2025-09-05-coi-cms-laenderinformationen-tuerkei-version-10-d827

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter

/ 363
PDF herunterladen
verurteilte ein Gericht im Februar 2025 einen Mann, der seine Schwiegertochter getötet hatte, 
zu einer reduzierten Strafe mit der Begründung, er sei „ provoziert“ worden (DFAT 16.5.2025, 
S.29f.; vgl. SCF 20.5.2025).
Frauenrechtsaktivistinnen in der Türkei haben erklärt, dass Täter, die geschlechtsspezifische 
Gewalt, Femizid und sexuellen Missbrauch begehen, dank reduzierter Haftstrafen straffrei aus­
gehen. Nach Angaben der Aktivistinnen wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 
mindestens 17 Täter zu reduzierten Haftstrafen verurteilt. Einige dieser Fälle betrafen den se­
xuellen Missbrauch von minderjährigen Mädchen. Canan Güllü, Vorsitzende der Föderation der 
türkischen Frauenverbände, sagte, dass solche Strafmilderungen zu einem Anstieg der Fälle 
von körperlichem und sexuellem Missbrauch geführt haben. Sie kritisierte zudem, dass Richter 
und Staatsanwälte nicht über die notwendige Ausbildung verfügen, um geschlechtsspezifische 
Gewalt und Missbrauch vollständig zu verstehen. - Türkische Gerichte sind wiederholt in die 
Kritik geraten, weil sie dazu neigen, Straftäter milde zu bestrafen, indem sie behaupten, die 
Tat sei „ aus Leidenschaft“ begangen worden, oder indem sie das Schweigen der Opfer als Zu­
stimmung auslegen (SCF 3.10.2023). Dies illustriert das Beispiel eines Ex-Polizisten, der seine 
ehemalige Freundin entführt und tagelang gefoltert hatte. Er wurde zwar zu zweieinhalb Jahren 
Haft verurteilt, doch nach nur zwei Monaten in einer offenen Anstalt kam er unter Auflagen frei. 
Er drohte der Frau erneut. Die Frau postete einen Hilferuf in sozialen Medien. Der Täter erwirkte 
ein Verbot für die Verbreitung ihres Posts, weil dieser angeblich seine Persönlichkeitsrechte 
verletze. Eine solche Straflosigkeit ermutige die Männer weiter zur Gewalt gegen Frauen, so 
die Frauenrechtlerin Uysal, „ weil sie wissen, dass sie nach ein paar Tagen oder Monaten wieder 
auf freiem Fuß sind“ (DW 15.10.2024). Milde Strafen für Männer, die Frauen geschlagen, ver­
gewaltigt oder ermordet haben, haben eine Kultur der Straflosigkeit für geschlechtsspezifische 
Gewalt geschaffen (DFAT 16.5.2025, S. 29).
Femizide und sog. „ Ehrenmorde“
Gewalt gegen Frauen bleibt in der Türkei ein hochaktuelles Thema. Berichten von Frauenrechts­
organisationen zufolge gab es 2024 394 Frauenmorde sowie 259 „ verdächtige“ Todesfälle. Damit 
ist 2024 das Jahr mit der höchsten Frauenmordrate seit Beginn der Erhebung 2010. Das Thema 
findet in den letzten Jahren wachsende Aufmerksamkeit. In Teilen der Bevölkerung findet eine 
wachsende Sensibilisierung statt. Projekte von NGOs zielen auf eine weitere Bewusstseinsbil­
dung für das Problem ab (ÖB Ankara 4.2025, S.50; vgl. DFAT 16.5.2025, S. 29). Zwar ist die 
Gewalt gegen Frauen nicht neu, aber laut Esin Izel Uysal, Rechtsanwältin der Plattform „ Wir 
werden die Frauenmorde stoppen“ hat sie eine neue Dimension angenommen. „ Die Verbrechen 
werden brutaler und die Opfer und Täter jünger“, so Uysal. Die Gewalt geschieht meistens zu 
Hause, immer öfter aber auch auf offener Straße. In den meisten Fällen sind die Täter Partner, 
Ex-Partner oder Familienmitglieder. 65 % der Täter gaben 2024 an, die Frauen getötet zu haben, 
weil diese sich trennen wollten oder weil sie eine Partnerschaft oder Ehe abgelehnt hätten (DW 
15.10.2024; vgl. BAMF 27.11.2023). Ehrenmorde kommen besonders im Südosten des Landes 
vor (USDOS 22.4.2024, S. 64f.)
281
286

Es kommt immer noch zu sogenannten Ehrenmorden an Frauen oder Mädchen, die eines 
sog. „ schamlosen Verhaltens“ aufgrund einer (sexuellen) Beziehung vor der Eheschließung 
bzw. eines „ Verbrechens in der Ehe“ verdächtigt werden. Dies kann auch Vergewaltigungsopfer 
betreffen (AA 20.5.2024, S. 14). Das UN-Komitee für die Beseitigung der Diskriminierung der 
Frau zeigte sich in seinem Bericht zur Türkei besorgt über das Fortbestehen von Verbrechen, 
einschließlich Tötungen, die im Namen der sogenannten „ Ehre“ begangen werden, und über 
die relativ hohe Zahl von erzwungenen Selbstmorden oder getarnten Morden an Frauen. Das 
CEDAW-Komitee nahm mit Besorgnis die begrenzten Bemühungen der Türkei zur Kenntnis, die 
Öffentlichkeit über den kriminellen Charakter und das irreführende Konzept der sogenannten 
„ Ehrenverbrechen“ aufzuklären. Das Komitee nahm die übermittelten Informationen seitens 
der Türkei zur Kenntnis, wonach Artikel 29 des Strafgesetzbuchs, der mildernde Umstände 
im Falle einer „ ungerechtfertigten Provokation“ vorsieht, nicht auf Tötungen im Namen der 
sogenannten „ Ehre“ angewendet wird. Der Ausschuss ist jedoch nach wie vor besorgt, dass 
dies keinen ausreichenden rechtlichen Schutz darstellt, da die Bestimmung, die die Anwendung 
von Artikel 29 ausdrücklich verbietet, sich nur auf Tötungen im Namen der „ Sitte“ (töre) bezieht 
und daher möglicherweise nicht immer Tötungen im Namen der sogenannten „ Ehre“ (namus) 
abdeckt (UN-CEDAW 12.7.2022, S. 9).
