die Informationen über die Humanressourcen (Offiziere, Unteroffiziere, Soldaten und 
akademisches Personal) und über militärische Vermögenswerte (Hauptquartiere, Technologie 
und Waffen) enthalten soll. Die Informationen würden der Führung des Verteidigungsministe­
riums vorgelegt, gefolgt von Treffen mit den bewaffneten Organisationen, um die Struktur der 
Sicherheitskräfte festzulegen und Kommandeure zu ernennen (MAITIC 23.1.2025). Die Be­
wegung der syrischen Oppositionsfraktionen gegen Assad war schon immer zersplittert, und 
es gibt eine lange Geschichte von gescheiterten Vereinigungsprojekten, sowohl im Norden als 
auch im Süden des Landes. Nach dem Sturz von al-Assad hat sich die Lage geändert, aber die 
Probleme sind nicht völlig verschwunden (AlHurra 12.2.2025). Der Übergangsregierung ist es 
gelungen, von bewaffneten Gruppen im ganzen Land (mit Ausnahme von Suweida) vorsichtige 
Zugeständnisse zu erwirken. Die Bildung einer Süddivisiondeutet darauf hin, dass sie an einer 
vorübergehenden Lösung gegenüber dem geschäftsführenden Verteidigungsministerium inter­
essiert ist: Bisher scheinen nicht zu HTS gehörende bewaffnete Gruppen bereit zu sein, mit dem 
Ministerium zusammenzuarbeiten, ohne jedoch ihre Organisationsstrukturen und geografischen 
Einflusszonen aufzugeben oder sich entwaffnen zu lassen. Tatsächlich werden die Brigaden 
der Süddivision die Spaltungen, die den Süden seit Jahren prägen – zwischen dem östlichen 
und westlichen Dara’a, zwischen Dara’a und Suweida und zwischen konkurrierenden Gruppie­
rungen untereinander – aufrechterhalten (Etana 22.2.2025). Obwohl ash-Shara’ Fortschritte bei 
der Bildung eines Verteidigungsministeriums nach al-Assad unter der Kontrolle der von HTS 
geführten Behörden in Damaskus signalisiert hat, gibt es über Erklärungen gegenüber den Me­
dien und Diplomatenbesuchen hinaus kaum Anzeichen für praktische Fortschritte. Da es keinen 
transparenten Plan für die Bildung eines neuen Verteidigungsministeriums gibt, haben ehemali­
ge Oppositionsfraktionen ihre Waffen nicht abgegeben (Etana 10.1.2025). Übergangspräsident 
ash-Shara’ und Verteidigungsminister Abu Qasra haben sich noch nicht mit den Einzelheiten 
befasst, wie diese Armee von innen aussehen wird und ob das neue syrische Verteidigungsmi­
nisterium in der Lage ist, eine vollständige Harmonie zwischen den Fraktionen und Kämpfern 
zu erreichen (AlHurra 12.2.2025). [Informationen zur neuen syrischen Armee finden sich auch 
im Kapitel Wehr- und Reservedienst - Entwicklungen seit dem Sturz des al-Assad-Regimes 
(seit 8.12.2024). Informationen zur Eingliederung der kurdisch geführten Syrischen Demokrati­
schen Kräfte (Syrian Democratic Forces - SDF) finden sich im UnterkapitelSicherheitsbehörden 
- Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024) / Sicherheitsbehörden in 
den Gebieten unter der Kontrolle der kurdisch dominierten SDF - Demokratische Autonome 
Administration von Nord- und Ostsyrien (DAANES) Anm.]
Am 29.1.2025 wurde die Auflösung bewaffneter Gruppierungen in Syrien bekannt gegeben, 
darunter auch die HTS (Sky News 31.1.2025). Einem Journalisten von Sky News zufolge sind 
viele Gruppierungen, die HTS unterstützten, bereits Teil der Allgemeinen Sicherheit (General 
Security Force) geworden und tragen alle einheitliche schwarze Uniformen und Kampfanzü­
ge (Sky News 13.2.2025). Die General Security war die wichtigste Polizeitruppe der HTS im 
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Nordwesten Syriens und ist nun zur Gendarmerie der Übergangsregierung in ganz Syrien ge­
worden, um das Sicherheitsvakuum nach dem Sturz des Regimes zu füllen (ISW 16.4.2025). 
