Sehr geehrter Herr Lux
Zu Ihrer Anfrage vom 16.05.2013 betreffend der Feinstaubsituation in Salzburg darf Ihnen seitens der Abteilung 5, Umweltschutz und Gewerbe Folgendes mitgeteilt werden.
Zur Frage1: Wurden die gesetzten Zielwerte, die Feinstaubbelastung betreffend, bisher erreicht?
Beim Feinstaub kam es in den Jahren 2011 und 2012 selbst an der höchstbelasteten Messstelle im Land Salzburg zu keiner Überschreitung der europäischen als auch der strengeren nationalen Grenzwerte. Der gesundheitlich besonders relevante Rußanteil des Feinstaubes konnte seit dem Jahr 2000 zB am Salzburger Rudolfsplatz um über 50% gesenkt werden.
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Zu Frage 2: Wird der Tagesmittelwert von 50 µg/m³ öfter als 7 Mal im Kalenderjahr überschritten
Die Europäische und Österreichische Gesetzgebung geben einen Tagesgrenzwert für Feinstaub von 50 µg/m³ vor, der nicht öfter als 35 mal bzw. 25 mal pro Kalenderjahr überschritten werden darf. Dies sind die Beurteilungskriterien für eine Überschreitung beim Feinstaub. Der von Ihnen angesprochene Zielwert für Feinstaub ist seit der Novelle des Immissionsschutzgesetz-Luft im Jahr 2010 kein Beurteilungskriterium mehr. Neben dem Tagesgrenzwert gibt es auch noch einen Jahresgrenzwert (40 µg/m³). Wie oben schon erwähnt wurden in den Jahren 2011 und 2012 im Land Salzburg die Grenzwerte für Feinstaub an allen Messstellen eingehalten.
Zu Frage 3: Kann die Einführung von "Tempo 100" als Erfolg gewertet werden, da die Feinstaubbelastung dadurch signifikant zurückgegangen ist?
Das flexible "Tempo 100" an der Tauernautobahn wurde verordnet um die Stickstoffoxide im Nahbereich der Autobahn zu reduzieren. Im Land Salzburg wie auch in vielen anderen europäischen Ländern treten im Nahbereich stark verkehrsbelasteter Straßen erhöhte Stickstoffdioxidkonzentrationen auf. Mit Einführung des Tempolimits mittels VBA wurde die angestrebte Schadstoffeinsparung entsprechend den Evaluierungsberichten erreicht. Der Ausstoß von Stickstoffoxiden, insbesondere von Diesel-Pkws, ist stark von der Motorlast (=Geschwindigkeit) abhängig. Durch die flexible Geschwindigkeitsbeschränkung konnten die Stickstoffoxide um etwa 9% an diesem Autobahnabschnitt reduziert werden. "Tempo 100" hat also denselben Effekt wie eine einmonatige Gesamtsperre der Autobahn auf diesem Abschnitt und ist daher eine sehr effektive Maßnahme um die Stickstoffoxide zu reduzieren. Als weitere positive Nebeneffekte sind durch Tempo 100 eine Reduzierung der Lärmbelastung, eine Reduktion von CO2 und Feinstaub sowie eine deutlich geringere Unfallhäufigkeit zu nennen.
Hinweis: Alle Umweltdaten sind öffentlich und können natürlich weiterverwendet werden.
Ich hoffe mit meinen Ausführungen Ihre Fragen ausreichend beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüssen
Alex Kranabetter
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Dipl.Ing. Alexander Kranabetter
Luftgütemessnetz Salzburg
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