Schutzeinrichtungen
Die Hilfsangebote für Frauen, die Gewalt überlebt haben, sind nach wie vor sehr begrenzt, und 
die Zahl der Zentren, die solche Dienste anbieten, ist weiterhin unzureichend (USDOS 22.4.2024, 
S.64; vgl. ÖB Ankara 28.12.2023, S.46, SCF 20.5.2025). Das dortige Personal, insbesondere im 
Südosten des Landes, kann keine angemessene Betreuung und Dienste anbieten. Laut einigen 
NGOs ist der Mangel an Dienstleistungen für ältere Frauen, LGBTI-Frauen sowie für Frauen 
mit älteren Kindern noch akuter (USDOS 22.4.2024, S.64). Besonders in Südost-Anatolien ist 
der Bedarf an Schutzeinrichtungen hoch (ECRE/AIDA 20.8.2024a).
Die Zahl der Frauenhäuser wird vom zuständigen Familienministerium nicht regelmäßig veröf­
fentlicht. Laut NGOs gab es 2024 112 dem Familienministerium angegliederte Frauenhäuser mit 
einer Kapazität von 2.805 Plätzen für weibliche Opfer von Gewalt und deren Kinder. Zudem gibt 
es zumindest 37 von NGOs betriebene Frauenhäuser (ÖB Ankara 4.2025, S.50). Den Angaben 
der Menschenrechtsvereinigung İHD zufolge waren es 145 Frauenhäuser, von denen 110 vom 
Ministerium für Familie und Soziales und je eines von der Migrationsverwaltung und der Mor 
Çatı Women’s Shelter Foundation betrieben werden. Buben, älter als zwölf, und Frauen, älter 
als 60, können jedoch nicht in diesen Unterkünften untergebracht werden, mit Ausnahme der 
Schutzeinrichtung von Mor Çatı. Auch die Zahl der Unterkünfte, die Asylwerber, Flüchtlinge und 
Migrantinnen aufnehmen, ist begrenzt. Laut İHD sind die Bürgermeisterämter auch 2021 nicht 
ihren Verpflichtungen zur Einrichtung und Unterhaltung von Frauenhäusern nachgekommen. 
Obwohl 237 Bürgermeisterämter verpflichtet sind, Frauenhäuser einzurichten, verfügen nur 33 
Gemeinden über solche Einrichtungen (İHD/HRA 2.8.2022, S. 2). Schutzeinrichtungen für Frau­
en und Mädchen fehlen insbesondere in ländlichen und entlegenen Regionen. Flüchtlingsfrauen 
und Migrantinnen (OHCHR 27.7.2022a, S. 7) sowie Frauen und Mädchen mit Behinderungen 
282
287

stoßen beim Zugang zu Unterkünften auf erhebliche Hindernisse (OHCHR 27.7.2022a, S. 7; 
vgl. ÖB Ankara 4.2025, S.51).
Die meisten von der Regierung betriebenen Frauenhäuser gelten als überfüllt und bieten nur 
eine Grundversorgung, ohne professionelle Beratung oder psychologische Betreuung. Die Le­
bensbedingungen in den meisten dieser Frauenhäuser ähneln jenen in Gefängnissen (ECRE/
AIDA 20.8.2024a; vgl.MBZ 2.3.2022, S. 55, MBZ 2.2025a, S. 81f.). - Die Bewegungsfreiheit der 
Frauen in den staatlichen Unterkünften ist stark eingeschränkt. Die dürfen die Unterkunft nur 
zum Einkaufen, für Bewerbungen und zum Arbeiten verlassen. In den staatlichen Unterkünften 
werden die Frauen mit Kameras überwacht und dürfen keine Handys benutzen. Darüber hinaus 
mangelt es an Möglichkeiten zu Freizeitaktivitäten (MBZ 2.2025a, S. 82). - Die Wartezeiten für 
die Aufnahme sind lang, sodass Frauen, die dringend Hilfe und Beratung benötigen, diese nicht 
zeitnah erhalten. Zudem gibt es Behördenmitarbeiter, die nur Opfer von physischer Gewalt auf­
nehmen, nicht aber Opfer von psychischer Gewalt, obwohl auch letztere Opfergruppe Anspruch 
auf Schutz hat. Außerdem verlangen Beamte, obwohl sie dazu nicht befugt sind, in einigen 
Fällen medizinische Unterlagen, oder andere offizielle Berichte, als Beweis dafür, dass die Frau 
körperlich angegriffen wurde (MBZ 2.3.2022, S. 55; vgl. MBZ 2.2025a, S. 81f.). Das UN-CEDAW-
Komitee bemängelte 2022, dass Frauen, die versuchen, einer Gewaltbeziehung zu entkommen, 
unzureichende Unterstützung und Rechtsmittel zur Verfügung stehen. Dies spiegelt sich unter 
anderem in der unzureichenden Anzahl von Frauenhäusern in der gesamten Türkei und in den 
unangemessenen Bedingungen für Frauen in Frauenhäusern wider (UN-CEDAW 12.7.2022, 