Bereits am 28.1.2025 wurde berichtet, dass sich die der al-Qaida nahestehende Gruppierung 
Hurras ad-Din aufgelöst hatte. 2018 geriet die Gruppierung mit der HTS in Konflikt, nachdem 
sich Letztere von der al-Qaida losgesagt und ihren Namen geändert hatte (Araby 28.1.2025). Die 
verschiedenen Gruppierungen in Südsyrien, darunter die von Russland unterstützte 8. Brigade 
in Dara’a und drusische Milizen in Suweida, haben bestimmte Bedingungen für den Beitritt zu 
einer nationalen Armee festgelegt. Dazu gehören die Einrichtung einer wirklich repräsentativen 
Regierung, eine neue Verfassung und ein nicht konfessionsgebundenes Militär. Diese Forde­
rungen unterstreichen das tief sitzende Misstrauen gegenüber einer zentralisierten Autorität und 
den Wunsch nach lokaler Autonomie, was die Aufgabe der Armeevereinigung weiter erschwert 
(DNewsEgy 3.2.2025). Bisher ist es gelungen, die von der Türkei unterstützten Gruppierun­
gen in den nördlichen Teilen Syriens aufzulösen (NLM 25.2.2025). Militärangehörige, darunter 
hochrangige Offiziere, sagten, dass einige Oppositionsfraktionen weiterhin in den Formationen 
operieren, die sie vor dem Sturz des ehemaligen Präsidenten Bashar al-Assad im Dezember 
genutzt haben, während gleichzeitig eine schrittweise Übergabe an Brigaden unter der Führung 
von Damaskus stattfindet, um eine neue Armee aufzubauen (National 21.2.2025).
Für das Innenministerium wird ein Kader vorbereitet, der eine spezielle Ausbildung erhalten soll, 
um seine Aufgaben im Rahmen eines Plans zur Gewährleistung einer sicheren Gesellschaft 
zu übernehmen (Araby 16.12.2024). Am 10.1.2025 gab das Innenministerium bekannt, dass 
der Eintritt in die Polizei und die Allgemeine Sicherheit durch die Einschreibung in die Poli­
zeihochschule möglich sei. Die Kurse erstreckten sich auf fast alle syrischen Gouvernements, 
angeführt von Damaskus und seinem Umland, Homs, Tartus, Idlib, Suweida und Deir ez-Zour. 
In der Meldung hieß es, dass die Bewerber mindestens 20 sein müssen und höchstens 30 
Jahre alt sein dürfen, mindestens einen Highschool-Abschluss oder einen gleichwertigen Ab­
schluss haben müssen. Sie müssen die vorgeschriebenen Kurse bestehen, nicht wegen eines 
Verbrechens oder einer Straftat verurteilt worden sein, bei guter Gesundheit und körperlicher 
Fitness und mindestens 168 cm groß sein (Syria TV 21.2.2025). Mehr als 200.000 Menschen 
haben sich für einen neuen Polizeidienst angemeldet, der derzeit aufgebaut wird, sagte der 
Kursleiter an der Polizeiakademie in Damaskus. Polizisten, die vor Assads Sturz zu den Rebel­
len übergelaufen sind, können sich für die neue Truppe bewerben. Diejenigen, die dies nicht 
getan haben, wurden aufgefordert, einen „ Versöhnungsprozess“ zu durchlaufen, einschließlich 
der Unterzeichnung eines Dokuments, in dem sie den Regimewechsel akzeptieren, und der Ab­
gabe ihrer Waffe. Es ist noch nicht klar, ob sie sich der neuen Truppe anschließen dürfen (REU 
23.1.2025). [Weitere Informationen zum Versöhnungsprozess finden sich in den Kapitel Rechts­
schutz / Justizwesen - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024) und 
Wehr- und Reservedienst - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024).] 
