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der Ausreise aus der Ukraine direkt am Kontrollpunkt getroffen, gemäß der Gesetzgebung und 
nach Prüfung der Unterlagen, welche das Vorliegen oder Nichtvorliegen von Gründen für die 
Erteilung einer Ausreisegenehmigung bestätigen (ÖB Kyjiw 3.6.2025).
Seit 11.5.2017 existiert eine EU-Verordnung, mit der ukrainische Staatsangehörige bei Reisen in 
die EU von der Visumpflicht befreit werden, sofern sie sich höchstens 90 Tage in einem Zeitraum 
von 180 Tagen dort aufhalten (Rat der EU 9.4.2025). Weltweit sind 5.619.670 Flüchtlinge aus 
der Ukraine registriert, davon befinden sich 5.059.110 Personen in Europa (UNHCR 31.5.2025).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (14.10.2024): Ukraine: Reisewarnung/Ausreiseaufforderung 
(Reisewarnung), https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/ukraine-node/ukrainesicherh
eit/201946, Zugriff 13.6.2025
■ BBC - British Broadcasting Corporation (25.4.2024): Розчаровані у „ своїй державі“. Що не так із 
обмеженням прав українських чоловіків за кордоном [Von „ ihrem Staat“ enttäuscht. Was an der 
Einschränkung der Rechte ukrainischer Männer im Ausland falsch ist], https://www.bbc.com/ukrain
ian/articles/c3g54jr0qx0o, Zugriff 14.8.2024
■ BMKÜSG UKRA - Beschluss des Ministerkabinetts: Regelungen betreffend Überschreitung der 
Staatsgrenze [Ukraine] (13.3.2025): КАБІНЕТ МІНІСТРІВ УКРАЇНИ - ПОСТАНОВА (№ 57): Про 
затвердження Правил перетинання державного кордону громадянами України [Beschluss des 
Ministerkabinetts der Ukraine: Über die Annahme der Regelungen betreffend die Überschreitung der 
Staatsgrenze durch Staatsbürger der Ukraine], https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/57-95-п#Text, 
Zugriff 13.6.2025
■ DW - Deutsche Welle (19.7.2022): Wie Männer trotz Verbots die Ukraine verlassen, https://www.dw
.com/de/ich-bin-kein-verräter-wie-männer-trotz-verbots-die-ukraine-verlassen/a-62514249 , Zugriff 
24.6.2024
■ GAE UKRA - Gesetz zur Aus- und Einreise [Ukraine] (15.11.2024): ЗАКОН УКРАЇНИ: Про порядок 
виїзду з України і в’їзду в Україну громадян України [Gesetz der Ukraine: Über den Ablauf der 
Aus- und Einreise ukrainischer Staatsbürger], https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/3857-12#Text, 
Zugriff 21.5.2025
■ GAÜP UKRA - Gesetz zur administrativen Überwachung von Personen [Ukraine] (19.5.2024): 
ЗАКОН УКРАЇНИ: Про адміністративний нагляд за особами, звільненими з місць позбавлення 
волі [Gesetz der Ukraine: Über die administrative Überwachung von Personen, die eine Freiheits­
strafe verbüßten], https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/264/94-вр#Text, Zugriff 14.6.2024
■ ÖB Kyjiw - Österreichische Botschaft Kyjiw [Österreich] (3.6.2025): Auskunft der Botschaft, per 
E-Mail
■ Rat der EU - Rat der EU (9.4.2025): Ukraine, https://www.consilium.europa.eu/de/policies/easter
n-partnership/ukraine, Zugriff 19.5.2025
■ REU - Reuters (27.8.2022): Ukraine allows sailors to leave country in likely boost for grain shipments, 
https://www.reuters.com/world/europe/ukraine-allows-sailors-leave-country-likely-boost-grain-shi
pments-2022-08-27/ , Zugriff 24.6.2024
■ SGSB UKRA - Staatliche Grenzschutzbehörde [Ukraine] (19.3.2022): До кого з чоловіків, громадян 
України віком від 18 до 60 років, не застосовується обмеження виїзду за кордон [Für welche 