S. 8).
Allgemein werden Maßnahmen in diesem Bereich im Zusammenwirken mit dem Innenministeri­
um, dem Gesundheitsministerium, dem Justizministerium, dem Verteidigungsministerium sowie 
dem Amt für Religiöse Angelegenheiten (Diyanet) gesetzt. Polizeibeamte, Beschäftigte des Ge­
sundheitsbereichs sowie Religionsvertreter wurden entsprechend geschult (ÖB Ankara 4.2025, 
S.50). Es fehlt jedoch bislang an ausreichender Koordination zwischen einzelnen Institutionen 
sowie Sensibilisierung von Exekutivbeamten, wie mit Fällen von Gewalt umzugehen ist (ÖB 
Ankara 4.2025, S.51; vgl. EC 6.10.2020, S. 38). NGOs beklagen, dass religiöse Würdenträger, 
denen offenbar leichterer Zugang zu Frauenhäusern gewährt wird als Psychologinnen und Sozi­
alarbeiterinnen, Frauen oftmals zu einer Rückkehr in die Familie überreden (ÖB Ankara 4.2025, 
S.51).
Behördliches Vorgehen gegen Frauenorganisationen und Frauenrechtsaktivistinnen
Die Frauenbewegung ist nach wie vor mit Repressionen seitens des türkischen Staates kon­
frontiert. Dennoch hat sich die Frauenbewegung in der Türkei als kämpferisch und vital er­
wiesen (MBZ 2.2025a, S. 80). Frauenorganisationen werden durch Verleumdungen, Festnah­
men, Ermittlungen und Verhaftungen unter Druck gesetzt. Auch Aktivistinnen wurden bei der 
Wahrnehmung ihres Rechts auf Versammlungsfreiheit inhaftiert und waren polizeilicher Ge­
walt ausgesetzt. Schließungsverfahren und Gerichtsverfahren liefen bzw. laufen gegen einige 
283
288

Frauenorganisationen. Mehrere Menschenrechtsverteidigerinnen und Aktivistinnen wurden in­
haftiert und zu Geldstrafen verurteilt, weil sie an Demonstrationen für die Rechte der Frauen 
teilgenommen hatten. (EC 8.11.2023, S. 16, 30).
Wie in den Jahren zuvor, kam es auch 2025 wieder zu Festnahmen und dem Verbot von Demons­
tration zum Internationalen Frauentag. - Trotz des Demonstrationsverbotes des Vorstehers des 
Istanbuler Bezirkes Beyoğlu, einschließlich des Taksim-Platzes und des Gezi-Parks, versam­
melten sich am 8. März in Istanbul 3.000 Personen, welche durch das Stadtzentrum zogen. Der 
Marsch endete ohne Zwischenfälle, dennoch sollen gemäß Veranstaltern die Sicherheitskräfte 
200 Demonstrierende zusammengetrieben und 112 Personen davon festgenommen haben, 
wobei tags darauf alle Personen bis auf eine nach Verhören freigekommen waren. Nebst dem 
Istanbuler Bezirk Kadıköy mit mehreren hundert DemonstrantInnen kam es auch in anderen 
Städten wie etwa Ankara und Diyarbakir zu Demonstrationen, welche gemäß Presseberichten 
weitestgehend friedlich abgelaufen waren (BAMF 10.3.2025, S. 10f.; vgl. TM 9.3.2025, Bianet 
10.3.2025).
Hassreden gegen unabhängige Frauenorganisationen haben zugenommen. Erklärungen des 
Innenministeriums, die Frauenorganisationen und Feministinnen wegen angeblicher terroristi­
scher Verbindungen ins Visier nahmen, bedrohen die Existenz von Frauenverbänden. Frauen­
märsche wurden mit Polizeigewalt beantwortet, und es wurde ein Gerichtsverfahren zur Schlie­
ßung der bekannten Frauenplattform namens „ We Will Stop Femicides Platform“ eingeleitet (EC 
12.10.2022, S. 41).
Sozioökonomische Stellung
Die Kluft zwischen den Geschlechtern auf dem Arbeitsmarkt ist trotz leichter Fortschritte weiter­
hin sehr groß. Frauen sind einem höheren Armutsrisiko ausgesetzt als Männer. Es wurde ein 
neues Projekt zur Förderung der Beschäftigung von Frauen initiiert, das jedoch angesichts der 
großen Zahl von Frauen im erwerbsfähigen Alter nur eine begrenzte Reichweite hat und dessen 
Wirkung überwacht werden muss. Die Richtlinie über die Vereinbarkeit von Berufs- und Privat­
leben wurde teilweise umgesetzt. Das geschlechtsspezifische Lohngefälle bei den Verdiensten 
beträgt 6,2 %. Die unzureichende Verfügbarkeit erschwinglicher Betreuungsdienste für Kinder, 
die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Übernahme von Betreuungsaufgaben und 
das Fehlen entschlossener politischer Maßnahmen behindern nach wie vor eine höhere Be­
schäftigungsquote von Frauen. Politische Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, 
Sozialleistungen und Sozialhilfe sind begrenzt (EC 30.10.2024, S. 69).
Frauen werden bei der Beschäftigung diskriminiert. Um die Einstellung von Frauen zu fördern, 
zahlt der Staat statt der Arbeitgeber mehrere Monate lang die Sozialversicherungsprämien 
für alle weiblichen Beschäftigten, die älter als 18 Jahre sind (USDOS 22.4.2024, S. 65f.). Die 
Beschäftigungsquote lag 2024 bei 49,5 %. Bei den Frauen lag die Quote bei 32,5 % im Unter­
schied zu den Männern, die eine Beschäftigungsquote von 66,9 % verzeichnen konnten (TUIK 
20.3.2025).
