Grundwassereinspeisung in das Wiener Trinkwassernetz, Quellen
Wie viel Grundwasser (in Hunderttausend Kubikmeter pro Jahr) wurde in den Jahren 2006 bis 2018 zusätzlich zu den von den beiden Hochquellenleitungen gelieferten Mengen in das Wiener Trinkwassernetz eingespeist, um die Trinkwasserversorgung Wiens sicherzustellen, und wie viel davon (in Hunderttausend Kubikmeter pro Jahr) stammten jeweils (jährliche Angaben) aus dem Grundwasserwerk Lobau, aus dem Grundwasserwerk Moosbrunn, dem Grundwasserwerk Donauinsel-Nord und, sofern zutreffend, aus dem Grundwasserwerk Nussdorf oder anderen Versorgungsquellen?
Ergebnis der Anfrage
Wie sich nachträglich (Jänner 2023) herausgestellt hat, hat die MA 31 (Wiener Wasser) meine Anfrage nach den Quellen der in das Wiener Trinkwassernetz eingespeisten Grundwassermengen nicht nur bloß teilweise, sondern in einem wesentlichen Aspekt sogar falsch beantwortet. Die MA 31 (Wiener Wasser) teilte im Wesentlichen Folgendes mit:
Im Zeitraum 2006-2018 wären jährlich durchschnittlich zwischen 1,5 und 6,3 Prozent des Gesamtverbrauches (Wien) aus der Lobau bezogen worden. Die aus der Lobau bezogenen Mengen wurden wie folgt angegeben (in Mio. m³):
2006 bis 2018: 4,6; 2,7; 2,0; 4,1; 7,1; 3,6; 8,8; 6,8; 6,0; 7,5; 4,9; 5,4; 7,2.
Die anderen Wasserspender hätten auf Grund der erschrotbaren Menge eine untergeordnete Rolle.
Falsch ist die Aussage "Die anderen Wasserspender haben auf Grund der erschrotbaren Menge eine untergeordnete Rolle". Tatsächlich ist die MA 31 gar nicht berechtigt, im Regelfall Grundwasser aus anderen in Wien befindlichen Brunnenfeldern (Nussdorf, Prager Straße, Donauinsel-Nord) ins Trinkwassernetz einzuspeisen. Für alle diese drei Brunnenfelder besteht aus Gründen der Wasserqualität lediglich eine Bewilligung zur Einspeisung in einer "kritischen Versorgungssituation", sofern außerdem eine Reihe von Auflagen (v. a. Hygiene) erfüllt sind.
Laut dem relevanten Bescheid der obersten Wasserrechtsbehörde (NM für Land- und Forstwirtschat, Umwelt und Wasserwirtschaft) vom 4.11.2013 für das Grundwasserwerk Donauinsel-Nord (Zahl: UW.4.1.6/0491 I/5/2013 ) ist unter einer kritischen Versorgungssituation u. a. der Ausfall einer der beiden Hochquellenleitungen oder des Grundwasserwerks Lobau zu verstehen. Diese Bewilligung ist zudem mit 31.12.2023 befristet.
Dass die MA 31 keine aus dem Grundwasserwerk Moosbrunn (Kapazität von 64.000 m³ / Tag, mit Aufbereitungsanlage) eingespeisten Mengen angeführt hat, ist darauf zurückzuführen, dass die MA 31 die Anfrage falsch verstanden hat, nämlich so, als ob nur nach den Grundwasserquellen "in Wien" gefragt worden wäre. Moosbrunn befindet sich außerhalb von Wien.
Ich ersuchte daher um Ergänzung, worauf die MA 31 lediglich bestätigte, dass 2017 ca. 4 Mio. m³ aus dem Wasserwerk Moosbrunn eingespeist wurden, ohne jedoch allfällige sonstige von 2006-2018 aus Moosbrunn bezogenen Grundwassermengen zu nennen.
Die ursprünglich beantragte Auskunft wurde daher erstens nicht vollständig erteilt und es wurde zweitens außerdem unterschlagen, dass u. a. auch Grundwasser aus dem Grundwasserwerk Donauinsel-Nord im Regelfall nicht ins Trinkwassernetz eingespeist werden darf. Warum diese Tatsache verschwiegen wurde, bleibt bis dato völlig unklar.
Anfrage teilweise erfolgreich
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Datum27. Oktober 2019
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22. Dezember 2019
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