ukrainischen Staatsbürger im Alter zwischen 18 und 60 Jahren die Ausreisebeschränkung nicht gilt], 
https://dpsu.gov.ua/ua/news/do-kogo-z-cholovikiv-gromadyan-ukraini-vikom-vid-18-do-60-rokiv-n
e-zastosovutsya-obmezhennya-viizdu-za-kordon- , Zugriff 28.6.2024
■ UKRA-Botschaft Wien - Ukrainische Botschaft Wien [Ukraine] (18.6.2024): Auskunft der Botschaft, 
per E-Mail
■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (31.5.2025): Operational Data Portal - 
Ukraine Refugee Situation, https://data.unhcr.org/en/situations/ukraine?utm, Zugriff 13.6.2025
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42

■ Verfassung UKRA - Verfassung [Ukraine] (1.1.2020): Конституція України [Verfassung der Ukraine], 
https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/254к/96-вр#Text, Zugriff 11.6.2024
15 Binnenvertriebene (IDPs)
Letzte Änderung 2025-06-26 07:41
Mit Stand April 2025 gab es in der Ukraine 3.757.000 Binnenvertriebene (IOM 4.2025). Die ukrai­
nische Regierung betreibt ein Registrierungssystem für Binnenvertriebene (BMKIDPR UKRA 
8.4.2025). Manchen Binnenvertriebenen, welche ihren IDP-Status nicht nachweisen können, ist 
der Zugang zu staatlichen Dienstleistungen und Unterstützungsmaßnahmen verwehrt (IDMC 
2024). Für Binnenvertriebene ist eine staatliche monatliche Unterstützung von mindestens UAH 
2.000 [ca. EUR 42] vorgesehen (BMKIDP UKRA 15.4.2025). Die meisten Binnenvertriebenen 
leben in Miete im Privatsektor. IDP-Haushalte, welche mehr als ein Drittel ihres monatlichen 
Einkommens für die Miete aufwenden, erhalten vom Staat einen Mietzuschuss (WB 28.2.2025). 
Für Binnenvertriebene werden staatliche Zuschüsse angeboten, damit sie mithilfe zinsgünstiger 
Hypotheken Wohnraum erwerben können. Diese Programme sind aber ineffizient (Ukraine-
Analysen/Liasheva 13.7.2022). Binnenvertriebene, welche nicht registriert sind, aber faktisch 
bereits Wohnraum besitzen, haben ebenfalls ein Anrecht auf einen Zuschuss (Regierung UKRA 
1.3.2024). Für den Bau von Unterkünften für Binnenvertriebene wurde ein nationales Programm 
verabschiedet. Personen, welche Binnenvertriebene beherbergen, erhalten vom Staat eine 
finanzielle Unterstützung zur Abdeckung der Unterbringungskosten (CoE-PACE 6.6.2022). Ge­
setzlich ist die Regierung dazu angehalten, IDPs eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen, 
jedoch treffen die Behörden diesbezüglich keine wirksamen Maßnahmen (USDOS 23.4.2024). 
Ältere Binnenvertriebene haben große Schwierigkeiten, eine neue Unterkunft zu finden. In den 
Notunterkünften für Vertriebene sind sie überrepräsentiert, weil ihre finanziellen Ressourcen 
zur Beschaffung von Wohnraum unzureichend sind. Notunterkünfte sind für ältere Menschen 
mit Behinderungen meistens ungeeignet, weil sie nicht barrierefrei sind. Viele dieser Menschen 
wurden deshalb seit Beginn des russischen Angriffskriegs in Pflegeheimen untergebracht. Im 
März 2024 ergriffen die De-facto-Behörden in der besetzten Region Donezk eine Maßnahme 
bezüglich zurückgelassener Besitztümer Vertriebener. Sie veröffentlichten im Internet eine Auf­
listung „ eigentümerloser“ Immobilien und gaben den Eigentümern 30 Tage Zeit, persönlich zu 
erscheinen und einen russischen oder vor Ort ausgestellten „ Pass“ vorzulegen, um ihr Eigentum 
zurückzuerlangen. Das Vorgehen kam einer Enteignung der Vertriebenen gleich (AI 29.4.2025).