284
289

Mit einem Wert von 0,633 (2024: 0,645) [1 = bester Wert] lag die Türkei auf Platz 135 (2024: 
127) von 148 untersuchten Ländern im Global Gender Gap Index 2025. In den Sub-Indizes 
lag die Türkei bei der „ Wirtschaftlichen Teilhabe“ auf Platz 133. Währenddessen sahen die 
Platzierungen beim „ Bildungsstand“ mit Rang 92 und „ Gesundheit“ Rang 82 besser aus. Eine 
deutliche Abnahme war in der Subkategorie „ Politischen Ermächtigung“ zu verzeichnen. Hier 
rutschte das Land innerhalb eines Jahres von Platz 114 auf Platz 139 ab (WEF 11.6.2025; 
vgl. WEF 11.6.2024).
Zur allgemeinen Situation der kurdischen Frauen siehe Kapitel: Kurden; zur Lage von inhaftierten 
Frauen siehe Kapitel: Haftbedingungen.
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (20.5.2024): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und ab­
schiebungsrelevante Lage in der Republik Türkei (Stand: Januar 2024), https://www.ecoi.net/en/file
/local/2110308/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_
der_Republik_Türkei,_20.05.2024.pdf, Zugriff 27.6.2024 [Login erforderlich]
■ AP - Associated Press (19.7.2022): Turkish court upholds exit from treaty protecting women, https:
//apnews.com/article/middle-east-turkey-recep-tayyip-erdogan-istanbul-52fe1ada82b11c4e51f279f
ff49fc688, Zugriff 25.1.2024
■ AP - Associated Press (20.3.2021): Turkey withdraws from European treaty protecting women, 
https://apnews.com/article/world-news-turkey-europe-istanbul-violence-f096c185314cde20dce25
04a70ee6889, Zugriff 25.1.2024
■ BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge [Deutschland] (10.3.2025): Briefing Notes KW11 / 
2025, https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Behoerde/Informationszentrum/BriefingNotes
/2025/briefingnotes-kw11-2025.pdf?__blob=publicationFile&v=2, Zugriff 11.3.2025
■ BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge [Deutschland] (27.11.2023): Briefing Notes, KW 
48, https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Behoerde/Informationszentrum/BriefingNotes/2
023/briefingnotes-kw48-2023.pdf?__blob=publicationFile&v=2, Zugriff 6.2.2024
■ Bianet - Bianet (10.3.2025): Over 100 women, LGBTI+ activists briefly detained after İstanbul Wo­
mens Day march, https://bianet.org/haber/over-100-women-lgbti-activists-briefly-detained-after-ist
anbul-womens-day-march-305270 , Zugriff 11.3.2025
■ CAT - UN Committee Against Torture (14.8.2024): Convention against Torture and Other Cruel, 
Inhuman or Degrading Treatment or Punishment, Concluding observations on the fifth periodic 
report of Türkiye [CAT/C/TUR/CO/5], https://digitallibrary.un.org/record/4059747/files/CAT_C_TUR
_CO_5-EN.pdf?ln=en, Zugriff 21.3.2025
■ CoE-ECSR - Council of Europe - European Committee of Social Rights (3.2024): European Social 
Charter (Revised); European Committee of Social Rights Conclusions 2023; Türkiye, https://www.
ecoi.net/de/quelle/11060.html, Zugriff 13.9.2024
■ CoE - GRETA - Council of Europe - Group of Experts on Action against Trafficking in Human Beings 
(22.10.2024): Report concerning the implementation of the Council of Europe Convention on Action 
against Trafficking in Human Beings by Türkiye (SECOND EVALUATION ROUND), https://rm.coe
.int/greta-evaluation-report-on-the-implementation-of-the-council-of-europe/1680b20b66 , Zugriff 
20.11.2024
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.5.2025): DFAT Country Information 
Report; Türkiye, https://www.dfat.gov.au/sites/default/files/country-information-report-turkey.pdf , 
Zugriff 21.5.2025
■ DW - Deutsche Welle (15.10.2024): Femizide: Eine neue Gewaltwelle erschüttert die Türkei, https:
//www.dw.com/de/türkei-gewalt-femizide-morde-frauenmorde-frauen-mädchen-istanbul-konventio
n-v2/a-70496458, Zugriff 21.3.2025
■ EC - Europäische Kommission (30.10.2024): Türkiye 2024 Report [SWD(2024) 696 final], ht­
tps://neighbourhood-enlargement.ec.europa.eu/document/download/8010c4db-6ef8-4c85-aa06-
814408921c89_en?filename=Türkiye Report 2024.pdf, Zugriff 5.11.2024
285
290

■ EC - Europäische Kommission (8.11.2023): Türkiye 2023 Report [SWD (2023) 696 final], https://
neighbourhood-enlargement.ec.europa.eu/system/files/2023-11/SWD_2023_696 Türkiye report.pdf, 
Zugriff 9.11.2023
■ EC - Europäische Kommission (12.10.2022): Türkiye 2022 Report [SWD (2022) 333 final], ht­
tps://neighbourhood-enlargement.ec.europa.eu/document/download/ccedfba1-0ea4-4220-9f94-
ae50c7fd0302_en?filename=Türkiye Report 2022.pdf, Zugriff 31.10.2023
■ EC - Europäische Kommission (6.10.2020): Turkey 2020 Report [SWD (2020) 355 final], https:
//ec.europa.eu/neighbourhood-enlargement/sites/near/files/turkey_report_2020.pdf , Zugriff 
17.10.2023
■ ECRE/AIDA - European Council on Refugees and Exiles, Asylum Information Database (20.8.2024a): 