Das Innenministerium änderte die Bedingungen für die Aufnahme von Mitgliedern des Sicher­
heits- und Polizeidienstes. Darunter sind eine Altersgrenze von 30 Jahren anstelle von zuvor 26 
Jahren und Lockerungen bei den Anforderungen an die körperliche Gesundheit und Fitness. Die 
Ausbildung dauert 21 Tage. Unter dem Assad-Regime betrug die Ausbildungszeit neun Monate 
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(Tayyar 31.1.2025). Reuters hingegen berichtet von zehn Tagen Unterricht in Waffenhandha­
bung und islamischen Recht. Wenn sich die Sicherheitslage verbessert, soll die Ausbildung auf 
neun Monate verlängert werden, wobei ein von den Rebellen in Idlib eingeführtes System ver­
wendet wird (REU 23.1.2025). Die allgemeine Landschaft des neuen Sicherheitsapparats weist 
deutliche Veränderungen auf, vor allem in Bezug auf die islamistische Färbung, die mit einigen 
Details einhergeht, wie die lauten Takbir-Rufe [„Allahu Akbar“-Rufe Anm.] bei den Abschlussfei­
ern, nachdem die Freiwilligen die Scharia- und Militärtrainingskurse absolviert haben, und die 
Abschlussreden der Veranstaltung, die sich auf die islamischen Lehren und die Notwendigkeit 
konzentrieren, „ im Einklang mit Gottes Gesetz“ zu handeln (Tayyar 31.1.2025). Reuters zitiert 
Quellen, wonach die islamische Lehre dazu dienen soll, der neuen syrischen Polizei Moral zu 
vermitteln. Mitglieder der HTS-Polizeieinheit in Idlib sind nach Damaskus gereist, um Polizei­
beamte zu rekrutieren. Die HTS-Polizei hat den Bewerbern eine Reihe von Fragen zu ihrem 
Glauben gestellt und die Ausbildung der neuen Rekruten konzentriert sich auf das Scharia-Recht 
(REU 23.1.2025).
Am 16.4.2025 kündigte das Innenministerium an, dass es einen Beamten ernennen werde, der 
sowohl die Kräfte der Allgemeinen Sicherheit als auch die Polizeikommandos in jeder Provinz 
beaufsichtigen solle, um so die Kontrolle über beide Kräfte zu zentralisieren (ISW 16.4.2025).
Langfristig werden Syriens Bemühungen zur Reform seines Militärs mit enormen Herausfor­
derungen beim Wiederaufbau seines Waffenarsenals und seiner Infrastruktur konfrontiert sein,  
insbesondere nach der weitreichenden Zerstörung durch israelische Luftangriffe im Dezember 
2024. Diese Angriffe galten über 100 Luftverteidigungsbatterien, Radarsystemen und Geheim­
dienstbasen, wodurch ein Großteil des syrischen Arsenals unbrauchbar wurde. Berichten zu­
folge führte Israel in acht Tagen über 600 Angriffe durch und zerstörte dabei etwa 80 % der 
strategischen Waffen Syriens. Die syrische Luftwaffe, die Berichten zufolge Anfang 2024 über 
184 einsatzfähige Flugzeuge verfügte, verfügt nun nur noch über eine Handvoll übergebliebe­
ner – wenn auch einsatzfähiger – Flugzeuge. Dasselbe gilt für die Hunderte von Fahrzeugen 
und Ausrüstungsgegenständen – darunter Kampfpanzer, Schützenpanzer, Langstrecken-Mehr­
fachraketenwerfer und SAM-Systeme – welche die Rebellen von der sich zurückziehenden 
Syrischen Arabischen Armee (Syrian Arab Army - SAA) erbeutet haben, deren Schicksal un­
bekannt ist. Schätzungsweise 15 Marineschiffe wurden bei Angriffen auf Minaa el-Beida und 
Latakia zerstört, Tartus wurde jedoch verschont, um russische Streitkräfte nicht zu treffen. Der 
Wiederaufbau des syrischen Militärs – insbesondere der Luftwaffe und der Luftverteidigungs­
netze, einschließlich Abfangjäger-Vorräte, Ersatzteile und Ausbildung der Besatzungen – wird 
Jahre dauern und Milliarden Dollar kosten, und das zu einer Zeit, in der die staatlichen Kassen 
fast leer sind (TNA 3.2.2025). Ash-Shara’ kündigte einen Plan an, für den Import moderner 
militärischer Fahrzeuge, die für die Sicherheitsdienste in allen Provinzen geeignet sein sollen 
(Araby 16.12.2024).
Die ehemaligen militärischen Geheimdienste Syriens waren für ihre Unterdrückung berüchtigt. 