Die folgende Karte stellt die auf Schätzungen beruhende Verteilung der Binnenvertriebenen in 
der Ukraine nach Region (Oblast) dar. Die dunkelblau hinterlegten Regionen (Charkiw und Dni­
propetrowsk) weisen auf eine hohe Anzahl aufhältiger Binnenvertriebener hin (300.000-588.000 
Binnenvertriebene). Die hellblau hinterlegten Regionen (Wolhynien, Riwne und Tscherniwzi) 
hingegen beherbergen eine geringere Anzahl Binnenvertriebener (zwischen 38.000 und 60.000 
Binnenvertriebene). Zwischen diesen beiden Gegenpolen liegen die übrigen Regionen der Ukrai­
ne (IOM 17.4.2025). [Zu den von Russland besetzten Regionen sind keine Daten vorhanden; 
Anm. der Staatendokumentation.]
Geschätzte Verteilung der Binnenvertriebenen nach Region (Oblast)
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Quelle 5: IOM 17.4.2025
Die meisten Binnenvertriebenen leben in den Regionen Dnipropetrowsk und Charkiw, wo sich 
588.000 bzw. 463.000 Binnenvertriebene aufhalten. In der Stadt Kyjiw wohnen ca. 370.000 
Binnenvertriebene und in der gleichnamigen Region 289.000. In der Region Odesa halten sich 
ca. 202.000 Binnenvertriebene auf. In der Region Lwiw leben ca. 157.000 Binnenvertriebene, 
in der Region Iwano-Frankiwsk wohnen ca. 86.000 Binnenvertriebene, in der Region Chmel­
nyzkyj leben ca. 89.000 Binnenvertriebene, und in der Region Tscherniwzi wohnen ca. 52.000 
Binnenvertriebene. Die Binnenvertriebenen kommen größtenteils aus der Region Donezk. Bin­
nenvertriebene leben mehrheitlich in oder nahe Großstädten (IOM 17.4.2025). Der Zustrom 
Binnenvertriebener verstärkt den Druck auf den Arbeitsmarkt, die Wohnraumsituation sowie 
auf öffentliche Dienstleistungen und Güter. Auch die Verteilung humanitärer Hilfe sowie Sys­
teme sozialen Schutzes geraten unter Druck. Dadurch kommt es potenziell zu Spannungen 
zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen (USDOS 23.4.2024). Das Ausmaß der Span­
nungen ist innerhalb der Ukraine unterschiedlich (IDMC 2024; vgl. IOM 11.2.2025), jedoch wird 
tendenziell darüber in westlichen Regionen mehr berichtet (IDMC 2024). Generell werden Bin­
nenvertriebene von verschiedenen Gruppen nicht als soziale Bedrohung wahrgenommen (IOM 
11.2.2025). Es wird berichtet, dass IDPs Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt erfahren (USDOS 
23.4.2024). Die Regierung subventioniert Unternehmen, welche vertriebene Personen beschäf­
tigen. Dennoch stellt sich die Arbeitsplatzsuche besonders für Binnenvertriebene mühsam dar 
(WB 28.2.2025).Binnenvertriebene sind besonders anfällig für Ausbeutung durch Menschen­
handel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und Zwangsarbeit (FH 2025) und stoßen beim 
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Zugang zu medizinischer Versorgung und notwendigen Dokumenten auf Schwierigkeiten (US­
DOS 23.4.2024).
Auf der folgenden Karte ist der ungefähre Prozentanteil der (gemäß einer Befragung) erwerbslo­
sen Binnenvertriebenen je nach Region (Oblast) dargestellt. In Bezug auf die Region Tscherniwzi 
sind keine repräsentativen Daten vorhanden. Der Karte lassen sich unter anderem folgende 
Zahlenangaben entnehmen:
• Region Iwano-Frankiwsk: 11-15 %
• Stadt Kyjiw, Region Lwiw, Region Odesa: jeweils 6-10 %
• Region Kyjiw, Region Chmelnyzky: jeweils 3-5 %
Die höchste Arbeitslosigkeit weisen in der Ostukraine gelegene Regionen auf. Hellblau hinterleg­
te Regionen auf der Karte weisen insgesamt eine niedrigere Arbeitslosigkeit auf, im Gegensatz 
zu dunkelblau eingefärbten Regionen. [Daten für die von Russland besetzten Teile der Ukraine 
sind nicht verfügbar; Anm. der Staatendokumentation.]