Guarantees for vulnerable groups - Asylum Information Database European Council on Refugees 
and Exiles, https://asylumineurope.org/reports/country/turkiye/content-temporary-protection/guaran
tees-vulnerable-groups/#_ftnref12, Zugriff 13.6.2025
■ EP - Europäisches Parlament (7.5.2025): Entschließung des Europäischen Parlaments vom 7. Mai 
2025 zu den Berichten 2023 und 2024 der Kommission über die Türkei (2025/2023(INI)), https:
//www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-10-2025-0092_DE.html , Zugriff 11.6.2025
■ FH - Freedom House (26.2.2025): Freedom in the World 2025 - Turkey, https://www.ecoi.net/de/do
kument/2125459.html, Zugriff 20.5.2025
■ HRW - Human Rights Watch (5.2022): Combatting Domestic Violence in Turkey. The Deadly Impact 
of Failure to Protect, https://www.ecoi.net/en/file/local/2073620/turkey0522_web.pdf , Zugriff 
25.1.2024
■ İHD/HRA - İnsan Hakları Derneği/Human Rights Association (2.8.2022): Submission of the Human 
Rights Association / İHD (Turkey) to the Office of the Special Rapporteur on Violence against Women, 
Its Causes and Consequences, https://ihd.org.tr/en/wp-content/uploads/2022/08/IHD-Submission_
Violence-against-Women_UN-SR-on-VaW.pdf , Zugriff 26.1.2024
■ KDV/FWS - Kadın Dayanışma Vakfı/Foundation for Women’s Solidarity (o.D.): What to Do When 
Exposed to Violence, https://www.kadindayanismavakfi.org.tr/en/what-to-do-when-exposed-to-vio
lence/, Zugriff 18.4.2024
■ LoC - Library of Congress [USA] (20.6.2022): Turkey: Penal and Criminal Procedure Code Amend­
ments Increase Sanctions for Crimes Against Women and Health Workers, Criminalize Stalking, 
Reform Sentence Mitigation, https://www.loc.gov/item/global-legal-monitor/2022-06-20/turkey-pen
al-and-criminal-procedure-code-amendments-increase-sanctions-for-crimes-against-women-and
-health-workers-criminalize-stalking-reform-sentence-mitigation/ , Zugriff 8.8.2022
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (2.2025a): Algemeen ambtsbericht Turkije, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2122226.html, Zugriff 13.3.2025
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (31.8.2023): General Country of Origin 
Information Report on Türkiye (August 2023), https://www.government.nl/binaries/government/
documenten/reports/2023/08/31/general-country-of-origin-information-report-on-turkiye-august-
2023/General COI report Turkiye (August 2023).pdf, Zugriff 13.11.2023
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (2.3.2022): General Country of Origin In­
formation Report Turkey, https://www.ecoi.net/en/file/local/2078792/general-country-of-origin-infor
mation-report-turkey-march-2022.pdf , Zugriff 2.10.2023
■ MFLSS/GDSW - Ministry of Family, Labour and Social Services - Aile ve Sosyal Hizmetler Bakanlığı, 
General Directorate on the Status of Women (7.2023): Women in Türkiye, https://www.aile.gov.tr/
media/142380/women-in-tu-rkiye_july-2023.pdf , Zugriff 17.9.2024
■ Mor Çatı - Mor Çatı Women’s Shelter Foundation (17.7.2024): Report submitted to the Committee 
against Torture and Other Cruel Inhuman or Degrading Treatment or Punishment - Second Periodic 
Review of Turkey 80th General Session – July 2024, https://en.morcati.org.tr/reports/report-submitt
ed-to-the-committee-against-torture-and-other-cruel-inhuman-or-degrading-treatment-or-punishm
ent/, Zugriff 21.3.2025 [Login erforderlich]
■ NYRB - New York Review of Books, The (20.2.2019): Divorce Turkish Style, https://www.nybooks.
com/daily/2019/02/20/divorce-turkish-style/, Zugriff 25.1.2024
■ NZZ - Neue Zürcher Zeitung (21.3.2021): Türkei tritt aus Istanbul-Konvention gegen Gewalt an 
Frauen aus – landesweite Empörung, https://www.nzz.ch/international/tuerkei-verlaesst-istanbul-k
onvention-gegen-gewalt-an-frauen-ld.1607689 , Zugriff 25.1.2024
■ ÖB Ankara - Österreichische Botschaft Ankara [Österreich] (4.2025): Asylländerbericht 2024 – ÖB An­
kara, https://www.ecoi.net/en/file/local/2125282/TUER_ÖB Bericht_2025_04.pdf, Zugriff 13.5.2025
286
291

■ ÖB Ankara - Österreichische Botschaft Ankara [Österreich] (28.12.2023): Asylländerbericht zur Tür­
kei, Dezember 2023, https://www.ecoi.net/en/file/local/2102906/TUER_ÖB Bericht_2023_12_28.pdf, 
Zugriff 8.1.2024 [Login erforderlich]
■ ÖB Ankara - Österreichische Botschaft Ankara [Österreich] (30.11.2022): Asylländerbericht Türkei, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2087260/TUER_ÖB-Bericht_2022_11.pdf , Zugriff 31.10.2023 
[Login erforderlich]
■ OHCHR - Office of the United Nations High Commissioner for Human Rights (27.7.2022a): United 
Nations Special Rapporteur on Violence against women and girls, its causes and consequences, 
Reem Alsalem; Official visit to Türkiye 18 - 27 July 2022, https://www.ohchr.org/sites/default/files/do
cuments/issues/women/sr/2022-07-27/SR-VAW-preliminary-findings-EN.docx , Zugriff 25.1.2024