In der neuen Struktur werden Anstrengungen unternommen, um ein Nachrichtensystem von 
Grund auf neu aufzubauen, das frei von den Altlasten des vorherigen Regimes ist (TR-Today 
8.1.2025). Das syrische Generalkommando hat die Ernennung von Anas Hassan Khattab zum 
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Leiter des allgemeinen Nachrichtendienstes bekannt gegeben. Khattab übernahm Anfang 2014 
die Position des administrativen Emirs der Jabhat an-Nusra, nachdem er Ende 2013 einer der 
Anführer der Gruppe und allgemeiner administrativer Emir gewesen war. Nach Angaben des 
Sicherheitsrats wurde Khattab am 23.9.2014 gemäß den Ziffern 2 und 4 der Resolution 2161 
(2014) auf die Sanktionsliste gesetzt, weil er mit al-Qa’ida in Verbindung stand, weil er „ an der 
Finanzierung, Planung, Erleichterung, Vorbereitung, Begehung, Beteiligung oder Unterstützung 
der Handlungen und Aktivitäten der Jabhat an-Nusra beteiligt war“ und weil er „ die Handlun­
gen und Aktivitäten der Jabhat an-Nusra in irgendeiner anderen Form unterstützt hat“ (BBC 
26.12.2024). Quellen bestätigten gegenüber Al Jazeera die Ernennung von Generalmajor ’Ali 
Nour ad-Din an-Na’san zum neuen syrischen Generalstabschef. Lokalen syrischen Plattformen 
zufolge war an-Na’san ein militärischer Befehlshaber von Hay’at Tahrir ash-Sham (HTS) (AJ 
9.1.2025b). Ende Dezember 2024 wurden von der neuen Regierung Kämpfer in Führungspo­
sitionen ernannt. Unter den 50 neuen militärischen Ernennungen waren sechs ausländische 
Kämpfer im Rang eines Brigadegenerals und eines Obersts, darunter zwei Araber. Die Ernen­
nungen sind Teil einer umfassenderen Kampagne von ash-Shara’ zur Umstrukturierung der 
Neuen Syrischen Armee, die Persönlichkeiten mit unterschiedlichem Hintergrund und unter­
schiedlicher Nationalität umfasst (Sky News 30.12.2024).
Der Kreml teilte Mitte des Monats Dezember 2024 mit, dass das Schicksal der russischen Mili­
tärbasen in Syrien noch immer diskutiert werde und dass die Kontakte mit syrischen Beamten 
fortgesetzt würden (AJ 28.12.2024b). [Weitere Informationen zum russischen Engagement fin­
den sich im Kapitel Sicherheitsbehörden - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes 
(seit 8.12.2024) / Ausländische Unterstützung bzw. Einmischung (Entwicklungen seit dem Sturz 
des al-Assad-Regimes (seit 8.12.2024)).]
Die bewaffnete Landschaft Syriens besteht aus einem komplexen Geflecht von über 60 Fraktio­
nen, von denen jede ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Loyalitäten und ihre eigene Agenda 
hat. Mehr als die Hälfte sind der Syrischen Nationalen Armee (Syrian National Army - SNA) 
angeschlossen. Andere Fraktionen agieren unabhängig oder innerhalb kleinerer Allianzen, mit 
Ideologien, die von säkular bis islamistisch reichen, und Finanzierungsquellen, die verschiedene 
regionale und internationale Akteure umfassen. Dieses Flickwerk an Macht stellt ein erhebliches 
Hindernis für die Schaffung einer einheitlichen nationalen Armee dar (DNewsEgy 3.2.2025). Ob­
wohl die Kämpfer nominell unter der Schirmherrschaft der neuen syrischen Regierung stehen, 
gibt es nach wie vor Milizen, von denen einige in Menschenrechtsverletzungen verwickelt waren 
und relativ undiszipliniert sind (Guardian 9.3.2025). Die Kernkräfte der Gruppierung, die die 
neue Regierung anführt, HTS, sind bekanntermaßen weitaus disziplinierter als andere Akteure, 
was auf jahrelanger Beobachtung ihrer Aktivitäten in der Provinz Idlib und während des Sturzes 
von al-Assad beruht. Dennoch waren auch einige HTS-Kräfte an den Massakern im März 2025 
in der syrischen Küstenregion beteiligt. Darüber hinaus trägt die neue Regierung weiterhin die 
Verantwortung für alle Tötungen, die von Gruppen unter ihrem formellen Kommando, einschließ­
lich der SNA, begangen wurden. Ihre Unfähigkeit, diese Verbrechen zu verhindern, verdeutlicht, 
dass sie über Gebiete und Fraktionen außerhalb ihrer traditionellen Basis nach wie vor nur be­
grenzt befehligen und kontrollieren kann. Nachdem Berichte über Massaker aufgetaucht waren, 
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gab das Innenministerium eine doppelte Erklärung ab, in der es die Zivilbevölkerung aufforderte, 
sich nicht einzumischen und die Reaktion der Regierung zu überlassen, und allen regierungs­
freundlichen Kräften befahl, sich an die Verfahren zu halten, die während der Offensive zum 
Sturz des Assad-Regimes angewendet wurden, nämlich keine Zivilisten ins Visier zu nehmen. 
Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch bereits zahlreiche Morde verübt worden, und die Erklärung 
enthielt keinen Hinweis auf den notwendigen Prozess der Rechenschaftspflicht, der auf sol­
che Vorfälle folgen muss, um weitere Vergeltungsmaßnahmen und Gräueltaten zu verhindern 
(TWI 10.3.2025). [Details zu den Vorfällen im März 2025 finden sich im Kapitel Sicherheitslage - 
Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024).] In den Reihen der neuen 
syrischen Armee finden sich auch islamistische Kämpfer aus anderen arabischen Staaten, Zen­
tralasien und dem Kaukasus (Standard 9.3.2025). Es gibt große Probleme bei der Integration 
der Gruppierungen, die bereits unter dem Verteidigungsministerium zusammengelegt wurden. 
Zu nennen ist hier der Top-Down-Ansatz, bei dem die Priorität auf Loyalität statt auf Leistung ge­
legt wird. Es gelingt nicht die ideologischen und klassenbasierten Unterschiede zwischen – und 
innerhalb – der Gruppierungen, die jetzt unter dem Kommando ash-Shara’s stehen, abzumildern 
(NLM 25.2.2025).
Hay’at Tahrir ash-Sham (HTS)
Die Hay’at Tahrir ash-Sham (HTS) [zu Deutsch: Komitee zur Befreiung der Levante Anm.] ist die 
stärkste Gruppierung in Syrien (Asharq 9.12.2024). Ihre Mannstärke wird auf 43.000 geschätzt. 
Die Hälfte dieser Gruppierungen ist nach der Rückeroberung in ihren ursprünglichen Gebieten 
geblieben, insbesondere in den Gebieten im Norden von Hama, im Süden von Idlib und im 
Westen und Süden von Aleppo (Quds 11.1.2025). Sie entstand aus dem Zusammenschluss von 
fünfGruppierungen, u. a. der Jabhat Fatah ash-Sham, Liwa’ al-Haqq, Jabhat Ansar ad-Din und 
Jaysh as-Sunna und wurde später von mehreren Bataillonen, Brigaden und Einzelpersonen un­
terstützt (AJ 3.12.2024). Die HTS versuchte ihren militärischen Flügel durch die Einrichtung eines 
gemeinsamen Einsatzraums namens „ Shahba Community“ in Zusammenarbeit mit bewaffneten 
Gruppierungen, darunter Ahrar ash-Sham, die Nour ad-Din-Zenki-Bewegung und die „ 50. Divi­
sion“ zu stärken (UNSC 22.7.2024). 2019 wurde der Operationsraum Fatah al-Mubin gegründet. 