Prozentanteil der (gemäß einer Befragung) erwerbslosen Binnenvertriebenen je nach 
Region (Oblast)
Quelle 6: IOM 15.11.2024
Bei der Koordinierung von Unterstützung auf der lokalen Ebene spielen IDP-Räte eine wichtige 
Rolle (IDMC 2024). IDP-Räte besitzen neben ihrer beratenden eine vermittelnde Funktion (GPC 
2.2024) und arbeiten mit kommunalen Behörden und NGOs zusammen (IDMC 2024).
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Quellen
■ AI - Amnesty International (29.4.2025): Amnesty Report 2024/25: Zur Lage der Menschenrechte 
weltweit; Ukraine 2024, https://www.ecoi.net/de/dokument/2124771.html, Zugriff 21.5.2025
■ BMKIDPR UKRA - Beschluss des Ministerkabinetts: IDP-Registrierung [Ukraine] (8.4.2025): 
КАБІНЕТ МІНІСТРІВ УКРАЇНИ - ПОСТАНОВА (№ 509): Про облік внутрішньо переміщених 
осіб [Beschluss des Ministerkabinetts der Ukraine: Über die Registrierung Binnenvertriebener], 
https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/509-2014-п#Text, Zugriff 16.6.2025
■ BMKIDP UKRA - Beschluss des Ministerkabinetts: IDP-Unterstützungszahlungen [Ukraine] (15.4.2025): 
КАБІНЕТ МІНІСТРІВ УКРАЇНИ - ПОСТАНОВА (№ 332): Деякі питання виплати допомоги на 
проживання внутрішньо переміщеним особам [Beschluss des Ministerkabinetts der Ukraine: 
Einige Fragen zur finanziellen Unterstützung Binnenvertriebener], https://zakon.rada.gov.ua/laws/s
how/332-2022-п#Text, Zugriff 21.5.2025
■ CoE-PACE - Council of Europe - Parliamentary Assembly (6.6.2022): Report - Humanitarian con­
sequences and internal and external migration in connection with the aggression of the Russian Fed­
eration against Ukraine, https://www.ecoi.net/en/file/local/2074795/doc. 15547.pdf, Zugriff 19.6.2024
■ FH - Freedom House (2025): Freedom in the World 2025 - Ukraine, https://www.ecoi.net/de/doku
ment/2125456.html, Zugriff 19.5.2025
■ GPC - Global Protection Cluster (2.2024): Recommendations on Cooperation between Humanitarian 
Organizations and IDP Councils, https://www.globalprotectioncluster.org/sites/default/files/2024-05/
pc_recommendations_cooperation_between_humanitarian_organizations_and_idp_councils_en.pd
f, Zugriff 24.6.2024
■ IDMC - Internal Displacement Monitoring Centre (2024): Global Report on Internal Displacement 
(GRID) 2024, https://api.internal-displacement.org/sites/default/files/publications/documents/IDM
C-GRID-2024-Global-Report-on-Internal-Displacement.pdf , Zugriff 19.6.2024
■ IOM - International Organization for Migration (17.4.2025): Ukraine — Internal Displacement Report 
— General Population Survey — Round 20, https://dtm.iom.int/dtm_download_track/77056?file=1&
type=node&id=51351, Zugriff 21.5.2025
■ IOM - International Organization for Migration (4.2025): Ukraine, https://dtm.iom.int/ukraine#produc
ttabs, Zugriff 16.6.2025
■ IOM - International Organization for Migration (11.2.2025): Displacement and Social Cohesion in 
Ukraine, https://dtm.iom.int/dtm_download_track/72946?file=1&type=node&id=48976 , Zugriff 
2.6.2025
■ IOM - International Organization for Migration (15.11.2024): Employment, Mobility and Labour Market 
Dynamics in Ukraine, https://dtm.iom.int/dtm_download_track/67226?file=1&type=node&id=45426,  
Zugriff 21.5.2025
■ Regierung UKRA - Regierung [Ukraine] (1.3.2024): Субсидії для внутрішніх переселенців [Zu­
schüsse für Binnenvertriebene], https://www.kmu.gov.ua/news/subsydii-dlia-vnutrishnikh-pereselen
tsiv, Zugriff 17.6.2024
■ Ukraine-Analysen/Liasheva - Ukraine-Analysen (Herausgeber), Liasheva, Alona (Autor) (13.7.2022): 
