Sehr
geehrtAntragsteller/in
vielen Dank für Ihre Anfrage an das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Zu Ihren Fragen darf ich Ihnen nachfolgend wie folgt Auskunft geben:
Zu Frage 1: Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung zum Klimawandel deuten darauf hin, dass der allergrößte Teil wärmender Effekte (als auch kühlender Effekte) auf das globale Klima vom Menschen stammen. Im Bericht zum 6. Sachstandsbericht der Arbeitsgruppe I des Zwischenstaatlichen Ausschusses zum Klimawandel (IPCC) heißt es dazu sinngemäß:
"Die wahrscheinliche Bandbreite des gesamten vom Menschen verursachten Anstiegs der globalen Oberflächentemperatur von 1850-1900 bis 2010-201911 beträgt 0,8 °C bis 1,3 °C, wobei der beste Schätzwert 1,07 °C beträgt. Es ist wahrscheinlich, dass gut durchmischte Treibhausgase eine Erwärmung von 1,0 °C bis 2,0 °C und andere menschengemachte Antriebsfaktoren (hauptsächlich Aerosole) eine Abkühlung von 0,0 °C bis 0,8 °C beigetragen haben, sowie dass natürliche Antriebsfaktoren die globale Oberflächentemperatur um -0,1 °C bis +0,1 °C und interne Schwankungen sie um -0,2 °C bis +0,2 °C verändert haben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass gut durchmischte Treibhausgase der Hauptantriebsfaktor für die Erwärmung der Troposphäre seit 1979 waren. Es ist äußerst wahrscheinlich, dass der vom Menschen verursachte Abbau von stratosphärischem Ozon der Hauptantriebsfaktor für die Abkühlung der unteren Stratosphäre zwischen 1979 und Mitte der 1990er Jahre war."
Zu Fragen 2 bis 4: Hier hängt die Antwort von der Betrachtungsgröße und anderen Annahmen ab. Eine durchschnittliche Person in Österreich ist jedes Jahr für rund 8,7 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent verantwortlich. Das ist deutlich über dem globalen Schnitt von rund 6,7 Tonnen. Wäre Österreich bis 2040 vollständig klimaneutral und wäre die Welt bis 2050 vollständig klimaneutral, wäre es nach aktuellen wissenschaftlichen Studien möglich, den Klimawandel global auf durchschnittlich 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Nützliche Daten finden Sie unter
https://klimadashboard.at/
Zu Frage 5: Diese Frage lässt sich nicht klar beantworten, und sie unterstellt, dass Maßnahmen zum Klimaschutz (nur) belasten. Tatsache ist, dass ein Temperaturanstieg von global durchschnittlich mehr als 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zahlreiche Auswirkungen auf die Bevölkerung in Österreich haben würde, die ökonomisch, sozial und ökologisch stark nachteilig wären. Gleichzeitig haben Maßnahmen zum Klimaschutz zahlreiche positive Effekte. Sie lösen Investitionen aus, sie stärken die Energiesicherheit durch Ausbau heimischer Energieerzeugung und machen die Bevölkerung widerstandsfähiger.
Mit freundlichen Grüßen