Dieser war für die Koordinierung und Abteilung für militärische Operationen in Nordsyrien in 
Idlib und den ländlichen Gebieten von Aleppo, Latakia und Hama verantwortlich. Mitte 2020 
schränkte die Hay’at Tahrir ash-Sham alle militärischen Operationen auf den Operationsraum 
Fatah al-Mubin ein und untersagte die Bildung jeglicher sonstiger militärischer Gruppierungen 
oder Operationsräume in den von ihr kontrollierten Gebieten. 2023 verkündete die HTS eine 
neue Struktur für die militärischen Kräfte in ihren Gebieten an (AJ 3.12.2024). Mitglieder der 
HTS sind nicht nur Syrer, sondern sie umfasst mehrere Nationen (Asharq 8.12.2024). Sie ist in 
sechs Brigaden, Spezialeinheiten und Elitetruppen unterteilt, die als Rote Brigaden bekannt sind 
(Quds 11.1.2025) bzw. als Rote Bänder, und welche Berichten zufolge dank ihrer Fähigkeiten 
in Bezug auf Ausbildung, Bewaffnung und die Fähigkeit, die Frontlinien zu durchdringen, in 
der Lage waren, mehrere Kampfhandlungen gegen Assads Streitkräfte zu gewinnen (Asharq 
9.12.2024). Die Anzahl der Mitglieder dieser Eliteeinheit ist nicht bekannt, sie soll Berichten 
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zufolge aber aus Hunderten von HTS-Mitgliedern bestehen (Asharq 8.12.2024), die Ingham­
asiyin genannt werden (AJ 5.12.2024) und von denen einige zu den ideologisch extremsten 
und kampferfahrendsten Elementen der Rebellenkoalition gehören (Guardian 8.12.2024). Auf 
ihren Köpfen tragen sie rote Bänder. Die Einheit, die 2018 gegründet wurde, hat einen hohen 
Ausbildungsstand (AJ 5.12.2024) und verfügt über Spezialwaffen (AlMayadeen 5.12.2024). Da­
neben gehören auch Gruppen von Scharfschützen zu dieser Eliteeinheit (Asharq 8.12.2024). 
Auch HTS-Anführer Ahmed ash-Shara’ tauchte in einem Video 2020 mit rotem Band am Kopf 
auf (AlMayadeen 5.12.2024). Die HTS war es, die die Operation „Abschreckung der Aggression“
im November und Dezember 2024 anführte (Asharq 9.12.2024).
Ash-Shara’ kündigte gegenüber al-’Arabiya und al-Hadath an, dass sich seine Gruppierung 
bald auflösen wird (Arabiya 6.1.2025b). Am 29.1.2025 wurde die Auflösung der HTS bekannt 
gegeben (Sky News 31.1.2025).
Andere Gruppierungen
An der Operation „Abschreckung der Aggression“ nahmen noch weitere Gruppierungen teil, die 
teilweise mit der ehemaligen Freien Syrischen Armee (Free Syrian Army - FSA) verbunden 
sind. Manche dieser Gruppierungen gehörten zur Nationalen Befreiungsfront (National Libe­
ration Front - NLF), wie die Jabhat Tahrir as-Souriya und Jaysh Idlib al-Hurr (AJ 3.12.2024). 
Einige Gruppierungen werden von der Türkei ausgebildet und unterstützt. Darunter sind die 
Sultan Murad Division, die Sultan Suleiman Shah Division, die Hamza Division, Jaysh al-Islam 
und die Jabhat ash-Shamiya  (Asharq 9.12.2024). Die NLF ist weitgehend für die Kontrolle in 
Idlib zuständig, während ein Großteil der militärischen Präsenz in die Schlüsselgebiete Alep­
po, Homs, Damaskus, Latakia und Tartus abgezogen wurde. Die NLF koordiniert sich mit den 
örtlichen Sicherheitskräften. Aufgrund ihrer Mannstärke ist sie stark von verbündeten Gruppie­
rungen abhängig (Etana 17.1.2025). Auch in Dara’a, im Süden Syriens, gibt es viele bewaffnete 
Gruppierungen, insbesondere Gruppierungen unter dem Banner der ehemaligen FSA (Asharq 
9.12.2024).
Syrische Nationale Armee (Syrian National Army - SNA)
Mehr als die Hälfte der über 60 in Syrien bestehenden bewaffneten Gruppierungen gehört zur 
von der Türkei unterstützten Syrian National Army. Ihre Stärke beträgt mindestens 80.000 Mann 
und ihre Hauptaufgabe ist die Bekämpfung der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen 
Kräfte (Syrian Democratic Forces - SDF) (DNewsEgy 3.2.2025). Die Jabhat ash-Shamiya, die 
Bewegung Nour ad-Din-Zenki, die islamische Bewegung Ahrar ash-Sham im nördlichen Um­
land von Aleppo und die Gruppe ash-Shahba beteiligten sich an den Vorbereitungen für die 
Operation „Abschreckung der Aggression“ im Sommer 2024, während die übrigen Fraktionen 
auf direkte Anweisungen aus Ankara warteten, wie die Nationale Befreiungsfront in Idlib, die 
Tausende von Kämpfern aus allen Untergruppierungen der Abteilung für militärische Operatio­
nen zur Verfügung stellte (Quds 11.1.2025). Sie könnte ca. 50.000 Kämpfer umfassen. Die SNA 
steht grundsätzlich in Konkurrenz mit der HTS. Ihre Anführer haben erklärt, dass sie schwere 
Waffen abgeben würde im Gegenzug für hohe Funktionen in der neuen syrischen Armee. Ihre 
Kleinfeuerwaffen werden sie behalten. Manche Anführer möchten ihr Einkommen, das sie durch 
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Schmuggel über die türkisch-syrische Grenze erhalten, nicht aufgeben (Economist 14.1.2025).  