Wohnraum und Krieg in der Ukraine (Ukraine-Analysen Nr. 271), https://laender-analysen.de/ukrai
ne-analysen/271/ukraineanalysen271.pdf, Zugriff 17.6.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human 
Rights Practices: Ukraine, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107670.html, Zugriff 12.6.2024
■ WB - Weltbank (28.2.2025): Ukraine - Fourth Rapid Damage and Needs Assessment (RDNA4): 
February 2022 - December 2024, https://documents1.worldbank.org/curated/en/09902202511404
0022/pdf/P180174-ca39eccd-ea67-4bd8-b537-ff73a675a0a8.pdf , Zugriff 2.6.2025
16 Grundversorgung und Wirtschaft
Letzte Änderung 2025-06-26 07:41
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Grundversorgung
Durch die flächenmäßige Größe der Ukraine und die regional variierende Intensität der Kampf­
handlungen unterscheiden sich die Bedarfslagen der Bedürftigen im Land (Ukraine-Analysen/
Liasheva 3.11.2022). Das Einkommensniveau ist regional unterschiedlich hoch und im Jahr 
2024, verglichen mit dem Vorjahr, angestiegen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung kann mit ih­
rem monatlichen Durchschnittseinkommen die Mindestausgaben nicht decken (IOM 20.11.2024). 
Besonders auf dem Land ist die Armut groß (UNECE/Cherenko 22.11.2024). Mit Stand Mai 2025 
waren 97.500 Personen als erwerbslos registriert (Nationalbank UKRA 5.2025a). Diskriminie­
rung von Frauen, älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt hat 
abgenommen, bleibt aber weiterhin ein   Problem. Trotz hoher Nachfrage mangelt es an flexiblen 
Arbeitsmöglichkeiten wie Teilzeit- oder Telearbeit, welche für viele Menschen eine Lösung wären, 
beispielsweise Mütter, die nun alleinerziehend sind oder Angehörige pflegen (Ukraine-Analysen/
Wolosewytsch 11.4.2025). Der Krieg verschärft den anhaltenden Arbeits- und Fachkräfteman­
gel. Eine Herausforderung stellt die informelle Beschäftigung dar. Offizielle Daten zu Arbeit und 
Beschäftigung sind rar (EC 30.10.2024).
Die Energieinfrastruktur der Ukraine ist russischen Angriffen ausgesetzt (ACAPS 19.2.2025) 
und wurde beträchtlich zerstört (WB 28.2.2025). Die beschädigte Infrastruktur sowie die erhöhte 
Abhängigkeit von Importen haben die Strompreise in die Höhe getrieben (Wilson 20.2.2025; 
vgl. EBRD 26.11.2024). Beträchtlicher Schaden wurde der Wasser- und Gasinfrastruktur zuge­
fügt (WEF 23.1.2025; vgl. Ukrinform 14.3.2025). Am 6.6.2023 wurde der Kachowka-Staudamm 
am Fluss Dnipro in der Region Cherson durch Explosionen schwer beschädigt, was zu einem 
unkontrollierten Wasserabfluss und zur Überflutung von Städten und Dörfern in den Regionen 
Cherson und Mykolajiw führte. Tausende Menschen verloren ihren Zugang zu Grundversor­
gung, Nahrungsmitteln und Trinkwasser (WFP 16.6.2023). Durch den Staudammbruch wurden 
Wasserquellen verunreinigt. Außerdem wurde das Bewässerungssystem für die Landwirtschaft 
in der Südukraine stark in Mitleidenschaft gezogen (UNOCHA 27.6.2023). Weitere Folgen des 
Staudammbruchs sind die Versalzung des Bodens und des Grundwassers, überschwemmte 
Naturschutzgebiete sowie Entsalzung des Schwarzen Meeres. Mehrere Tier- und Pflanzenarten 
sind nun vom Aussterben bedroht (ORF 1.7.2024). Die folgende Karte stellt farblich die regionale 
Lage in der Ukraine hinsichtlich der Bereiche Wasser und Hygiene dar und verwendet dazu die 
Messskala 1-5, wobei 5 eine sehr angespannte Situation und 1 eine entspannte Lage bedeutet. 