■ SCF - Stockholm Center for Freedom (20.5.2025): Report reveals alarming shortage of womens 
shelters across Turkey - Stockholm Center for Freedom, https://stockholmcf.org/report-reveals-ala
rming-shortage-of-womens-shelters-across-turkey , Zugriff 16.6.2025
■ SCF - Stockholm Center for Freedom (3.10.2023): Turkish women’s rights activists say sexual and 
physical abuse perpetrators are granted impunity - Stockholm Center for Freedom, https://stockhol
mcf.org/turkish-womens-rights-activists-say-sexual-and-physical-abuse-perpetrators-are-granted-i
mpunity, Zugriff 26.1.2024
■ Standard - Standard, Der (20.3.2021): Türkei tritt aus Istanbul-Konvention gegen Gewalt an Frauen 
aus, https://www.derstandard.at/story/2000125220853/tuerkei-kehrt-istanbul-konvention-gegen-g
ewalt-an-frauen-den-ruecken , Zugriff 25.1.2024
■ TİHEK/HREI - Türkiye İnsan Hakları ve Eşitlik Kurumu - Human Rights and Equality Institution of 
Turkey (3.2023): Türkİye ulusal raporu İnsan tİcaretİyle mücadele [Nationaler Bericht der Türkei 
über die Bekämpfung des Menschenhandels], https://www.tihek.gov.tr/public/editor/uploads/insan 
ticaretiyle mücadele türkiye ulusal raporu v06.pdf, Zugriff 20.11.2024
■ TM - Turkish Minute (9.3.2025): Some 200 detained after İstanbul Women’s Day march, organizers 
say - Turkish Minute, https://www.turkishminute.com/2025/03/09/some-200-detained-after-istanbu
l-women-day-march-organizers-say2 , Zugriff 11.3.2025
■ TUIK - Turkish Statistical Institute [Türkei] (20.3.2025): Labour Force Statistics, 2024, https://data.t
uik.gov.tr/Bulten/Index?p=Labour-Force-Statistics-2024-54059 , Zugriff 27.3.2025
■ UN-CEDAW - United Nations - Committee on the Elimination of Discrimination against Women 
(12.7.2022): Concluding observations on the eighth periodic report [CEDAW/C/TUR/CO/8 of Türkiye], 
https://docstore.ohchr.org/SelfServices/FilesHandler.ashx?enc=6QkG1d/PPRiCAqhKb7yhsqWC9L
j7ub/HrJVf1GxZMHGqMqv2XtPoV/QaYxmigUNlUpfb0e8iO1vWlgIh+jx+yQkkopiKsAdZEAI9w8AG
ccP775JTj4zy1JwMuwmzoL+/, Zugriff 26.1.2024
■ UNHRCOM - United Nations Human Rights Committee (28.11.2024): Concluding observations on 
the second periodic report of Türkiye [CCPR/C/TUR/CO/2, https://www.ecoi.net/en/file/local/21203
09/g2420766.pdf, Zugriff 24.1.2025
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): Country Report on Human Rights 
Practices 2023 – Turkey (Türkiye), https://www.state.gov/wp-content/uploads/2024/02/528267_TU
̈RKIYE-2023-HUMAN-RIGHTS-REPORT.pdf , Zugriff 23.4.2024 [Login erforderlich]
■ WEF - World Economic Forum (11.6.2025): Global Gender Gap Report 2025 - Insight Report June 
2025, https://reports.weforum.org/docs/WEF_GGGR_2025.pdf, Zugriff 13.6.2025
■ WEF - World Economic Forum (11.6.2024): Global Gender Gap Report 2024, https://www3.wefor
um.org/docs/WEF_GGGR_2024.pdf, Zugriff 13.9.2024
19.2 Kinder und minderjährige Jugendliche (bis 18)
Letzte Änderung 2025-08-06 13:32
Rechtslage und staatliche Maßnahmen
Die Türkei ist Vertragsstaat der folgenden internationalen Menschenrechtsinstrumente in Bezug 
auf die Rechte des Kindes: das Übereinkommen über die Rechte des Kindes (CRC) und seine 
Fakultativprotokolle über die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten und den Verkauf 
von Kindern, die Kinderprostitution und die Kinderpornografie (DFAT 16.5.2025, S.9).
287
292

Die Umsetzung der Kinderrechte entspricht nicht den internationalen Standards und dem EU-
Besitzstand. Zwar gibt es nationale Rechtsvorschriften und politische Maßnahmen, die die volle 
Verwirklichung der Kinderrechte in der Türkei gewährleisten sollen, doch ist ihre Umsetzung 
unzureichend, was auch auf den Mangel an angemessenen Ressourcen zurückzuführen ist. 
Der Grundsatz des „ Kindeswohls“ wird zwar in den Rechtsdokumenten anerkannt, seine Umset­
zung hängt jedoch von subjektiven Einschätzungen ab. Speziell auf die Bedürfnisse von Kindern, 
die Opfer verschiedener Straftaten geworden sind, zugeschnittene Dienste sind begrenzt. Be­
sorgniserregend ist nach wie vor die Situation von Jugendlichen, die wegen Mitgliedschaft in 
terroristischen Organisationen festgenommen und inhaftiert werden (EC 30.10.2024, S. 34). Der 
Schutz der Rechte des Kindes ist nach wie vor auch in der Jugendgerichtsbarkeit unzureichend. 
- Im Jänner 2023 wurde eine parlamentarische Kommission zur Untersuchung von Kindesmiss­
brauch eingesetzt. Es muss jedoch laut Europäischer Kommission ein nationaler Aktionsplan zur 
Bekämpfung und Verhinderung von Kinder-, Früh- und Zwangsehen und zur Sensibilisierung 
für die schädlichen Auswirkungen von Kinderheiraten errichtet werden. Konsequente Anstren­
gungen sind erforderlich, um Kinderarbeit, insbesondere unter Flüchtlingen, zu beseitigen, so 
die Kommission (EC 8.11.2023, S. 40f.).