Im Widerspruch dazu wird die  HTS von der von Ankara unterstützten Nationalen Befreiungs­
front (National Liberation Front - NLF) unterstützt, die von Oberst Fadlallah al-Hajji angeführt 
wird, dem militärischen Befehlshaber der Faylaq ash-Sham und gleichzeitig stellvertretenden 
Verteidigungsminister in der Übergangsregierung (Quds 11.1.2025). Die NLF schloss sich im 
Oktober 2019 der SNA an (MEE 7.12.2024).
Die Suleiman Shah Division (auch: al-Amshat) wird von Mohammad Hussein al-Jassim, bekannt 
als Abu Amsha, angeführt, einer umstrittenen Figur, die sich schweren Vorwürfen von Menschen­
rechtsverletzungen ausgesetzt sieht. Seine Truppen haben ihren Sitz in Sheikh al-Hadid in ’Afrin 
und erstrecken sich auf Teile des nördlichen Landesteils von Aleppo. Die Hamza-Division (auch: 
Hamzat) kontrolliert al-Bab, Jarablus und ’Afrin und steht unter dem Kommando von Saif Bolad 
(Abu Bakr), einem prominenten Führer der von der Türkei unterstützten SNA. Im Jahr 2023 
verhängte das US-Finanzministerium direkte Sanktionen gegen die beiden Fraktionen und be­
schuldigte sie, in den von ihnen kontrollierten Gebieten „ Kriegsverbrechen und weitverbreitete 
Menschenrechtsverletzungen“ zu begehen. Menschenrechtsberichten zufolge waren diese von 
der Türkei unterstützten Gruppierungen an „ systematischen ethnischen Säuberungsaktionen“
und groß angelegten „ Massakern“ gegen Zivilisten in Banias, Tartus und Latakia beteiligt, bei 
denen Hunderte von Menschen, darunter auch Frauen und Kinder, getötet wurden (LebDeb 
10.3.2025).
Die syrischen Sicherheitskräfte forderten Anfang März 2025 nach Zusammenstößen mit Anhän­
gern des Assad-Regimes eine allgemeine Mobilisierung über die bereits in der Küstenregion 
stationierten Einheiten hinaus an. Drei von den USA sanktionierte Milizen der von der Türkei 
unterstützten SNA folgten diesem Aufruf: Jaish ash-Sharqiya, Sultan Suleiman Shah und die 
Hamza-Division. Sie wurden zuvor wegen Menschenrechtsverletzungen an Kurden im Nord­
westen Syriens angeklagt. An den Kämpfen waren auch ausländische Dschihad-Kämpfer der 
von den USA benannten Gruppe Ansar al-Tawhid und lokale syrische Zivilisten beteiligt, die 
die Kriegsverbrechen des Regimes rächen wollten. Die meisten lokalen Berichte deuten darauf 
hin, dass die überwiegende Zahl der von Regierungstruppen verursachten zivilen Todesfälle 
Anfang März 2025 in der Küstenregion von einer Mischung aus SNA-Fraktionen, ausländischen 
Kämpfern und zufälligen Zivilisten begangen wurde (TWI 10.3.2025). [Details zu den Vorfällen 
Anfang März 2025 in der Küstenregion sind dem Kapitel Sicherheitslage - Entwicklungen seit 
dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024) zu entnehmen.]
Alle Gruppierungen der Syrischen Nationalen Armee sind an der Operation „ Morgenröte der 
Freiheit“ gegen die Syrischen Demokratischen Kräfte (Syrian Democratic Forces - SDF) beteiligt 
(Quds 11.1.2025).