Auf der Karte ist zu sehen, dass vor allem in der Ostukraine die Wasser- und Hygienesituation 
angespannt ist. In Bezug auf die von Russland besetzte ukrainische Halbinsel Krim sind keine 
Daten verfügbar (WCU 12.2023).
Regionale Wasser- und Hygienesituation in der Ukraine
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Quelle 7: WCU 12.2023
Produktion, Verarbeitung und Verteilung von Nahrungsmitteln sind von Unterbrechungen ge­
kennzeichnet (FAO 2025). Das Niveau der Nahrungsmittelsicherheit ist in den verschiedenen 
Regionen sowie je nach Bevölkerungsgruppe unterschiedlich (WFP 12.5.2022). Beispielsweise 
ist unter Binnenvertriebenen (IDPs) der Bedarf bzw. Mangel an Nahrungsmitteln in der Stadt Ky­
jiw und in den nördlichen Regionen niedriger als in anderen Landesteilen (IOM 17.4.2025). Auch 
vor allem ältere, alleinlebende Personen sind von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen (WFP 
18.7.2024). Mehrere vulnerable Bevölkerungsgruppen sind seit Kriegsbeginn berechtigt, Nah­
rungsmittelpakete zu beziehen (Cedos 17.5.2022; vgl. MSP UKRA 28.2.2022, RBK-Ukrajina 
5.5.2023). Der russische Angriffskrieg hat der ukrainischen Landwirtschaft massive Verluste 
zugefügt (Ukraine-Analysen/Nivievskyi/Neyter 9.2.2024). Die landwirtschaftliche Infrastruktur 
wurde massiv beschädigt (FAO 2025). Die Landwirtschaft und ländliche Gemeinden sind mit 
Kontaminierungen durch Landminen konfrontiert (WFP 7.6.2024; vgl. DRC 19.2.2025). Die 
Kampfhandlungen verursachen beträchtliche Umweltschäden. Der Einsatz von Explosivwaffen 
führt zu Luftverschmutzung und Bodenverseuchung (OHCHR 22.2.2024).
Gemäß dem UN-Welternährungsprogramm sind 2,4 Millionen Menschen in der Ukraine von Nah­
rungsmittelunsicherheit betroffen. Die folgende sogenannte „ Hunger-Karte“ des UN-Welternäh­
rungsprogramms stellt anhand eines Ampelsystems die aktuelle regionale Ernährungssituation 
in der Ukraine dar. „ Rot“ bedeutet, dass in der betreffenden Region die Nahrungsmittelunsi­
cherheit hoch ist. In grün hinterlegten Regionen ist die Nahrungsmittelunsicherheit sehr gering 
(WFP 6.2025).
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„ Hunger-Karte“ des UN-Welternährungsprogramms
Quelle 8: WFP 6.2025
Wie auf der Karte oben zu sehen ist, stellt sich die Situation in Bezug auf Nahrungsmittelsi­
cherheit in folgenden Regionen als zufriedenstellend dar: Sumy, Saporischschja, Tschernihiw, 
Dnipropetrowsk, Donezk, Mykolajiw und Odesa. In Charkiw und Cherson ist die Ernährungsunsi­
cherheit mäßig hoch. Hinsichtlich der übrigen ukrainischen Regionen sind keine Daten verfügbar 
(WFP 6.2025).
Seit dem Beginn der großflächigen russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 kam es 
zu einer massiven Zerstörung von Wohnraum (IOM 19.2.2025). Generell wird Wohnen immer 
weniger leistbar. Der Zugang zu adäquaten Wohnmöglichkeiten stellt verschiedene vulnerable 
Gruppen vor eine große Herausforderung (WB 28.2.2025). Binnenvertriebene sind unverhält­
nismäßig von hohen Wohnkosten und dem Risiko von Delogierungen betroffen (IOM 19.2.2025). 