Während Kindesmisshandlung eine Straftat darstellt, ist körperliche Züchtigung durch Eltern und 
andere Betreuungspersonen nicht ausdrücklich verboten. Körperliche Züchtigung kommt nach 
wie vor vor, insbesondere in der Familie. Laut lokalen Quellen wird körperliche Züchtigung in der 
Kindererziehung trotz der Bemühungen der Regierung gesellschaftlich und kulturell weitgehend 
akzeptiert. Körperliche Züchtigung in Schulen ist weniger verbreitet, kommt aber dennoch vor 
(DFAT 16.5.2025, S. 37).
Jugendliche Straftäter im Rechtssystem
Kinder können bei strafrechtlichen Streitigkeiten kostenlosen Rechtsbeistand in Anspruch neh­
men, für zivilrechtliche Fälle und/oder andere Beschwerdemechanismen gibt es jedoch keine 
solche Regelung. Besorgniserregend ist laut Europäischer Kommission (EK) nach wie vor die 
Tatsache, dass Jugendliche unter dem Vorwurf der Mitgliedschaft in terroristischen Organisa­
tionen festgenommen und inhaftiert werden. Die Maßnahmen ohne Freiheitsentzug für Kinder 
müssen verbessert werden, so die EK. Die Möglichkeiten von NGOs und Anwaltskammern, zu 
intervenieren, zu überwachen und bei Rechtsstreitigkeiten eingebunden zu werden, sind so­
wohl rechtlich als auch praktisch begrenzt. Es gibt nicht genügend spezialisierte Kindergerichte, 
Kindergerichtshöfe und qualifiziertes Personal wie Richter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte und 
Sachverständige. Fast die Hälfte der betroffenen Kinder steht immer noch vor nicht spezialisier­
ten Gerichten. Derzeit gibt es 81 Jugendgerichte und zwölf hohe Jugendstrafgerichte, was dem 
Gesetz entspricht, wonach es in jeder Provinz ein Jugendgericht geben muss. Dies reicht jedoch 
nicht aus, um den Bedürfnissen der Großstädte gerecht zu werden (EC 8.11.2023, S. 41).
Jährlich werden rund 1.000 Strafverfahren gegen Minderjährige im Rahmen des Anti-Terror-
Gesetzes Nr. 3713 durchgeführt. Laut der Statistik des türkischen Justizministeriums wurden 
im Jahr 2022 in 762, im Jahr 2021 in 1.414 und im Jahr 2020 in 1.003 Fällen Minderjährige in 
Verfahren an türkischen Gerichten als Angeklagte nach dem Anti-Terror-Gesetz Nr. 3713 geführt. 
288
293

2021 kam es zu 167 Verurteilungen nach dem Anti-Terrorgesetz, wobei in 23 Fällen 12- bis 14-
Jährige und in 50 Fällen 15- bis 17- Jährige zu Freiheitsstrafen verurteilt wurden. Nach Artikel 220 
des Strafgesetzes, welcher für die Ahndung der vorliegenden Straftat ebenfalls Anwendung 
finden kann, wurden 2021 in 25 Fällen Minderjährige verurteilt und in sechs Fällen gegen 12- bis 
14-Jährige und in acht Fällen gegen 15- bis 17-Jährige eine Freiheitsstrafe ausgesprochen (SFH 
13.4.2023; vgl. MoJ - GDJR&S 2022, S.118. 121f.).
Gemäß Artikel 107 des Gesetzes Nr. 5275 über die Vollstreckung von Strafen und Sicherheits­
maßnahmen sind die Bedingungen für eine Entlassung auf Bewährung sehr streng, für Kinder 
und Minderjährige, die verurteilt wurden, wegen der Gründung oder Führung einer illegalen 
Organisation, wegen Straftaten im Rahmen der Aktivitäten einer solchen Organisation sowie 
wegen Straftaten, die unter das Anti-Terror-Gesetz Nr. 3713 fallen. So ist die Bedingung für 
die Entlassung auf Bewährung, dass zwei Drittel der Strafe verbüßt wurden. Für Minderjährige, 
die wegen Straftaten im Geltungsbereich des Anti-Terror-Gesetzes verurteilt wurden, werden 
laut Auskunftsperson der Schweizerischen Flüchtlingshilfe keine erleichternden Entscheidun­
gen wie zum Beispiel ein Aufschub der Strafe oder weitere Maßnahmen getroffen, nur weil die 
Betroffenen minderjährig sind (SFH 13.4.2023).
Menschenrechtsverletzungen an Kindern
Das UN-Komitee für die Rechte des Kindes zeigte sich im Juni 2023 zutiefst besorgt über 
die anhaltende Unterdrückung der Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit von 
Kindern im Namen der Terrorismusbekämpfung und stellt fest, dass seit 2016 Tausende von 
Kindern festgenommen, inhaftiert und wegen terroristischer Anschuldigungen verurteilt wurden. 
Das Komitee verwies auf die Empfehlungen des Menschenrechtsausschusses und empfahl 
der Türkei außerdem, sicherzustellen, dass das Anti-Terror-Gesetz von 1991 (Gesetz Nr. 3713) 
nicht zur Unterdrückung des Rechts auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit von 
Kindern verwendet wird, dass Anti-Terrormaßnahmen verhältnismäßig sind und im Einklang mit 
der Rechtsstaatlichkeit, den Menschenrechten und den Grundfreiheiten stehen und dass jede 
Gewalt, die Kindern von den Sicherheitskräften im Zuge von Anti-Terrormaßnahmen zugefügt 
wird, untersucht wird und die Täter entsprechend verfolgt und bestraft werden. Das UN-Komitee 
zeigte sich überdies tief besorgt über Berichte von Folter und unmenschlicher und erniedri­
gender Behandlung und Isolationshaft von Kindern durch Gefängniswärter in geschlossenen 
Einrichtungen, einschließlich der geschlossenen Strafvollzugsanstalt in Diyarbakır (UN-CRC 
2.6.2023b).