Fahim ’Issa, einer der prominentesten Militärkommandeure in Nordsyrien, sagte, dass die Frak­
tionen der SNA derzeit nicht bereit sind, sich zusammenzuschließen, weil sie sich in den Kämp­
fen gegen die SDF mit türkischer Unterstützung engagieren, was im Gegensatz zu ash-Shara’s 
Ansatz steht, die Angelegenheit mit den kurdischen Kämpfern zu regeln (Quds 11.1.2025).
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Die Motivationen der Kämpfer in der SNA sind alles andere als einheitlich. In Interviews wurden 
drei Hauptmotive im gesamten Korps der SNA hervorgehoben: Erstens sind die Kämpfer von 
Loyalität und Stammesverbundenheit angetrieben und verlassen sich auf verwandtschaftliche 
Bindungen und das Vertrauen in die lokale Führung. Zweitens werden sie eher durch wirtschaft­
liche Faktoren motiviert, wobei viele von ihnen im Schmuggel und in der Kontrolle des lokalen 
Marktes tätig sind. Drittens sind einige Kämpfer, insbesondere an der Levante-Front, ideologisch 
motiviert und vertreten revolutionäre Ideale und umfassendere Visionen des gesellschaftlichen 
Wandels (NLM 25.2.2025).
Syrische Freie Arme (Syrian Free Army - SFA)
Die Syrische Freie Armee (Syrian Free Army - SFA) [nicht zu verwechseln mit der mittlerweile 
aufgelösten Freien Syrischen Armee (Free Syrian Army - FSA) Anm.] ist eine von den USA un­
terstützte und ausgebildete Einheit von mehreren Hundert Mann, die in Südsyrien an einem Ort 
namens at-Tanf aktiv ist. Viele Jahre lang war die Einheit vom Großteil Syriens abgeschnitten, da 
sie nur in einem kleinen Gebiet um die Garnison patrouillieren konnte, in dem sich US-Soldaten 
aufhielten. Ihr Anführer ist Oberst Salem Turki al-’Antri. Die Syrische Freie Armee entstand aus 
der erstarkenden Rolle der USA in Syrien, deren Präsenz bis ins Jahr 2015 zurückreicht. Die USA 
unterstützten die hauptsächlich kurdischen Demokratischen Kräfte Syriens (Syrian Democratic 
Forces - SDF) im Osten Syriens erheblich. In at-Tanf jedoch, wo die USA einen Stützpunkt in der 
Nähe einer alten Landwirtschaftsschule errichteten, schlossen sich die USA mit den Maghawir 
ath-Thawra (MAT) zusammen, die sich aus syrischen Arabern zusammensetzten, die gegen das 
Assad-Regime waren. Die MAT, aus der später die Syrische Freie Armee hervorging, hatte im 
Jahr 2018 etwa 300 Mann. Die Rolle der Gruppe sollte darin bestehen, den Islamischen Staat 
im Rahmen der umfassenderen Anti-IS-Mission der USA in Syrien zu bekämpfen. Im Laufe der 
Zeit bildeten die USA die Syrische Freie Armee in Schießkunst, Taktik für kleine Einheiten und 
dem Einsatz leichter Fahrzeuge für Patrouillen aus. Die Truppen der SFA konzentrieren sich 
weiterhin auf lokale Aufgaben, wie die mobile medizinische Klinik und die Unterstützung der 
verbliebenen Vertriebenen in Rukban. Sie haben auch Minenräumaktionen durchgeführt. Einige 
Mitglieder der Syrischen Freien Armee stammen aus Gebieten in der Nähe von Palmyra, etwa 
120 Kilometer nördlich von at-Tanf. Nach dem Sturz des Assad-Regimes reisten einige Mitglie­
der der Einheit, darunter auch al-’Antri, nach Palmyra, um sich mit Einheimischen zu treffen 
und in dem Sicherheitsvakuum zu agieren, das durch al-Assads rasch verschwindende Armee 
entstanden war (LWJ 10.2.2025). Die SFA besteht aus syrischen Rebellen, die sich dem syri­
schen Regime widersetzten. Es handelt sich um arabische Oppositionskräfte, und die Männer 
stammen hauptsächlich aus der syrischen Provinz Homs und anderen Gebieten in der Nähe 
von Damaskus und Palmyra (JPOST 2.1.2025). Mitte April 2025 wurde das Training der SFA 
durch die USA fortgesetzt (LWJ 16.4.2025).
Die Syrische Freie Armee hat sich dem neuen Verteidigungsministerium angeschlossen (TWI 
12.2.2025).
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