Sozialwohnungsprogramme existieren praktisch nicht (Ukraine-Analysen/Liasheva 13.7.2022; 
vgl. Interfax-Ukrajina 19.4.2024, WB 28.2.2025), obwohl gesetzlich vorgesehen. Der Sozial­
wohnungssektor wurde mit unzureichenden finanziellen Mitteln ausgestattet (openDemocracy 
27.4.2022). Eine große soziale Herausforderung stellt das Problem der Obdachlosigkeit dar 
(Cedos 22.3.2023). Die folgende Karte veranschaulicht die durchschnittlichen Mietkosten auf 
makroregionaler Ebene und illustriert, dass in der Westukraine die Mietkosten am höchsten und 
in der Süd- und Ostukraine am niedrigsten sind. Dazwischen liegen die Mietkosten in Kyjiw, 
Nord- und Zentralukraine. In Bezug auf die Mietkostensituation in den von Russland besetzten 
ukrainischen Gebieten liegen keine Daten vor (IOM 15.7.2024):
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Durchschnittliche Mietkosten auf makroregionaler Ebene in der Ukraine
Quelle 9: IOM 15.7.2024
Das Leisten humanitärer Hilfe wird durch Kampfhandlungen erschwert, insbesondere nahe der 
Frontlinie. Die humanitäre Hilfe erstreckt sich trotz finanzieller Engpässe auf alle 24 Regionen 
(Oblaste) der Ukraine (UNOCHA 1.6.2025), wie die folgende Karte zeigt:
Von humanitärer Hilfe erreichte Personen in der Ukraine (Jänner-März 2025) (Darstel­
lung nach Regionen)
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Quelle 10: UNOCHA 1.6.2025
Trotz der weitverbreiteten Vertreibungen wird der Zugang zu öffentlichen Leistungen durch 
E-Government erleichtert (BS 2024).
Sozialbeihilfen
Das Sozialschutz- und Sozialhilfesystem sieht kein adäquates Schutzniveau vor, insbeson­
dere für Personen in vulnerablen Situationen (EC 30.10.2024). Das soziale Sicherungsnetz 
umfasst unter anderem ein garantiertes Mindesteinkommen, Wohnbeihilfen, Zahlungen an Al­
leinerziehende, soziale Unterstützung beeinträchtigter Personen, Geburtenzuschüsse sowie 
Unterstützung Binnenvertriebener (BS 2024). Für Minderjährige gibt es staatliche Unterstützun­
gen in Form von Familienbeihilfen, die an von Armut betroffene Familien vergeben werden (ÖB 
Kyjiw 8.2024). Der sozial-humanitäre Bereich ist von internationaler finanzieller Unterstützung 
abhängig (FINMIN UKRA 2.1.2025). Sozialunterstützungen werden ohne nennenswerte Ver­
zögerungen ausbezahlt (BS 2024). Das ukrainische Sozialversicherungssystem umfasst eine 
gesetzliche Pensionsversicherung, Arbeitslosenversicherung und eine Arbeitsunfallversicherung 
(ÖB Kyjiw 8.2024). Pensionszahlungen erfolgen entweder automatisch oder erfordern eine per­
sönliche Antragstellung (GSPV UKRA 4.4.2025). Nach Angaben des staatlichen Pensionsfonds 
beträgt die Gesamtanzahl der Pensionisten 10,3 Millionen (Pensionsfonds UKRA 29.1.2025). 
Weiterhin zahlt die Regierung staatliche Pensionen aus (Pensionsfonds UKRA 19.5.2025). In der 
Ukraine gibt es verschiedene Arten von Pensionen, darunter Alterspensionen, Invaliditätspen­
sionen, Hinterbliebenenpensionen sowie Pensionen für langjährige Verdienste (Pensionsfonds 
UKRA o.D.). Die Mindesthöhe der Alterspension beträgt UAH 2.361 [ca. EUR 49] (Pensions­
fonds UKRA 19.5.2025). Die Durchschnittspension beträgt in der Ukraine UAH 5.789,05 [ca. 
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