Die spezifischen Bedürfnisse von inhaftierten Kindern in Bezug auf Bildung, Rehabilitation und 
Wiedereingliederung in die Gesellschaft werden nicht in vollem Umfang erfüllt, wobei Mädchen 
am stärksten betroffen sind, da die Regelungen und Einrichtungen nicht geschlechtsspezifisch 
konzipiert sind. Das Anti-Folter-Komitee der Vereinten Nationen zeigte sich überdies besorgt 
über das niedrige Mindestalter für die Strafmündigkeit in der Türkei (CAT 14.8.2024, S. 4).
Kinderarbeit und Kinderarmut
289
294

Die Bemühungen um den Aufbau von Kapazitäten zur Bekämpfung der Kinderarbeit wurden auf 
nationaler und lokaler Ebene fortgesetzt. Dennoch gibt es nach wie vor Praktiken der Kinder­
arbeit, die gegen internationale Normen verstoßen und von denen insbesondere Jugendliche 
und Buben mit Migrationshintergrund betroffen sind. In der Türkei fehlt es an angemessenen 
Daten zu Kinderarbeit, welche die nötigen Anhaltspunkte liefern würden, um die Ursachen des 
Problems zu bekämpfen. Die Umsetzung des Nationalen Programms der Türkei zur Beseitigung 
der Kinderarbeit ist in einem fortgeschrittenen Stadium. Kinderarbeit ist jedoch immer noch weit 
verbreitet, insbesondere bei Kindern mit Migrationshintergrund (EC 8.11.2023, S. 100f.). So 
stieg der Anteil der arbeitenden Kinder in der Altersgruppe der 15-17-Jährigen im Jahr 2023 auf 
22,1 % (EC 30.10.2024, S. 68).
Die Regierung erklärte 2018 zum Jahr der Abschaffung von Kinderarbeit, machte aber nur mo­
derate Fortschritte. Darüber hinaus wurden 355 Arbeitsinspektoren, 81 Provinzdirektoren und 
320 Lehrer zum Thema Kinderarbeit geschult. Dennoch sind Kinder in der Türkei den schlimms­
ten Formen von Kinderarbeit ausgesetzt, einschließlich kommerzieller sexueller Ausbeutung 
und Rekrutierung durch nicht-staatliche bewaffnete Gruppen. Die uneinheitliche Durchsetzung 
der Gesetze führt zu einem unzureichenden Schutz von Kindern, die Kinderarbeit verrichten. 
Kinder verrichten etwa in der saisonalen Landwirtschaft und in kleinen und mittleren Produkti­
onsbetrieben gefährliche Arbeiten (USDOL 26.9.2023). Einem aktuellen Bericht der NGO İSİG 
über Kinderarbeit zufolge sind in der Türkei in den letzten elf Jahren (seit 2013) mindestens 695 
arbeitende Kinder ums Leben gekommen. Laut ISIG starben in den ersten fünf Monaten des 
Jahres 2024 mindestens 24 arbeitende Kinder (VOA 14.6.2024; vgl. İSİG 11.6.2024).
Der Europäische Ausschuss für soziale Rechte (European Committee of Social Rights) des 
Europarates stellte in seinem Länderbericht 2023 zur Türkei fest, dass in 27 von 36 Punkten 
keine Konformität mit der Europäischen Sozialcharta vorlag. Der Ausschuss stellte fest, dass 
die Situation in der Türkei u. a. aus folgenden Gründen nicht mit der Sozialcharta konform ist: Es 
wurde nicht nachgewiesen, dass die Arbeit, die von Kindern unter 15 Jahren zu Hause verrichtet 
wird, behördlich wirksam überwacht wird, und dass das Verbot der Beschäftigung von Kindern 
unter 15 Jahren in der Praxis gewährleistet ist (Art. 7 §1). Weiters kommt der Ausschuss zum 
Schluss, dass das Verbot der Beschäftigung von Personen unter 18 Jahren für gefährliche oder 
gesundheitsschädliche Tätigkeiten nicht wirksam garantiert ist (Art. 7 § 2); die Dauer der leichten 
Arbeit, die Kindern während der Schulferien erlaubt ist, übermäßig lang ist und Kinder daher 
möglicherweise nicht den vollen Nutzen aus der Bildung ziehen können (Art. 7 § 3); die tägliche 
und wöchentliche Arbeitszeit für arbeitende Minderjährige unter 16 Jahren übermäßig lang ist 
(Art. 7 § 4); die Löhne junger Arbeitnehmer nicht fair und die an Lehrlinge gezahlten Zulagen 
nicht angemessen sind (Ar. 7 § 5) und nicht alle Formen der sexuellen Ausbeutung von Kindern 
strafbar sind, und Kinder, die selbst Opfer sexueller Ausbeutung sind, strafrechtlich verfolgt 
werden können (Art. 7 § 10) (CoE-ECSR 3.2024, S. 2-5).
Bis zu zwei Millionen leisten in der Türkei Kinderarbeit. Gesetzlich zwar verboten, zwingt die 
Not Familien oft dazu, ihre Kinder zum Geldverdienen anstatt in die Schule zu schicken, z. B. 
während der Baumwollernte (ARD 25.10.2020, Min. 1). Obwohl die Kinderarbeit erheblich zu­
rückgegangen ist, stellt sie in der saisonalen landwirtschaftlichen Produktion immer noch ein 
290
295

Go to next pages